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Kanton Nidwalden

Kanton (Schweiz)Kanton Nidwalden
Karte Lage Kanton Nidwalden 2023
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Nidwalden (Kürzel NW, in einheimischer Mundart Nidwoudä, Nidwaldä, französisch Nidwald, italienisch Nidvaldo, rätoromanisch ) ist ein deutschsprachiger Kanton der Schweiz, der zur Grossregion Zentralschweiz (Innerschweiz) zählt. Der Hauptort und zugleich einwohnerstärkste Ort ist Stans. Nid- und Obwalden bilden zusammen Unterwalden, einen der drei Urkantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft, woher die ältere Bezeichnung Unterwalden nid dem Wald rührt. Der im Kantonsnamen angesprochene Wald ist der Kernwald nördlich von Kerns. Höchste Erhebung des Kantons ist das Rotstöckli mit 2901 m ü. M., das orografisch zu den Urner Alpen gehört. Die grössten Teile des Kantons gehören aber zu den Unterwaldner Voralpen, einem Teil der Zentralschweizer Voralpen. Der tiefste Punkt mit 434 m ü. M. ist der Seespiegel des Vierwaldstättersees. Nidwalden befindet sich im Zentrum der Schweiz. Im Norden ist der Binnenkanton durch den Vierwaldstättersee begrenzt, in allen anderen Richtungen durch Bergketten. Angrenzende Nachbarkantone sind Luzern, Obwalden, Uri, Schwyz und Bern. Der Kanton umfasst elf politische Gemeinden. Die Einwohner des Kantons werden Nidwaldner genannt. Per 31. Dezember 2022 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Nidwalden 44'420. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 161 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Schweizer Durchschnitt (214 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2022 auf 16,4 Prozent, während landesweit 26,0 Prozent Ausländer registriert waren. Die Arbeitslosenquote betrug per 31. Dezember 2022 0,8 Prozent gegenüber 2,2 Prozent auf eidgenössischer Ebene. Bevölkerungsentwicklung von Nidwalden seit 1799 Quelle: Volkszählungen (1850–2000 Eidgenössische), Bundesamt für Statistik (seit 2010) Amtssprache im Kanton Nidwalden ist Deutsch. 2017 gaben 92,1 Prozent der Bevölkerung Deutsch bzw. Schweizerdeutsch als Hauptsprache an. Die Nidwaldner Mundart ist höchstalemannisch. Ortsdialektale Unterschiede lassen sich etwa am Zahlwort «fünf» demonstrieren: fiif [fiːf] sagt man in Hergiswil, fììf [fɪːf] in Stans und feyf [feɪ̯f] in Wolfenschiessen. Da die unteren Teile des Kantons heute im Einzugsgebiet Luzerns liegen, stehen die herkömmlichen Ortsdialekte allerdings unter dem Druck des Luzerndeutschen. Der Kanton Nidwalden ist ein mehrheitlich katholischer Kanton. Bei einer Gesamtbevölkerung von 43'223 waren im Jahr 2018 28'363 Einwohner (65,6 %) römisch-katholisch, und 4'336 Einwohner (10,0 %) waren evangelisch-reformiert. Die katholischen Kirchgemeinden gehören zum Bistum Chur, die reformierten zur Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden. Abgesehen von den beiden Landeskirchen (römisch-katholische und evangelisch-reformierte Kirche) liegen seit der Volkszählung 2000 keine Zahlen zur Religionsgzugehörigkeit der Gesamtbevölkerung im Kanton mehr vor. Das Bundesamt für Statistik führt jedoch Stichprobenerhebungen durch, bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton Nidwalden erfasst werden. Bei der bisher letzten Stichprobenerhebung gab rund ein Viertel der befragten Personen ab 15 Jahren im Kanton Nidwalden an, keiner Landeskirche anzugehören. Zudem unterscheidet sich gemäss der Erhebung das Religionsbekenntnis der Bevölkerung zum Teil deutlich, werden die Staatsangehörigkeit und Herkunft der Befragten berücksichtigt: Im Unterschied zur alten Bundesverfassung, in der Nidwalden als «Halbkanton» aufgezählt war, wird Nidwalden in der Bundesverfassung vom 18. April 1999 als «Kanton» aufgeführt. Es gilt der Grundsatz der rechtlichen Gleichstellung der Kantone. Allerdings existieren zwei Einschränkungen zum Gleichheitsprinzip: Den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Obwalden und Nidwalden kommen bei der Vertretung im Ständerat sowie bei der Ermittlung des Ständemehrs beim obligatorischen Referendum lediglich das halbe Gewicht zu. Die Verfassung des Kantons Nidwalden (bis 2010: Verfassung des Kantons Unterwalden nid dem Wald) wurde 1965 erlassen und seither mehrfach geändert. Erlass und Änderung der Verfassung, sodann Gesetzeserlasse und -änderungen, soweit ein «Gegenantrag» aus der «Aktivbürgerschaft» vorliegt, und Ausgabenbeschlüsse über einmalige Ausgaben von mehr als 5 Millionen Schweizer Franken bzw. jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 500'000 Franken unterliegen zwingend der Volksabstimmung (obligatorisches Referendum). Die übrigen Gesetzeserlasse und -änderungen, die interkantonalen Verträge, Ausgabenbeschlüsse über einmalige Ausgaben von mehr als 250'000 Franken bzw. jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 50'000 Franken sowie die Festlegung des Steuerfusses unterliegen der Volksabstimmung, wenn es von 250 Aktivbürgern verlangt oder vom Landrat beschlossen wird (fakultatives Referendum). Die Aktivbürgerschaft kann selbst Verfassungs- und Gesetzesänderungen vorschlagen, wenn 250 Aktivbürger einen dahingehenden Vorschlag («Antrag») unterstützen. Für eine Teilrevision der Verfassung braucht es die Unterstützung von 500, für die Totalrevision der Verfassung diejenige von 1000 Aktivbürgern (Volksinitiative). Die traditionelle Landsgemeinde und mit ihr das obligatorische Gesetzesreferendum wurden 1996 abgeschafft. Gesetzgebendes Organ (Legislative) ist das Landrat genannte Kantonsparlament. Der Landrat umfasst 60 Sitze und wird nach dem Proporzwahlverfahren auf eine Legislaturperiode von vier Jahren gewählt. Die Sitzzuteilung erfolgt seit 2014 nach dem System des doppeltproportionalen Zuteilungsverfahrens (Doppelproporz). Die letzten Wahlen in den Landrat fanden am 13. März 2022 statt. Die FDP.Die Liberalen mit 16 Sitzen und die Schweizerische Volkspartei (SVP) mit 15 Sitzen bilden zusammen eine rechtsbürgerliche Mehrheit. Die dritte grosse bürgerliche Partei ist Die Mitte mit