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Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete

Aufgelöst 1945Behörde (Deutsches Reich, 1933–1945)Deutsche Besetzung der Sowjetunion 1941–1945Gegründet 1941Geschichte (Baltikum)
Reichsministerium (Deutschland)
Diplomatische Gesandtschaft Berlin
Diplomatische Gesandtschaft Berlin

Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete (RMfdbO), auch als „Ostministerium“ (RMO) bezeichnet, war während des Zweiten Weltkriegs von 1941 bis 1945 die Zentralbehörde der nationalsozialistischen Zivilverwaltung der von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebiete im Baltikum und der Sowjetunion. Das RMfdbO stand unter der Leitung des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg und organisierte im Rahmen des Generalplans Ost für das Ostland und die Ukraine eine staatliche Ordnung auf rassenideologischer Grundlage. Vornehmliches Ziel des Ministeriums war die politische Germanisierung der besetzten Ostgebiete bei gleichzeitiger Vernichtung sämtlicher osteuropäischer Juden. Beginnend mit der Beteiligung an der T4-Aktion wurde das RMfdbO im Verlauf des Krieges – neben dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA), dem Reichsministerium der Justiz und dem Auswärtigen Amt (AA) – eine zentrale nationalsozialistische Behörde für die organisierte Judenvernichtung. Das Ministerium wurde 1941 im Tiergartenviertel an der Rauchstraße 17/18 in Berlin eingerichtet.

Auszug des Wikipedia-Artikels Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
Rauchstraße, Berlin Tiergarten

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Diplomatische Gesandtschaft Berlin
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Gebäude der Jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin
Gebäude der Jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin

Das Gebäude der Jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin wurde von 1938 bis 1940 für die diplomatische Vertretung des Königreichs Jugoslawien in Deutschland errichtet. Das von Werner March entworfene Gebäude befindet sich in der Rauchstraße 17–18 im Botschaftsviertel des Berliner Stadtteils Tiergarten und steht unter Denkmalschutz. Auf dem Grundstück befanden sich zwei historische Vorbebauungen. Die Villa Kabrun wurde 1865–67 vom Architektenbüro Ende & Böckmann im Auftrag des Fabrikanten und Rittergutsbesitzers August Kabrun (1807–1877) und seiner Ehefrau Flora Luise Henriette Nicolovius (1811–1879), einer Großnichte von Johann Wolfgang Goethe, geschaffen. Kabruns Enkel, Ulrich Graf Brockdorff-Rantzau, wurde der erste Außenminister der Weimarer Republik. Die Töchter Kabruns verkauften die Villa an den Kaufmann Martin Levy, der dort bis 1911 wohnte. Als Kind wohnte dort ebenfalls der spätere Bankier Arthur Salomonsohn, der über seine Mutter Ernestine Levy, mit Martin Levy verwandt war. Die Erben, darunter der Professor für Nationalökonomie Hermann Levy, traten das Grundstück 1925 an den Chemiker und Industriellen Paul Mendelssohn Bartholdy ab, der darauf die Villa Mendelssohn Bartholdy errichten ließ. 1938 wurde die als jüdisch verfolgte Familie Mendelssohn Bartholdy von den Reichsbehörden per Zwangsverkauf enteignet und musste emigrieren. Auf dem Grundstück wurde ein neues Gebäude für die Königlich Jugoslawische Gesandtschaft errichtet, weil Speers Pläne für eine Welthauptstadt Germania am alten Sitz der Gesandtschaft den Totalabriss zugunsten des neuen Hauptsitzes des Oberkommandos des Heeres (OKH) vorsahen. Die jugoslawische Gesandtschaft bezog das Gebäude im Oktober 1940, nutzte es aber nur für sechs Monate. Mit dem Angriff der Wehrmacht auf Jugoslawien im April 1941 wurde der jugoslawische Staat zerschlagen und für eine diplomatische Vertretung bestand kein Bedarf mehr. Nach einer Zwischennutzung durch Alfred Rosenberg als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete begann ab 1942 durch Werner March der Umbau zu einem Gästehaus des Großdeutschen Reiches. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nutzte die Volksrepublik Jugoslawien das Gebäude als Sitz ihrer Militärmission. 1953 richtete die Alliierte Kommandantur dort das Oberste Rückerstattungsgericht für Berlin (ORG) ein. Das ORG war letzte Instanz für Klagen auf Restitution von Vermögenswerten an rassisch und politisch Verfolgte. Auch die Familie Mendelssohn Bartholdy klagte auf Rückerstattung ihres Vermögens, darunter das Grundstück des ORG, das so über den rechtmäßigen Eigentümer des selbst benutzten Hauses entscheiden musste, und der Klage stattgab. Das ORG bestand bis zum Ende des Viermächtestatus durch die Wiedervereinigung 1990. Seit 1999 nutzt die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP) das Haus.