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Hospital St. Spiritus (Münden)

Abgegangenes Bauwerk in NiedersachsenBauwerk in Hann. MündenHeilig-Geist-SpitalHospitalbauOrganisation (Hann. Münden)
Unternehmen (Landkreis Göttingen)Zerstört in den 1860er Jahren
Hospital St. Spiritus Ruine braun Merian 1654
Hospital St. Spiritus Ruine braun Merian 1654

Das Hospital St. Spiritus war eine Hospitalstiftung der mittelalterlichen Stadt Münden im heutigen Südniedersachsen. Das heute nicht mehr vorhandene Gebäude befand sich in der Vorstadt Blume. Das Hospital gehört zu den wenigen Gebäuden, die außerhalb der Stadtbefestigung Münden errichtet wurden. Es stand auf dem gegenüberliegenden Ufer der Werra neben der Alten Werrabrücke. Die erste Erwähnung des Hospitals erfolgte im Jahre 1327, als Herzog Otto der Milde es durch die Befreiung von Abgaben privilegierte. Mit einer Kapelle wurde das Hospital erstmals 1414 in Verbindung gebracht, als ein nahe gelegenes Hofgrundstück erworben wurde. Dieses Anwesen stellte Herzog Otto der Einäugige ebenfalls von Abgaben frei. Ab 1416 wurde über acht Jahre lang Ablasshandel, zugunsten des Hospitals, betrieben. Durch ein Abkommen der Stadt Münden mit dem Kloster Steina kamen dem Hospital weitere Einnahmen zu. Träger des Hospitals war die Kalandsbruderschaft. Da sich bei dem weltlichen Orden durch Üppigkeit und Schlemmerei Verfallserscheinungen zeigten, nahm die in Münden residierende Herzogin Elisabeth 1542 eine Neuordnung des Hospitals vor. Sie stellte es unter die gemeinsame Oberhoheit des Herzogtums und der Stadt Münden. Beide Seiten konnten die Aufnahme von Hospitalbewohner bestimmen, von denen es zu dieser Zeit 12 Menschen gab. Es wurden vor allem bedürftige Leute, wie Lahme, Blinde und Gebrechliche aufgenommen. Trotz der Neuregelungen setzte im 16. Jahrhundert ein anhaltender Niedergang des Hospitals ein. Zu einer ersten Zerstörung des Hospitals kam es 1553 während der Belagerung Mündens durch Truppen von Herzog Heinrich II. Der Wiederaufbau erfolgte im Jahr 1576. Bei der Belagerung Mündens durch Tilly im Dreißigjährigen Krieg wurde das Hospital 1626 erneut zerstört. Ein 1654 entstandener Kupferstich von Merian zeigt das Hospitalgebäude als Ruine. 1660 erfolgte ein Neuaufbau, in folgedessen die Insassen nicht mehr verpflegt wurden. Aus Geldmangel seitens des Hospitals wurden im 18. Jahrhundert nur noch 10 Insassen aufgenommen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es keine dauerhaften Bewohner mehr, sondern acht Unterstützungsempfänger, die Naturalien ausgehändigt bekamen. In dieser Zeit diente das Gebäude als Obdach für Vagabunden und Bettler. 1865 wurde das Hospital abgebrochen und sein Vermögen ging auf die Stiftung zum vormaligen Hospital St. Spiritus in Münden über. Die Stiftung für mildtätige Zwecke wird bis heute von der Stadt Hann. Münden verwaltet.1897 wurde in Hannoversch Münden ein Siechenhausverein gegründet, der im Jahr 1906 ein Heim in der Altstadt einrichtete. Es wurde später in Herzogin-Elisabeth-Stift umbenannt, um die Verdienste der Herzogin Elisabeth für das Hospital St. Spiritus zu würdigen. Das Stift ist heute ein Pflegeheim in Hann. Münden.

Auszug des Wikipedia-Artikels Hospital St. Spiritus (Münden) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Hospital St. Spiritus (Münden)
Blume,

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Blume

Blume
34346 , Altmünden
Niedersachsen, Deutschland
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Hospital St. Spiritus Ruine braun Merian 1654
Hospital St. Spiritus Ruine braun Merian 1654
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In der Umgebung

