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Mercato di Rialto

Bauwerk (Canal Grande)Geschichte VenedigsWeltkulturerbe Venedig und seine Lagune
Canaletto (Giovanni Antonio Canal), Il Campo di Rialto
Canaletto (Giovanni Antonio Canal), Il Campo di Rialto

Der Rialtomarkt war der wichtigste Handelsplatz Venedigs. Der Name Rialto leitet sich von italienisch rivo alto = das hohe Ufer ab. Es war einer der ersten Plätze der Lagune, die besiedelt wurden. Von der Gründung her konzentrierten sich am Rialto Handel und Verkehr.

Auszug des Wikipedia-Artikels Mercato di Rialto (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Mercato di Rialto
Campo della Pescaria, Venedig Venezia-Murano-Burano

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N 45.439686166667 ° E 12.334523833333 °
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Adresse

Campo della Pescaria

Campo della Pescaria
30125 Venedig, Venezia-Murano-Burano
Venetien, Italien
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Canaletto (Giovanni Antonio Canal), Il Campo di Rialto
Canaletto (Giovanni Antonio Canal), Il Campo di Rialto
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In der Umgebung

Ca’ Sagredo
Ca’ Sagredo

Die Ca’ Sagredo, auch Palazzo Morosini Sagredo genannt, ist ein venezianischer Stadtpalast des 14./15. Jahrhunderts im venezianischen Sestiere Cannaregio. Die Familie Morosini ließ den Palast umstrukturieren, insbesondere ab 1382 auf Anweisung des seinerzeitigen Dogen Michele Morosini. Der erste Piano nobile des Palastes stammt aus der Übergangszeit zwischen byzantinischem und gotischem Baustil. Daher findet man zierliche Säulen, auf denen gestelzte Bogen ruhen. Der rechte Flügel ist sehr breit angelegt. Die Portego-Loggia des zweiten Piano nobile ist deshalb einzigartig in Venedig, weil man nur hier die Vierpässe in dieser Form über Bogen gestellt hat. An der Seite zum Campo Santa Sofia finden sich, in monotoner Anordnung, Rundbogenfenster, die erst später in dieser Weise gestaltet wurden. Die Familie Sagredo erstand das Bauwerk 1661 von den Morosini. Anfang des 18. Jahrhunderts erstand Gerardo Sagredo das Bauwerk, Prokurator von San Marco und Verwandter des Dogen Niccolò Sagredo. Unter Leitung von Andrea Tirali wurde der Stadtpalast erneut umgebaut, die Seitenfront zum Campo S. Sofia vereinheitlicht. An den Arbeiten nahm auch Tommaso Temanza teil. Eigentlich hätte auch die Hauptfassade neu gestaltet werden sollen, doch dies scheiterte an einem langwierigen Erbstreit zwischen den Zweigen der Familie. Aus dem 18. Jahrhundert stammen auch die Stukkaturen im Inneren, ebenso wie für die Prunktreppe (1718–1738), die von Andrea Tirali entworfen wurde, mit dem „Gigantensturz“. Im abschließenden Mezzanin war das Casinò untergebracht, mit seinen herausragenden Stuckarbeiten von Carpoforo Mezzati Tencalla. Nach dem Tod Agostinos, des letzten Abkömmlings der Familie, wurden zahlreiche Kunstwerke des Hauses verkauft. Beim Bau der Strada Nova wurde eine Rückfassade unter Aufnahme der Formen der Campo-Seite errichtet. Unter Aufsicht der Sovrintendenza alle Belle Arti di Venezia wurde die Fassade ab 2006 sieben Jahre lang restauriert. Die Huldigung an Venedig von Giambattista Tiepolo ist noch in schlechtem Zustand erhalten, die anderen Werke des Künstlers für den Palast sind heute verstreut. Tiepolo hatte bereits in den 1730er Jahren für die Sagredo gearbeitet und die vom Dogen Niccolò Sagredo erworbene Kapelle in San Francesco della Vigna freskiert.

