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Mikwe (Erfurt)

Judentum in ErfurtKulturdenkmal in ErfurtMikwe in Deutschland
Former mikveh in Erfurt, entrance
Former mikveh in Erfurt, entrance

Die Erfurter Mikwe ist ein jüdisches Ritualbad mittelalterlichen Ursprungs in der Altstadt von Erfurt an der Gera im Bereich der Krämerbrücke. Sie gehört zum Erfurter Netzwerk Jüdisches Leben. Die Mikwe wurde 2007 wiederentdeckt und wurde 2011 als Kulturstätte der Öffentlichkeit übergeben. Die Lage der Anlage war daher günstig, da direkt an der Gera schon in geringer Tiefe das notwendige Grundwasser anstand. Ein Vorgängerbau des Ritualbades kann in das 12. Jahrhundert datiert werden. Die bestehende Mikwe stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde 1248 erstmals erwähnt und bis zur Vertreibung der Juden 1453 genutzt. Anschließend wurde das Wasserbecken verfüllt und der Raum als Keller genutzt. Beim Stadtbrand 1472 wurde das Gebäude in Mitleidenschaft gezogen und anschließend ausgebessert und um die Hälfte verkleinert. Es stand in einer Reihe mit zwei weiteren Fachwerkhäusern direkt am Flussufer. Die enge Bebauung des Quartiers wurde während des Zweiten Weltkrieges als Gefahrenherd im Falle einer Bombardierung angesehen und das Gebäude mit der Mikwe und das Nachbarhaus deshalb abgebrochen. Die übrige Bebauung fiel spätestens bei der Anlage der Grünfläche im Vorfeld der IGA in den 1960er-Jahren. Anlass für die Erneuerung und Überformung dieser Grünanlage war der Einsturz einer Befestigungsmauer. Bei den baubegleitenden archäologischen Untersuchungen wurde die Mikwe wiederentdeckt. Die Mikwe wurde 2021 zusammen mit der Alten Synagoge und dem Steinhaus als Jüdisch-Mittelalterliches Erbe Erfurt bei der UNESCO eingereicht.

Auszug des Wikipedia-Artikels Mikwe (Erfurt) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Mikwe (Erfurt)
Krämerbrücke, Erfurt Altstadt

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.978946111111 ° E 11.030391388889 °
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Adresse

Mikwe

Krämerbrücke
99084 Erfurt, Altstadt
Thüringen, Deutschland
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linkWikiData (Q39080420)
linkOpenStreetMap (913422793)

Former mikveh in Erfurt, entrance
Former mikveh in Erfurt, entrance
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Jüdischer Hochzeitsring (Erfurt)
Jüdischer Hochzeitsring (Erfurt)

Der Jüdische Hochzeitsring gilt als das wichtigste von über 600 Einzelstücken im so genannten Jüdischen Schatz von Erfurt. Er wird im Museum Alte Synagoge Erfurt ausgestellt und ist in stilisierter Form das Logo dieses Museums. Es handelt sich um einen goldenen Ring mit einem Tempel auf der Oberseite, insgesamt 4,7 cm hoch. Datiert wird er ins frühe 14. Jahrhundert. Dieser Ring wurde nicht im Alltag getragen, sondern nur bei der Hochzeitszeremonie auf den Zeigefinger der Braut gesteckt. Der Halacha gemäß besteht er aus reinem Gold ohne eingelegte Schmucksteine. Solch ein Ring war wohl nicht im Besitz einer einzelnen Familie, sondern gehörte der jüdischen Gemeinde, so dass er bei allen Hochzeiten in der Synagoge Verwendung finden konnte. Auf der Unterseite des breiten Reifs sind zwei ineinander gelegte Hände zu sehen als Symbol ehelicher Treue.Auf der Oberseite ist der Ring von einem fein gearbeiteten Tempel auf hexagonaler Grundfläche mit gotischen Arkaden geschmückt, das von zwei Greifen bzw. „stilisierten Drachen mit seitlich abgespreizten Flügeln, einem zackigen Rückenkamm und spitzen Ohren, […] mit Kopf und Vorderläufen“ gehalten wird. Die sechs glatten Dachflächen tragen die hebräischen Buchstaben מזלטוב , d. h. Masal tov, wörtlich: „Gutes Schicksal“, im übertragenen Sinne: „Viel Glück!“ als traditioneller Glückwunsch bei aschkenasischen Hochzeiten. In dem Tempel befindet sich eine kleine goldene Kugel, die beim Bewegen des Ringes einen leisen Klang erzeugt. Der Tempel ist ein typisches Motiv auf jüdischen Hochzeitsringen; er symbolisiert den Jerusalemer Tempel. Folgende vergleichbare Ringe sind bekannt: Goldener Ring mit Emaileinlagen aus dem Schatz von Colmar Silberner Ring aus dem Schmuckfund von Weißenfels Goldener Ring aus der Schatzkammer der Residenz München, um 1500: auf dem Ring umlaufende Inschrift מזל טוב, Aufsatz in Gestalt eines gotischen Türmchens

