Das Franz-Kafka-Denkmal (tschechisch Pomník Franze Kafky) in Prag ist dem deutsch-jüdischen Prager Schriftsteller Franz Kafka gewidmet.
Die Bronzeskulptur steht in der Straße Dušní auf einem kleinen Platz zwischen der Spanischen Synagoge und der Heilig-Geist-Kirche, genau an der Grenze zwischen der ehemaligen jüdischen Stadt Josefov und dem christlichen Stadtviertel Altstadt. Durch die unmittelbare Nachbarschaft sowohl zur Synagoge wie auch zur christlichen Kirche steht das Denkmal symbolisch im Spannungsfeld der beiden Religionen. Dazu kommt, dass Franz Kafka in der Straße Dušní Nr. 27 wohnte und praktisch sein ganzes Leben in diesem Teil des alten Prag verbrachte. Das Haus existiert heute nicht mehr.Das Denkmal entstand auf Initiative der Franz-Kafka-Gesellschaft. Sie schrieb anlässlich der Wahl Prags zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2000 einen Wettbewerb für die Gestaltung eines Franz-Kafka-Denkmals aus. Sieben tschechische Bildhauer nahmen daran teil. Die Jury entschied sich für den Vorschlag Jaroslav Rónas. Mit der architektonischen Gestaltung wurde David Vávra beauftragt.Das Denkmal wurde am 4. Dezember 2003, im 120. Geburtsjahr des Schriftstellers, enthüllt. Es war das erste Denkmal, das die tschechische Hauptstadt ihrem berühmten Sohn widmete. Bei der Einweihung erklärte der damalige Prager Bürgermeister Pavel Bém: „Heute begleichen wir, was wir unserer Geschichte und einem der größten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bisher schuldig geblieben sind.“Seit 2001 vergibt die Franz-Kafka-Gesellschaft jährlich mit dem Franz-Kafka-Preis eine Literaturauszeichnung, dessen Preisträger eine aus Bronze gefertigte Miniatur des Kafka-Denkmals erhält.