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Synagoge von Ostia

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Synagoge in ItalienSynagogenbau in EuropaSynagogenbau in Italien
Ostia Antica Synagogue menora column 175
Ostia Antica Synagogue menora column 175

Die Synagoge der antiken Stadt Ostia wurde 1961 gefunden und in den folgenden Jahren ausgegraben und teilweise restauriert. Der Bau lag an der Tibermündung. Im Bau fanden sich ein Relief mit einer Menora (siebenarmiger Leuchter) sowie Lampen mit demselben Motiv, was die Identifizierung als Synagoge erlaubte. Die jetzigen Ruinen stellen den Bau des vierten Jahrhunderts dar, es konnten aber frühere Bauphasen festgestellt werden. Die älteste datiert unter Claudius (41–54 n. Chr.); ob das Gebäude damals schon als Synagoge diente, ist unbekannt. L.M. White nimmt an, dass das Gebäude mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen hat. Wie auch andere bekannte Synagogen (wie etwa die Synagoge von Dura Europos in Syrien) sei auch die in Ostia aus einem bereits existierenden Vorgängerbau entstanden. Diese 1. Phase datiert er an das Ende des 1. Jh. n. Chr. mit dem Bau eines Insula-Komplexes am Ende des 1. Jh. n. Chr. Erst durch eine Renovierung in der Mitte des 2. Jh. n. Chr/ Ende 2. Jh. n. Chr. sei eine Umfunktionierung des Gebäudes zu einer Synagoge erfolgt.Der Bau besteht aus einer Haupthalle mit Bänken an drei Seiten. Er hatte einen monumentalen Eingang mit vier Säulen und ein Triclinium. Der Haupteingang ist nach Südosten, also nach Jerusalem orientiert. Der Bau gilt als eines der wichtigsten erhaltenen Belege für das Judentum im antiken Italien.

Auszug des Wikipedia-Artikels Synagoge von Ostia (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Synagoge von Ostia
Via Guido Calza, Rom Ostia Antica

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N 41.748888888889 ° E 12.288611111111 °
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Adresse

Ostia synagogue

Via Guido Calza
00122 Rom, Ostia Antica
Latium, Italien
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ostia-antica.org

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Ostia Antica Synagogue menora column 175
Ostia Antica Synagogue menora column 175
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In der Umgebung

Terme del Faro
Terme del Faro

Die Terme del Faro (Thermen des Leuchtturms) befinden sich in der antiken Stadt Ostia (IV,II,1). Sie wurden am Beginn des zweiten Jahrhunderts n. Chr. erbaut und mehrmals, bis ans Ende des vierten Jahrhunderts hinein, renoviert. Ihren modernen Namen haben sie von einem großen schwarz-weißen Mosaik mit Meeresszenen und der Darstellung eines Leuchtturms in der Mitte. Ein Plan aus dem Jahr 1805 zeigt, dass damals schon Teile der Thermen freigelegt waren. Sie wurden aber erst im Juli 1940 von G. Calza vollständig ausgegraben. Es erschien jedoch nie ein abschließender Ausgrabungsbericht. In den folgenden Jahren gab es einige weitere Untersuchungen, die vor allem das Ziel hatten, die Baugeschichte des Bades zu klären. Es gab auch Restaurierungsarbeiten. Die Thermen liegen am Cardo Maximus im südlichen Teil der Stadt. Neben dem Eingang befinden sich auf der einen Seite eine Bar und auf der anderen Seite ein Laden. Hinter dem Eingang liegt das Vestibulum. Links und rechts davon sind die Umkleideräume. In einem davon sind in der Wand noch Löcher zu erkennen, die offensichtlich Schränke oder Regale für die Kleidung der Badenden halten sollten. Im linken Umkleideraum befindet sich das den Thermen den Namen gebende Mosaik mit dem Leuchtturm. Vom Vestibulum gelangt man in das Kaltbad (Frigidarium) mit einem großen Becken auf der Südseite. Die Wände waren hier zum Teil mit Stuckaturen dekoriert, die nur noch an wenigen Stellen erhalten sind. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Marmorbecken. Die Wände darüber tragen figürliche Wandmalereien, darunter Europa und der Stier. Westlich schließen sich drei beheizbare Räume an, die ebenfalls teilweise mit Mosaiken dekoriert waren. Diese fanden sich beschädigt.

