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Finkenwerder Süderelbe

Altes LandHamburg-FinkenwerderHamburg-NeuenfeldeNaturschutzgebiet in HamburgSchutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa
Schutzgebiet der IUCN-Kategorie IV
P1010488 Alte Süderelbe
P1010488 Alte Süderelbe

Die Finkenwerder Süderelbe ist ein Naturschutzgebiet in den Hamburger Stadtteilen Finkenwerder im Bezirk Hamburg-Mitte und Neuenfelde und Francop im Bezirk Harburg. Das Naturschutzgebiet ist rund 100 Hektar groß. Es grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Westerweiden. Das Gebiet steht seit dem 17. Juni 1997 unter Naturschutz. Es ist aus dem 1989 ausgewiesenen, 170 Hektar großen Naturschutzgebiet Alte Süderelbe hervorgegangen, das aus verwaltungstechnischen Gründen in die Naturschutzgebiete Finkenwerder Süderelbe und Westerweiden aufgeteilt wurde.Das Naturschutzgebiet liegt im Westen der Stadt Hamburg im Alten Land südöstlich des Airbus-Werkes Hamburg-Finkenwerder. Es stellt den westlichen Teil der Alten Süderelbe, einen ehemaligen Seitenarm der Elbe, mit ihren Uferbereichen unter Schutz. Die Alte Süderelbe ist vom Tide­einfluss der Elbe abgetrennt. Sie ist in vielen Bereichen nur bis zu einem halben Meter tief. Über ein Pumpwerk der Aue besteht eine Verbindung zum Köhlfleet. Die Öffnung der Alten Süderelbe, die nach der Sturmflut von 1962 von der tidebeeinflussten Elbe abgeschottet wurde, war zunächst vorgesehen, u. a. als Ausgleichsmaßnahme für die Hafenerweiterung in Altenwerder und das Spülfeld in Francop. Die Öffnung der Alten Süderelbe war nach der Erweiterung des Airbus-Geländes und der Verlängerung der Start- und Landebahn des Flugplatzes aber nicht mehr in der ursprünglichen geplanten Form möglich, so dass schließlich darauf verzichtet wurde.Das Naturschutzgebiet wird vom buchtenreichen Stillgewässer der Alten Süderelbe mit Prielen und Rinnen geprägt. Im Süden des Naturschutzgebietes befinden sich weitere Stillgewässer. Die Uferbereiche werden von Hochstaudenfluren und Röhrichten eingenommen. Stellenweise sind Auwald­reste zu finden. Das Naturschutzgebiet grenzt überwiegend an Grünlandflächen, nach Süden auch an Obstbaumkulturen. Es bietet einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt einen Lebensraum. So kommen in den Grünlandbereichen zahlreiche Wiesenvögel vor, für die das Naturschutzgebiet insbesondere zusammen mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet Westerweiden von besonderer Bedeutung ist. Die Hochstaudenfluren und Röhrichte sowie die Auwaldreste bieten u. a. Rohrweihe, Knäkente, Pirol und Beutelmeise einen Lebensraum. Auch Eisvogel und Fischadler können hier beobachtet werden, außerdem sind zahlreiche Wasser- und Watvögel wie Säbelschnäbler, diverse Entenarten und Brandgans zu finden. Auch als Rastgebiet hat das Naturschutzgebiet eine große Bedeutung. So finden sich hier im Winter viele Grau- und Nonnengänse ein. Fluss-Greiskraut, die auch als Sumpf-Schmiele bezeichnete Wiebelschmiele und der Schierlingswasserfenchel sind nur einige der im Naturschutzgebiet vorkommenden Pflanzenarten. Der Landesverband Hamburg des Naturschutzbundes Deutschland, der das Gebiet betreut, unterhält zwei Beobachtungshütten, von denen aus das Naturschutzgebiet einsehbar ist.

