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Am Kupfergraben

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Berlin 20090307 kupfergraben
Berlin 20090307 kupfergraben

Am Kupfergraben bezeichnet eine knapp 500 Meter lange Straße im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Sie befindet sich im historischen Stadtteil Dorotheenstadt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Am Kupfergraben (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Am Kupfergraben
Am Zeughaus, Berlin Mitte

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N 52.52 ° E 13.396388888889 °
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Museumsinsel

Am Zeughaus
10117 Berlin, Mitte
Berlin, Deutschland
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Berlin 20090307 kupfergraben
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In der Umgebung

Torlöwen aus Sam'al
Torlöwen aus Sam'al

Die Torlöwen aus Sam'al sind vier Tierstatuen in Löwenform, die sich heute im Vorderasiatischen Museum Berlin (Pergamonmuseum) befinden. Die Löwenstatuen stammen aus Sam'al, dem heutigen Zincirli, und werden in die Zeit um das 10. bis 8. Jahrhundert v. Chr. datiert. Sie gehörten wohl zum inneren Burgtor der Ostseite, doch wurden sie in sekundärer Fundlage entdeckt. Alle vier unterscheiden sich in einigen Merkmalen voneinander. Die Unterschiede sind so groß, dass die Forschung heute davon ausgeht, dass die äußeren Löwen ins 10. vorchristliche Jahrhundert datiert werden müssen, die inneren Statuen ins 8. Jahrhundert v. Chr. Beide Statuen stehen nahezu rechtwinklig zueinander. Die Seitenansicht ist nur flach reliefiert. Die jüngeren Löwenstatuen sind durch Umarbeitung älterer Statuen entstanden. Sie sind weiter aus der Mauer herausgearbeitet, als die Älteren, und auch in anderen Details wie Mähne und Extremitäten stärker ausgearbeitet. Zudem ist das Maul weiter aufgerissen und erzeugt somit eine eindrucksvollere Drohverhalten:Drohgebärde. Die Körper wirken wie Orthostaten und waren sowohl plastischer Schmuck als auch konstruktives Element. Die Torlöwen sind im Pergamonmuseum im Saal 2, Syrien und Kleinasien, aufgestellt. Sie bilden mit anderen Teilen des Burgtores von Sam'al ein Ensemble und befindet sich am dem Ischtar-Tor gegenüberliegenden Ende der Prozessionsstraße von Babylon. Die Statuen aus Dolerit wurden bei Ausgrabungen des Orient-Comités 1890/91 gefunden und im Rahmen der damals üblichen Fundteilung nach Berlin gebracht. Sie sind 1,90 Meter hoch, 2,90 beziehungsweise 3,05 Meter lang und 0,90 beziehungsweise 0,85 Meter breit. Die Figuren haben die Inventarnummern VAG 1042, VA 2719, VA 2718 und VA 3001. Drei der Löwen sind Originale, einer der Löwen ist eine Gipsabformung. Zwei weitere zugehörige Löwenfiguren befinden sich heute im Altorientalischen Museum Istanbul.

Relief mit der Darstellung eines römischen Legionärs (Berlin SK 887)
Relief mit der Darstellung eines römischen Legionärs (Berlin SK 887)

Ein Relief mit der Darstellung eines römischen Legionärs befindet sich im Pergamonmuseum und gehört zur Antikensammlung Berlin. Das Relief, das an das Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. datiert wird, wurde um 1800 in Pozzuoli gefunden. Auf dem 159 cm hohen und 86 cm breiten Relief aus graubläulich-weißem Marmor ist ein römischer Prätorianer, also ein Angehöriger der römischen Elitetruppe und Leibwache des Kaisers, abgebildet. Er trägt eine Tunika und darüber die Paenula, einen trichterförmig genähten Umhang, der aus Leinen oder Wolle gefertigt wurde. Durch Untergürtung (cingulum) ist die Tunika bis über die Knie hochgezogen, das Ende der Gürtung schaut noch vorn unter der Paenula hervor. Unter dem linken Arm trägt er einen kleinen parma genannten Schild, über der Schulter auf der anderen Seite hängt sein Schwert. In der Hand hält der Soldat einen kurzen Wurfspieß. Die Prätorianerfigur ist aus dem eingewölbten Reliefgrund in der Form eines Hochreliefs herausgearbeitet. Der linke Rand musste ergänzt werden, der rechte und der obere Rand sind im Original erhalten. Wahrscheinlich gehörte die Reliefplatte zu einer dreiseitigen Basis. Teile der anderen beiden Seiten werden im University Museum of Philadelphia vermutet. Auf einer Platte wird ein weiterer Prätorianer gezeigt, auf der dritten Platte zwei Legionäre nördlicher Auxiliartruppen. Es wird vermutet, dass die Basis zunächst zu einem Reiterstandbild des Domitian gehörte, dessen Reliefplatten und eine dazugehörige Inschriftenplatte nach dem Tod Domitians und seiner damnatio memoriae für einen Ehrenbogen des Trajan in Puteoli umgearbeitet wurden. Dort wurde das Relief um 1800 entdeckt und 1830 in Rom für Berlin erworben.