ebenfalls 15 Sitzen. Wichtigste linke Kraft sind die Grünen Nidwalden (GN) mit sieben Sitzen. Die Grünliberalen und die Sozialdemokratische Partei (SP)/Juso haben fünf bzw. zwei Sitze. Ergebnisse der Wahlen 2002–2022: Der gewählte Vertreter der PLD hatte sich seinerzeit der SVP-Fraktion angeschlossen. Die SP und das DN unterstützten sich gegenseitig. Dies führte 2006 zu einer gemeinsamen Liste in zwei Gemeinden (Freie Liste). Das Demokratische Nidwalden gehört zur Grünen Partei der Schweiz und änderte per 1. Januar 2009 den Namen in Grüne Nidwalden. Seit 2010 treten Grüne und SP wieder getrennt an, zuletzt ist die SP zusammen mit der Juso angetreten. Ausführendes Organ (Exekutive) ist der Regierungsrat; er besteht aus sieben Personen. Der Regierungsrat wird auf vier Jahre im Majorzwahlverfahren gewählt. Der Vorsitzende des Gremiums heisst Landammann, in der weiblichen Form Frau Landammann, der Vizepräsident Landesstatthalter. Beide werden für ein Jahr gewählt. Die letzten Wahlen fanden am 13. März 2022 statt. Die Nidwaldner Regierung setzt sich für die Amtszeit von 2022 bis 2026 aus drei Vertretern der Mitte, zwei Vertretern der SVP und je einem Vertreter der FDP und der GLP zusammen. Als Landschreiber fungiert Armin Eberli. Die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit wird in erster kantonaler Instanz vom Kantonsgericht, in zweiter kantonaler Instanz vom Obergericht ausgeübt. In den meisten zivilrechtlichen Angelegenheiten geht dem Gerichtsverfahren ein Schlichtungsversuch vor der kantonalen Schlichtungsbehörde voran. Verfassungsgericht ist das Obergericht. Präsidentin des Obergerichts ist seit dem 1. Juli 2019 Livia Zimmermann. Die Gerichtsbarkeit bei verwaltungs- und sozialversicherungsrechtlichen Streitigkeiten wird durch das Verwaltungsgericht ausgeübt. Nachfolgend aufgelistet sind alle elf politischen Gemeinden per 31. Dezember 2023: Der Kanton Nidwalden kennt keine Einteilung in Bezirke. Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt den gesamten Kanton als einen Bezirk unter der BFS-Nr. 0700. Der Kanton Nidwalden stellt je einen National- und Ständerat. Die Nidwaldner Vertretung im Ständerat ist seit 30. November 2015 der FDP-Politiker Hans Wicki. Als Nationalrat amtierte von 2011 bis 2023 Peter Keller von der SVP. In der Nationalratswahl 2023 wurde Regina Durrer-Knobel (Die Mitte) als Nachfolgerin gewählt. 2020 betrug das Bruttoinlandprodukt (BIP) 2867 Mio. Schweizer Franken und damit pro Einwohner 66'209 Schweizer Franken. 2019 wurden 24'606 Beschäftigte im Kanton Nidwalden gezählt, wovon 1'193 auf den primären (Urproduktion), 6'749 auf den sekundären (Industrie) und 16'664 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 4'123 Arbeitsstätten wurden 2019 im Kanton gezählt (davon 450 im primären, 562 im sekundären und 3'129 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote betrug per 31. Dezember 2023 0,8 Prozent gegenüber 2,3 Prozent auf eidgenössischer Ebene. Bis ins 20. Jahrhundert war Nidwalden wirtschaftlich von der Landwirtschaft dominiert. Vieh und Käse wurde vor allem nach Norditalien exportiert. Traditionelle Betriebe in Land und Forstwirtschaft sind immer noch bedeutsam. Die Landwirtschaft ist auf Viehzucht und Milchprodukte spezialisiert. Die Bauernbetriebe sind noch immer Familienbetriebe. Im Jahr 2022 wurde 22,9 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche durch 80 Betriebe biologisch bewirtschaftet. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Handel, Industrie und Fremdenverkehr an Bedeutung zu gewinnen. Heute haben sich viele kleine und mittelgrosse Unternehmer in Nidwalden etabliert. Der Flugzeughersteller Pilatus Aircraft ist der grösste Arbeitgeber. Nidwalden liegt in der Mitte der Schweiz, an der Hauptverkehrsachse Nord-Süd und Angrenzung an den Vierwaldstättersee. Die Anbindungen an das Strassen- und Schienennetz sowie der regionale Flugplatz Buochs sind daher entsprechend gut und begünstigen die Aktivitäten national und international orientierter Unternehmungen. Die regionalen Banken sind die Nidwaldner Kantonalbank und die Raiffeisenbank Nidwalden in Stans. Wegen der bergigen Umgebung ist der Tourismus in Nidwalden von grosser Bedeutung. Der See und die Berge ziehen im Sommer wie auch im Winter viele Urlauber an. Die Seegemeinden verfügen über eine Vielzahl von Wassersportmöglichkeiten, und die Voralpen sind mit Bergbahnen gut erschlossen. Die wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete sind Klewenalp-Stockhütte, das Stanserhorn, der Titlis, die Bannalp und der Bürgenstock mit dem einzigartigen Felsenweg. Der Kanton ist verkehrsmässig gut erschlossen. Die A2 führt quer durch den Kanton. In Hergiswil NW zweigt von dieser die A8 in Richtung Brünig ab. Die Strassenlinien Luzern–Engelberg, Luzern–Sarnen–Brünig–Interlaken, Stans–Seelisberg und Stans–Kerns–Sarnen sind die wichtigsten Hauptverkehrsachsen für den regionalen Strassenverkehr. Im Jahr 2023 lag der Motorisierungsgrad (Personenkraftwagen pro 1'000 Einwohner) bei 636. Der Kanton Nidwalden ist gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen, insbesondere durch die Bahnlinie Luzern–Stans–Engelberg der Zentralbahn. Diese zweigt in Hergiswil NW von der ebenfalls zur Zentralbahn gehörenden Linie der Brünigbahn ab. Verschiedene Gemeinden sind ab Stans mit dem Postauto erreichbar. Um 1291 gründete Unterwalden (Nid- und Obwalden) zusammen mit Uri und Schwyz die Eidgenossenschaft. Zur damaligen Zeit war dies noch kein Staat, aber um das 14. und 15. Jahrhundert etablierten sich die ersten Staatsformen. Dies waren frühe Formen von Landsgemeinden und Gerichten. Im 14. und 15. Jahrhundert trafen sich Abgeordnete von Nidwalden mit solchen von Obwalden, um wichtige Angelegenheiten zu besprechen, jedoch waren die beiden Halbkantone nie eins. Zum Beispiel war Obwalden nicht daran beteiligt, als die Gebiete von Bellinzona, Riviera und Blenio annektiert wurden, die heute ein Teil des Kantons Tessin sind. Um 1500 gingen viele Nidwaldner als Söldner in fremde