Das DP-Lager Haid, offiziell Wohnsiedlung 121 Haid war ein zuerst unter amerikanischer, dann oberösterreichischer Verwaltung stehendes DP-Lager für Displaced Persons (DP) in Ansfelden in Oberösterreich. Displaced Persons waren Zivilisten, die durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs zunächst ohne bekannten Wohnsitz waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Ansfelden zur Amerikanischen Besatzungszone. Der Vorläufer des Lagers wurde von der Reichsautobahn (RAB) als „Arbeitersiedlung Haid“ errichtet. Zuerst waren hier die an den Baustellen der RAB beschäftigte einheimischen Arbeiter untergebracht, später italienische Fremdarbeiter. Das DP-Lager Haid wurde ab 1945 durch die amerikanische Militärverwaltung auf dem bestehenden Arbeitslager der Wehrmacht eingerichtet. Im September 1945 kamen zwischen 8.000 und 9.000 gefangene SS-Angehörige unter Bewachung von amerikanischen Soldaten in das Lager, die den Ausbau forttreiben mussten. Sie erhielten hier die Entlassungspapiere. Nach Auflösung des Kriegsgefangenenlagers am 24. April 1946 kamen in den folgenden Jahren vertriebene Juden aus Polen, sowie vertriebene und geflüchtete Donauschwaben aus Jugoslawien, Rumänien und Ungarn, Siebenbürger Sachsen aus Rumänien und Sudetendeutsche aus der CSR. Im Oktober 1956, als der Volksaufstand in Ungarn mit sowjetischen Panzertruppen niedergeschlagen wurde, kamen rund 700 Flüchtlinge in die letzten Bestände des Lagers Haid. Mehrfach wurden Baracken als Brennmaterial, als Ersatzteil für schadhafte Baracken und für andere DP-Lager verwendet.