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Casa della Venere in Conchiglia

Erbaut im 1. Jahrhundert v. Chr.Muschel in der KulturRömisches Wohnhaus in PompejiVenus (Bildende Kunst)
Mural of Venus in Pompeii, 2016
Mural of Venus in Pompeii, 2016

Bei der Casa della Venere in Conchiglia (Haus der Venus in der Muschel oder Haus der Muschelvenus) handelt es sich um ein großes, reich ausgestattetes Wohnhaus einer wohlhabenden Familie in Pompeji (II.3.3). Das Haus ist vor allem durch ein großes, gut erhaltenes Gemälde bekannt, das die pompejanische Schutzgöttin Venus nackt in einer Muschel zeigt und auf das sich der moderne Name des Hauses bezieht. Das Haus wurde zum Teil von 1933 bis 1935 ausgegraben. Es wurde im Zweiten Weltkrieg 1943 bei Bombenangriffen stark beschädigt. Der verbleibende Teil des Hauses wurde von 1951 bis 1953 freigelegt, wobei auch die Malereien der Venus in der Muschel zu Tage kamen. Sie sind heute noch gut erhalten – eine letzte umfangreiche Restaurierung wurde 2016 abgeschlossen – und bilden eine der vielen Attraktionen in Pompeji.

Auszug des Wikipedia-Artikels Casa della Venere in Conchiglia (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Casa della Venere in Conchiglia
Via Colle San Bartolomeo,

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Breitengrad Längengrad
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Via Colle San Bartolomeo
80045
Kampanien, Italien
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Mural of Venus in Pompeii, 2016
Mural of Venus in Pompeii, 2016
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In der Umgebung

Casa di Octavius Quartio
Casa di Octavius Quartio

Casa di Octavius Quartio (II 2, 2) (deutsch: Haus des D. Octavius Quartio; falsch auch Haus des Loreius Tiburtinus) ist der moderne Name eines großen Atriumhauses in Pompeji. Das Haus nahm vor dem Erdbeben 62 n. Chr. eine ganze Insula ein und besaß zwei Atrien und zwei Eingänge. Nach dem Erdbeben wurde ein Teil des Hauses (II 2, 4) abgetrennt und wohl an einen anderen Eigentümer verkauft. An der Front des Hauses befanden sich zwei Cauponae (Garküchen), über die man auch zu einem Obergeschoss gelangen konnte, wo Räume wohl als Gästezimmer vermietet wurden. Das Haus liegt nahe beim Amphitheater und einem Stadttor von Pompeji. Vom Eingang gelangte man in ein recht anspruchsloses Atrium, das vor dem Untergang zweckentfremdet worden war. Hier sind Blumen und andere Gewächse gepflanzt worden. In einem der Schlafzimmer, die von dem Atrium ausgingen, fand sich ein Bronzesiegel mit dem Namen D. Octavius Quartio. Bei ihm wird es sich um den letzten Eigentümer des Hauses gehandelt haben. Das Schlafzimmer selber war als Werkstatt umgenutzt worden. Hinter dem Atrium folgte ein kleiner Garten, der mit Säulen geschmückt war. Die hier anschließenden Räume sind mit feinsten Malereien des 4. Stils ausgemalt. Ein Raum fällt besonders durch die Qualität der Malereien auf und zeigt winzige Zweige, Figürchen und schlanke Aedikulen. Der Raum wurde für ein Isisheiligtum gehalten, da in den Feldern Isis-Priester dargestellt sind, doch ist diese Interpretation nicht sicher. Auf der anderen Seite des kleinen Gartens findet man den Oecus (Speisesaal), der auch reich ausgemalt worden ist. Der Sockel ist marmoriert und darüber finden sich Darstellungen des Herakles im Trojanischen Krieg. Im kleinen Garten fand man diverse ägyptisierende Statuetten, darunter einen Ibis und ein Bes. Es wird vermutet, dass hier Isisanhänger zusammentrafen. An der Rückseite des Hauses befand sich ein langes, von Säulen geschmücktes Wasserbecken. Hier fand man weitere ägyptisierende Statuen, darunter eine Sphinx, aber auch einen Bacchus. Am Ende des Wasserbeckens war ein Platz, an dem man im Freien speisen konnte. Hier stand auch eine kleine Ädikula, links davon mit einem Bild des Narziss und rechts davon Pyramus, der sich gerade getötet hat, nachdem er glaubte, dass seine Geliebte Thisbe von einem Löwen zerfleischt wurde. Thisbe ist gerade dabei, sich aus Trauer umzubringen (siehe Bild). Auf dem daneben liegenden Biclinium befand sich eine kurze Künstlersignatur: Lucius malte (dies). Lucius war anscheinend der Maler dieser Bilder. Der ganze restliche Teil der Insula wird von einem großen Garten eingenommen, in dessen Mitte sich ein kleiner Tempel befindet.