Dienste. Einige wanderten später für immer aus, viele ins Elsass. Nachdem Nidwalden die Helvetische Verfassung abgelehnt hatte – die Ideen der Französischen Revolution waren nicht sehr populär im landschaftlichen Nidwalden –, wurde Nidwalden am 9. September 1798 von französischen Truppen heimgesucht. Bei diesen Schreckenstagen von Nidwalden wurden zahlreiche Zerstörungen angerichtet, und mindestens 400 Menschen verloren ihr Leben. Nach Napoleons Niederlage im Jahr 1814 wurden viele der Änderungen rückgängig gemacht. Erst im Jahre 1877 führte Nidwalden eine neue Verfassung ein. Die Landsgemeinde wurde 1997 abgeschafft. Die traditionelle Kultur wird in Nidwalden von vielen kleinen Vereinen am Leben gehalten. Es gibt traditionelle Musik, Jodeln, Tanz, Theater und traditionelle Feste. Aber auch moderne Kultur kommt nicht zu kurz. Konzerte oder Galerien sind weitverbreitet. Die Theatergesellschaft Stans betreibt das Theater an der Mürg Stans. Sie wurde 1824 gegründet und gehört damit zu den ältesten Laienbühnen der Schweiz. Zwei der bekanntesten Schweizer Filmregisseure stammen aus Nidwalden, Fredi M. Murer und Urs Odermatt, ebenfalls einige der wichtigsten Schweizer Fotografen, nämlich Martin Imboden, Arnold Odermatt und Leonard von Matt. Das Lied «Zwische See und heeche Bäärge» von Heinrich J. Leuthold (1910–2001) wird auch als «Nidwaldner Hymne» bezeichnet. Die Nidwaldner Haarschnecke ist nach dem Kanton benannt, da sie 1917 erstmals in einem kleinen Gebiet rund um die Bannalp (Gemeinde Wolfenschiessen) nachgewiesen wurde, das auch heute noch zu ihrem Hauptverbreitungsgebiet gehört. Die Einwohner Nidwaldens werden scherzhaft auch als Reissäckler bezeichnet. Der Neckname beruht auf dem Reissäcklein (Reisesack), einer kleinen, meist aus grünem Baumwoll- oder Wollstoff bestehenden Tasche, die ein traditioneller Bestandteil der Nidwaldner Tracht ist. Peter Steiner, Hansjakob Achermann, Emil Weber, Karin Schleifer-Stöckli, Fabian Hodel: Nidwalden. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Kanton Nidwalden (Hrsg.): Geschichte des Kantons Nidwalden. Historischer Verein Nidwalden, Stans 2014, ISBN 978-3-906377-14-8. Willy Elmer: Zwische See und heeche Bäärge. Eine sprachliche Biografie des Kantons Nidwalden: Geschichte – Geografie – gesellschaftlicher Alltag (= Beiträge zur Geschichte Nidwaldens. Heft 46). Historischer Verein Nidwalden, Stans 2000, ISBN 3-906377-06-9 (doi:10.5169/seals-698318). Offizielle Website des Kantons Nidwalden Offizielle Statistik Offizielle Website der Nidwalden Tourismus Linkkatalog zum Thema Kanton Nidwalden bei curlie.org (ehemals DMOZ) Literatur von und über Kanton Nidwalden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Auszug des Wikipedia-Artikels Kanton Nidwalden (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

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Dallenwil
Dallenwil

Dallenwil (im höchstalemannischen Ortsdialekt [ˈtɑɫæˌʋɪiɫ]) ist eine politische Gemeinde im schweizerischen Kanton Nidwalden. Dallenwil liegt am Osthang des Stanserhorns zwischen dem linken Ufer der Engelberger Aa bis hinauf zum Hohberg und zum Arvigrat. Die Gemeinde umfasst die folgenden Weiler und Siedlungsgebiete: Städtli, Chapellendorf, Mühledorf, Vorder-, Hinter- und Ober-Dallenwil sowie Oberau. Auf einer Geländeterrasse auf rund 1200 m liegen Wirzweli, Wiesenberg, Dürrenboden sowie Wissifluh. Flächenmässig ist Dallenwil die fünftgrösste Gemeinde im Kanton Nidwalden. Vom gesamten Gemeindegebiet sind nur 4,6 % Siedlungsfläche. Einen grossen Teil des Gemeindeareals bedecken mit 38,0 % Anteil Gehölz und Wald. Eine noch grössere Fläche von 53,7 % wird landwirtschaftlich genutzt – oft als Alpen. Bloss 3,7 % sind unproduktive Flächen (meist Gebirge). Erstmals schriftlich bezeugt findet sich Dallenwil um 1200 herum als de Telliwilare. Im Vorderglied steckt womöglich der althochdeutsche Personennamen Tello; der Ortsname würde damit «Gehöft des Tello» bedeuten. Die etymologischen Verhältnisse sind im Detail allerdings unklar, auch der 1408 erstmals fassbare Wechsel von Tel- zu Tal- wirft Fragen auf. Besiedelt war die Gegend schon viel früher. Prähistorische Jäger sind vermutlich aus dem nahen Drachenloch (Ennetmoos) auf Jagdstreifzügen bis nach Dallenwil vorgedrungen. Die ersten Siedler dürften die Kelten, die Römer und später die Alemannen gewesen sein. Verschiedene Orts- und Flurnamen deuten auf diese frühen Besiedlungen hin. Das älteste Schriftstück, welches für die Gemeinde Dallenwil von Bedeutung ist, findet sich im Urbar des Klosters Muri aus dem Jahr 1065. Dabei wird das Gebiet «Egg» (Wiesenberg) als Eigentum des Klosters bezeichnet. Da es sich um Alpgebiet handelt, kann angenommen werden, dass bereits zu diesem Zeitpunkt das Gemeindegebiet von Dallenwil im heutigen Umfang mehr oder weniger genutzt wurde. Der Name «Dallenwil» (Telliwilare) wurde in einem Zinsrodel des Klosters Engelberg aus der Zeit um 1190 oder etwas darnach erstmals erwähnt. Die 1348 erstmals erwähnte und heute noch bestehende Ürtekorporation ist die erste öffentliche Körperschaft, welche gemeinsame Aufgaben der Bevölkerung übernahm. Dallenwil hat eines der ältesten Gemeindewappen. Dieses war völlig in Vergessenheit geraten, bis Heinrich Angst im Jahre 1899 im Anzeiger für schweizerische Altertumskunde eine in Hamburg befindliche Scheibe der Geselschaft von Dalwil 1522 veröffentlichte. Diese zeigt als Wappen den heiligen Laurentius mit Rost und Palmzweig. St. Laurentius ist seit 1473 Kapellenpatron in Dallenwil. 