place

Runenfelsen von Bo Gård

Archäologischer Fundplatz in EuropaGeographie (Gemeinde Lidingö)Runenstein in Stockholms län
Runic inscription Kvarnbacken Lidingo SWE
Runic inscription Kvarnbacken Lidingo SWE

Der Runenfelsen von Bo Gård (U Fv1986;84) auf dem Kvarnbacken in Bo Gård auf der Insel Lidingö in der Provinz Uppland im Nordosten von Stockholm in Schweden befindet sich am Rand eines Gräberfeldes. Die durch eine Brücke mit der Hauptstadt verbundene große Schäreninsel Lidingö, ist zugleich eine Kommune mit über 42.000 Einwohnern. Der Runenfelsen wird in die Endphase der Wikingerzeit (800–1050 n. Chr.) datiert. Die Inschrift dürfte um die Jahrtausendwende entstanden sein. Der Text lautet: asmu-tr ... ris-- * runaR * eftiR × stein * faþurs*faþur * sin * auk * faþur * siba * ok × geiRbiarnaR × aok ... ulfs * eaR * merki * mikit * at * man * koþan × Übersetzt: „Asmund ritzte die Runen in Gedenken an Sten, seinen Großvater und Vater Sibbes und Gerbjörns und Ulfs. Hier (ist) ein großes Denkmal für einen guten Mann.“Ihre belegbare jüngere Besiedlung fand während der nordischen Eisenzeit statt. Während der Vendelzeit (550–800 n. Chr.) begannen die Inselbewohner vier Gräberfelder anzulegen. Das zweitgrößte liegt im nördlichen Teil der Insel. Dort sind die Reste von knapp 50 Hügeln, dreier rechteckiger und zweier runder Steinsetzungen und eines Treuddar zu erkennen. 1984 kam auf einem Felsen beim Abkratzen der Moose aus dem Felsen die Runeninschrift zutage. Es handelt sich um eine Gedenkinschrift für Asmunds Großvater Sten. Auch Stens drei Söhne werden erwähnt. Aus der Inschrift ist nicht erkennbar, ob einer der drei Asmunds Vater war. Die Inschrift schließt mit einem individuellen Zusatz, in dem die Bedeutung des Denkmals hervorgehoben und der Verstorbene als „guter Mann“ gewürdigt wird. Auch wenn die christliche Fürbitte fehlt, deutet das Kreuz in der Runenschlange an, dass zumindest Stens Nachkommen Christen waren. Runologisch ist interessant, dass für das Wort „ok“ (dt. „und“) drei verschiedene Schreibweisen verwendet werden: auk, ok und aok. Das Wort Großvater („Vatersvater“) kommt außer auf dem Felsen von Bo Gård nur in einer weiteren schwedischen Runeninschrift vor. Da Stens Söhne nicht als Auftraggeber des Denkmals genannt werden, kann man annehmen, dass sie bereits verstorben waren, als Asmund es machen ließ. Ob Sten und seine Söhne auf dem angrenzenden Gräberfeld liegen, kann nur vermutet werden.

Auszug des Wikipedia-Artikels Runenfelsen von Bo Gård (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Runenfelsen von Bo Gård
Timmermansvägen, Lidingö kommun

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Runenfelsen von Bo GårdBei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 59.374037 ° E 18.161526 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Timmermansvägen

Timmermansvägen
181 46 Lidingö kommun
Schweden
mapBei Google Maps öffnen

Runic inscription Kvarnbacken Lidingo SWE
Runic inscription Kvarnbacken Lidingo SWE
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Rövarns holme
Rövarns holme

Rövarns holme ist eine zu Schweden gehörende Insel im Stockholmer Schärengarten. Sie ist die kleinste der vier Inseln der Inselgruppe Fjäderholmarna und gehört zur Gemeinde Lidingö. Rövarns holme hat eine Grundfläche, deren Form an einen Bumerang erinnert. Die Seiten haben eine Länge von etwa 60 und 40 Metern, bei einer Breite von 20 Metern. Nach Süden öffnet sich die Insel zu einer Bucht. Die unbewohnte und unbebaute Insel ist mit einigen Büschen und Bäumen bewachsen. Unmittelbar nördlich von Rövarns holme liegt die Insel Libertas, mit der Rövarns holme ein Vogelschutzgebiet bildet. Etwas weiter westlich liegt Ängsholmen. Der als Dieb bekannte Joseph Forsberg (1870–1944) lebte über dreißig Jahre hinweg in einem Schuppen auf der Insel. Die Insel trug zunächst den Namen Lillholmen und soll dann, mit Bezug auf ihren Bewohner, Rövarns holme (deutsch: Räuberinsel) genannt worden sein. Dieser Name findet sich für die Insel heute auf Landkarten.Seit 1995 ist die Insel Teil des Königlichen Nationalstadtparks. Unmittelbar südlich des Ostteils der Insel liegen zwei Wracks gesunkener Schiffe. Das östliche der beiden Wracks ist 22,5 Meter lang und 6,4 Meter breit. Es befindet sich in einer Tiefe von 10 Metern. Nur etwas westlich hiervon liegt mit einem Gefälle von 65° der Überrest eines hölzernen Schiffes in einer Tiefe von bis zu 10 Meten. Das Heck des Schiffes ragte zumindest in den 1990er Jahren über die Wasseroberfläche hinaus.

Fjäderholmarna
Fjäderholmarna

Die Fjäderholmarna sind eine kleine Inselgruppe in den Stockholmer Schären, sie gehören zur Gemeinde Lidingö und sind in zwanzigminütiger Bootsfahrt von Stockholms Zentrum aus zu erreichen. Die Inselgruppe besteht aus vier Inseln: Stora Fjäderholmen, Ängsholmen, Libertas und Rövarns holme (Räuberinsel) oder Lillholmen. Schon 1381 wurde der Name in einem Kaufdokument erwähnt, da hieß es Fierdholmarna, was ungefähr „Inseln im Fjord“ bedeutet. Hier gab es auch, wie auf vielen Inseln der Schären, Ausschank von selbst gebrannten alkoholhaltigen Getränken, für die Fischer auf dem Weg nach Stockholm und für die Stockholmer, die einen billigen Tropfen kaufen wollten. Es wurden Gratisboote eingesetzt und um 1870 verkaufte man ca. 1,5 Millionen Kannen Branntwein pro Jahr (1 Kanne = 2,6 Liter). Es kam schließlich zu einem regelrechten „Sprit-Krieg“. Von 1940 bis 1985 waren die Inseln militärisches Sperrgebiet und durften nicht von Unbefugten betreten werden. Heute geht es dort friedlicher zu, die Inseln sind immer noch ein beliebtes Ausflugsziel, weil sie leicht mit den Touristenbooten erreichbar sind. Auf Stora Fjäderholmen, der Hauptinsel, gibt es verschiedene kunsthandwerkliche Betriebe, ein Museum, ein Theater und mehrere Restaurants. Der denkmalgeschützte Leuchtturm Libertus fyr befindet sich auf Libertas. Seit 1995 ist Fjäderholmarna der östlichste Außenposten des ersten Nationalstadtparks der Welt, des Ekoparken.