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Domus Tiberiana

Palast in RomRömisches Wohnhaus in RomWeltkulturerbe Römische Altstadt (Italien)
ArkadenDomusTiberiana2
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Die Domus Tiberiana ist eine auf dem Palatin in Rom gelegene, auf Kaiser Tiberius zurückgehende Palastanlage. Sie befindet sich zwischen dem Tempel der Magna Mater im Süden und dem Forum Romanum im Norden. Im Kern und zu Tiberius’ Zeit entstand die Anlage vermutlich aus einer Zusammenlegung spätrepublikanischer Häuser, ein – ähnlich wie das nahe gelegene Haus des Augustus – im Vergleich zu den späteren kaiserlichen Palästen sehr bescheidenes Domizil. Erst unter Caligula (und möglicherweise auch unter Nero) erfolgte ein repräsentativer Ausbau und eine Erweiterung der Anlage nach Nordosten. Von Ausdehnung und Beschaffenheit der Anlage zu dieser Zeit ist nur wenig bekannt. Sueton schreibt: partem Palatii ad Forum usque promovit, atque aede Castoris et Pollucis in vestibulum transfigurata „Er [Caligula] dehnte die Anlage aus bis zum Forum, wodurch er den Tempel von Castor und Pollux zu seinem Vorzimmer machte.“Und bei Flavius Josephus steht: „Wenn er [Caligula] auf seinem Königspalast stand und Gold und Silber unter die Menge warf, hätte man ihn leicht hinabstoßen können, denn die Spitze des Palastes erhob sich hoch über das Forum.“ Woraus man folgern kann, dass die Ausdehnung der Anlage jedenfalls im Norden in etwa der heutigen entsprach. Die Anlage wurde in dem verheerenden Brand des Jahres 80 weitgehend zerstört. Beim anschließenden Neubau der Palastanlagen des Domitian (Domus Flavia und Domus Augustana) wurden Teile der Domus Tiberiana (vor allem erhaltene Umfassungsmauern) in die Neugestaltung des Palatin integriert. Im 16. Jahrhundert wurde das gesamte Gelände von den Farnesinischen Gärten überbaut, wodurch die Ausdehnung möglicher Grabungen heute stark eingeschränkt ist. Die heute noch sichtbaren Teile sind im Wesentlichen Einfassungsmauern und Reste von Untergeschossen. Seit 2011 finden neue umfangreiche Ausgrabungen statt, die von einer Besucherplattform aus beobachtet werden können.

Auszug des Wikipedia-Artikels Domus Tiberiana (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Domus Tiberiana
Kryptoportikus des Nero, Rom Municipio Roma I

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Kryptoportikus des Nero
00184 Rom, Municipio Roma I
Latium, Italien
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Apollotempel (Palatin)
Apollotempel (Palatin)

