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Alte Fahrt (Dortmund-Ems-Kanal)

Bauwerk in OlfenBinnenschifffahrt (Nordrhein-Westfalen)BinnenschifffahrtskanalDortmund-Ems-KanalGewässer im Kreis Coesfeld
Kanal in EuropaKanal in Nordrhein-WestfalenVerkehrsbauwerk im Kreis CoesfeldVerkehrsbauwerk in Europa
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Als Alte Fahrt wird ein stillgelegter Abschnitt des Dortmund-Ems-Kanals bei Olfen bezeichnet. Das 8650 Meter lange Teilstück erstreckt sich vom Kanalkreuz Datteln (Kanalkilometer 21,5) bis hinter Olfen (30,3 km) und wird von einem Fuß- und Radweg begleitet. Der Dortmund-Ems-Kanal wurde 1899 eröffnet. Im Bereich der Alten Fahrt war der Kanal mit besonders hohen Dämmen versehen, auf 5600 Meter höher als zwölf und auf 2775 Meter höher als neun Meter. Außerdem waren in diesem Bereich fünf Kanalüberführungen gebaut worden, davon drei Straßen- sowie Lippe- und Steverüberquerung. 1929 bis 1937 wurde von Datteln in Richtung Lüdinghausen die erste neue, zügige Linienführung errichtet. Insgesamt erhielt der Dortmund-Ems-Kanal acht „Zweite Fahrten“. Sie waren notwendig geworden, um dem gestiegenen Verkehrsaufkommen mit größeren Schiffstypen Rechnung zu tragen. Insbesondere die Brückenbauwerke, die keinen Begegnungsverkehr der Schiffe zuließen, hatten vorher den schnellen Warentransport verzögert. Der Bau war auch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Nationalsozialisten, nach deren Machtergreifung durch Häftlinge aus dem KZ Börgermoor fertiggestellt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Alte Fahrt (Dortmund-Ems-Kanal) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Alte Fahrt (Dortmund-Ems-Kanal)
Sülsen,

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Breitengrad Längengrad
N 51.679124 ° E 7.37618 °
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Adresse

Alte Kanalbrücke

Sülsen
59399
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Kanalbrücke Alte Fahrt
Kanalbrücke Alte Fahrt

Die Kanalbrücke Alte Fahrt führt die Alte Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals über die Lippe. Die Brücke ist eines der vier historischen Brückenbauwerke der Alten Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) zwischen Datteln und Olfen. Weiter nördlich überquert der DEK mit der Schiefen Brücke die Oststraße in Olfen und mit einer weiteren Kanalbrücke die Stever, weiter südlich liegt die Kanalbrücke über den Pelkumer Weg. Die Kanalüberführung über die Lippe wurde unter Leitung des Königlich Preußischen Oberbaudirektors Karl Hinckeldeyn im Stil des Historismus entworfen und im Jahr 1895 fertiggestellt. Drei Sandsteinbögen mit einer Spannweite von 21 Metern wölben sich über die Lippe, die dort die Grenze zwischen Datteln und Olfen bildet. Die Brücke ist 18 Meter hoch, der Brückentrog 15 Meter breit und 70 Meter lang. Daneben verläuft ein Fuß- und Radweg. Um Verluste durch Schleusungen oder Verdunstung bzw. Versickerung auszugleichen, wurde seit 1897 an der Brücke die Wassereinspeisung in den Kanal betrieben. Dazu gab es neben der Lippe ein Bassin, aus dem mit Hilfe von Dampfmaschinen Wasser in den Kanal hinaufgepumpt wurde. 1914 wurde diese Wassereinspeisung durch die Wasserübergabe Hamm am Datteln-Hamm-Kanal ersetzt und stillgelegt. Das ehemalige Maschinenhaus ist heute in Privatbesitz, und ein Teil der Förderanlagen neben der Brücke existiert noch. Die Alte Fahrt und der Brückentrog sind noch mit Wasser gefüllt, allerdings durch mehrere Dämme vom Kanaldreieck in Datteln abgetrennt.

