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Blechbüchsenviertel

IlversgehofenStadtteil von Erfurt
Metallstraße Ilversgehofen
Metallstraße Ilversgehofen

Der Begriff Blechbüchsenviertel bezeichnet seit der Wende in der regionalen Mundart die alten Arbeiterviertel im Norden und Nordosten der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Sie entstanden zur Zeit des deutschen Kaiserreichs, als im Gebiet Armut und prekäre Verhältnisse vorherrschten. Gelindert wurde die Situation erst durch verschiedene soziale Projekte der 1920er-Jahre, etwa die Anlage des Nordbads sowie kommunalen Wohnungsbau, beispielsweise im Hanseviertel oder im Jacobsenviertel und durch gemeinnützige Bauvereine wie z. B. für das Tiergartenviertel. Die Herkunft des Wortes ist nicht belegt, so könnte es sich von Kindern des Viertels ableiten, die kein Spielzeug hatten und deshalb auf der Straße mit Blechbüchsen spielten. Ein traditionsreicher Fußballverein des Viertels ist der 1902 gegründete FC Erfurt Nord. Kern des „Blechbüchsenviertels“ ist Ilversgehofen, ein Stadtteil, in dem 2006 23 % aller Wohnungen leer standen. Dort befinden sich auch große Industrieflächen, die teilweise brach liegen sowie die Metallstraße, die Rotlichtmeile Erfurts. Daneben zählen auch Teile von Johannesvorstadt, Krämpfervorstadt und Andreasvorstadt zum Blechbüchsenviertel, wobei diese Bezeichnung heute auf Grund der Aufwertung der entsprechenden Viertel nach der Wiedervereinigung im Vergleich zu Ilversgehofen nicht mehr oft angewendet wird.

Auszug des Wikipedia-Artikels Blechbüchsenviertel (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Blechbüchsenviertel
Oststraße, Erfurt Ilversgehofen

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.998902777778 ° E 11.030502777778 °
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Adresse

Regenbogenland

Oststraße 33
99086 Erfurt, Ilversgehofen
Thüringen, Deutschland
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Metallstraße Ilversgehofen
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In der Umgebung

Jacobsenviertel
Jacobsenviertel

Das Jacobsenviertel ist ein Viertel im Norden des Erfurter Stadtteils Ilversgehofen, das zwischen 1925 und 1927 im Stil des Neuen Bauens nach Plänen von Otto Jacobsen errichtet wurde. Es gehört zu den bedeutendsten Anlagen von Kommunalwohnungen der Weimarer Republik in Erfurt, steht unter Denkmalschutz und umfasst etwa 300 Wohnungen. Das Jacobsenviertel liegt zwischen Salinenstraße, Hohenwindenstraße, Barkhausenstraße und Teichstraße. Es besteht aus einem 120 Meter langen Wohnblock im Norden, vier 40 Meter langen, quer dazu angeordneten kleinen Blocks in der Mitte sowie einem 120 Meter langen und 50 Meter breiten Block mit Innenhof im Süden. Damit wich Jacobsen erstmals in Erfurt von der üblichen Blockrandbebauung ab und stellte Wohnblocks quer zur Straße, wodurch neue Grünflächen und offenere Strukturen entstanden. Dieses Prinzip fand später zu DDR-Zeiten flächendeckend Anwendung. Das Viertel wird südwestlich direkt von der Bahnstrecke Erfurt-Nordhausen mit dem nahe gelegenen Erfurter Nordbahnhof und nordöstlich von der ehemaligen Maschinenfabrik "Henry Pels" (VEB Umformtechnik zu DDR-Zeiten) begrenzt. Der Bau des Viertels wurde von der Wohngemeinschaft Erfurt durchgeführt. Sie wurde vom Hamburger Unternehmer Hermann Bösenberg gegründet. Zu seiner Würdigung entstand 1926 der Bösenberg-Brunnen. Das Jacobsenviertel blieb bis 2005 in Besitz der Kommunalen Wohnungsbaugenossenschaft, die es aufgegeben hatte und abreißen wollte. Jedoch fand sich in Person der Klaron Holding aus Merseburg ein Investor, der die Anlage ankaufte und bis 2007 sanierte.