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Johannesbrücke (Düren)

BogenbrückeBrücke in EuropaErbaut in den 1740er JahrenErbaut in den 1950er JahrenJohannes-Nepomuk-Brücke
Rekonstruiertes Bauwerk in Nordrhein-WestfalenSteinbrückeStraßenbrücke in Nordrhein-WestfalenVerkehrsbauwerk in DürenZerstört im Zweiten WeltkriegZerstört in den 2000er Jahren
Johannesbrücke 1928
Johannesbrücke 1928

Die Johannesbrücke (früher auch Nepomukbrücke genannt) in Düren, Nordrhein-Westfalen, führt über die Rur. Die heutige Aachener Straße, damals klassifiziert als Reichsstraße 264, als Straßennamen ging damals vom Holztor auf Höhe Pleußmühle bzw. Wallstraße bis hin zur Grenze der damals selbstständigen Gemeinde Rölsdorf. Mit dem Ausbau der Aktienstraße, die von Düren nach Aachen führen sollte, wurde 1822 begonnen. An der westlichen Seite der Johannesbrücke war eine Barriere mit Schlagbaum, wo man Wegegeld zahlen musste, um mit den Einnahmen die Kosten für den Ausbau und die spätere Unterhaltung zu finanzieren. Ursprünglich, d. h. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein, besaß Düren an der Stelle der heutigen Johannesbrücke nur eine kleine Holzbrücke als Flussübergang über die Roer (Rur). Ursprünglich wollte man die kleine Brücke durch eine andere stabilere Holzbrücke ersetzen. Der Plan wurde aber später wieder verworfen. Am 23. Oktober 1747 war dann die feierliche Grundsteinlegung für die erste Steinbrücke Dürens. Der Entwurf stammte von dem Ingenieur von Douwen, errichtet wurde sie unter der Leitung von einem Ingenieur Mausfeld. Die gesamten Baukosten betrugen damals 80.000 Reichstaler, wobei der größte Teil der Baukosten durch den damaligen Bürgermeister Anton Ricker aus privaten Mitteln bezahlt wurde. Daran erinnerte ein Grundstein. Tief im Fundamentstein unterhalb der Brücke stand die Inschrift „sub consule Ricker“. Bürgermeister Ricker hatte fast sein ganzes Vermögen verloren, weil er sein privates Geld in den Bau der Brücke gesteckt hatte. Er war 1740 und 1750 Bürgermeister von Düren und Besitzer der Burg Birgel ab 1733. Nach Fertigstellung der Brücke erfolgte am 23. August 1753 die Aufstellung der vom Koblenzer Bildhauer Franz Joseph Schmiegd geschaffenen Figur des hl. Johannes von Nepomuk. Die damalige Gesamtlänge der Johannesbrücke betrug 65 Meter und sie hatte fünf Bögen mit einer Spannweite von je 11 Meter. Die zwei Meter starken Pfeiler und die Widerlager waren aus Kalk- und Buntsandstein, die Gewölbe waren aus Ziegelstein. In der Nacht vom 29. zum 30. Dezember 1845 wurde die Brücke durch Hochwasser und Treibeis stark beschädigt und die Gewölbe stürzten ein. Ein Teil der östlichen Johannesbrücke wurde vor der Einnahme Dürens durch amerikanischen Truppen vermutlich durch deutsche Truppen selbst zwischen 7. Dezember und 16. Dezember 1944 gesprengt um den Einmarsch amerikanischen Truppen zu erschweren. Am 25. Februar 1945 drangen die amerikanischen Truppen zur Besetzung Dürens – nachdem die Brücke selbst teilzerstört – aber auf noch vorhandenen Brückenpfeilern eine Holzbrücke errichtet worden war – in Düren ein. Am 16. Mai 1950 wurde die neu erbaute Johannesbrücke durch den damaligen Finanzminister des Landes NRW Heinrich Weitz eingeweiht. Die neue Stahlbetonbrücke hatte drei Öffnungen. Ihre Gesamtbreite betrug 15,10 Meter, die Baukosten beliefen sich auf 385.000 Mark (197.000 Euro). Sie wurden zum größten Teil von der Landesregierung bezahlt. Zeitgleich bekam die Brücke auch eine neue Nepomukstatue, die der Düsseldorfer Bildhauer Kurt Zimmermann geschaffen hatte, und die im Jahr 2016 auch die letzte neue Brücke ziert. Zu Füßen des Brückenheiligen sind, wie an vielen anderen Brücken in Europa, auch Liebesschlösser befestigt, die Verliebte dort aufhängen. Im Laufe der Jahre war die Brücke brüchig geworden. Im Jahr 2003 wurde neben dem Bauwerk eine Behelfsbrücke gebaut, so dass am daneben mit dem Neubau begonnen werden konnte. Am 24. September 2003 stürzte die alte Brücke ohne äußere Einwirkung in die Rur. Die Einweihung der neuen Brücke erfolgte am 21. Dezember 2004.

