Zuerst als keltische Befestigung, danach als römische Kleinstadt, bildete Petinesca vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. das Zentrum der Region. Der Vicus Petinesca war ein römischer Ort (vicus), den man anhand spätrömischer Strassenkarten dem modernen Ort Studen im Schweizer Kanton Bern zuordnen konnte. Es war ein wichtiger Ort an der Nord-Süd- und Ost-West-Transversale, die ihn mit den Städten Aventicum im Südwesten und Vindonissa beziehungsweise Augusta Raurica im Nordosten verband. Der Ort war auch nahe der schiffbaren Aare gelegen. Die Station war bis 380 n. Chr. besetzt. Bereits im 19. Jahrhundert wurden erste Ausgrabungen getätigt. Konserviert sind die Reste eines Tempelbezirks und einer Toranlage. Neue Ausgrabungen förderten ein Handwerkerviertel, ein Gräberfeld und drei Ziehbrunnen zu Tage. Bisher konnten in Petinesca fünf Teile untersucht werden. Sie umfassen eine Toranlage, zwei Terrassensiedlungen, den Tempelbezirk und das Gräberfeld „Keltenweg“.