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Chartreuse de Champmol

Ehemaliges Kartäuserkloster in FrankreichKloster in Bourgogne-Franche-ComtéMonument historique in DijonMonument historique seit 1840
Champmol
Champmol

Die Chartreuse de Champmol ist ein ehemaliges Kartäuserkloster in Dijon in Burgund, das gegründet wurde, um die Grablege der Herzöge von Burgund aus dem Haus Burgund, einer Nebenlinie der Valois, zu werden.

Auszug des Wikipedia-Artikels Chartreuse de Champmol (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Chartreuse de Champmol
Avenue Albert 1er, Dijon La Gare

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 47.321694444444 ° E 5.0174277777778 °
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Adresse

Chapelle de la Chartreuse de Champmol

Avenue Albert 1er
21000 Dijon, La Gare
Burgund und Freigrafschaft, Frankreich
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Champmol
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In der Umgebung

Mosesbrunnen (Dijon)
Mosesbrunnen (Dijon)

Der Mosesbrunnen in der Chartreuse de Champmol in Dijon ist das Hauptwerk Claus Sluters (um 1350–1405/06). Er steht außerhalb des Stadtzentrums von Dijon im Garten des ehemaligen Klosters Champmol im Bereich der ehemaligen Grabkirche der Herzöge von Burgund. Heute befindet sich hier eine psychiatrische Anstalt. Der von 1395 bis 1405 geschaffene Brunnen war ursprünglich als monumentaler Kalvarienberg für den Kreuzgang ausgeführt, der durch den Abriss des Klosters in der Französischen Revolution heute verschwunden ist. Die Prophetengruppe bildete einst den Sockel eines Kruzifixes, das sich über einem Brunnen an dem beliebten Wallfahrtsort erhob. Sechs Prophetenfiguren (Mose, David, Jeremia, Sacharja, Daniel, Jesaja) stehen im Brunnensockel. Jeder Prophet mit einem Spruchband, das die jeweilige Weissagung trägt. Bekrönt wurde der Brunnen durch eine Kreuzigungsgruppe mit Christus am Kreuz, Maria, Johannes und Magdalena zu Füßen, die nur noch als Fragment erhalten ist. Dieser Hauptteil des Werkes war schon vor der Französischen Revolution weitgehend zerstört oder verschwunden. Die erhaltene Brunnenanlage befindet sich heute in einem kapellenartigen Schutzbau mit Glasfenstern. Der Mosesbrunnen ist das dritte und bekannteste Werk Sluters, welches als Höhepunkt seiner Schaffensphase gesehen werden kann. Wahrscheinlich beruht der Brunnen auf der Idee des „Fons vitae“, des Lebensbrunnens. Zwischen dem 24. September 1405 und dem 31. Januar 1406 starb der niederländische Bildhauer Claus Sluter in Dijon. Sein Werk lässt erkennen, dass er zu diesem Zeitpunkt die Höhe seines Lebens bereits überschritten hatte und an der Schwelle des Greisenalters stand.

