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Parco della Favorita

Parkanlage in EuropaParkanlage in Palermo
PalazzinaCinese
PalazzinaCinese

Der Parco della Favorita ist ein großer Park in Palermo. Er liegt nördlich des Stadtzentrums am Fuß des Monte Pellegrino. Angelegt wurde der etwa 400 Hektar große Park von König Ferdinand III. (Ferdinand IV. von Neapel, ab 1815 Ferdinand I. beider Sizilien). Als er im Jahr 1798 vor den französischen Truppen aus Neapel nach Palermo fliehen musste, erwarb er das Grundstück und errichtete hier seine Exilresidenz. Ein kleiner Palast, die Palazzina Cinese mit orientalischen Stilelementen, und mehrere Wirtschaftsgebäude wurden erbaut. Vom Parkeingang führte eine Allee zum Palast. Zu beiden Seiten der Allee wurden labyrinthartig enge, von hohen Hecken begrenzte Wege angelegt. Heute ist der ausgedehnte Park der Öffentlichkeit zugänglich. Sehenswert sind die Palazzina Cinese und das Museo Etnografico Siciliano Giuseppe Pitrè, ein Volkskundemuseum, das 1909 in einem der Wirtschaftsgebäude der Palazzina Cinese eingerichtet wurde. Weiterer Hauptanziehungspunkt ist neben öffentlichen Tennis- und Fußballplätzen eine Trabrennbahn, auf der regelmäßig internationale Pferderennen stattfinden. Außerdem gibt es eine Reitsportanlage, auf der jährlich im Oktober das internationale Springturnier Medicavalli stattfindet. Am Südende des Parks befindet sich auch das Stadio Renzo Barbera des Fußballvereins US Palermo.

Auszug des Wikipedia-Artikels Parco della Favorita (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Parco della Favorita
Viale Ercole, Palermo VI Circoscrizione

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Breitengrad Längengrad
N 38.162222222222 ° E 13.337777777778 °
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Adresse

Viale Ercole

Viale Ercole
90167 Palermo, VI Circoscrizione
Sizilien, Italien
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PalazzinaCinese
PalazzinaCinese
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In der Umgebung

Monte Pellegrino
Monte Pellegrino

Der Monte Pellegrino („Pilgerberg'“) ist ein Berg an der Nordküste Siziliens. Er liegt etwa vier Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Palermo. Die maximale Höhe des Kalkberges beträgt 606 Meter. In Felsen geritzte Zeichnungen aus der Altsteinzeit, die man in den Addaura-Höhlen am Monte Pellegrino entdeckte, zeigen, dass hier schon in prähistorischer Zeit Menschen lebten. Im 3. Jahrhundert v. Chr. belagerte Pyrrhos im Kampf gegen die Karthager den Berg. Von 248 v. Chr. an besetzte ihn Hamilkar, bis Palermo und Umgebung 245 v. Chr. von den Römern erobert wurden. Seit dem 17. Jahrhundert ist der Monte Pellegrino ein bedeutender Wallfahrtsort. 1625 fand man in einer 25 Meter tiefen Höhle den unverwesten Leichnam der heiligen Rosalia. Als man ihre Reliquien nach Palermo brachte, endete eine Pestepidemie und die hl. Rosalia wurde zur Schutzpatronin der Stadt erklärt. Die Höhle befindet sich auf einer Höhe von 458 Metern. Dem Eingang wurde 1625 eine Kapelle im Barockstil vorgebaut. Im Inneren befindet sich ein gläserner Reliquienschrein mit der liegenden Gestalt der hl. Rosalia. Der Bildhauer Gregorio Tedesco schuf die Marmorstatue, die in ein kostbares Kleid aus Gold gehüllt ist, im 17. Jahrhundert. Goethe beschrieb den Monte Pellegrino in seiner Italienischen Reise als „das schönste Vorgebirge der Welt“. In den Sommermonaten sind der Parco della Favorita und die Pinienwälder des Berges ein beliebtes Ausflugsziel der Palermitaner. Auf einer Aussichtsplattform mit einer Statue der Santa Rosalia gibt es regelmäßig Musik- und Theateraufführungen. Jährlich am 14. und 15. Juli feiert man die hl. Rosalia beim „Festino“. In der Nacht vom 3. auf den 4. September findet zu Ehren der Schutzheiligen alljährlich eine Wallfahrt auf den Berg statt, die Acchianata Santa Rosalia. Ein in den 1950er Jahren durchgeführtes Bergrennen wird heute nur noch mit historischen Fahrzeugen und nicht auf Höchstgeschwindigkeit durchgeführt. 1996 erklärte man das Gebiet um den Monte Pellegrino zum Naturschutzgebiet Riserva Naturale Monte Pellegrino, um die Höhlen mit steinzeitlichen Felsenbildern zu schützen.