Auszug des Wikipedia-Artikels Finkenwerder Süderelbe (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Finkenwerder Süderelbe
Narzissenweg, Hamburg Finkenwerder

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Breitengrad Längengrad
N 53.519444444444 ° E 9.8327777777778 °
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Adresse

Finkenwerder Süderelbe

Narzissenweg
21129 Hamburg, Finkenwerder
Deutschland
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P1010488 Alte Süderelbe
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Alte Süderelbe
Alte Süderelbe

Die Alte Süderelbe ist ein Altarm der Elbe und seit den 1970er Jahren ein als langgestreckter See zu bezeichnendes Gewässer im Südwesten von Hamburg zwischen den Stadtteilen Finkenwerder und Francop. Mit einer Fläche von 60 ha ist es nach der Alster der zweitgrößte See auf Hamburger Stadtgebiet. Dieses Gewässer war ursprünglich der westliche Abschnitt der Süderelbe zwischen dem Abzweig vom Köhlbrand und der Einmündung in die Unterelbe. Bereits um 1790 wurde der Hauptteil des Wassers der Süderelbe in den Köhlbrand geleitet, der Mündungsarm deutlich verkleinert und ab dieser Zeit als Alte Süderelbe bezeichnet. Nach der verheerenden Sturmflut 1962 wurde diese Einmündung im Bereich des Mühlenberger Lochs 1963 geschlossen, erhöht und abgedeicht und damit vom Hauptstrom abgetrennt. Zeitgleich schloss man die Verbindung zur restlichen Süderelbe, so, dass die Alte Süderelbe seitdem nicht mehr dem Tideeinfluss unterliegt. Über die nordwestliche Absperrung verläuft jetzt eine Straßenverbindung nach Neuenfelde und Cranz und die Start- und Landebahn der Luftwerft der Airbus Deutschland GmbH (EADS). Im Zuge der Hafenerweiterung Finkenwerders wurde die Alte Süderelbe durch Aufschüttungen im Bereich östlich der Hamburger Aluminiumwerke weiter auf die Größe eines Entwässerungsgrabens verschmälert. Am südöstlichen Ende des Gewässers besteht am Auedeich am Deichsiel Storchennest eine Verbindung mit dem Finkenwerder Vorhafen, ferner über das Schleusenfleet ein Zufluss aus den südlich gelegenen Gewässern Moorwettern und Moorburger Landscheide. Der westliche Bereich des jetzigen Sees bildet mit seinen Uferbereichen das Naturschutzgebiet Finkenwerder Süderelbe.

Landsitz Gustav Godeffroy

Der Landsitz Gustav Godeffroy wurde Beausite genannt und war ein repräsentatives Wohngebäude an einer nicht mehr existierenden Seitenstraße der Elbchaussee in Hamburg-Blankenese. 1855 ließ sich Gustav Godeffroy von Auguste de Meuron am Ende des Hirschparks einen schlossartigen Landsitz im neugotischen Stil errichten. Das Haus entsprach dem damaligen Zeitgeist. Gesimse und Balustraden zur Elbseite ließen es als Ritterburg erscheinen. Die Inneneinrichtung stammte von Ludovicus Piglhein. Über dem Eingang zur Elbchaussee war das Godeffroyschen Wappen mit einem Falken im Wappenschild. 1893 verkauften die Erben das Gebäude an den Hamburger Konsul Timoleon Ludovic Pagenstecher. Dieser verkaufte es 1906 Otto Traun weiter. Er bewohnte das Haus das ganze Jahr. Während der Sommermonate wohnten zusätzlich sein Vater Senator Heinrich Traun und sein Bruder Friedrich Traun bei ihm im Haus. 1913 wurde das Anwesen weiterverkauft und geteilt. Einen kleinen Teil des Grundstücks erwarb Eduard Pulvermann. Der Teil mit dem Gebäude wurde an den Kohlenhändler und Reeder Bernhard Blumenfeld – dem Großvater von Erik Blumenfeld – verkauft. 1923 erwarb der jüdische Getreidehändler Richard Hess Beausite, der für seine österreichische Frau 1925 zum Katholizismus konvertierte. Dennoch musste Hess Teile des Grundstücks 1935 auf Druck der nationalsozialistischen Behörden verkaufen. Andere Teile des großen Grundbesitzes übertrug er auf seine nicht-jüdische Frau. Vor dem Verkauf ließ er das Gebäude Beausite abreißen. Ebenfalls im neugotischen Stil ließ sich 1842 der Kaufmann und Konsul Gustav Wilhelm Schiller (1803–1870) in Neumühlen durch den englischen Architekten Georges Giles, der ein Neffe von Francis Giles (1787–1842) war, ein Landhaus entwerfen, das nach der Fertigstellung unter dem Namen „Schillerburg“ bekannt wurde. Dessen Bruder Wilhelm Theodor Schiller ließ sich um 1861/62 von de Meuron ein Landhaus erbauen.