Schleuse Datteln
Schleuse Datteln

Die Schleusen Datteln gehören – vom Rhein her – zur letzten der sechs Kanalstufen des Wesel-Datteln-Kanals (WDK) bei Kanalkilometer 59,28 in Datteln-Natrop. Einen Kilometer oberhalb mündet der Wesel-Datteln-Kanal am Kanalkreuz Datteln (Dattelner Meer) in den Dortmund-Ems-Kanal ein. Die große Schleuse Datteln wurde 1928 erbaut und 1931 zusammen mit dem Kanal eröffnet. Die Schleusenkammer hat eine Länge von 222 m, eine Breite von 12 m, die Fallhöhe beträgt 7,5 m und der Wasserverbrauch beträgt pro Schleusung 20.000 m³. Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 2,8 m können geschleust werden. Oberwasser- und unterwasserseitig wird diese Schleuse durch Hubtore geschlossen. Diese Schleusentore wurden im November 1993 erneuert. Die direkt daneben liegende kleine Schleuse Datteln hat eine Länge von 112 m und eine Breite von 12 m. Die Schleuse wurde 1964 errichtet. Sie besitzt oberwasserseitig ein Hubtor und unterwasserseitig ein Schiebetor. Das aufgehängte Schiebetor ist eine Sicherungsmaßnahme für mögliche Bergsenkungen, da seine Funktion nicht durch Neigungen im Gelände beeinträchtigt wird. Eine Doppelschleusung, also eine Berg- und Talfahrt zusammen, dauert etwa 40 Minuten. Durchschnittlich 90 Schiffe passieren täglich die beiden Schleusen. Das seit der Inbetriebnahme des Kanals 1931 vorhandene Rückpumpwerk dient zunächst dazu, das ins Unterwasser abgelaufene Schleusenbetriebswasser ins Oberwasser zurückzupumpen. Darüber hinaus kann über die ganze Pumpwerkskette des WDK bei Bedarf Rheinwasser in Richtung Dattelner Meer gepumpt werden zur Speisung der Scheitelhaltung Herne/Datteln-Münster des Westdeutschen Kanalnetzes. Die vier Pumpen haben eine Förderleistung von jeweils 4300 Litern pro Sekunde. Die Schleusengruppe Datteln ist Teil der Route der Industriekultur.

Schiefe Brücke (Olfen)
Schiefe Brücke (Olfen)

Die „Schiefe Brücke“ führte die Alte Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals über die Oststraße, die ehemalige B 235, in Olfen. Heute ist der Brückentrog nicht mehr mit Wasser gefüllt und wird als Rad- und Wanderweg genutzt. Die Brücke ist eines der vier historischen Brückenbauwerke der Alten Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals (abgekürzt DEK) zwischen Datteln und Olfen. Weiter südlich überquert der DEK den Pelkumer Weg und mit der Kanalbrücke Alte Fahrt die Lippe. Weiter nördlich führt eine Kanalbrücke über die Stever. Die „Schiefe Brücke“ wurde 1894 begonnen und 1897 fertiggestellt. Das Attribut „schief“ bezieht sich auf den 60-Grad-Winkel zwischen Kanaltrasse und Straßentrasse, während zu dieser Zeit aus technischen wie aus ökonomischen Gründen der rechte Winkel bei solchen Überführungsbauwerken der Normalfall war. Die Brücke wurde unter Leitung des Königlich Preußischen Oberbaudirektors Karl Hinckeldeyn im Stil des Historismus entworfen. Ihre Stirnflächen wurden – in Gegensatz zu den meisten anderen Kunstbauten des Kanals – in rötlichem Eichsfelder Sandstein aus dem Arenhausener Bruch bei Kassel ausgeführt, da sich dieser besser für die handwerkliche Ausführung der gliedernden Architekturelemente eignete. Der Mittelteil der Brücke mit der Durchfahrtsöffnung tritt an beiden Stirnflächen in der Art eines Risalits etwas hervor und ist beiderseits durch eine Eckquaderung betont. Die Bogenöffnungen der Durchfahrt in den Stirnflächen sind aus an der Kante abgerundeten Steinen gemauert; der hervorgehobene Schlussstein benennt das Jahr der Grundsteinlegung als Inschrift. 1960 wurden zur Verstärkung des Bauwerkes über der Durchfahrtsöffnung vier Zuganker in Höhe der Kanalsohle eingezogen, deren helle Ankerplatten in den Stirnflächen deutlich auffallen. 1980 wurde die Straßenfahrbahn abgesenkt und damit in Straßenmitte eine Durchfahrtshöhe von 3,80 Metern geschaffen. 1992 wurden im Rahmen der Vorbereitung zur 100-Jahr-Feier umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt und unter anderem Replikate der alten gusseisernen Geländer eingebaut. Die Brücke wird nachts auch an den Stirnflächen beleuchtet.