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Dillinger Hütte

Bauwerk in Dillingen/SaarGegründet 1809Hüttenwerk in DeutschlandIndustriegeschichte (Deutschland)Montanindustrie im Saarland
Organisation (Dillingen/Saar)PrimsProduzierendes Unternehmen (Landkreis Saarlouis)Stahlhersteller
DillingerHütteL1080127 (2)
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Die Dillinger Hütte (Firma: AG der Dillinger Hüttenwerke) ist ein Hüttenwerk in Dillingen mit einer über 300-jährigen Geschichte. Die Dillinger Hütte ist das größte Grobblechwerk Europas. Im Walzwerk werden jährlich Grobbleche mit einem Volumen von etwa 2 Mio. t produziert. Das Unternehmen wurde 1685 gegründet und war 1809 das erste deutsche Unternehmen, das Aktien ausgab. Die erste Stranggussanlage für Brammen wurde im Jahr 1962 in Betrieb genommen. 1998 kam u. a. eine weitere Anlage für 400 mm dicke Brammen hinzu. 2010 erfolgte der erste Guss einer 450 mm dicken Bramme, abermals ein Weltrekord und im Juli 2017 eine Anlage für Brammen bis 600 mm für die derzeit dicksten Stranggussbrammen der Welt. Hauptaggregate des Walzwerks sind zwei Quartogerüste. Das Vorgerüst ist mit 5,5 m Ballenbreite und maximal 108 MN Walzkraft (ca. 11.000 t) eines der größten der Welt. Dillingen ist der einzige Produktionsstandort von Roheisen im Saarland. Das benötigte Roheisen wird von der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH erzeugt, die zu 50 % im Besitz der AG ist. In den Hochöfen auf dem Werksgelände werden jährlich etwa 4 Mio. t Roheisen produziert, davon etwa 2,5 Mio. t im Stahlwerk der AG zu Rohstahl veredelt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Dillinger Hütte (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 49.350555555556 ° E 6.7411111111111 °
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Adresse

WH 59

N3
66740 (Roden)
Saarland, Deutschland
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DillingerHütteL1080127 (2)
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Defrance-Gruft
Defrance-Gruft

Die Defrance-Gruft ist ein um 1900 erbautes, denkmalgeschütztes Grabmal in Kapellenform auf dem Friedhof Sankt Johann in Dillingen. In der Gruft befanden sich mehrere Gräber. Auf an den Innenseiten der Gruft angebrachten Gedenktafeln steht: Marie-Hélène-Émélie Peaucellier, née Defrance le 17 Juin 1843, décedée le 21 Février 1872 Léonie Defrance, née Jaunez, née le 1 Septembre 1848, décedée le 5 Juin 1888Marie-Hélène-Émélie Peaucellier war eine der drei Frauen von Charles-Nicolas Peaucellier, der zunächst von Paris in die Gruft umgebettet wurde. Die Umbettung erfolgte 1919 kurz nach dem Ersten Weltkrieg in die damalige französische Besatzungszone für den Grand-Officier de la Légion d’honneur mit allen militärischen Ehren. 1929 fand eine weitere Umbettung in die Peaucellier-Gruft nach Wallerfangen statt. Seine Frau Marie-Hélène-Emélie wurde ebenfalls nach Wallerfangen umgebettet. Da nur Todesfälle offiziell dokumentiert wurden, sind die Quellen spärlich. Sie beruhen auf Aussagen von Henry Villeroy de Galhau und Jean Cazal Direktor der Fayenceries de Sarreguemines und des bei der Umbettung anwesenden letzten offiziellen Dillinger Totengräbers Johann Thomaser. Auf der zweiten Tafel steht: Jean Louis Piette, né le 29 Juin 1767, décedé le 23 Mars 1833 Marie-Georges Jules Piette, né le 2 Septembre 1815, décédé le 9 Août 1847 Anne-Gabrielle Piette, née Wurmser, née le 6 Janvier 1779, décédée le 15 Janvier 1851Die Piettes waren mit der Familie Defrance verwandt und wurden 1872 vom alten Friedhof in die Gruft umgebettet. Auf Initiative des Heimatforschers Aloys Lehnert sollten Nachforschungen in den 1960er Jahren den tatsächlichen Belegungszustand ermitteln. Mit Unterstützung des Compte de Bonneville, des damaligen Generalsekretärs der Dillinger Hütte, wurde die Gruft am 28. Januar 1966 geöffnet. Auf der linken Seite fand man nur leere Nischen und einen Sarggriff. Der Inhalt der rechten Seite wurde nicht ermittelt, da sie gänzlich zugemauert war. Von den Verwüstungen des Friedhofs im Zweiten Weltkrieg war die Gruft kaum betroffen. 2006 wurde die Gruft in Absprache mit dem Landeskonservatoramt restauriert. 2009 wurde das Engagement der Stadt Dillingen mit dem saarländischen Denkmalpflegepreis in der Gruppe Öffentliche Eigentümer gewürdigt.