Grabrelief des Publius Aiedius und der Aiedia
Grabrelief des Publius Aiedius und der Aiedia

Das Grabrelief des Publius Aiedius und der Aiedia ist ein antikes römisches Grabrelief aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts und befindet sich heute in der Antikensammlung Berlin. Die Inschrift unter dem Relief lautet: Publius Aiedius Amphio wird durch das L in der Inschrift als libertus, als Freigelassener eines Publius Aiedius, gekennzeichnet. Sein sklavischer Rufname, ein für römische Sklaven typischer griechischer Name, Amphio wird als letztes genannt. Der Rufname der Frau war Fausta Melior. Auch sie ist als Freigelassene des Publius Aiedius bezeichnet. Damit ist der soziale Stand des Paares klar. Die beiden ehemaligen Sklaven haben nach der Freilassung das römische Bürgerrecht erhalten, doch war es für sie nur ein Recht zweiter Klasse, das sie ihrem früheren Besitzer, der nun ihr Patron war, immer noch verpflichtet waren. Doch hatten sie nun unter anderem die Freiheit, eine Ehe einzugehen, und aus solchen Ehen stammende Kinder wurden normale römische Bürger. Die Bildsprache des Reliefs vertieft diesen Umstand noch. In geradezu kalter realistischer Weise wurden beide Personen dargestellt. Kein Anzeichen von inniger Verbundenheit oder gar Liebe ist zu erkennen. Im unteren Bildzentrum reichen sich beide die Hände und zeigen somit nüchtern ihre Verbundenheit und ihren Status als Eheleute. Die starren Finger der anderen Hand der Frau zeigen zwei Ringe, was für einen gewissen Wohlstand des Paares spricht. Der Bildausschnitt ist gerade so groß, dass auch noch die Bekleidung des Paares zu erkennen ist. Aiedia trägt Chiton und Mantel, Aiedius eine Toga, die freien Bürgern vorbehalten war. Neben der realistischen Unterkühltheit ist auch die unbeschönigende Darstellung von Alter und körperlichen Schönheitsfehlern. Die Falten, die sich schon tief in die Haut gegraben haben, sind ebenso dargestellt wie die lederartige Haut und die Warzen an Stirn und Mund. Damit sollten die Porträts an wächserne Totenmasken erinnern. Somit wurden das Alter und seine Merkmale zu Zeichen von Würde (dignitas) und Fleiß (virtus) derer, die sich aus dem Sklavenstand emporgearbeitet hatten. Heute sind mehr als 125 Reliefs dieses Typs bekannt. Sie erinnern nicht zufälligerweise an Fenster, aus denen die Dargestellten heraussahen. Solche Reliefs waren in die Mauern von größeren Grabbauten eingearbeitet worden und befanden sich manchmal sogar wie Fenster seitlich an Türen, die ins Innere des Baus führten. Die Dargestellten „schauten“ somit aus ihren Fenstern auf die Gräberstraßen vor dem antiken Rom. Nicht selten wurden Freigelassene in den großen Grabbauten ihrer früheren Herren mitbestattet. Das Grabrelief des Publius Aiedius und der Aiedia wurde an der Via Appia in Rom gefunden. Es besteht aus weißem Marmor und ist 99 cm breit und 64 cm hoch. 1866 wurde es für den Vorläufer der heutigen Antikensammlung Berlin erworben.