Haus der Musen
Haus der Musen

Das Haus der Musen (Casa delle Muse oder Domus delle Muse – III,IX,22) ist ein vornehmes und gut erhaltenes Haus im antiken Ostia. Es wurde unter Hadrian erbaut und hat einen zentralen Hof, der von Arkaden umgeben ist. Im Erdgeschoss befinden sich vierzehn Zimmer, die sich um den Hof gruppieren. Zur Straße hin gab es daneben aber auch noch Läden. Das Haus ist vor allem wegen seiner für Ostia relativ gut erhaltenen Wandmalereien bemerkenswert, die einen Eindruck von der Ausstattung eines reichen Hauses des 2. Jahrhunderts vermitteln. In fast allen Räumen fanden sich auch schwarz-weiße Mosaiken. An den Wänden sind zudem noch zahlreiche Graffiti erhalten, so gibt es zum Beispiel ein Bild des Leuchtturms von Ostia und eine Zeichnung der Trajanssäule. Zwei Treppenhäuser belegen mindestens ein weiteres Stockwerk. Der allgemeine Charakter dieses Hauses, in dem sicherlich ausgesprochen reiche Bewohner von Ostia lebten, bleibt unklar. Zumindest das Untergeschoss gehörte, abgesehen von einigen Läden, anscheinend nur einer Familie, so dass man von einem Einfamilienhaus (domus) sprechen möchte. Doch fand sich ein Treppenhaus getrennt von dieser Wohnung, so dass in den Obergeschossen offensichtlich andere Familien wohnten und die ganze Anlage anscheinend ein reiches Mietshaus darstellte. Mehrere Räume verdienen eine Erwähnung wegen der gut erhaltenen und qualitätvollen Wandmalereien. In Raum V befinden sich die Bilder von Apollo und den Musen, die dem Haus seinen Namen gaben. Die Wanddekoration zeigt abwechselnd rote und gelbe Felder, in denen sich jeweils eine gemalte Figur befindet. Die Trennfelder zeigen Säulen und dahinter leichte Architekturen auf wiederum gelbem oder rotem Hintergrund. Die Wandmalereien aus Raum IX zeigen weiße Felder in zwei Registern, die von rötlich-gelben schmalen Feldern getrennt werden. In den schmalen Feldern finden sich gemalte Kandelaber. Die weißen Hauptfelder zeigen eine Figur in der Mitte und an den Seiten leichte Architekturen. In dem oberen Register finden sich in der Mitte Spiegel mit einer Figur und in den Seitenfeldern gemalte Tafelbilder.