Kathedrale von Dijon
Kathedrale von Dijon

Die römisch-katholische Kathedrale von Dijon ist ein burgundischer Kirchenbau der Gotik. Der Bau dient seit 1792 als Kathedrale, er entstand als Abteikirche des Klosters Saint-Bénigne. Im Mittelalter gehörte Dijon zur Diözese Langres. Seit der Etablierung des Bistums Dijon 1731 diente die Kirche Saint-Etienne, welche heute profaniert ist und ein Kunstmuseum birgt, als Kathedrale. Danach übernahm die gotische ehemalige Abteikirche Saint-Bénigne die Aufgabe als Kathedrale von Dijon und damit den Bischofssitz der Stadt. Sie liegt westlich des Stadtkerns. Der romanische Vorgängerbau der gotischen Kirche Saint-Bénigne, der heute bis auf einige Reste zerstört ist, zählte zu den größten und ungewöhnlichsten Kirchen des christlichen Abendlandes und barg das heute leere Grab ihres Kirchenpatrons des heiligen Benignus (französisch Saint-Bénigne). Er bestand im Westen aus einer großen fünfschiffigen und siebenjochigen Basilika mit Tribünen, einem weit ausladenden Querhaus und einem aus Säulen gebildeten halbrunden Chor mit zwei gestaffelten Apsiden zu beiden Seiten. Dem Westwerk war ein geräumiges Eingangsatrium vorgelagert. Er existierte etwa 280 Jahre, zwischen 1001 und 1280. Im Osten des Chors schloss sich eine weite dreischiffige und dreigeschossige Rotunde (auch Zentralbau, frz. Rotonde) an, die im Osten durch einen rechteckigen Kapellenanbau abgeschlossen wurde. Das unterirdische Geschoss der Rotunde, die Krypta, ist in beachtlichen Teilen heute noch erhalten. Die Krypta erstreckte sich ursprünglich noch weit unter die Basilika, im Bereich des Mittelschiffs etwa bis zum vierten Joch. Die Rotunde wurde bis zu ihrem Abbruch etwa 760 Jahre alt, die erhaltenen Reste der Krypta sind es heute etwa 980 Jahre. Der Verlust dieser Kirche ist ebenso beklagenswert wie jene der Klosterkirche von Flavigny und der drei aufeinander folgenden von Cluny. Dennoch kann man in den erhaltenen originalen Resten der Krypta, zusammen mit den Gewölberekonstruktionen, eine ungefähre Vorstellung von Größe und Würde des Vorgängerbauwerks gewinnen. Von den weitläufigen Klosteranlagen hat sich nur der Ostflügel des Kreuzgangs mit dem auf schweren Bruchsteinpfeilern gewölbten Kapitelsaal und dem eleganten rippengewölbten Dormitorium erhalten.