1905 wurde das Wappen in die Serie des Ratsaals aufgenommen und gilt seither als offiziell. Die Blasonierung lautet: «In Gold der heilige Laurentius mit silbernem von der schwarzen Schrift «Sanctus Laurentius M.» belegtem Nimbus, gekleidet in einer roten Dalmatika und silberner Albe, in der rechten Hand eine grüne Palme, in der linken einen schwarzen Rost.» Der Rost deutet auf das Martyrium des heiligen Laurentius, der auf einem Rost über glühenden Kohlen zu Tode gequält wurde. Die grüne Palme symbolisiert die Märtyrerpalme. Bis 1920 wanderten zahlreiche Einheimische wegen fehlender Arbeitsplätze aus Dallenwil aus. Dies führte, trotz einem hohen Geburtenüberschuss, zu einem Schrumpfen der Einwohnerzahl in diesem Zeitraum (1850–1920: −7,7 %). In der Zwischenkriegszeit gab es ein starkes Wachstum (1920–1941: +28,7 %). Nach einem Jahrzehnt Stagnation setzte ein bis heute andauerndes Bevölkerungswachstum ein (1950–2009: +106,4 %). Grund hierfür waren die Verbesserung des Angebots des Öffentlichen Verkehrs und vor allem der Bau der A2. Die Gemeinde wurde wegen ihrer Nähe zum Nidwaldner Hauptort Stans und der günstigen Baulandpreise zudem auch für Pendler attraktiv. Bevölkerungsentwicklung von Dallenwil seit 1850 Quelle: Volkszählungen (1850–2000 Eidgenössische), Bundesamt für Statistik (ab 2010) Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Nidwaldnerdeutsch wird noch häufig gesprochen. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95,8 % Deutsch, 1,4 % Albanisch und 0,7 % Serbokroatisch als Hauptsprache an. Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen trotz Durchmischung immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 1414 Personen waren katholisch (85,75 %). Daneben gab es 6,91 % protestantische und 1,15 % orthodoxe Christen, 0,36 % Muslime und 3,03 % Konfessionslose. 43 Personen (2,61 %) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis. Von den 1857 Bewohnern Ende 2021 waren 1684 (90,68 %) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen mehrheitlich aus Mitteleuropa (Deutschland 55 und Polen 8 Personen), Südeuropa (Portugal 25 und Italien 21 Personen) und dem ehemaligen Jugoslawien (Kosovo 32 Personen). Bei der Volkszählung 2000 waren 1559 Personen (94,54 %) Schweizer Bürger; davon besassen 46 Personen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an Leuten im mittleren Alter. Während der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren 19,66 % der Ortsbevölkerung ausmacht, sind 19,28 % Senioren (65 Jahre und älter). Die grösste Altersgruppe stellen mittlerweile die Personen zwischen 45 und 59 Jahren. Im Jahr 2000 war es noch die Altersgruppe von 30 bis 44 Jahren. Grund dafür ist die Alterung der Generation der Babyboomer (Jahrgänge bis 1965). Auf 100 Leute im arbeitsfähigen Alter (20–64 Jahre; 1134 Personen) entfallen 32 Junge (365 Personen) und 32 Menschen (358 Personen) im Pensionsalter. Die aktuelle Altersverteilung zeigt folgende Tabelle: Die Alterung nimmt zu. Dies beweist der Vergleich mit dem Jahr 2000. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur: Ursprünglich dominierte in Dallenwil die Landwirtschaft. In Dallenwil gibt es kleinere Industriebetriebe (Seilbahnbau, Bauunternehmung) sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe (Raiffeisenbank, Druckerei). Es gibt noch 46 Landwirtschaftsbetriebe und Alpwirtschaft im Gebiet Dürrenboden. In Dallenwil ist die Arbeitslosigkeit tief; die Sozialhilfequote betrug 2019 0,33 %. Im Jahr 2020 waren von 833 Beschäftigten 512 männlich und 321 weiblich. Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitete 2020 in Dienstleistungsunternehmen (Sektor 3). Danach folgte der Bereich Industrie und Gewerbe (Sektor 2). Der lange Zeit dominierende Bereich Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei (Sektor 1) ist immer noch von Bedeutung. Die Zahlen für die drei Sektoren sehen wie folgt aus: Im Jahr 2000 gab es 499 Erwerbstätige in Dallenwil. Davon waren 295 (59,12 %) Einheimische und 204 Zupendelnde. Die Zupendelnden kamen vorwiegend aus der Region; nämlich aus Wolfenschiessen (18,6 %), Oberdorf (13,7 %), Stans (12,7 %), Ennetbürgen (8,8 %), Beckenried (7,8 %), Stansstad (6,9 %) und Buochs (6,4 %). Im gleichen Jahr waren 866 Menschen aus Dallenwil erwerbstätig. Somit arbeiteten 571 Personen in anderen Gemeinden. In den Nidwaldner Hauptort Stans pendelten 182 Personen (= 31,9 % aller Wegpendelnden), in die Stadt Luzern 71 Personen (12,4 %), nach Oberdorf 43 Personen (7,5 %), nach Engelberg 30 Personen (5,3 %) und nach Hergiswil 24 Personen (4,2 %). Somit pendelte eine relative Mehrheit von rund 40 % der Leute innerhalb der Agglomeration Stans, eine starke Minderheit in die Agglomeration Luzern (Stadt Luzern, Hergiswil etc.) und eine kleinere Minderheit in den Kanton Obwalden (Engelberg und die Agglomeration Sarnen). Die Gemeinde Dallenwil liegt an der Bahnstrecke Luzern–Stans–Engelberg der Zentralbahn; der Bahnhof ist Endpunkt der Linie S 4 der S-Bahn Luzern. Die Autobahn A2 ist in wenigen Minuten erreichbar. Die Luftseilbahnen Dallenwil–Wirzweli und Dallenwil–Wiesenberg erschliessen auf der westlichen Talseite das Gebiet Wiesenberg/Wirzweli mit 150 Ferienhäusern als Ski-, Erholungs- und Wandergebiet. Auf der östlichen Talseite führt die Luftseilbahn Dallenwil–Niederrickenbach zum autofreien Wallfahrtsort Maria-Rickenbach (Gemeinde Oberdorf) und in das Einzugsgebiet des Brisen. Neben der barocken Pfarrkirche St. Laurentius gehört die Wallfahrtskirche Wiesenberg zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde. Ein Geo-Weg mit 19 Informationstafeln zu Flora und Geologie führt in 4 Stunden vom Stanserhorn zum Wirzweli. Jakob Joseph Matthys (1802–1866), Priester, Sprachenkenner und Dialektologe Melchior Joller (1818–1865), Publizist und Politiker Verena Bürgi (1949–2013), Politikerin (CVP) Der Jodlerklub Wiesenberg konnte sich zwei Mal unter den Top 10 der Schweizer Hitparade platzieren und erreichte insbesondere mit dem Lied Ewigi Liäbi einen nationalen Bekanntheitsgrad. Offizielle Website der Gemeinde Dallenwil Peter Steiner: Dallenwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Flugplatz Buochs
Flugplatz Buochs