Grabrelief der Silenis
Grabrelief der Silenis

Das Grabrelief der Silenis ist ein klassisches attisches Kunstwerk aus der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Es wird heute im Alten Museum ausgestellt und gehört zur Antikensammlung Berlin. Ein Gipsabguss befindet sich im Akademischen Kunstmuseum in Bonn.Das in Attika gefundene Relief wird von einem Naiskos eingerahmt, der flacher als die Figuren herausgearbeitet ist. Vor den Anten des Naiskos steht rechts die junge Verstorbene, links ein kleines Mädchen, das mit seinen kurzen Haaren und im Gestus als Dienerin gekennzeichnet ist. Das Dach ist durch einen Ziegelrand gekennzeichnet. Auf dem Dach befand sich an der Stelle des üblichen Akroterions ein Relief mit der Darstellung einer Sirene, die sich in Trauergestus an Kopf und Brust schlägt. Am rechten Dachrand stand eine Sphinx, links eine Loutrophoros. Der unterste Teil des Reliefs ist weggebrochen. Alle drei Dachfiguren stehen in engen Bezug zum Grabkult, Sirenen und Lutrophoren wurden im Allgemeinen nur bei jungen verstorbenen Frauen, die noch unverheiratet waren, dargestellt. Die Lutrophore symbolisiert die nie zustande gekommene Hochzeit, spielte das Gefäß doch eine Rolle bei der rituellen vorehelichen Waschung. Auch die kindliche Dienerin unterstützt die Vermutung, dass es sich bei der Verstorbenen um eine sehr junge Frau gehandelt hatte. Der Name der Verstorbenen ist auf der schmalen Architravleiste eingemeißelt: Σιληνὶς Μυίσκου Βοιωτία. Silenis stammte demnach aus Böotien und war keine Bürgerin Athens. Silenis trägt einen hoch gegürteten Chiton mit einem langen Überschlag sowie Kreuzbändern vor der Brust. Mit ihrer linken Hand hält sie ihren herabfallenden Mantel, mit der rechten greift sie in ein Kästchen, das ihr ihre Dienerin hinhält, und holt eine Binde oder ein Schleiertuch heraus, das ihr langes, über den Rücken fallende Haar halten sollte. Doch der abwesende Blick der Silenis, die sich nun darauf vorbereitet, die Braut des Hades zu werden, lässt diese Tätigkeit als nicht mehr wichtig erscheinen. Der Tod hat das Mädchen aus dem Leben gerissen, was nun folgte, war nicht mehr von Belang.

Weihrelief an Kybele (Berlin SK 691)
Weihrelief an Kybele (Berlin SK 691)

Das Weihrelief an Kybele in der Antikensammlung Berlin ist ein attisches Weihrelief für die kleinasiatische Göttin Kybele aus der klassischen Phase der antiken griechischen Kunst. Oben rechts fehlt ein weggebrochener Reliefteil, an der rechten Seite ist ebenfalls eine Bruchkante. Es wird vermutet, dass sich hier ein noch einmal so breiter Reliefteil anschloss, wie sich aus dem an der Unterseite erhaltenen Zapfenteil in der Reliefmitte schließen lässt. Seitlich war das Relief von Anten eingefasst, die im flachen Relief jedoch so sehr in den Hintergrund treten, dass der Betrachter sie kaum bemerkte. Das Relief ist aus Pentelischem Marmor gefertigt, 56 cm hoch und 43 cm breit. Angeblich wurde es in Piräus gefunden und 1877 für die Berliner Antikensammlung erworben und ist heute im Alten Museum ausgestellt. Am linken Bildrand sieht man eine Göttin auf einem Thron sitzen. Es handelt sich um die kleinasiatische mystische Muttergottheit Kybele, die in Athen schlicht als „Meter“ (Mutter) bezeichnet wurde. In ihrer rechten, nach vorn ausgestreckten Hand hält sie eine kannelierte Spendeschale, mit den Fingerspitzen der linken nach oben erhobenen Hand ein im Kult verwendetes Tympanon (eine Rahmentrommel). Kybele ist in einen ionischen Chiton mit geknöpften Scheinärmeln gekleidet. Über den Schultern und Teilen den Kopfes liegt ein Mantel, ihr Haar ist mit einem Diadem geschmückt. Der Thron ist sehr aufwändig gestaltet. Seine vierkantigen Beine sind im unteren Teil volutenartig verziert, die Vorderen im oberen Teil mit Voluten abgeschlossen. Die Rückenlehne endete wahrscheinlich in einem Pinienzapfen, was jedoch aufgrund des Bruches nicht nachprüfbar ist. Die Seitenlehne wird von einer kleinen Sphinx gestützt. Vor dem Thron liegt ein kleiner Löwe. Vor der thronenden Gottheit steht eine weitere, jüngere Göttin mit einer Fackel. Sie ist ebenfalls mit Chiton und Mantel bekleidet. In ihr wird man eine der jüngeren mystischen Gottheiten, etwa Hekate oder Kore, sehen müssen, die zu den Begleiterinnen der Kybele gehören. Am rechten Rand erkennt man noch Reste einer jungen, nackten, männlichen Figur mit einer kleinen Oinochoe. Es ist wohl Hermes-Kadmilos. Das Relief erinnert in der Darstellung der Kybele an eine vom Phidias-Schüler Agorakritos für ihr Heiligtum in Athen geschaffene Statue. Das Relief rezipiert offenbar dieses bekannte Werk.

