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Groß Schönwalde

Ehemalige Gemeinde (Landkreis Vorpommern-Greifswald)Geographie (Greifswald)Ort im Landkreis Vorpommern-GreifswaldOrt in Pommern

Groß Schönwalde ist ein Stadtteil im Ortsteil Schönwalde II und Groß Schönwalde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Er befindet sich im Südosten des Stadtgebiets an der Bundesstraße 109. Groß Schönwalde hat 749 Einwohner und eine Fläche von etwa 580 Hektar. Zum Stadtteil gehört die ehemals eigenständige Ortschaft Koitenhagen. Im Gebiet von Groß Schönwalde befindet sich der Kernfusions-Forschungsreaktor Wendelstein 7-X sowie das Wasserwerk Groß Schönwalde, das von einem Trinkwasserschutzgebiet umgeben ist.

Auszug des Wikipedia-Artikels Groß Schönwalde (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 54.067044638607 ° E 13.448038101196 °
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Adresse

B 109
17491 , Groß Schönwalde
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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In der Umgebung

Wendelstein 7-X
Wendelstein 7-X

Wendelstein 7-X (W7-X) ist eine Experimentieranlage zur Erforschung der Kernfusionstechnik, die in Greifswald vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) betrieben wird. Die Hauptkomponente ist ein Stellarator. Mit W7-X sollen die physikalischen und technischen Grundlagen untersucht sowie die prinzipielle Kraftwerkstauglichkeit von Kernfusionsreaktoren des Stellarator-Typs demonstriert werden; für eine nennenswerte Freisetzung von Fusionsenergie ist diese Anlage nicht vorgesehen. Andere Forschungsanlagen wie der im Bau befindliche ITER arbeiten nach dem Tokamak-Prinzip. Für welches Reaktorkonzept man sich bei einem zukünftig eventuell realisierbaren Fusionsleistungsreaktor entscheiden wird, ist zurzeit noch nicht abzusehen. Kernstück der Anlage ist ein torusförmiger Magnetfeldkäfig mit einem Radius von 5,5 Metern, der das 100 Millionen Grad heiße Plasma einschließt. Dieser Käfig besteht aus einem Kranz von 50 supraleitenden, etwa 3,5 Meter hohen Magnetspulen aus Niob-Titan. Die Masse des eingeschlossenen Plasmas beträgt nur 5 bis 30 Milligramm, die sich auf ein Volumen von etwa 30 Kubikmeter verteilen. Die Anlage ist neben dem Large Helical Device in Japan die weltweit größte Forschungsanlage vom Typ Stellarator. In der Anlage wurde Ende 2015 das erste Helium-Plasma, Anfang 2016 das erste Wasserstoff-Plasma erzeugt. Um ein flexibles Experimentieren zu ermöglichen, verwendet Wendelstein 7-X im Gegensatz zu ITER und den für die Zukunft geplanten Kernfusionsreaktoren kein Gemisch aus Deuterium und radioaktivem Tritium, sondern in der ersten Experimentphase ein Plasma aus reinem gewöhnlichem Wasserstoff, so dass keine Neutronen freigesetzt werden. Später soll ein Protium-Deuterium-Gemisch verwendet werden, das dann zu Helium-3 oder Tritium fusioniert. Allerdings ist bei den geplanten Temperaturen und Dichten die Fusionsrate sehr gering, so dass nur wenige Neutronen freigesetzt werden. Die Aktivierung der Reaktormaterialien ist dadurch im Vergleich mit zukünftigen Leistungsreaktoren sehr gering. Das Experiment Wendelstein 7-X soll in erster Linie die Einschlusseigenschaften eines optimierten Stellarators sowie dessen Dauerbetriebsfähigkeit untersuchen.

Wiecker Brücke
Wiecker Brücke

Die Wiecker Holzklappbrücke wurde im Jahre 1887 nach holländischem Vorbild erbaut. Die Klappbrücke führt über den Fluss Ryck, der wenige hundert Meter weiter östlich in die Dänische Wiek, den südlichen Teil des Greifswalder Boddens, mündet. Sie verbindet die beiden Ortsteile Wieck und Eldena der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Die Ryckmündung ist seit der Gründung des Zisterzienserklosters Eldena im Jahre 1199 besiedelt, aber erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden konkrete Pläne für den Bau einer Brücke umgesetzt. Bis dahin war fast sieben Jahrhunderte lang ein Übersetzen nur mit Booten oder Fähren möglich. Auch heute noch befindet sich die nächste Brücke erst am Ende des schiffbaren Abschnittes des Rycks in Höhe der ca. fünf Kilometer entfernten Greifswalder Altstadt. Der Greifswalder Holzschiffbaumeister und Reeder August Spruth erhielt am 20. Dezember 1886 den Auftrag eine von ihm entworfene Klappbrücke zu errichten. Im Februar 1887 begannen die Zimmerleute seiner Werft mit dem Bau und bereits am 25. Juli 1887 konnte die Wiecker Brücke feierlich eingeweiht werden. Die Brücke ist 55,1 m lang, 7,5 m breit und hat eine Schiffsdurchfahrtsbreite von 10,7 m. Ihre Baukosten beliefen sich auf 33.850 Mark. Zuletzt wurde die Brücke 1993 und 1994 in 8-monatiger Bauzeit für 1,6 Millionen DM generalinstandgesetzt. Sie bedarf aber trotzdem einer ständigen aufwändigen Wartung, um Zwischenfälle wie den vom 9. August 2004 zu vermeiden. An diesem Tag riss ein Bolzen und eine der schweren Zugketten fiel herunter. Als eine der ältesten und noch immer funktionsfähigen Holzklappbrücken ist die Wiecker Brücke heute ein beeindruckendes technisches Denkmal und gilt als Wahrzeichen von Greifswald-Wieck. Fotografen und Malern dient sie immer wieder als Motiv.