Basilica Cristiana
Basilica Cristiana

Die sogenannte Basilica Cristiana (III,I,4) steht in der antiken Stadt Ostia. Es handelt sich um ein repräsentatives Gebäude, das von der Forschung zunächst als christliche Kirche interpretiert wurde. Neuere Untersuchungen und Überlegungen lassen jedoch Zweifel an dieser Interpretation aufkommen. Der Bau wurde 1939 von Guido Calza entdeckt. Das Gebäude datiert in das 4. oder 5. Jahrhundert, ältere Mauerteile stammen vom Ende des 1. oder Anfang des 2. Jahrhunderts. Der Eingang des Baues liegt am Decumanus der Stadt. Es gibt zwei Eingänge, die jeweils in eine Halle führen, welche in der Mitte eine Säulenreihe hat, die das nicht mehr vorhandene Dach stützte. Bei diesem Teil des Hauses, einer länglichen Halle, handelte es sich ursprünglich um eine von dem Decumanus abzweigende Straße, die im vierten Jahrhundert zugebaut und Teil dieses Gebäudes wurde. Auf der rechten Seite befinden sich drei Räume, deren Eingang jeweils mit zwei Säulen dekoriert ist. Hinter der Halle gibt es zwei weitere mit jeweils einer Apsis und einem Nymphäum. Die Apsiden haben Nischen für Statuen. Beide Hallen sind durch eine Säulenreihe getrennt. Auf der rechten Seite gibt es zwei weitere Räume. Es fanden sich verschiedene Inschriften in dem Bau. Eine von ihnen lautet: In PX(Christo) Ge(h)on(!) Fison(!) Tigris Eufrata(!) / Tigri[n]ianorum(?) sumite fontes „In Christus, (ihr Flüsse) Geon, Fison, Tigris und Euphrat, nehmt die Quellen der Christen (in euch) auf!“Der Ausgräber Guido Calza hielt den Bau für eine Kirche, die unter Konstantin erbaut wurde und aus antiken Quellen bekannt ist. Mittlerweile gibt es erhebliche Zweifel an dieser Deutung. Die Kirche Konstantins ist in der Zwischenzeit andernorts lokalisiert worden. Bestimmte Baudetails passen nicht zu einer Kirche, dazu gehören die Nischen für Statuen in den Apsiden und das Nymphäum, dessen Raum Calza noch als Baptisterium interpretierte. Auch die Inschrift nennt die Flüsse des Paradieses, während im Baptisterium der Jordan Nennung findet. Die Deutung des Baues ist daher unsicher, doch mag es sich um eine Pilgerherberge oder größeres Wohnhaus handeln. In der Spätantike sind Nymphäen in Wohnbauten gut belegt, auch sprechen die Seitenräume für diese Interpretation. Andere Deutungen sehen in dem Bau eine Bibliothek oder ein Denkmal für Märtyrer.

Domus della Fortuna Annonaria
Domus della Fortuna Annonaria

Die Domus della Fortuna Annonaria (V,II,8) ist ein gut erhaltenes Haus aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. in der antiken Stadt Ostia. Der Name ist modern. Es handelt sich um ein typisches Beispiel eines Privathauses der hohen Kaiserzeit, das im Plan und Aufbau einige Unterschiede zu den Häusern der frühen Kaiserzeit aufweist, wie sie vor allem aus Pompeji bekannt sind. Das Haus hatte ein Peristyl als Mittelpunkt (und kein Atrium), es gab ein Nymphäum, was auch typisch für die hohe Kaiserzeit ist. Daneben spielt Marmor eine wichtige Rolle in der Dekoration des Hauses. Die Domus della Fortuna Annonaria ist wahrscheinlich unter Antoninus Pius errichtet worden. Es gab mehrere Umbauten, die letzten datieren in die zweite Hälfte des vierten Jahrhunderts. Den Haupteingang des Hauses an der Längsseite im Norden schmücken zwei Säulen. Von dort gelangt man in das Vestibulum und von dort direkt in das Peristyl (Garten), das an drei Seiten von Säulen umgeben ist. In der Mitte befindet sich ein Wasserbecken und an der Rückwand, die nicht mit Säulen geschmückt ist, befindet sich eine Nische für eine Statue. Die Säulen bestehen aus Travertin und waren einst stuckiert. Auf der rechten Seite befindet sich ein Triforium, dessen Eingang mit drei Bögen und zwei Säulen dekoriert ist. Das Triforium hat auf der linken Seite eine Nymphäum mit Nischen, die einst sicherlich Statuen enthielten. Der ganze Saal war einst mit Marmor verkleidet. Die dem Eingang gegenüber liegende Wand ist eine Apsis mit der Nische für eine Statue. Um das Peristyl befinden sich verschiedene Räume. Eine Treppe belegt ein weiteres Stockwerk. Das Haus hatte eine eigene Latrine. Gegenüber vom Triforium befindet sich ein Raum, der mit einem schwarz-weißen Mosaik dekoriert ist. Es zeigt vor allem Tiere und mythologische Szenen, wie Theseus in der Mitte oder die Wölfin, die Romulus und Remus säugt. Ein daneben liegender Raum hat einen Fußboden aus Marmor in verschiedenen Farben.

