Der Grüngürtel in Düren, Nordrhein-Westfalen, ist ein Siedlungsprojekt aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. In dem Siedlungsgebiet befindet sich auch die Straße Grüngürtel.
Bereits 1892 gab es in Düren einen vom Kölner Stadtbaumeister Josef Stübben erstellten Stadtentwicklungsplan. Hier wurde festgestellt, dass Düren dringend neue Siedlungsgebiete benötigte, um der schlechten Wohnungssituation im Zuge der Industrialisierung Herr zu werden.
Der damalige Stadtbaurat Heinrich Dauer plante somit die Grüngürtelsiedlung zwischen der Eisenbahntrasse Köln-Aachen, der heutigen Schoellerstraße sowie der Kölnstraße. Die ersten Wohnhäuser wurden bereits 1914 in der Brückenstraße, der Fröbelstraße und am Freiheitsplatz errichtet. Ab 1925 wurden die Planungen Dauers großzügig und schneller umgesetzt.
Während in der ersten Bauphase vor dem Ersten Weltkrieg hauptsächlich Einfamilienhäuser entstanden, wurden nach dem Krieg mehrstöckige Wohnblocks errichtet. Diese Häuser an der Werderstraße, Freiheitsstraße, Goebenstraße und am Meiringplatz zeigen Architekturmerkmale des Expressionismus. Deren Planungen erfolgten durch Max Ernst Schneiders, der 1921 und 1922 als Meisterschüler an der Akademie der Künste (Berlin) bei Hans Poelzig studiert hatte.
Der Straßenzug Blücherstraße, der nach 1930 entstand, entspricht der Architekturauffassung des Funktionalismus.
Es gibt somit verschiedene Hausformen in der Siedlung, aber alle Bauten wurden aus rotem Ziegelstein gemauert. Es wurde nur ein einziges Baumaterial gebraucht, welches direkt im Siedlungsgebiet in einer Ziegelei hergestellt wurde.
Bei der Bombardierung der Dürener Innenstadt am 16. November 1944 (siehe dazu Luftangriffe auf Düren) wurde der Grüngürtel größtenteils verschont und hat dadurch, bis auf wenige notwendige Modernisierungsarbeiten, bis heute seinen Charme als eigenständige Siedlung erhalten.
Den Namen Grüngürtel bekam das Baugebiet, weil sich ein grüner Gürtel mit Bäumen und Gärten durch das Stadtviertel zieht.
Volkstümliche Bezeichnung des Grüngürtels ist Klein-Chicago. Dieser Name entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und ist auf den Zusammenhalt und die familiäre Gemütlichkeit zurückzuführen. Andere Meinungen führen den Namen auf die damals hohe Kleinkriminalität in diesem Stadtviertel zurück. Das Lied vom Klein Chicago Ländchen, welches damals entstand und einen kleinen Einblick in die schwierigen Verhältnisse der Nachkriegszeit gibt, wurde von der Mundartgruppe Zollhuus auf einer CD festgehalten.
Durch die Busse der Rurtalbus GmbH ist der Bereich mit der AVV-Buslinie 203 an die Innenstadt angeschlossen. Abends und am Wochenende verkehren die Busse des Stadtrings B.