Auszug des Wikipedia-Artikels Johannesbrücke (Düren) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Johannesbrücke (Düren)
Aachener Straße, Düren Rölsdorf

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52355 Düren, Rölsdorf
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Johannesbrücke 1928
Johannesbrücke 1928
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Aachener Straße (Düren)
Aachener Straße (Düren)

Die Aachener Straße in Düren, Nordrhein-Westfalen, ist eine historische Hauptverkehrsstraße. Die Aachener Straße ist die Verlängerung der Bundesstraße 399, die aus der Nordeifel kommend über die Monschauer Straße in die Stadt führt. Sie ist vierspurig ausgebaut und beginnt heute an der Johannesbrücke über die Rur und endet an der Kreuzung Rütger-von-Scheven-Straße/Stürtzstraße/August-Klotz-Straße. Früher begann die Aachener Straße an der Weierstraße am Holztor. Die heutige Straßenbezeichnung wurde schon 1794 durch die Franzosen eingeführt. Über das 1822 niedergelegte Holztor und die Aachener Straße führte früher die Hauptverbindungsstraße von Düren über Eschweiler nach Aachen. Am 4. März 1822 wurde eigens eine Aktiengesellschaft zum Ausbau der Straße gegründet. Sie hatte ein Kapital von 152.400 Mark. An der Rurbrücke wurde eine Barriere errichtet, um dort das Wegegeld erheben zu können. Am 5. Februar 1897 kaufte die Stadt die Straße und das Wegegeld entfiel. Von 1908 bis etwa 1957 befuhr die Straßenbahn der Dürener Kreisbahn (DKB) die Aachener Straße. Die eingleisige Strecke führte vom Markt nach Rölsdorf und weiter nach Lendersdorf beziehungsweise Gürzenich. Die Haltestellen waren Holzstraße – Aachener Straße, Jahnstraße und Stadtpark-Rurbrücke, letztere mit Ausweichgleis.Über die Johannesbrücke und die Aachener Straße drangen am 15. Februar 1945 die amerikanischen Truppen in Düren ein. An der Straße befindet sich der Eingang zur Annakirmes, die jährlich Ende Juli/Anfang August stattfindet und zu den größten Volksfesten in Deutschland zählt. An der Einmündung August-Klotz-Straße befinden sich in drei Gebäuden die Dienststellen der Kreispolizeibehörde. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Einmündung Rütger-von-Scheven-Straße steht das denkmalgeschützte Wehrmeisterkreuz, ein Wegekreuz aus dem Jahre 1664.

Hotel Kaiserhof (Düren)
Hotel Kaiserhof (Düren)

Das Hotel Kaiserhof war ein 1902 als großbürgerliches Wohnhaus errichtetes, erst später als Hotel genutztes Gebäude in Düren, Nordrhein-Westfalen, auf dem Eckgrundstück Schillerstraße / Goethestraße. Das Wohnhaus wurde als dritte Villa in diesem neu aufgeschlossenen Baugebiet 1902 für den Unternehmer Eduard Hinsberg (1857–1917) erbaut, der ein Schwiegersohn von Christian Ivo Heimbach und dadurch Teilhaber der Firma Thomas Josef Heimbach war. Das Haus war zweigeschossig über einem hohen Sockel und hatte an der Straßenecke einen dreigeschossigen, turmartigen runden Standerker, der ursprünglich mit einem polygonalen geschweiften Helm abschloss, der nach Kriegsschäden als einfaches Zeltdach erneuert wurde. Die beiden Straßenfassaden waren asymmetrisch gegliedert und trugen im Dachgeschoss Zwerchgiebel – an der Schillerstraße mittig, an der Goethestraße über der rechten Achse. Der Eingang lag an der Schillerstraße, das Haus war ursprünglich mit einem hohen schmiedeeisernem Gitterzaun eingefriedet. Die Architektur des Hauses lässt sich stilistisch in die Neorenaissance einordnen. Beim Luftangriff vom 16. November 1944 wurde die Villa beschädigt, aber umgehend durch den Viehhändler Ludwig Kann instand gesetzt, der das Gebäude gekauft hatte und es zum Hotel umbauen ließ. Nach dem Tod Kanns 1951 bei einem Unfall ersteigerte die Hotelierfamilie Fischer das Haus und nannte es Hotel Kaiserhof. 1957 erwarb Karl Kreutzer die Immobilie, die er nach wenigen Monaten an das Ehepaar Schröder übergab, seine Nichte und deren Mann. Unter der Regie der Schröders und nach Um- und Ausbauten wurde das Hotel die „gute Stube“ der Stadt Düren. 1974 wurde das Haus aufgrund nicht mehr erfüllbarer Brandschutzauflagen geschlossen und im März 1977 abgerissen. An seiner Stelle befindet sich ein Neubau des Finanzamts Düren. Zwei Schlusssteine des alten Gebäudes wurden in diesen Neubau integriert und sind deshalb heute noch zu sehen, einer mit den ineinander verschlungenen Initialen des Bauherrn „EH“, einer mit der Datierung „AD 1902“.