Der Goldene Rathausmann ist eine Skulptur auf dem Turm des Neuen Rathauses in Dresden. Er symbolisiert Herkules, der mit einer Hand sein Füllhorn ausschüttet und mit der erhobenen Hand auf die Schönheiten der Stadt zu seinen Füßen weist.
Die Skulptur wurde vom Dresdner Bildhauer Richard Guhr entworfen. In Originalgröße wird eine Plastik aus 2.300 Kilogramm Gipsmasse in der Elfenbein- und Gipsfiguren-Fabrik des Italieners Raffael Pellicci geformt. Am 12. April 1908 wird die Figur auf dem Turm des Neuen Rathauses angebracht. Die Figur ist vom Sockel bis zur Krone insgesamt 5,05 Meter hoch, 1750 kg schwer und besteht komplett aus Kupfer. Ursprünglich war sie mit 100 Gramm Blattgold direkt auf dem Kupfer vergoldet. Ewald Redam, der 1907 der amtierende Sachsenmeister im Schwergewicht und Achtkampf war, stand Modell für den Entwurf.
Wegen der an den Hitlergruß erinnernden Haltung des rund 2,10 m langen rechten Armes der Skulptur gab es nach dem Zweiten Weltkrieg einige, vor allem von Ortsfremden aufgebrachte, allerdings erfolglose Diskussionen über eine Entfernung der Skulptur.
1963 wurde die Skulptur direkt am Standort restauriert und eine Ölgrund-Vergoldung aufgebracht. Im Hinblick auf das 800-jährige Stadtjubiläum im Sommer 2006 und wegen starker Durchrostungen des Innengestells der Figur, wurde sie am 20. August 2004 für eine komplette Restaurierung vom Rathausturm entfernt. Die Firma Haber & Brandner hat an ihrem Berliner Standort die Restaurierung vorgenommen. 520 Gramm 23,75-karätiges Blattgold im Wert von 10.000 Euro, sogenanntes Vierfachgold, wurden dabei aufgebracht, außerdem ein neues Innengestell aus nichtrostendem Stahl eingebaut, kaputte Teile ausgetauscht sowie Beulen und 19 Einschusslöcher aus Kriegszeiten beseitigt. Die gesamte Sanierung kostete die Stadt Dresden 230.000 Euro. Der Rathausmann wurde am 1. Juli 2006 nach einer mehrtägigen Ausstellung zu ebener Erde wieder auf den Turm des Neuen Rathauses gestellt.