Der Apollotempel stand auf dem Palatin in Rom. Der Tempel wurde 36 v. Chr. durch Octavian, den späteren Kaiser Augustus, gelobt und 28 v. Chr. geweiht.Der auf einer Terrasse errichtete Tempel befand sich mittig in den Besitzungen des Augustus auf dem Palatin, zwischen Wohnhaus, Bibliotheken und dem Hof mit den Geschäftsräumen. Die Terrasse erhob sich hierbei bis zum Obergeschoss des Wohnhauses, war also von beträchtlicher Höhe. Die area Apollinis, der zum Tempel gehörige heilige Bezirk, umfasste eine Fläche von etwa 30 × 70 Meter, in der das Gelände um neun Meter am Abhang des Palatin abfiel. Die von einer Quadermauer an Front und Seiten gefasste Terrasse war mit einer Fassade auf Sicht zum Circus Maximus hin gestaltet. Der Tempel selbst befand sich auf der Nordseite der Terrasse und erhob sich über diese um weitere 10 Fuß, knapp 3 Meter. Errichtet wurde er an einer Stelle, die durch einen Blitzeinschlag auf dem Besitz des Augustus durch den Gott selbst angezeigt worden sein soll. Sein Fundament bestand aus verschiedenen Komplexen und Materialien: Dort, wo nur Böden und mögliche Innenordnungen zu tragen waren, wurde es aus opus caementicium gebildet, während tragende Fundamentbereiche aus Quadermauerwerk errichtet wurden. Letztere wurden im Bereich der Frontsäulenstellung aus Einzelfundamenten gebildet. Aufgrund von Fragmenten, die zu einer Dreiviertelsäule und zu Halbsäulen gehören, ist der Tempel als sechssäuliger Pseudoperipteros mit 6 × 3 Säulen tiefe Vorhalle zu rekonstruieren. Sieben Halbsäulen gliederten die äußeren Langseiten der Cella. Den Kapitellfragmenten zufolge war er korinthischer Ordnung. Reste von Säulenbasen oder dem Gebälk sind nicht erhalten. Die Säulen selbst hatten 24 Kanneluren und einen unteren Durchmesser von 1,45 Metern. Die Säulenhöhe lässt sich zu etwa 14,50 Meter rekonstruieren. Das abschließende Geison lag auf einem vermittelnden Zahnschnitt. Das Dach war mit Marmorziegeln gedeckt. Demnach war das Äußere des Tempels, wie es Properz bestätigt, ganz aus Marmor errichtet. Der literarischen Überlieferung zufolge zierte das Tympanon eine Figurengruppe, die von den archaischen Bildhauern Bupalus und Athenis aus Chios geschaffen worden war. Den Giebel krönte eine Statue des Sol auf seinem Sonnenwagen. Elfenbeinerne Platten, die den Sturz der Gallier vom Parnass und die um ihre Kinder trauernde Niobe zeigten, zierten die Türflügel. Erhaltene Fragmente der Türlaibung zeigen antithetische Greife und einen Dreifuß. Die Innenraumgestaltung der etwa 19 × 22 Meter großen Cella ist nicht erhalten. Lediglich Friesfragmente mit der Darstellung eines Dreifußes und Blöcke aus rotem Assuan-Granit könnten mit der Cellagestaltung in Verbindung gebracht werden. Da das Caementicium entlang der Langseiten 2 Meter breite Abtiefungen aufweist, ist hier die Fundamentlage einer Innenordnung zu vermuten, deren Zeitstellung unbekannt ist und auch von einer späteren Restaurierung stammen könnte. Eine Statuengruppe der apollinischen Trias diente als Kultstatuen: eine Latona des Kephisodot, ein Apollo des Skopas und eine Diana des Timotheos. Die Statuenbasis dieser Gruppe barg die Sibyllinischen Bücher, die Augustus aus dem Tempel des Jupiter vom Kapitol hierher hatte bringen lassen. Des Weiteren stiftete Augustus goldene Dreifüße und einen goldenen Leuchter in Form eines Apfelbaums in den Tempel. Der von Augustus auf eigenem Grund und Boden verwirklichte Bau stand in enger Beziehung zum Wohnhaus des Augustus auf dem Palatin und war mit diesem direkt durch eine überwölbte Rampe verbunden. Nach dem Tod des Augustus wurde diese Verbindung aufgegeben. Eine nicht überlieferte Restaurierung des Tempels ist nachweisbar und vermutlich mit dem neronischen Brand in Verbindung zu bringen. Der Tempel wurde 363 n. Chr. durch einen Brand zerstört. Den Tempel umgab eine Säulenhalle, die Portikus der Danaiden, mit Säulen aus gelbem Marmor (Giallo antico). Die Halle verdankte ihren Namen den Statuen der 50 Danaiden aus schwarzem Marmor, die in den Interkolumnien aufgestellt waren, einer Statue des Danaos mit gezogenem Schwert, und den Reiterstatuen der Söhne des Aigyptos.

Haus der Vestalinnen
Haus der Vestalinnen

Das Haus der Vestalinnen (lateinisch: Atrium Vestae) war ein prunkvolles Wohngebäude auf dem Forum Romanum, also dem historischen Forum in Rom, Italien. Es war Wohnsitz der Priesterinnen der Vesta, der Vestalinnen, und befand sich in direkter Nachbarschaft zum Tempel der Vesta. Es handelte sich um eine mit Heizsystemen ausgestattete zweigeschossige Villa, die mit Schlafzimmern, Küchen, Empfangsräumen und einer Mühle versehen war. Der marmorgepflasterte Arkadenhof war mit Brunnen sowie mit Statuen der berühmtesten Vestalinnen aus der Vergangenheit dekoriert und angeordnet. Zur Zeit des Augustus wurde das Haus der Vestalinnen durch Einbeziehung der bisher vom Pontifex Maximus bewohnten Domus publica erweitert. Nach der Zerstörung durch den Brand Roms 64 n. Chr. wurde der heute sichtbare Bau begonnen, der in der Kaiserzeit unter Trajan und Septimius Severus mehrmals renoviert und umgebaut wurde. Unter dem christlichen Kaiser Theodosius I. wurde im Jahr 394 das Haus der Vestalinnen aufgegeben. Die Vestalinnen waren die einzigen Priesterinnen Roms. Sie hüteten das ständig brennende heilige Feuer im benachbarten Tempel der Vesta und übten ihr Amt 30 Jahre lang aus. In dieser Zeit durften sie nicht heiraten. Unzucht mit Vestalinnen galt als Inzest und wurde dementsprechend mit dem Tod bestraft. Nur der Kaiser und die Vestalischen Jungfrauen durften innerhalb der Mauern Roms bestattet werden.Seit dem 27. Januar 2011 ist die renovierte Anlage wieder für die Öffentlichkeit zu besichtigen.