Der Flugplatz Buochs (ICAO-Code LSZC) ist ein privater Flugplatz und ehemaliger Militärflugplatz (seinerzeit LSMU) der Schweizer Luftwaffe in der Gemeinde Buochs des Schweizer Kantons Nidwalden. Er verfügt über eine Hartbelagspiste mit einer Länge von 2000 Metern und einer Breite von 40 Metern, mehrere Rollwege sowie Stand- und Hangarplätze. Der Flugplatz wird heute durch die Airport Buochs AG betrieben. Angrenzend liegt auf Stanser Gemeindegebiet das Werksgelände der Pilatus Flugzeugwerke. Auf dem Flugplatz wurden und werden die Test- und Ablieferungsflüge für die dort hergestellten Flugzeuge absolviert. Der Rollweg führt über das Gemeindegebiet von Ennetbürgen. In Ennetbürgen liegen auch die historischen Flugzeugkavernen. Die Schweizer Armee erstellte 1940 eine 600 Meter Rasen-Piste für den Reduitflugplatz. Das Artilleriewerk Mühlefluh in Vitznau war zuständig für die terrestrische Verteidigung des Flugplatzes. Umgekehrt konnte das Artilleriewerk durch das Flabdispositiv des Flugplatzes Buochs geschützt werden. Während des Krieges entstand bis 1943 eine Hartbelagpiste von 900 Metern Länge zwischen der Hallen und der ersten Graspiste. Diese Piste wurde zur Redundanzpiste als die erste Piste 1962 für die Mirage auf 2000 Meter verlängert wurde. Später wurde die Redundanzpiste auf 1500 Meter verlängert. 1964 wurde der Kontrollturm gebaut, der bis 2011 bestand. Bis 1967 operierten Hunter Staffeln aus den Kavernen. Der Flugplatz Buochs ist mit einer Flugzeugkaverne ausgerüstet, zudem wurde die Autobahn A2 so gebaut, dass Mirages IIIS mithilfe von JATO-Starthilfe-Raketen ab dieser Autobahn hätten starten können (siehe Autobahn (Schweiz)#Militärische Bedeutung). Es wurden jedoch nie solche Starts auf der A2 ausgeführt. Die Aufklärungsstaffel 10 war von 1968 bis zu ihrer Auflösung 2003 mit der Mirage IIIRS in Buochs stationiert. Zeitweise war die Milizstaffel 8 mit F-5E Tiger II in Buochs beheimatet und zuletzt auch von 2000 bis 2003 die Milizstaffel 19 mit ihren F-5E. In Buochs wurden in den letzten Betriebsjahren als Armeeflugplatz bis 2003 die Flugzeuge Mirage IIIS, Mirage IIIRS und F-5E Tiger II eingesetzt. Mit dem Ende von Buochs als aktivem Militärflugplatz wurden auch die Mirage IIIRS ausser Dienst gestellt, zwei Mirage IIIRS erhielten darum eine Sonderlackierung in schwarz und weiss. Die im 1999 ausser Dienst gestellten Mirage IIIS wurden bis zu ihrer Verschrottung mehrere Jahre in Buochs abgestellt. Die in beiden äusseren Pistendritteln vorhandene Fangseilanlagen waren bündig in der Piste versenkbar, damit sie kein Hindernis für Kleinflugzeuge darstellen. Bereits seit 1. Januar 2004 war der Militärflugplatz Buochs nur noch eine «Sleeping Base» der Luftwaffe, also ein Reserveplatz. Mit der Übung Revita im Frühling 2014 wurde er durch das Flugplatzkommando Meiringen für vier Tage aktiviert. Es wurden Missionen mit F-5E und F/A-18 ab Buochs geflogen. Es gab verschiedene Sicherheitsprobleme und einen tödlichen Unfall mit einer Radfahrerin im Juli 2004 Der Flugplatz installierte zusätzliche Warn-Lautsprecher. Im 2005 verfügte das BAZL verschiedene Sicherheitsauflagen; Landungen von Segelflugzeugen waren nur noch auf den Pisten erlaubt. Der Flugverkehrsleiter musste für Startfreigaben die ganze Piste sehen oder zusätzliches Sicherheitspersonal einsetzen. Früher war es möglich, dass sich Personen zwischen den Schranken und der Parallel-Piste aufhielten. Dies sollte verunmöglicht werden durch eine Kontrollperson bei den Schranken. Im März 2016 startete die Renaturierung nicht mehr benötigter Hartbelagflächen. Innerhalb von 10 Jahren wurden mit Kosten zwischen 7 und 9 Millionen Franken Flächen von 60'000 bis 70'000 Quadratmetern an Rollwegen und der Redundanzpiste zurückgebaut. it Revision des Sachplans Militär (SPM) beschloss der Schweizerische Bundesrat am 8. Dezember 2017, die militärische Nutzung des Flugplatzes Buochs per 31. Dezember 2017 einzustellen – was jedoch eine gelegentliche militärische Mitbenützung des zivilen Flugfelds nicht ausschloss. Der SPM beruhte auf dem Stationierungskonzept der Schweizer Armee vom November 2013. 2021 zog sich die Armee ganz vom Flugplatz zurück. Am 11. August wurde das zivile Betriebsreglement vom Bundesamt für Zivilluftfahrt genehmigt. Neben dem regulären Flugbetrieb nutzt die Modellfluggruppe Nidwalden MGN den Flugplatz. 2003 fanden Fahrten mit einem Prallluftschiff vom Typ SkyShip 600 (durchgeführt von Skycruise Switzerland), statt. 2004 wurde der Mirage-Verein Buochs gegründet. Bis 2023 organisierte er Vorführungen von Alarmstarts einer Mirage. Das Triebwerk darf jedoch in der Schweiz nicht mehr erhalten werden. Am 13. Januar 2005 verunglückte ein Prototyp der Pilatus PC-21 auf dem Flugplatz. Im Juli 2010 fand die 35. Weltmeisterschaft der Militär-Fallschirmspringer statt, parallel dazu wurde ein Konzert mit Bonnie Tyler veranstaltet. Im Mai 2012 veranstalteten die Nidwaldner Gewerbetreibenden die Gewerbeschau «Iheimisch» und im September des gleichen Jahres wurde die 4. Luftfahrtmesse Swiss Aero Expo veranstaltet. Am 1. August 2014 zeigte das PC-7 Team aus Anlass des Bundesfeiertags, des 25-jährige Bestehen des PC-7 Teams und des Rollout des Pilatus PC-24 eine Vorführung, bei der das Team zum ersten Mal offiziell die Show mit Raucherzeugern flog. Website des Flugplatzes Homepage des Mirage-Vereins Buochs Sleeping Base Buochs auf der Website der Schweizer Luftwaffe (Memento vom 1. Dezember 2014 im Internet Archive) Buochs NW – Reduit Flugplatz mit Felskavernen, auf der privaten Website hermannkeist.ch mit Informationen zur Geschichte des Flugplatzes

Winkelriedhaus
Winkelriedhaus

Das Winkelriedhaus in Stans ist einer von drei Standorten des Nidwaldner Museums. Das Winkelriedhaus gehört neben dem Rathaus und dem Höfli zu den bedeutendsten Profanbauten des Kantons Nidwalden. Es wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich im Jahrzeitenbuch des Klosters Engelberg erwähnt. Im späten Mittelalter gehörte es dem Geschlecht der Winkelrieds. Der Landammann Ritter Melchior Lussi (1529–1606) erwarb 1560 das Gebäude und baute es während 40 Jahren zu einem herrschaftlichen Sitz aus. Über 200 Jahre blieb das Haus im Besitz der Familie Lussi. 1766 übernahm es der Landammann Jost Remigi Traxler und schließlich ging es 1815 an die Familie Kayser über. Diese schenkte 1974 dem Kanton das Haus. Von 1983 bis 1991 wurde das Haus restauriert und ist seither einer der drei Standorte des Nidwaldner Museums. Die 2023 neu konzipierte Dauerausstellung «Selbst und Welt. Werke aus der Sammlung» zeigt das Kunstschaffen in Nidwalden seit dem 16. Jahrhundert präsentiert. Der 2012 eröffnete Pavillon bietet Raum für Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die häufig einen Bezug zum Kanton haben oder aufgrund ihres Schaffens für die Region von Interesse sind. Der Garten bietet Platz zum Verweilen oder dient als Ort für Veranstaltungen. Das jährlich stattfindende Format «Sommer im Museum» nutzt den Garten für Veranstaltungen verschiedenster Art, wie etwa Performances, Lesungen und Konzerte. Website des Nidwaldner Museums