Römische Marmorurne (Berlin SK 1125)
Römische Marmorurne (Berlin SK 1125)

Die Römische Marmorurne mit nicht zugehörigem Deckel befindet sich heute in der Antikensammlung Berlin. Die Urne, bei der festgestellt wurde, dass der Deckel nicht original zugehörig ist, wurde zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. in der Stadt Rom gefertigt. Inschriftlich ist auf der Tabula (Tafel) dargelegt, wessen Überreste in der Urne bestattet waren: D(is) M(anibus) Helio Afin(iano) pub(lico) aug(urum) Sextia Psyche coniugi b(ene) m(erenti)Den Totengöttern. Für Helius Afinianus, öffentlicher Sklave der Auguren, (hat dies errichtet) Sextia Psyche für ihren Ehemann wohlverdientermaßen.Demnach war der bestattete Helius Afinianius ein Staatssklave des Augurenkollegiums. Es ist anzunehmen, dass ein ähnlicher Deckel auch als originaler Abschluss gedient hatte. Die Urnenseiten sind wie Mauerwerk ausgearbeitet und unterstützen damit auch den architektonischen Charakter der Urne. Über der Tafel befinden sich geöffnete Türen, vor denen sich ein Ehepaar die Hand gibt. Geöffnete Türen waren bei der Darstellung von Ehepaaren üblich, hier verabschiedete sich der eine Ehepartner vom anderen. Die Türen symbolisierten den Übergang zur jenseitigen Welt. Da Helius Sklave war, konnte er nicht verheiratet gewesen sein, weshalb solche Darstellungen auch rein symbolischer Natur sein konnten. Allerdings bezeichnete ihn seine Lebensgefährtin Sextia Psyche auf der Inschrift mit dem üblichen Ausdruck coniunx für „Ehepartner“, wie auch in einer zweiten Inschrift des Paares.Die Seiten der Urne waren aufwendig gestaltet. In der unteren Reliefzeile stehen beiderseitig der Tabula geflügelte Sphingen auf kleinen Tischen. Darüber stehen an den Seiten des Ehepaares Eroten, die in der Hand Tauben halten. Den oberen Abschluss bildet eine Leiste mit einem doppelten Spiralband. In der Mitte des Spiralbandes befindet sich ein Giebel, der zur darunter liegenden Tür gehört. Die Urne wurde in Rom gefunden und befand sich in der Sammlung Silvio Rione Arenula. Mindestens seit dem 17. Jahrhundert ist der kleine Grabbau in Berlin nachweisbar.

Hellenistisches Grabrelief einer Frau aus Smyrna (Berlin SK 767)
Hellenistisches Grabrelief einer Frau aus Smyrna (Berlin SK 767)