Tempel der Vesta (Forum Romanum)
Tempel der Vesta (Forum Romanum)

Der Tempel der Vesta (lat. aedes Vestae) war das zentrale Heiligtum Roms auf dem Forum Romanum. Er befand sich hinter dem Caesar- und Dioskurentempel. In ihm brannte das Heilige Feuer der Vesta, das von den sechs Vestalinnen bewacht wurde. Der Tempel ist dem Typus Tholos zugeordnet. Der Tempel ging der Überlieferung nach auf den zweiten König Roms, Numa Pompilius, zurück und hatte die Form einer runden Hütte, was an die ersten römischen Behausungen erinnern sollte. In der Mitte seines Dachs befand sich eine Öffnung für den Rauchabzug des Feuers. Im Inneren des Tempels wurden die Penaten des Staates aufbewahrt, verschiedene Gegenstände, die Aeneas angeblich aus Troja gerettet haben sollte, darunter das Palladion, eine alte Statue der Göttin Pallas Athene (Minerva). Der heilige Innenraum des Tempels durfte nur von wenigen Personen wie den Vestalinnen oder dem Pontifex Maximus betreten werden. Aufgrund seiner Unantastbarkeit war er auch ein beliebter Aufbewahrungsort für Testamente und Verträge. Ansonsten war der Tempel der Öffentlichkeit zugänglich, nur nachts war Männern das Betreten des Tempels untersagt, vermutlich, um die Keuschheit der Vestalinnen zu sichern. In unmittelbarer Nachbarschaft des Tempels befand sich das Haus der Vestalinnen, in dem die zur Jungfräulichkeit verpflichteten Priesterinnen wohnten. Am 1. März eines jeden Jahres, dem alten Jahresanfang, wurde das Feuer neu entzündet, was mit einem Hohlspiegel oder durch Bohren in das Holz eines fruchttragenden Baumes geschehen musste. Erlosch das Feuer von selbst, galt dies als großes Unglück für die Stadt. Dafür wurde die verantwortliche Vestalin vom Pontifex Maximus hart bestraft. Es wurden täglich Speiseopfer dargebracht, wofür einfachste Nahrungsmittel in Tonkrügen verwendet wurden. Die täglichen Reinigungen durften nur mit fließendem Wasser vollführt werden, das die Vestalinnen aus dem Quell der Egeria in Krügen auf dem Kopf herbeitrugen. Im Laufe der Geschichte wurde dieser Tempel, der als Aufbewahrungsort des heiligen Herdfeuers besonders brandgefährdet war, sechsmal durch Brände zerstört, jedoch immer wieder aufgebaut. Seine heutige Form ist ein Wiederaufbau der Julia Domna, der Frau des Septimius Severus, aus dem Jahr 191. Sie richtet sich jedoch nach der Form des Wiederaufbaus von 64, als der Tempel während des großen Brandes von Rom unter Nero ebenfalls zerstört wurde. Der Tempel war ein marmorner Rundbau auf einem Podium von 15 Metern Durchmesser mit einem nach Osten gerichteten Treppenauf- und Eingang. Um den kreisförmigen Innenraum (Cella) verlief ein Säulenumgang (Pronaos) aus 20 korinthischen Säulen, denen entsprechende Halbsäulen an der Außenwand des Innenraums gegenüberstanden. In seiner gegenwärtigen Gestalt wurde der Tempel 1930 aus den vorhandenen Trümmern rekonstruiert. Erhalten sind drei Säulen mit dem dazugehörigen Sektor der Innenwand und des Gebälks sowie das stark beschädigte Podium.