Piazza di Rialto
Piazza di Rialto

Mit Piazza di Rialto wurde häufig der Geldwechsler- und Marktplatz Venedigs auf der Insel Rialto bezeichnet, aber auch im engeren Sinne ein Platz unmittelbar am Canal Grande. So beschreibt 1856 Francesco Zanotto, wie er von der Rialtobrücke kommend, die Piazza di Rialto betritt und unmittelbar auf der rechten Seite die Kirche San Giacomo di Rialto antrifft. Weltbekannt wurde der Platz durch die dort stattfindende Handelstätigkeit und als Platz der Bankiers und Wechsler. Im 16. Jahrhundert entstand dort eine Art Staatsbank Venedigs, der Banco di Piazza di Rialto. Nachdem 1584 die letzte venezianische Privatbank zusammengebrochen war, bestand die dringende Notwendigkeit, das Vertrauen in den Finanzplatz Venedig wiederherzustellen. Daher entschloss sich der Senat, eine staatlich gesteuerte Bank einzurichten, die den Vertrauen erweckenden Namen des Platzes erhielt, auf dem ihr Sitz entstand, der Rialtoplatz oder Piazza di Rialto. Bereits 1584 beaufsichtigte ein Depositario del Banco-giro täglich die Finanztransaktionen. Dieser aus den Reihen der Senatoren gewählte Amtsinhaber blieb nur jeweils drei Monate in dieser Position und musste danach seine Bilanzen schriftlich vorlegen und sie von einem der drei Provveditori sopra banchi prüfen und abzeichnen lassen. Diese Proveditoren oder Aufseher gab es seit 1524, zunächst als Sondergremium, doch bereits seit 1526 als Dauereinrichtung. Die neue Bank hatte ihren Sitz an der Piazza di Rialto, ihren rückwärtigen Eingang markiert heute eine Inschrift an der Rückseite der Fabbriche Nuove, die auf den Canal Grande blicken. Der Teil des Platzes auf der Vorderseite, der unter den Arkaden verläuft, heißt heute Sotoportego del Banco Giro, der größte Teil des seinerzeit mit Rialtoplatz bezeichneten Ortes heißt heute Campo San Giacometto. Dabei bezieht sich der Name auf die kleine Kirche am Ostende des Platzes, auf San Giacomo di Rialto. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Rialtomarkt war dabei beabsichtigt, denn die Händler konnten ihr Bargeld hier deponieren, wo Sicherheit vor Sequestration oder Konfiskation bestand. Bereits 1288 sollte der vollkommen überfüllte Platz, unter dem man noch das gesamte Gebiet zwischen Fischmarkt und Rialtobrücke bis zur Kirche San Giacomo verstand, so geordnet werden, dass an Handelstagen keine sperrigen Gegenstände und Waren den Besuchern im Wege standen. Zudem sollte der Amtsinhaber, der den Rialtomarkt überwachte, dort ein eigenes Officium einrichten, vor dem kein Marktstand stehen durfte. Schließlich sollte der Platz so schnell wie möglich plattiert werden („faciant salizare dictam terram“). Vor 1400, wohl noch unter dem Dogen Antonio Venier, wurde der Platz neu gepflastert. Ab 1322 wurden öffentliche Bestrafungen und Hinrichtungen nicht mehr an einer der Säulen, der Colonna del Maleficio, auf dem Platz ausgeführt, sondern zwischen die beiden Säulen auf dem Markusplatz verlegt. Die Chronik des Gian Giacomo Caroldo († 1539), die Historie venete dal principio della città fino all’anno 1382, berichtet davon, wie im Jahr 959 die Anhänger der beiden Dogen Pietro III. und Pietro IV. Candiano, damit Vater und Sohn, auf der „Piazza di Rialto“ in ein Handgemenge gerieten („vennero insieme alle mani“). 1882 entstand das Caffè Vergnano.