Light Wing

Die Light Wing AG ist ein im Jahr 2000 gegründeter Flugzeughersteller für Leichtflugzeuge in der Schweiz. Am Unternehmenssitz in Stans wird das Flugzeug Lightwing AC4 hergestellt. Angrenzend an das Firmengelände liegt der Flugplatz Buochs, den die Light Wing AG für alle Test- und Ablieferungsflüge nutzt. Die Light Wing AG wurde im Jahr 2000 gegründet. 2013 erlangte das Unternehmen das Production Organisation Approval (POA). Die Lightwing AC4 ist ein zweisitziger Hochdecker. Die Ultraleichtversion AC4 UL hat eine maximale Startmasse von 600 kg und eine maximalen Zuladung von 230 kg und zählt zu den Light Sport Aircrafts (LSA). Sie wird von einem 100-PS-Einspritzmotor Rotax 912iS Sport angetrieben und ist das erste in der Schweiz hergestellte Leichtflugzeug. Im August 2015 erreichte das Flugzeug die Typenzertifizierung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. Die Light Wing AG erhielt im November 2017 die Zertifizierung des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) für die Herstellung der AC4. Danach startete die Produktion der ersten Flugzeuge. Im Mai 2024 erhielt der Hersteller das Luftfahrzertifikat der EASA für die Variante Lightwing AC4 GT, ein energieeffizientes Schleppflugzeug. Am 21. Juni 2019 musste ein Vorführflugzeug des Typs Lightwing AC4 nach Motorproblemen ca. 12 km östlich von Frankfurt am Main in einen Wald notlanden. Das Flugzeug erlitt Totalschaden, die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Website der Light Wing AG

Pilatus Aircraft

Die Pilatus Aircraft Ltd. bzw. Pilatus Flugzeugwerke AG ist der wichtigste Flugzeughersteller der Schweiz. Am Unternehmenssitz in Stans werden Trainings- und kleinere Mehrzweckflugzeuge hergestellt. Darüber hinaus verfügt Pilatus über Tochtergesellschaften in den USA und in Australien. Eine weitere Tochtergesellschaft für den Flugzeugunterhalt, die Altenrhein Aviation AG am Flugplatz St. Gallen-Altenrhein gehörte von 2003 bis 2015 ebenfalls zur Unternehmensgruppe. Die Unternehmensgruppe Pilatus AG erwirtschaftete 2018 mit weltweit 2283 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,09 Milliarden Schweizer Franken. Benannt ist das Unternehmen nach dem etwa 10 km westlich von Stans liegenden Berg Pilatus. Angrenzend an das Firmengelände liegt der Flugplatz Buochs, den die Pilatus Flugzeugwerke für alle Test- und Ablieferungsflüge nutzt. Im August 1938 offerierte Vickers zuhanden der Kriegstechnischen Abteilung (KTA) Spitfire-Flugzeuge für die Schweizer Fliegertruppe. Der für die Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon von Emil Bührle tätige Rüstungsagent Antoine Gazda handelte aus eigener Initiative einen Lizenzvertrag aus und bot der Eidgenossenschaft 200 in der Schweiz gebaute Spitfires an, während zwecks Rentabilität eine noch grössere Zahl in den Export gehen sollte. Vickers war unter der Bedingung, keine Flugzeuge nach Italien oder Deutschland zu liefern, einverstanden. Am 21. Oktober 1938 entstand die «Studiengesellschaft zur Gründung einer Flugzeugfabrik AG» mit Standort Stans. Oberst Fierz von der KTA begann jedoch die eidgenössischen Behörden zu unterstützen, welche einen Bezug von Messerschmitt-Flugzeugen «ab Stange» aus Deutschland bevorzugte. Ohne die «Studiengesellschaft» führten Bührle und Gazda das Projekt weiter und gründeten mit Unterstützung der Elektrobank am 16. Dezember 1939 in Eigenregie die Pilatus Flugzeugwerke AG. Im Mai 1940 ging Gazda in die USA und bot den Briten und Amerikanern einen Lizenzbau der 20-mm-Oerlikon-Kanone an. Bis 1942 hatte er ein «Sea Skimmer» genanntes Schnellboot entwickelt und 1946 bis baute er den Hubschrauber Gazda Helicospeeder. Pilatus war zunächst im Unterhalt von Militärflugzeugen tätig. In der 1989 erschienen Jubiläumsschrift von Roland Eichenberger nannte dieser zwei namenlose Zeichnungen und einen kurzen Beschrieb aus dem Jahr 1940 die P-1. Es gebe jedoch keine Firmendokumente mit einem solchen Namen. Das erste, wirklich in Stans gebaute Flugzeug wurde die SB-2 Pelikan, dessen Planungsgruppe an der ETH die Pilatus-Flugzeugwerke für die Fertigung auswählte. Dieses Schweizer Bergflugzeug blieb ein Einzelstück, auch wenn unter der Bezeichnung SB-5 noch Gedanken für eine Weiterentwicklung angestellt wurden. Ab 1943 wurde nach den Bedürfnissen der Fliegertruppe die Pilatus P-2 ein Flugzeug für „Militärtraining“ gebaut, mit Funk und einigen Waffen ausgerüstet, dies im Unterschied zu reinem Flugtraining. Die P-2 war mit einem Holzflügel gebaut, mit metallbeplankten Flossen und stoffbespannten Rudern. Pilatus nutzte diverse Bauteile von jenen Flugzeugen, für welche die Firma einen Wartungsauftrag hatte, so stammten Fahrwerk und Höhenruder- und Landeklappenantrieb von der Me-109. Mit der P-2 und der späteren P-3 erlangte das Werk langsam seine Bedeutung im Bereich von Trainingsflugzeugen, auch wenn die P-3 erst einen einzigen Kunden im Ausland hatte. Mit dem legendären PC-6, auch Pilatus Porter genannt, wurde ab 1959 das zweite Standbein im Mehrzweckflugzeugmarkt aufgebaut. Pilatus baute neben der SB-2 Pelikan zwei weitere Prototypen, die nicht in Serie gingen und Einzelstücke blieben: Mit der P-4 wurden wertvolle Daten für die spätere PC-6 gewonnen, die Ausführung der P-4 mit Holzflügeln und dem stoffbespannten Rumpf war jedoch nicht zukunftsträchtig, zudem