Addaura-Höhlen
Addaura-Höhlen

Die Addaura-Höhlen (italienisch Grotte dell’Addaura) sind drei Höhlen an der Nordostflanke des Monte Pellegrino, vier Kilometer vom Zentrum der sizilianischen Stadt Palermo entfernt. Die dort 70 Meter über dem Meeresspiegel gefundenen Felsritzungen werden dem Epipaläolithikum zugeschrieben. Werkzeugfunde belegen die Nutzung der Höhlen im Paläolithikum. Die Funde werden im Museo Archeologico di Palermo aufbewahrt. Die Analyse von Kohlenstoffisotopen aus dort 1916 von Scaturro gefundenen Menschenknochen belegt, dass die Ernährung vor allem auf Land-Säugetieren beruhte. Die sechs Menschenknochen befanden sich im Museo Geologico “G.G. Gemmellaro”. Diese Knochen wurden auf 16.060–15.007 cal. BP datiert. Die Knochenfunde sind die ältesten auf Sizilien, die bisher datiert wurden. Analysen sizilianischer Tierknochen durch F. Martini und Mitarbeitern zeigten, dass überwiegend Rothirsche gefunden wurden. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg konnten Paläontologen das Skelett eines Zwergelefanten identifizieren. Als die Alliierten die Höhlen 1943 als Sprengstoffdepot benutzten, kam es dort zu einer Explosion, in deren Folge die Felsritzungen freigelegt wurden. Sie wurden von Jole Bovio Marconi untersucht, die ab 1945 ihre Ergebnisse publizierte. Diese war von 1939 bis 1963 Superintendentin am örtlichen archäologischen Museum. Insgesamt fanden sich Gravierungen von 17 Menschen und 15 Tieren, vor allem Boviden. Die Abbildungen wurden gelegentlich als Szenen aufgefasst, die Ausgräberin sah in ihnen Akrobaten. G. Bolzoni deutete sie 1985 als Hinrichtungen oder Opfer. Junge Männer, die in einer Szene gefesselt dargestellt wurden, wurden danach in einer anderen Szene als Leichen abtransportiert. Diese Deutung geht auf Alberto Carlo Blanc und Ginetta Chiappella zurück, die die Szene als Ritualmord durch Incaprettamento deuteten. Erheblich zurückhaltender war im Jahr 2005 Jean Guilaine, der auch Initiationsrituale in Erwägung zog, wie es bereits Franco Mezzena getan hatte, und die Szene auf ein Alter von 12.000 bis 14.000 Jahren schätzte. Belege für Ritualmorde durch Incaprettamento wurden vom forensische Pathologe Bertrand Ludes und dem biologischen Anthropologen Eric Crubézy entdeckt, als sie eine vor etwa 20 Jahren entdeckte neolithische Bestattung in Saint-Paul-Trois-Châteaux im Département Drôme in Südfrankreich und andere europäische Grabstätten erneut untersuchten. Um die Höhlen wurde der Parco Archeologico dell' Addaura eingerichtet. Die Höhlen waren bis 1997 zugänglich, dann wurden sie wegen der Brüchigkeit der Decke und des schlechten Schutzes der Objekte in den Höhlen geschlossen. Mindestens bis 2008 wurden keinerlei Maßnahmen zur Sicherung der Höhlen durchgeführt.