Il Gobbo di Rialto
Il Gobbo di Rialto

Beim Gobbo di Rialto oder dem Buckligen von Rialto handelt es sich um eine Statue aus istrischem Marmor, die sich gegenüber der Kirche San Giacomo di Rialto in Venedig befindet. Die Statue, die im 16. Jahrhundert von Pietro da Salò geschaffen wurde, stellt einen geduckten, nackten Buckligen dar, der eine kleine Treppe stützt. Nach den Schriften von Stefano Magno wurde sie am 16. November 1541 eingeweiht und als Podium für amtliche Proklamationen verwendet. Die Gesetze der Republik Venedig oder die Namen von Gesetzesbrechern wurden von einem auf der Plattform stehenden Beamten verlesen, während ein anderer Beamter das Gleiche von der Pietra Del Bando, einer kleinen Kanzel an der Piazza San Marco verkündete. Der Gobbo wurde auch für Bestrafungen kleinerer Missetäter verwendet. Die Schuldigen wurden nackt ausgezogen und mussten an den Handschuhen der Bürger entlanglaufen, die an den Straßen von der Piazza San Marco bis zum Rialto-Markt ausgelegt waren. Sie retteten sich vor weiterer Erniedrigung, indem sie die Statue küssten. 1836 wurde die Statue von der Kommune restauriert, die Plattform über dem Kopf des Buckligen trug nun eine lateinische Inschrift mit dem Datum der Wiederherstellung. Zum Schutz wurde ein Eisengitter angebracht. Es hieß, der Gobbo kommuniziere mit dem Pasquino, einer der sprechenden Statuen von Rom. Vom frühen 16. Jahrhundert an wurde der Pasquino, ein Torso, als Mittel für kritische Kommentare gegen den Papst und die Behörden verwendet: Satirische Anmerkungen wurden anonym am Sockel der Statue angebracht; angeblich kamen sie vom Pasquino. Im 17. Jahrhundert führte der Pasquino eine Korrespondenz mit dem Gobbo über die Republik Venedig, Papst Paul V. und die Schriften der Kardinäle Baronio und Bellarmino. Die Figuren des Lanzelot Gobbo, Shylocks Diener, und seines Vaters, des alten Gobbo in William Shakespeares Komödie Der Kaufmann von Venedig könnten von diesem traditionellen Symbol des Rialto inspiriert worden sein.

Ca’ d’Oro
Ca’ d’Oro

Die Ca’ d’Oro ist ein Palast am Canal Grande in Venedig zwischen dem Palazzo Miani Coletti Giusti und dem Palazzo Giustinian Pesaro. Seinen Namen („Goldenes Haus“) verdankt das Gebäude der aufwändigen Verkleidung aus polychromem Marmor, der ursprünglich großzügigen Bemalung mit Ultramarin und den vergoldeten Steinmetzarbeiten an der Fassade zum Kanal. Der Palast ist ein bezeichnendes Beispiel für die venezianische Gotik des frühen 15. Jahrhunderts. Die anfängliche Verbindung von Säule und Bogen wurde durch die Einführung des Maßwerkes grundlegend verändert zu der sogenannten „flammenden Gotik“, bei welcher der ehemalige einfache Bogen zu einer Maßwerkform umgedeutet wurde und eine scharfkantige, unruhige, verspielte Profilierung zeigte. Gegen diesen gotischen Einfluss gab es immer Opposition, der auch an dieser Fassade abgelesen werden kann. Das untere Geschoss zeigt eine ganz andere Bogenstellung, die auf die beginnende Renaissance in Venedig hinweist. Der Palast wurde im Auftrag von Marino Contarini, Prokurator an San Marco, zwischen 1421 und 1442 erbaut. Die Wiederverwendung von großen Teilen des romanischen Vorgängerbaus führte zu einer asymmetrischen Gliederung der Fassade und der Räume. Architekt war Bartolomeo Bon aus Campione d’Italia, die Steinmetzarbeiten wurden unter anderem von Matteo Raverti ausgeführt. Nach dem Untergang der Republik wechselte der Palast mehrmals seine Besitzer. Er wurde vernachlässigt und drohte in seiner Substanz zu verfallen. Im 19. Jahrhundert gehörte er der Tänzerin Maria Taglioni, die das Treppenhaus im Innenhof und die gotischen Balkone zum Hof abreißen ließ.