Erfurt
Erfurt

Erfurt [ˈʔɛɐ̯.fʊɐ̯t] ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit knapp 214.000 Einwohnern (2021) die größte Stadt Thüringens und neben Jena und Gera eines der drei Oberzentren des Landes. Wichtigste Institutionen neben den Landesbehörden sind das Bundesarbeitsgericht, die Universität und die Fachhochschule Erfurt, das katholische Bistum Erfurt, dessen Kathedrale der Erfurter Dom ist, sowie das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Neben der Krämerbrücke stellt das einzigartige Ensemble von Dom und Severikirche eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt dar. Darüber hinaus besitzt die Stadt einen knapp drei Quadratkilometer großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen, der barocken Zitadelle Petersberg, der ältesten erhaltenen Synagoge in Mitteleuropa sowie zahlreichen Fachwerk- und anderen Bürgerhäusern. Erfurt wurde 742 im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums Erfurt durch Bonifatius erstmals urkundlich erwähnt – schon damals als Großsiedlung. Bereits kurz danach entwickelte es sich zum Zentrum des Thüringer Raumes, wenngleich es lange Zeitabschnitte politisch nicht Teil des Landes war. Im Mittelalter hatte die Stadt ein hohes Maß an Autonomie. Das änderte sich mit der gewaltsamen Unterwerfung durch die Mainzer 1664. Im Jahr 1802 wurde Erfurt Teil Preußens (mit Ausnahme der Zeit von 1806 bis 1814, als es als Fürstentum Erfurt direkt unter französischer Herrschaft stand) und blieb es bis 1945. Die Universität wurde 1392 eröffnet, 1816 geschlossen und 1994 neu gegründet. Damit ist sie die dritte Universität, die in Deutschland eröffnet wurde, kann dank eines Gründungsprivilegs von 1379 aber auch als älteste gelten. Martin Luther war ihr bekanntester Student. Die Wirtschaft der Stadt ist von Verwaltung und Dienstleistung geprägt. Außerdem ist Erfurt Standort verschiedener Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Mikroelektronik. Ferner hat sich auf Grund der niedrigen Lohnkosten und der zentralen Lage in Deutschland eine bedeutende Logistik-Branche etabliert. Erfurt ist nach Leipzig die Stadt mit der zweitgrößten Messe in den ostdeutschen Ländern. Mit ihrem Hauptbahnhof ist die Stadt wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Personenverkehr. Bekannt ist Erfurt auch für seinen Gartenbau (egapark, Deutsches Gartenbaumuseum, Bundesgartenschau 2021) und als Medienzentrum (Sitz des Kindersenders KiKA, mehrerer Radiostationen sowie Tageszeitungen). Die Stadt liegt im weiten Tal der Gera im hügeligen, landwirtschaftlich intensiv genutzten südlichen Thüringer Becken.