Abtei Saint-Bénigne
Abtei Saint-Bénigne

Die ehemalige Abtei Saint-Bénigne in Burgund war ein französisches Benediktinerkloster im Zentrum von Dijon und bestand von ihrer Gründung um 535 bis zur Auflösung während der Französischen Revolution im Jahr 1791. Die Abtei war dem heiligen Benignus von Dijon geweiht, die zugehörige Klosterkirche wurde mehrfach umgebaut sowie erneuert und im Jahr 1805 als Kathedrale von Dijon zur Bischofskirche erhoben. Die Reste der Klosterräume beherbergen seit 1930 das Archäologische Museum von Dijon. Während der Herrschaft des merowingischen Königs Chlodwig I. erschien zu Beginn des 6. Jahrhunderts, der Legende nach, St. Benignus dem heiligen Bischof Gregor von Langres in Dijon und bat ihn, auf seinem Grab ein Oratorium zu errichten. Gregor ließ daraufhin eine Krypta zur Aufnahme des Sarkophags mit den Gebeinen des Heiligen erbauen, die am 24. November 511 geweiht wurde. Da sich dieser Ort in den folgenden Jahren zu einem beliebten Pilgerziel für Wallfahrten entwickelte, wurde im Jahr 535 über der Krypta eine Basilika errichtet und nachfolgend bildete sich ein klösterlicher Konvent. Der westfränkische König Karl der Kahle stattete die Abtei mit Grundbesitz rund um Dijon aus und verfügte am 21. Juli 869 in einem königlichen Dekret die Wiederherstellung des klösterlichen Lebens, welches in geistlicher als auch wirtschaftlicher Sicht unter den karolingischen Erbfolgeauseinandersetzungen des 9. Jahrhunderts erheblich gelitten hatte. Im Jahr 871 führte Bischof Isaac von Langres die Benediktinerregel verbindlich im Kloster ein und ließ die verfallende Klosterbasilika wiederherstellen und ein kreisrundes Oratorium über dem Grab des Heiligen einfügen. 990 sandte Maiolus, vierter Abt des benediktinischen Reformklosters Cluny und eine der bedeutendsten religiösen Persönlichkeiten des Mittelalters, Wilhelm von Volpiano als Leiter in die Abtei, um das klösterliche Leben im Sinne der cluniazensischen Reform neu zu gestalten. Unter Wilhelms Abbiat entwickelte sich Saint-Bénigne über Burgund hinaus zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum und wurde Mutterhaus von knapp 40 weiteren Klöstern in Frankreich und Norditalien. Neben der geistigen Wiederbelebung war Wilhelm auch an der architektonischen Erneuerung des Klosters gelegen – so ließ er zwischen 1001 und 1018 die ursprüngliche Klosterbasilika mit ihrem hölzernen Dachstuhl abreißen und durch eine neue Klosterkirche mit einem Gewölbe unter Einbeziehung einer neuen großen, östlich gelagerten Rotunde im frühromanisch-lombardischen Baustil ersetzen. Im Jahr 1137 zerstörte ein verheerender Großbrand die Stadt Dijon und auch das Kloster Saint-Bénigne – lediglich die Rotunde der Klosterkirche wurde von den Flammen verschont. Der damalige Klostervorsteher, Peter von Genf, ließ die Abtei in den folgenden Jahren als romanischen Klosterbau wieder aufbauen. 1272 stürzte dieser Bau teilweise ein. Eine einschneidende architektonische Veränderung erfuhr die Klosterkirche von Saint-Bénigne in den Jahren zwischen 1280 und 1393, als das romanische Gebäude vollständig im Stil der Gotik umgebaut wurde, wobei das Westportal erhalten blieb. Zudem fand eine erhebliche Erweiterung des klösterlichen Grundbesitzes im Dezember 1287 statt, als Abt Hugo von Arc große Ländereien aus dem Besitz der Herren von Frôlois erwerben konnte. Im siebzehnten Jahrhundert trat das Kloster der benediktinischen Kongregation von Saint-Maur bei; die Abtei wurde in der Folge dem zu jener Zeit aktuellen barocken Architekturstil entsprechend umgestaltet. Die Geschichte des Klosters Saint-Bénigne endete schließlich im Jahr 1791, als im Lauf der Französischen Revolution alle religiösen Orden aufgelöst wurden und die letzten Mönche die Abtei verließen. Das Dormitorium der Mönche wurde im späten 13. Jahrhundert als zweites Stockwerk im romanischen Kapitelhaus errichtet und 1652 mit vergrößerten Fenstern umgebaut. Das große Refektorium der Mönche stammt aus dem zwölften Jahrhundert und verfügt über eine