Die Seenotrettungsstation Heiligenhafen ist ein Stützpunkt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Heiligenhafen an der Ostsee. Der lebhafte Hafenort vor der Insel Fehmarn ist Heimatbasis von Fischkuttern und einer großen Hochseeangelflotte. Daneben laufen Getreidefrachter den Hafen an und es starten Ausflugsfahrten zur Insel Fehmarn. An den Hafen grenzt die Marina mit rund tausend Liegeplätzen, wo die größte Yachtcharterflotte an der deutschen Ostseeküste auf Wassersportler wartet.Die freiwilligen Seenotretter können im Seenotfall kurzfristig das Seenotrettungsboot (SRB) Heiligenhafen besetzen, das im Kommunalhafen zum Einsatz bereit liegt. Ihr Revier reicht von der Hohwachter Bucht bis zum Fehmarnsund zwischen Leuchtturm Flügge und Fehmarnsundbrücke. Die Ansteuerung von Heiligenhafen ist nautisch anspruchsvoll, da das lagunenartige Naturschutzgebiet mit vielen Flachwasserstellen hinter der weitverzweigten Halbinsel Graswarder durchfahren werden muss. Havarien an der Warderspitze sind immer wieder Grund für den Einsatz der Retter. Im Regelfall erfolgt die Alarmierung durch die Zentrale der DGzRS in Bremen, wo die Seenotleitung Bremen (MRCC Bremen) ständig alle Alarmierungswege für die Seenotrettung überwacht. Der künstlich abgeteilte Binnensee im Westen von Heiligenhafen wird durch die DLRG abgesichert.
Die Heiligenhafen ist ein SRB aus der ersten Serie der aktuellen Bauform mit 9,5 Meter Länge. Das Boot war auf der Schweers-Werft in Bardenfleth an der Weser gebaut und im Jahr 2000 in Heiligenhafen in Dienst gestellt worden. Durch den starken Motor von 320 PS gelingt es den Rettern auch größere Schiffe ab- und freizuschleppen. Zur leichteren Aufnahme von Personen aus dem Wasser besitzen diese Boote eine Bergepforte in Wasserspiegelhöhe.
Bei einem Seenotfall im Seegebiet erfolgt eine Zusammenarbeit mit den Rettern der Nachbarstationen:
Boot der Seenotrettungsstation Lippe/Weißenhaus
Boot der Seenotrettungsstation Puttgarden
Kreuzer der Seenotrettungsstation Großenbrode