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Hausen (Lich)

Geographie (Lich)Wüstung im Landkreis Gießen
Wüstung Hausen bei Nieder Bessingen
Wüstung Hausen bei Nieder Bessingen

Die Dorfwüstung Hausen befindet sich im Tal der Wetter, etwa 3,7 km östlich von Lich im mittelhessischen Landkreis Gießen. Der Ort findet als „Husen“ im Jahr 1268 seine erste urkundliche Erwähnung, seine größte Ausdehnung erreichte er kurz später um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert. Schon bald darauf hat der Prozess des Wüstwerdens stattgefunden. In einer Urkunde aus dem Jahr 1436 ist der Ort bereits als „Wüstung Husen“ verzeichnet, eine eigenständige Ortsgemarkung lässt sich noch bis 1551 belegen. Die Flurgemarkung „Häuser Gericht“ findet sich in Akten der benachbarten Gemeinden Nieder-Bessingen (bis ins 17. Jahrhundert) und Langsdorf (bis ins 19. Jahrhundert). Von der ehemaligen Gerichtslinde existiert eine Zeichnung aus dem Jahr 1851. Von 1968 bis 1970 fanden Ausgrabungen unter der Leitung von Waldemar Küther statt, in deren Verlauf die Grundmauern einer Kirche freigelegt und restauriert wurden. Der im 13. Jahrhundert entstandene Kirchenbau steht auf dem Grund einer früheren, iroschottischen Kirche aus dem 8. Jahrhundert. Neben Keramiken, Steingefäßen und einem Schlüssel ist ein frühmittelalterliches Beinrelief aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts der bedeutendste Fund der Ausgrabungsarbeiten.

Auszug des Wikipedia-Artikels Hausen (Lich) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.526833 ° E 8.869561 °
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Adresse

Wüstung Hausen

L 3481
35423 (Nieder-Bessingen)
Hessen, Deutschland
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linkWikiData (Q15855221)
linkOpenStreetMap (4033616645)

Wüstung Hausen bei Nieder Bessingen
Wüstung Hausen bei Nieder Bessingen
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Ober-Bessinger Pforte
Ober-Bessinger Pforte

Die Ober-Bessinger Pforte in Ober-Bessingen, einem Stadtteil von Lich im Landkreis Gießen (Hessen), ist ein 1782 erbautes Torhaus. Es ist eines der wenigen in hessischen Dörfern erhaltenen Torhäuser.Das Gebäude in der Ortsstraße 35 (Flur 1, Flurstück 289) bildete ursprünglich den Abschluss der nach Südosten laufenden alten Hauptstraße. Das Tor konnte bei Nacht geschlossen werden. Ein 1593 errichteter Vorgängerbau erlag, wie die meisten Häuser in Ober-Bessingen, bei einem Brand am Kirchweihfest 1675 den Flammen. Die kurz zuvor im Jahr 1669 zugefügten Glocken und Uhrwerk fielen den Flammen ebenfalls zum Opfer. Der Torbau wurde 1782 an gleicher Stelle errichtet. Das ehemals verputzte Fachwerktorhaus ist mit konstruktivem Fachwerk symmetrisch aufgebaut und hat sechs Fensterachsen mit annähernd quadratischen Fenstern bei zweieinhalb Stockwerken. Unter den mittleren beiden Fenstern des obersten Stockes durchschneidet eine zweigeschossige Durchfahrt das Gebäude. Ein zweigeschossiger Dachreiter mit einem quadratischen und einem achteckigen Stockwerk wird von einer kuppelartigen Haube bekrönt. Der Dachreiter ruht auf einem weit auskragenden Walmdach. Der Turm war außen mit einer Uhr versehen. Das Gebäude diente als Schulhaus, Rathaus, Amtssitz des Bürgermeisters und im Erdgeschoss als Feuerwehrhaus und Lagerraum von Pfadfindern. 1988 erfolgte eine Renovierung, 1995 wurde die Wetterfahne erneuert. Wenige Jahre nach der Jahrtausendwende zog der letzte Bewohner aus dem Haus aus, seitdem steht es leer.Seit dem 11. April 2017 wird die Pforte von Grund auf renoviert, die Kosten werden auf 800.000 EUR geschätzt. Nach Abschluss der Renovierungen soll die Pforte sowohl als Pilgerherberge für den Lutherweg 1521 als auch für ein Rot-Kreuz-Museum genutzt werden. Für Pflege und Instandhaltung des Gebäudes wurde 2016 der Verein "Pforte 1782 Ober-Bessingen" gegründet.Die Ober-Bessinger Pforte ist aus geschichtlichen, städtebaulichen und künstlerischen Gründen als hessisches Kulturdenkmal ausgewiesen.