In der Antikensammlung Berlin befindet sich ein Hellenistisches Grabrelief einer Frau aus Smyrna aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. Es handelt sich um ein Hochrelief, das die Verstorbene darstellt, das von prächtigen Architekturelementen eingefasst wird. Über dem profilierten Sockel erheben sich seitlich zwei schlanke korinthische Säulen. Die Säulen tragen ein Gebälk, das aus Architrav und Zahnschnitt besteht. Darauf ist eine Attika gelagert, die an den Seiten von je einer Rosette und in der Mitte von einem Kranz geschmückt wird. Den Abschluss bildet darüber ein Giebel der mit einem Zahnschnitt und Akroterien versehen ist. Gefunden wurde das Relief an der Karawanenbrücke in Smyrna. 1878 wurde es für die Antikensammlung in Berlin erworben. Das Material ist grobkörniger, graubläulich-weißer Marmor. Die Höhe beträgt 155,4 cm, die Breite 66 cm.Die zentralen Figuren treten vor dem Reliefgrund fast in freiplastischer Form hervor. Beherrscht wird das Relief von der Gestalt der verstorbenen Frau. Sie ist reich gekleidet und trägt einen langen Ärmelchiton, darüber einen über die linke Schulter gelegten Mantel, der sich vor ihrem Körper kreuzt und vorn einen Bausch bildet, der vom linken Arm gehalten wird. Diese reiche Drapierung, die auch den Saum am Hals des Chitons einschließt, entspricht dem Geschmack der Zeit in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. und kehrt auch an anderer Stelle, so bei Funden aus Pergamon, wieder. An den Füßen trägt sie Sandalen. Ihre Hand hat sie im Redegestus, nach außen hin geöffnet, erhoben. In der linken Hand hält sie einen Mohnkopf. Ihr Gesicht zeigt deutliche Züge des Alters. Zu den Füßen der Frau sind zwei kleinere Figuren, junge Mädchen dargestellt. Eine Verkleinerung solcher Figuren war in der klassischen Kunst üblich, hier sind die Figuren jedoch besonders klein dargestellt. Das Mädchen auf der linken Seite hält in seinen Händen eine riesige Fackel, die höher als die Verstorbene ist. Das Mädchen auf der rechten Seite hält eine Kanne in den Händen. Über ihm liegt ein Füllhorn auf einem hohen Pfeiler, das mit zahlreichen Früchten gefüllt ist. Fackel und Mohnkopf, möglicherweise auch das Füllhorn, weisen auf den Kult der Demeter-Kore hin. Es ist anzunehmen, dass die Verstorbene Priesterin der Demeter war. Typologisch lehnt sich die Darstellungsweise an die Ehrenstatue einer Demeterpriesterin aus Smyrna an.

Sandalenlösende Aphrodite (Berlin SK 23)
Sandalenlösende Aphrodite (Berlin SK 23)

Der Typus der Sandalenlösenden Aphrodite ist in der späthellenistischen und römischen Kunst weit verbreitet. In der Antikensammlung Berlin im Alten Museum befindet sich eine Variante in Form einer Marmorstatuette aus der Zeit gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. Das Thema der Sandalenlösenden Aphrodite wurde über mehrere Jahrhunderte in zahlreichen Ausführungen variiert. Es gibt kleinere und größere Statuen und Statuetten, manche aus Marmor, andere aus Bronze oder Terrakotta. Woher der Urtypus der Darstellung stammt, ist schwer zu rekonstruieren. Angenommen wird seine Schöpfung im späten 3. Jahrhundert v. Chr. im westlichen Kleinasien, möglicherweise in Pergamon oder Knidos. Die nackte Göttin Aphrodite ist in dem Moment dargestellt, in dem sie ihre Sandale vor dem Bade abstreift. Sie steht auf dem rechten Bein und hat das linke gehoben und angewinkelt, so dass es das Standbein kreuzt. Mit der rechten Hand löst sie die Sandale, mit der linken Hand hält sie sich, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, an einer Priaposherme fest. In anderen Varianten der Statue balanciert sie diese Standprobleme mit dem linken Arm aus, doch ist eine solche Darstellung in Marmorausführungen schwer möglich. Der Kopf ist leicht gedreht und die Göttin schaut den möglichen Betrachter direkt an. Das Haar hat sie am Hinterkopf schon in Vorbereitung auf das Bad zu einem Knoten, am Vorderkopf zu einer Schleife zusammengefasst. Hinter der Herme befindet sich ihr gerade abgelegtes Gewand. Dargestellt ist somit nur ein kurzer Moment, ein spannungsreicher Augenblick, der zudem eine nicht zu leugnende erotische Komponente in sich birgt, die durch die „Verrenkungen“ der Aphrodite noch erhöht wird. Das linke Bein der Skulptur fehlt unter dem Knie, ebenso der rechte Arm ab kurz unter der Schulter, weshalb der eigentliche Bildinhalt, das Lösen der Sandale, nicht mehr erkennbar ist. Stilistische Vergleiche des Kopfes erlauben eine Datierung der 64 cm hohen Statuette gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. Gefunden wurde sie in Aigion. Für Berlin wurde sie 1884 aus der Sammlung Sabouroff erworben.