Kapitol in Ostia
Kapitol in Ostia

Das Kapitol oder Capitolium stand am Forum von Ostia und stellte eine der bedeutendsten Bauten der antiken Stadt dar. Der Bau wurde unter Hadrian, ca. 120 n. Chr. errichtet. Der aus Ziegeln erbaute Tempel stand an der Nordseite des Forums und versperrte dort den Verkehr, da er genau auf einer der Hauptstraßen der Stadt errichtet wurde. Es handelte sich um einen römischen Podiumstempel, das heißt, dass der Bau auf einem hohen Sockel stand. Dieser war über 22 Stufen zu erreichen und maß im Grundriss 35 × 15,5 m. Dieses Podium symbolisierte vielleicht den kapitolinischen Hügel, auf dem das Kapitol von Rom stand. Die Front des Tempels war durch sechs Säulen gegliedert. Insgesamt stehen die Ruinen heute noch etwa 17 m hoch an. In der Antike war der Tempel mehr als 20 m hoch. Die eigentliche Cella hinter der Säulenfassade bestand aus einem großen Raum, an dessen Rückwand sich wiederum drei Zellen befanden, die wahrscheinlich der kapitolinischen Trias aus Jupiter, Juno und Minerva geweiht waren. Allerdings gibt es keinen schlüssigen Beweis, dass diese Gottheiten hier wirklich verehrt wurden und die Identifizierung beruht auf Vergleichen mit Tempeln in anderen Teilen des römischen Reiches. Es ist deshalb sogar vermutet worden, dass der Tempel dem Vulcanus, dem Schutzherrn der Stadt, geweiht war. Aus Inschriften ist allerdings bekannt, dass der Tempel des Vulcanus im Jahr 112 renoviert wurde. Dieses Datum lässt sich nicht mit der Bauzeit des Kapitols in Einklang bringen. Die Bauzeit um 120 n. Chr. ist durch gestempelte Ziegel sicher bezeugt. Das Innere der Cella war reich mit Marmor dekoriert. Davon ist heute so gut wie nichts mehr erhalten. Zeichnungen des 19. Jahrhunderts zeigen, dass der Boden mit einem Schachbrettmuster dekoriert war. In den Wänden der Cella finden sich Nischen. Vor dem Tempel stand ein mit Marmor verkleideter Altar, dessen Reliefdekoration Waffen zeigt.

Domus di Giove e Ganimede
Domus di Giove e Ganimede

Domus di Giove e Ganimede (Haus des Jupiter und Ganymed) (moderne Nummerierung: I,IV,2) ist der moderne Name eines großen Stadthauses in Ostia, das zusammen mit anderen Häusern (siehe: Casa dei Dipinti) eine Insula bildete. Der ganze Block wurde zunächst 1878 von Rodolfo Lanciani und dann nochmals kurz nach dem Ersten Weltkrieg von Guido Calza ergraben. Das Haus wurde in hadrianischer Zeit errichtet. Der Haupteingang lag im Westen, wo die Räume im Inneren um einen L-förmigen Korridor arrangiert waren. An der Rückseite befand sich ein offener Hof, der auch Zugang zum Garten gewährte, der den Mittelteil des ganzen Häuserblocks darstellte. Das Haus wurde um 180 stark umgebaut, einige Türen wurden vermauert und es wurde vor allem reich mit Wandmalereien ausgestattet. Die Malereien können aufgrund eines Graffitos mit Sicherheit vor 192 datiert werden (der von Commodus eingeführte und nach ihm nicht mehr benutzte Monat Commodus wird genannt) und bilden einen guten chronologischen Fixpunkt für nachpompejanische Wandmalerei. Im größten Raum des Hauses findet sich eine Wandmalerei, deren Mittelbild Jupiter und Ganymed zeigen und dem Haus seinen Namen gaben. Die Haupträume zeigen schwarz-weiße Mosaiken, die von der ersten Ausstattungsphase des Hauses unter Hadrian stammen. Das Haus wurde bis ins 4. Jahrhundert noch mehrmals umgebaut. Die ursprünglichen Besitzer waren sicherlich wohlhabende Bürger von Ostia, die sich solch ein großes Haus in der Stadtmitte leisten konnten, später scheinen zumindest einige Räume als Bordell benutzt worden zu sein.