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Lessingtheater (Nürnberg)

Aufgelöst 2003Ehemaliges Theater (Deutschland)Gegründet 1946Ruine in BayernTheatergebäude in Nürnberg
Lessintheater (Nbg) v.d. Lessingstr.
Lessintheater (Nbg) v.d. Lessingstr.

Das Lessingtheater war eine zunächst private, später städtische Bühne in Nürnberg, die von 1946 bis 1959 ihre Spielstätte im Lessingsaal des Hotels Deutscher Hof an der Lessingstraße (in unmittelbarer Nachbarschaft des Opernhauses) hatte. 1946 nutzte Karl Pschigode den Saalbau mit Erlaubnis der amerikanischen Militärregierung für ein zunächst privates Theater, das Lessingtheater. Pschigode wollte die neue Spielstätte zunächst „Intimes Theater“ nennen, was am Widerspruch des vormalige Betreibers eines ehemaligen Theaters dieses Namens scheiterte (Intimes Theater Nürnberg). Er wählte, abgeleitet vom Straßennamen dann kurzfristig die Bezeichnung Lessingtheater. Bespielt wurde das Haus vom städtischen Ensemble, das kriegsbedingt seine alte Spielstätte am Lorenzer Platz verloren hatte. Die feierliche Eröffnung erfolgte erst am 16. Mai 1948 mit Wie es euch gefällt von William Shakespeare. Als dem Lessingtheater während der Währungsreform der Konkurs drohte, übernahm die Stadt Nürnberg am 1. Juni 1949 die Schulden und gliederte die Spielstätte für Sprechtheater den Städtischen Bühnen an. Das Lessingtheater zeigt im Inneren infolge dieser Umnutzung eine eigenwillige Mischung aus Jugendstil und 1950er-Jahre-Dekor. Es bot 561 Zuschauern Platz galt aber wegen seiner beengten Platzverhältnisse im Bühnenbereich stets als Provisorium. Die Tiefe der Bühne maß nur sieben Meter und unmittelbar davor begannen bereits die Sitzreihen. Die fehlende Distanz machte aber wohl auch den besonderen Reiz der Darbietungen aus (später wurde die damalige Situation scherzhaft mit der Theaterszene in Fellinis Roma verglichen). Trotzdem wurden Stücke mit mehr als 50 Mitwirkenden aufgeführt. Insgesamt fanden dort über 200 Premieren, davon 27 Ur- und Erstaufführungen statt. Das Haus hatte von 1948 bis 1959 (nach Angaben von Pschigode) 1,5 Millionen Besucher. Die Theaternutzung durch die städtischen Bühnen endete erst 1959 mit der Eröffnung des Neubaues des Schauspielhauses. Das Lessingtheater wurde dann bis 2003 für Bälle, Feste und kleinere Bühnendarbietungen genutzt und steht seitdem leer und dem Verfall preisgegeben. Initiativen zur Wiederinbetriebnahme als Varietétheater, Experimentalbühne oder Kabarett scheiterten. Der Abbruch des denkmalgeschützten Gebäudes wurde zwischenzeitlich beantragt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Lessingtheater (Nürnberg) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Lessingtheater (Nürnberg)
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Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums
Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums

Die Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg bildet die Büchersammlung des Museums und ist zugleich eine öffentlich zugängliche Präsenzbibliothek. Die Bibliothek umfasst über 650.000 Bände, 1695 laufende Zeitschriften, 3380 Handschriften, etwa 1000 Inkunabeln sowie 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts. Jährlich wächst der Bestand um 8000 Bände. Damit ist sie die größte öffentlich zugängliche Spezialbibliothek für Kunst- und Kulturgeschichte, Volkskunde, Volkskunst sowie Orts- und Landesgeschichte im deutschsprachigen Raum. Die Bibliothek baut auf der 7000 Bände umfassenden Sammlung des Museumsgründers Hans Freiherr von und zu Aufseß auf. Von 1852 bis zum Ersten Weltkrieg bestand der Bibliotheksaufbau lediglich durch Freiexemplare von Akademien und Verlagen. Erst in der Zwischenkriegszeit, nachdem die Anzahl der Spenden rückläufig war, wurden Exemplare gekauft und darüber hinaus die Sammelgebiete wesentlich erweitert. Der Erwerbungsetat wurde erst 1971 festgelegt. Bereichert wurde der Bestandsaufbau durch Bibliotheken Wilhelmi, Stolberg-Wernigerode und Praetorius. Darüber hinaus wurden von einzelnen Büchersammlern ihre Bibliotheken als Dauerleihgaben in die Verwahrung der Museumsbibliothek gegeben. Darunter befindet sich die Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung, die sich als Depositum in der Institution befindet. 1978 umfasste der Bestand etwa 400.000 Bände. Seit dem 3. Juni 2003 verwahrt die Bibliothek auch die Bibliothek der Landesgewerbeanstalt Bayern. Weiterhin erstellt die Museumsbibliothek seit 1962 die Bibliografie Schrifttum zur deutschen Kunst.

Deutsches Kunstarchiv
Deutsches Kunstarchiv

Das Deutsche Kunstarchiv (DKA) im Germanischen Nationalmuseum (Nürnberg) ist das größte Archiv für schriftliche Nachlässe zur Kunst und Kultur im deutschsprachigen Raum. Es wurde 1964 als Archiv für Bildende Kunst innerhalb des Germanischen Nationalmuseums gegründet und 2008 umbenannt in „Deutsches Kunstarchiv“. Archiviert werden Vor- und Nachlässe sowie Verbandsschriftgut aus dem Bereich der bildenden Kunst. Das Archiv umfasst mehr als 1400 Bestände und hat einen Umfang von etwa 3,2 Regalkilometern. Der Schwerpunkt liegt auf schriftlichem Archivgut wie persönlichen Dokumenten, Korrespondenzen und Unterlagen, schließt aber unter anderem auch Fotografien, Skizzenbücher und audiovisuelle Medien ein. Der Sammlungsschwerpunkt der analog und digital überlieferten Dokumente reicht vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und umfasst die Bereiche Architektur, Bildhauerei, Bildwissenschaft, Design, Fotografie, Kunstgeschichte, Kunsthandel, Kunsthandwerk, Malerei und Restaurierung. Zu den Aufgaben des DKA gehören neben dem Sammeln und Bewahren von Vor- und Nachlässen auch deren wissenschaftliche Erschließung und Vermittlung. An der Schnittstelle zwischen Kunstproduktion, Wissenschaft und kunstinteressierter Öffentlichkeit werden unter Berücksichtigung laufender Rechte die Bestände allen Interessierten zur Einsicht im Studiensaal des Archivs zur Verfügung gestellt, schriftliche Anfragen beantwortet, Archivalien für Ausstellungen bereitgestellt sowie Workshops und Tagungen veranstaltet. Durch Lehraufträge, Vorträge und Führungen, durch Ausstellungen, Editionsprojekte, die Vorbereitung von Werkverzeichnissen und Biographien steht das DKA mit anderen Archiven, Museen und Universitäten sowie zahlreichen Forschern und Kunsthistorikern in engem Austausch. Bisherige Archivleiter: Ludwig Veit, Irmtraud von Andrian-Werburg, Birgit Jooss und Roland Prügel, Susanna Brogi (seit 2018).