Neues Sydekum
Neues Sydekum

Das Neue Sydekum ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in der Altstadt von Hann. Münden in Südniedersachsen, das heute als Moschee genutzt wird. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Alten Sydekum im Nordwesten der mittelalterlichen Stadtbefestigung Münden. Das Neue Sydekum ließ der Gastwirt Andreas Röhrig 1783 nach dem Abriss von vier Wohnhäusern auf der Stadtmauer als Hotel errichten. Den Namen Sydekum übernahm er vom Alten Sydekum. Das dreigeschossige Gebäude mit 11 Achsen prägt durch seine Lage an der Werra die Uferansicht. Zur Uferseite hin weist der Bau einen sechseckigen Mittelbau auf, der sich aus der Fassade herausschiebt und eine Dachhaube trägt. Zur Straßenseite verfügen die mittleren drei Gebäudeachsen einen mit Giebel überhöhten Risalitbau. In seinem Hotel Neues Sydekum ließ der Besitzer Andreas Röhrig Musikkonzerte und Theateraufführungen durchführen. Aus dem Jahr 1815 sind zwei Veranstaltungen überliefert. 1821 gab er das Hotel ab und 1844 erfolgte ein weiterer Besitzerwechsel. Ab 1849 nutzte ein Bürgerclub unter der Bezeichnung Gesellschaftsverein Sydekum das Gebäude für kulturelle Ereignisse bis zu seiner Auflösung 1917. Ihm gehörten angesehene Persönlichkeiten des Ortes an. Im Gebäudeinneren entstand 1849 ein Ballsaal für Konzerte- und Theatervorstellungen mit klassizistischem Formengut, an deren Ausmalungen der Maler Adolph Northen beteiligt war. Ab 1922 diente das Gebäude der örtlichen Methodistengemeinde als Versammlungsraum, die in den 1990er Jahren inaktiv geworden war. Die örtliche muslimische Gemeinde erwarb im Jahr 2000 das historische Gebäude und gestaltete es zu einer Moschee um. Es ist die einzige denkmalgeschützte Moschee in Niedersachsen.

Ochsenkopf (Haus)
Ochsenkopf (Haus)

Der Ochsenkopf ist ein 1528 errichtetes Fachwerkhaus in der Altstadt von Hann. Münden in Südniedersachsen. Die Namensherkunft des heute denkmalgeschützten Gebäudes ist unbekannt. Es wird angenommen, dass sich an der Fassade ein Ochsenkopf befand, der früher Erkennungszeichen für eine Fleischerei oder ein Gasthaus war. Von der Konstruktion her handelt es sich um einen spätgotischen Ständerbau, bei dem die Ständer an den Seitenwänden bis hoch zum Dachansatz reichen. Lange Zeit wurde angenommen, dass der Ochsenkopf wegen seiner Bauweise aus der Zeit um das Jahr 1400 stammt. Ende der 1960er Jahre vorgenommene dendrochronologische Untersuchungen an den Bauhölzern ergaben als Fällzeitpunkt der Bäume den Sommer 1528. Da in früheren Jahrhunderten Bauholz noch im Jahr des Schlagens verwendet wurde, ist dieses Jahr als Baudatum anzunehmen. Das giebelständige Haus gehört zu den wenigen Ausnahmen der ansonsten traufenständig angeordneten Hausfronten des Ortes. Da angenommen wurde, dass es in jedem Stockwerk nur einen Raum gab, wurde es als Lagerhaus angesehen. Ab dem späten 17. Jahrhundert war das Haus bewohnt. In dieser Zeit befand sich dort eine Lohgerberei. Als weitere Gewerbe wurden im Haus Lederhandel, Dielenhandel und Seifensieden betrieben. Eine Baubeschreibung des Gebäudes von 1849 liefert ein Verkaufsangebot des damaligen Lohgerbers. Danach besaß es drei beheizbare Zimmer, sechs Kammern, drei Dachböden und zwei Gewölbekeller. Des Weiteren bestand ein Hintergebäude und auf dem Hof befand sich ein ergiebiger Brunnen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde im Haus eine Gerberei betrieben. Im Jahr 1905 erwarb es ein Kaufmann. Ab 1913 gab es Bemühungen zum Erhalt des Gebäudes, die wegen der beiden Weltkriege und der wirtschaftlich schwierigen Zwischenkriegszeit ergebnislos blieben. Als der Ochsenkopf zunehmend verwahrloste, setzten Ende der 1960er Jahre Planungen zu seiner Rettung ein. Von 1976 bis 1979 erfolgte eine grundlegende Renovierung. Die Kosten betrugen einschließlich des Gebäudeerwerbs 1,13 Millionen DM. Heute wird das Gebäude von einer Musikschule und für Veranstaltungen genutzt. 2015 wurde zeitweise der Betrieb eines Kulturcafés getestet.