war das Werk ausgelastet mit dem Lizenzbau der Rümpfe von Vampire- und Venom-Flugzeugen. Für die Kunden der PC-6, welche eine bessere Motorenleistung wünschten, entwickelte Pilatus die zweimotorige PC-8 Twin Porter auf Basis der PC-6. Die einzige PC-8 (Luftfahrzeugkennzeichen: HB-KOA) wurde auch am Aerosalon in Paris vorgestellt. In der Zwischenzeit hatte Pilatus aber mit der Umrüstung der PC-6 mit einem Turbopropaggregat eine effektivere und einfachere Leistungssteigerung erreicht (PC-6T), die einzige PC-8 wurde verschrottet. Zwei Projekte von Pilatus kamen über eine grobe Planung nicht heraus: Die Pilatus P-5 war ein Entwurf für ein Kampffeldbeobachtungs- und Artillerie Einweisungsflugzeug, während unter der Bezeichnung Pilatus PC-10 verschiedene zweimotorige taktische Transportflugzeuge entworfen worden waren. Ab den späten siebziger Jahren löste die von einer Turboprop getriebene Pilatus PC-7 die P-3 ab. Über 450 Stück konnten davon in den nächsten Jahrzehnten abgesetzt werden. Am 3. Oktober 1982 wurden die Pilatus-Flugzeugwerke in Stans Ziel eines Brandanschlags. Mitte der 1980er Jahre ergänzte die leistungsstärkere Pilatus PC-9 das Angebot von Pilatus Aircraft im Markt für Trainingsflugzeuge. Das neueste Trainingsflugzeug aus Stans ist die PC-21; das Typenzertifikat wurde Ende 2004 vom Bundesamt für Zivilluftfahrt erteilt. Während eines Trainingsfluges Mitte Januar 2005 stürzte ein Prototyp der PC-21 ab. Das darauf verhängte Flugverbot für den Typ konnte jedoch schon bald wieder aufgehoben werden, da sich herausstellte, dass der Unfall durch einen Pilotenfehler ausgelöst worden war. Da nach dem Ende des Kalten Krieges deutlich weniger Kampfpiloten auszubilden waren und folglich weniger Trainingsflugzeuge abgesetzt werden konnten, fokussierte sich Pilatus Aircraft in den neunziger Jahren wieder stärker auf den Mehrzweckflugzeugmarkt. Die PC-12 schuf ab 1994 eine neue Klasse von effizienten einmotorigen Mehrzweckflugzeugen mit Turboproptriebwerk. Sie wies bei weit niedrigeren Betriebskosten ähnliche oder bessere Flugleistungen als viele ihrer mehrmotorigen Konkurrenten auf. Bis Juli 2017 konnte Pilatus ca. 1500 PC-12 absetzen. Die PC-12 kostet ab 2,9 Mio. USD und ist mit 3,5 Mio. USD schon voll ausgestattet. Im Mai 2023 feierte Pilatus die Auslieferung des 2000. PC-12. Pilatus stellte als Subunternehmen der RUAG Aerospace Teile (Outerwings) für die Schweizer F/A-18 her. Auch vorher war Pilatus bei allen Lizenzfertigungen von Jets und Hubschraubern für die Schweizer Armee als Zulieferer beteiligt und wäre auch bei der FFA-P-16-Produktion (die jedoch storniert wurde) beteiligt gewesen. Pilatus stellt als Subunternehmen der RUAG Teile für Airbus und Boeing her und führt auch im Auftrag von RUAG Wartungsarbeiten an Luftfahrzeugen wie z. B. dem AS332 Super Puma durch. Im Jahre 2011 begann Pilatus mit den Planungen eines Business Jets unter dem Namen Pilatus PC-24. Es ist das erste Düsenflugzeug der Pilatus. Am 21. Mai 2013 enthüllte Pilatus das Konzept an der «European Business Aviation Convention & Exhibition» (EBACE) in Genf und präsentierte den Prototyp zum 75-Jahr-Jubiläum des Unternehmens am 1. August 2014 am Firmensitz in Stans. Der Prototyp des zweistrahligen Jets hob am 11. Mai 2015 nach nur knapp 600 Metern von der Startbahn erstmals zu seinem 55-minütigen Jungfernflug ab. Der zweite Prototyp (HB-VXB) hatte seinen Erstflug am 16. November 2015. Der Erstflug des dritten und letzten Prototyps «P03» HB-VSA fand am 6. März 2017 statt. Der erste PC-24 wurde im März 2018 an das Flugzeug-Sharing-Unternehmen PlaneSense aus Colorado übergeben. Die gesamten Entwicklungskosten für den Pilatus PC-24 betrugen über 500 Mio. Schweizer Franken. Im Geschäftsjahr 2018 wurde erstmals ein Umsatz von mehr als einer Milliarde Schweizer Franken erzielt. Beobachter rechnen das vor allem den Verkäufen der PC-24 an, von der 18 Maschinen ausgeliefert werden konnten. Daneben wurden 80 PC-12 NG, 27 PC-21 sowie drei PC-6 verkauft; in den Büchern stehen Stand Mitte 2019 noch Flugzeugbestellungen im Wert von 2,1 Milliarden Schweizer Franken. Von den 2283 Mitarbeitern sind mehr als 90 % in der Schweiz beschäftigt. Im Jahr 2022 lieferte Pilatus 133 Flugzeuge aus. Für das Jahr 2023 ist der Bau einer neuen Halle für den Flugzeugunterhalt angesetzt. In Ennetbürgen wurde ein zusätzliches Gebäude für Composite-Bauteile geplant. 2024 übernimmt Pilatus von RUAG den Bereich Ruag Aerostructures Schweiz mit Sitz am Militärflugplatz Emmen mit rund 230 Mitarbeitern. Die zwei Hauptaktionäre bestehen aus der Ihag Holding AG (Nachkommen der Waffen-Dynastie Bührle) und der Beteiligungsgesellschaft Southfield des Schweizer Investors Jörg F. Burkart. Im Jahr 1979 übernahm Pilatus Aircraft das britische Unternehmen Britten-Norman, das robuste und auf einfache Verhältnisse zugeschnittene Mehrzweckflugzeuge herstellt. 1998 verkaufte Pilatus das Unternehmen wieder, bis dahin wurden die Typen Islander und Trislander unter dem Firmennamen Pilatus Britten-Norman vertrieben. In den 1970er Jahren begab sich die Firma Pilatus mit der Serienproduktion des Ganzmetall-Segelflugzeugs B4 auf ein neues Gebiet. Die B4 – «B» steht für Basten (Rheintalwerke G. Basten), in der die Entwicklung erfolgte – wurde von den deutschen Ingenieuren Ingo Herbst, Manfred Küppers und Rudolf Reinke entwickelt und konnte ihren Erstflug Ende 1966 durchführen. Nach umfangreichen Marktforschungen entschlossen sich die Pilatus-Werke 1970, die B4 in ihr Produktionsprogramm aufzunehmen. Die ganze Konstruktion wurde überarbeitet und den verschärften Bauvorschriften angepasst, sodass die Zusatzbezeichnung PC-11 gerechtfertigt erschien. Die erste B4/PC-11 führte ihren Jungfernflug am 5. Mai 1972 durch. Die B4/PC-11 ist ein Segelflugzeug der Standardklasse und eignet sich für den Gruppenbetrieb wie für den Leistungspiloten, aber auch für Höhen- und Wolkenflüge und vor allem für uneingeschränktes Kunstflugtraining. Bis zum Verkauf der Produktionsrechte an die japanische Firma Nippi konnten