Länge von 40 Meter sowie 10 Meter Breite. Bei dem klösterlichen Skriptorium handelt es sich um einen Bau des frühen elften Jahrhunderts. Die Versammlungsstätte der klösterlichen Gemeinschaft wurde ebenfalls im frühen elften Jahrhundert erbaut und ist damit der älteste noch erhaltene klösterliche Kapitelsaal Frankreichs. Darüber hinaus diente dieser Raum über den Zeitraum von dreieinhalb Jahrhunderten auch als Ort der Beisetzung – so fanden von 1130 bis 1474 fünf Äbte und zwei Adlige hier ihre letzte Ruhestätte. Der Repräsentationsbau der späten Äbte wurde von 1767 bis 1770 von Claude Saint-Père, einem Architekten aus Dijon, im Stil des Neoklassizismus entworfen. Erbaut wurde letzten Endes nur der linke Seitenflügel des Gebäudes – der Rest des späteren Bischofspalais blieb unvollendet. Das Hospital des Klosters befand sich am Eingang zur Abtei und diente der Heilung von Mönchen, Pilgern und Reisenden. Der romanische Kreuzgang verband mit seinen vier Flügeln die wichtigsten Gebäude der Abtei. Die östliche Galerie beherbergte den Kapitelsaal, das Skriptorium im Erdgeschoss, den Schlafsaal im ersten Stock sowie die Küche, das Refektorium, die Bibliothek und die Unterkunft des Abtes. Hier befanden sich auch die Grabstätten von drei Äbten, fünfzehn Mönchen und Priestern, elf Adligen und einem Herzog. Der Garten des Klosters befand sich unterhalb der Klostergebäude am Ufer der Raisne, einem Nebenfluss der Ouche. Die ursprüngliche Begräbnisstätte der Mönche war westlich des Klosters gelegen und verfügte über eine eigene, dem heiligen Philibert geweihte Kirche. Nach dem großen Brand von 1137 und dem romanischen Neubau der noch heute existenten Grabeskirche wurde der Friedhof aufgegeben – die Bestattungen der Klosterbewohner fanden hernach innerhalb der Klostergebäude statt. (Auflistung nicht erschöpfend) 1272 – Othe de Beire 1274 – Guillaume d'Arc 1389 – Władysław der Weiße, Herzog von Kujawien im Königreich Polen 1518 – Jean de Lantenay 1522 – Guillaume Sequanier Liste der Äbte der Abtei Saint-Bénigne Louis Chomton: Histoire de l'Église Saint-Bénigne de Dijon. Imp. Jobard, Dijon 1900. Béatrice Chiovenda-Canestro: L'Ambone dell' isola di San Giulio. Rom 1955. Jean Marilier: Abbaye Saint-Bénigne. Communication du 16 juin 1963. In: Mémoires de la C.A.C.O., t. 26, 1963–69, S. 106–107. Bulst Neithard: Untersuchung zu den Klosterreformen Wilhems von Dijon (962-1031). Priser Historische Studien, Bonn 1973. Wilhelm Schlinck: Saint-Bénigne in Dijon. Untersuchungen zur Abteikirche Wilhelms von Volpiano (962-1031). Gebr. Mann Verlag, Berlin 1978. C. Malone: Les fouilles de Saint-Bénigne de Dijon (1976-1978) et le problème de l'église de l'an Mil. In: Bulletin Monumental, Band 138, 1980, S. 253–291. J. Charles Picart: Province ecclésiastique de Lyon. Dijon. In: Topographie chrétienne des cités de la Gaule des origines au milieu du VIIIe siècle. De Boccard, Paris 1986, S. 55–63. Pierre Gras (directeur): Histoire de Dijon. Selbstverlag, Toulouse, 1987; 1. Auflage 1981. G. Maria Capuani: Vita di Guilielmo protagonista delle'anno mille. Tuniz Domenico Europia, Milano 1989. Raoul Glaber: Vita domini Wilhemi abbatis d'après le manuscrit de la Bibliothèque nationale Française, Ms Lat. Ms Lat 5390. Englische Übersetzung von J. Frances und P. Reynolds. Oxford Mediaval Texts, Oxford 1989. Christian Sapin: Saint-Bénigne de Dijon, Saint-Pierre de Flavigny et les ateliers de sculpture de la première moitié du XIe siècle. In: Mémoires de la C. A. C. O., Band 35, 1987–1989, S. 215–242. Monique Jannet-Vallat: L'ancienne abbaye Saint-Bénigne. In: Archéologia, n°316, Oktober 1995, S. 34–43. Guillaume Grillon: L'Ultime message: étude des monuments funéraires de la bourgogne ducale XIIe–XVIe siècle. Thèse de doctorat, Université de Bourgogne ED LISIT 491 - UMR 5594 ARTeHIS, 2 décembre 2011, 380 S. Louis-Émile Bougaud, Joseph Garnier: Chronique de l'abbaye de Saint-Bénigne de Dijon, suivie de la chronique de l'abbaye Saint-Pierre de Bèze. Éd. Darantière, Dijon 1875, 568 S.