weltweit 322 Ganzmetall-Segelflugzeuge B4/PC-11 ausgeliefert werden. Mit zusätzlichen Stringern am Rumpf sind auch gerissene und gestossene Figuren zulässig, die Bezeichnung ist dann B4/PC-11AF. Die Turboprop-Trainingsflugzeuge wurden vor allem an Luftstreitkräfte verkauft. Die Firma kam seit den 1970er Jahren immer wieder in die Schlagzeilen, weil sie mit Waffenbehältern ausrüstbare Versionen in Entwicklungsländer verkaufte. Der Export von militärischen Trainingsflugzeugen untersteht nicht dem schweizerischen Kriegsmaterialgesetz, sondern dem Güterkontrollgesetz. Deshalb können Lieferungen von solchen Flugzeugen von den Behörden nur unterbunden werden, wenn gegen ein Empfängerland ein von der UNO verhängtes Waffenembargo besteht. Dies wird seit den 1970er Jahren von Menschenrechts- und Friedensorganisationen kritisiert, da Pilatus-Trainingsflugzeuge in verschiedenen Entwicklungsländern und Krisengebieten nachträglich bewaffnet und zur Luftnahunterstützung eingesetzt wurden. So gab der Bundesrat 1989 bekannt, dass Pilatus-Flugzeuge in Burma und Guatemala gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt wurden. Wenig später wurde publik, dass die irakische Armee unter Saddam Hussein mit Pilatus-Flugzeugen Einsätze gegen kurdische Aufständische im Nordirak flog. Im Januar 1994 wurden Pilatus-Flugzeuge gegen zapatistische Bauerndörfer in Chiapas (Mexiko) eingesetzt. Vermutungen, wonach die tschadische Armee Pilatus-Flugzeuge gegen Flüchtlingslager in Darfur einsetzt, bestätigten sich im Januar 2008. Der Export von mehreren PC-9 war bereits im Jahr 2006 von verschiedenen Organisation kritisiert worden. Pilatus Flugzeuge vom Typ PC-9 waren Teil des umstrittenen «Al Yamamah»-Geschäfts zwischen Grossbritannien und Saudi-Arabien, später wurden in einem weiteren Geschäft neben 22 Hawk Trainingsflugzeugen von BAE Systems auch 55 PC-21 ab 2014 ausgeliefert. 2017 wurde ein Vertrag über die Wartung dieser Maschinen durch Pilatus-Mitarbeiter vor Ort abgeschlossen. Das EDA ging davon aus, dass solche Verträge mit Luftwaffen von mehreren am Jemen-Krieg beteiligten Nahost-Staaten dem Bund nicht ordnungsgemäss nach Art. 935.41 gemeldet wurden und begann im Januar 2019 mit einer Prüfung dieser Dienstleistungen. Nachdem das EDA diese Dienstleistungen untersagte, bekam Pilatus vom Bundesverwaltungsgericht recht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 1964 wurden das Gelände und die nähere Umgebung der Pilatus-Flugzeugwerke zum Drehort einiger Szenen des dritten James-Bond-Films Goldfinger. Die Pilatus-Flugzeugwerke stellen im Film Goldfingers (Gert Fröbe) Tarnfabrik Auric Enterprises dar, wo der Protagonist die Einzelteile seines als Rolls-Royce getarnten Goldes zu Goldbarren einschmelzen liess. Die Frontansicht und Frontgebäude der Pilatus-Flugzeugwerke haben sich seit 1964 verändert, aber die übrigen Gebäudeteile sind im Vergleich zu den Szenen im Film immer noch grösstenteils identisch vorhanden. Im 2006 entstandenen Film Vitus von Fredi M. Murer spielt Pilatus Aircraft ebenfalls eine Rolle. Vitus’ Flugbegeisterung überträgt sich auf seinen Grossvater, der in der Folge das Unternehmen besucht und sich eine PC-6 kauft, auf welcher Vitus am Schluss der Geschichte den Ausbruch in «sein» Leben zelebriert. Seit 2016 ist das Unternehmen Namensgeber für den Pilatus Peak in der Antarktis. Roland Eichenberger: Pilatus Flugzeuge: 1939–1989, Jubiläumsschrift der Pilatus Flugzeugwerke, Stans 1989. Website der Pilatus Flugzeugwerke AG Fabian Hodel, Matthieu Leimgruber: Pilatus Flugzeugwerke. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Chronik – Crafted in Switzerland. Chronik 1939–2013 der Pilatus Flugzeugwerke AG (PDF; 1,7 MB) Chronik 1939–2017 der Pilatus Flugzeugwerke AG (PDF)

Kantonsbibliothek Nidwalden

Die Kantonsbibliothek Nidwalden ist eine öffentliche Studien- und Bildungsbibliothek in Stans. Sie untersteht der Bildungsdirektion des Kantons Nidwalden und ist dem Amt für Kultur angegliedert. Gemäss dem Gesetz über die Förderung des kulturellen Lebens ist ihr Hauptauftrag die Bewahrung des nidwaldnerischen Kulturerbes, der Nidwaldensia. Dazu sammelt sie alle Publikationen, Druckschriften, Bild- und Tondokumente, die von Nidwaldner Autoren verfasst werden, thematisch den Kanton betreffen oder in Nidwalden verlegt werden. Die Bibliothek ist die jüngste Kantonsbibliothek in der Schweiz. Sie wurde 1970 gegründet. Auslöser für die Gründung der Bibliothek war 1968 die Ankündigung des Nidwaldner Künstlers Hans von Matt, dass er 40.000 Franken für eine Bibliothek spenden würde, wenn der Kanton bis zum 1. Januar 1971 die Voraussetzung zum Aufbau der Bibliothek leistet. Auch spendete er seine Büchersammlung als Grundstock für die Bibliothek. Die Bibliothek verleiht Unterhaltungsliteratur und Literatur aus verschiedensten Wissensgebieten aus. Daneben stellt sie auch ein breites Angebot an Sachliteratur, das durch Zeitschriften und Hörbücher ergänzt wird, zur Verfügung. Speziell sammelt und archiviert sie das Nidwaldner Schrifttum (Nidwaldensia). Die Schwerpunkte sind: Nidwaldensia, Belletristik sowie Sachliteratur insbesondere aus den Bereichen Geschichte, Volkskunde, Kunst, Sprach- und Literaturwissenschaften und Philosophie. Im Bestand der Kantonsbibliothek Nidwalden befinden sich ungefähr 110'000 Dokumente, darunter: 100'000 Druckschriften 150 Alte und seltene Drucke 80 Laufende Zeitschriften 200 Handschriften 100 Inkunabeln 10 Nachlässe 350 Geographische Karten und Pläne Die Bibliothek verwaltet auch die Bibliothek des Historischen Vereins Nidwalden sowie die Bibliothek des ehemaligen Kapuzinerklosters Stans. Die Bibliothek steht grundsätzlich allen eingeschriebenen Benutzern offen (Einschreibegebühr CHF 5, keine Jahresgebühr). Der Katalog ist online zugänglich. Die Bibliothek nimmt am interbibliothekarischen Leihverkehr teil. Kantonsbibliothek Nidwalden, Stans. In: Handbuch der historischen Buchbestände in der Schweiz. Band 2, 2011, S. 162–167 (Volltext [PDF]). Webpräsenz der Kantonsbibliothek Nidwalden