Casa del Moralista
Casa del Moralista

Die Casa del Moralista (Haus des Sittenpredigers, auch Haus des C. Arrius Crescens und des M. Epidius Hymenaeus) (III 4, 2–3) befindet sich in Pompeji. Es handelt sich eigentlich um zwei Wohnbauten, die miteinander verbunden sind. Sie wurden in den Jahren 1916 und 1917 ausgegraben. Das kleine Haus III 4, 2 hatte ein Atrium und diverse Räume darum. Während einer Bombardierung im Jahr 1943 wurde das Haus, einschließlich einer bemalten Decke, weitestgehend zerstört. Im Gegensatz zu den meisten Häusern mit Atrium besaß es kein Impluvium, das sonst der Aufnahme von Regenwasser diente. Das wesentlich größere Haus III 4, 3 wurde noch renoviert – bei der Ausgrabung wurden noch die für die Restaurierung nötigen Mengen Kalks gefunden –, als im Jahr 79 n. Chr. Pompeii verschüttet wurde. Die meisten Räume sind unverputzt. Bemerkenswert ist das zum Zeitpunkt der Zerstörung als einziger Raum fertig restaurierte Triclinium mit seiner schlichten gemalten Dekoration. Drei moralisierende Distichen, die dem Haus den modernen Namen gaben, schmückten seine Wände. Inwieweit sie ironisch gemeint waren, ist ungeklärt. Distichon an der rechten Wand: Abluat unda pedes, puer et detergeat udos Mappa torum velet, lintea nostra cave! „Wasser soll die Füße abwaschen, der Diener möge sie abtrocknen; die Serviette bedecke das Polster; hüte Dich, unsere Tischtücher zu benutzen!“ Distichon an der linken Wand: (Insanas) lites odiosaque iurgia differ Si potes aut gressus ad tua tecta refer! „Vermeide Zank und hasserfüllte Streitereien, oder lenke deine Schritte in dein Haus zurück.“ Distichon an der Rückwand: Lascivos voltus et blandos aufer ocellos Coniuge ab alterius sit tibi in ore pudor! „Lüsterne Mienen und begehrliche Blicke wende von der Frau eines anderen ab, züchtig sei Dir die Rede.“ Da man auf dem Boden keinerlei Reste einer Eindeckung fand, kann man davon ausgehen, dass die Öffnung zum Himmel hin einst mit Stoff bespannt war und es sich um ein Sommertriclinium handelte. Es öffnete sich zu einem großen Garten, in dessen Mitte eine Statue der Diana stand. Der Name M. Epidius Hymenaeus erscheint auf fünf Wahlempfehlungen an der Fassade des Hauses. Der Name findet sich auch auf sechs Weinamphoren, die sich im Haus fanden, und er ist von einem Wachstäfelchen des Caecilius Iucundus bekannt, das in das Jahr 56 n. Chr. datiert werden kann. M. Epidius Hymenaeus war demnach Weinhändler und wahrscheinlich einer der Besitzer des Hauses. Weitere Namen, die im Haus erscheinen, sind C. Arrius Crescens und T. Arrius Polites. Sie waren alle Weinhändler und bewohnten vielleicht zusammen diese beiden Wohneinheiten.

Schola Armaturarum
Schola Armaturarum

Die Schola Armaturarum (fälschlich einst Schola Iuventutis) (III 3, 6) war ein Versammlungshaus in Pompeji. Es wurde 1915 durch Vittorio Spinazzola ausgegraben. Der Bau bestand aus einem Saal und einigen dahinter liegenden Räumen, die noch von einem Vorgängerbau stammen, als hier ein Privathaus stand. Die Schola Armaturarum diente kurz vor dem Untergang der Stadt wahrscheinlich als Versammlungsort einer militärischen Organisation. Bei den Ausgrabungen fanden sich zahlreiche Waffen, die einst auf Regalen entlang der Wände untergebracht waren. Das Holz der Regale war bei den Ausgrabungen schon weitestgehend vergangen, doch waren auf einer Wand noch Löcher für die Regale zu sehen. Der weite Eingang war einst mit einem hölzernen Gitter versperrt, das aufgrund von Gipsabgüssen rekonstruiert werden konnte. Das Holz des Gitters war schon lange vergangen, hinterließ aber einen Hohlraum, der bei den Ausgrabungen mit Gips gefüllt wurde. Die Pfeiler auf beiden Seiten des Eingangs waren mit Trophäen und Waffen bemalt. Auch im Inneren des Saales fanden sich Wandmalereien mit militärischen Abzeichen und Kandelabern. 1943 wurde die Schola bei einem Bombenangriff zusammen mit benachbarten Gebäuden beschädigt. Bei der Nachkriegs-Restaurierung wurde sie mit einem Betondach versehen. Nach dem Einsturz am 6. November 2010 wurde das Gebäude restauriert und 2017 mit einer Schautafelausstellung wieder für die Besucher zugänglich gemacht.

Casa dei Cubicoli floreali
Casa dei Cubicoli floreali

Die Casa dei Cubicoli floreali (deutsch Haus der mit Blumen ausgemalten Zimmer, auch Casa del frutteto, Haus des Obstgartens, auch Haus der Euplia) (I 9, 5-7) in Pompeji war beim Untergang der Stadt wohl bereits ein sehr altes Haus. Im ersten Cubiculum fanden sich Reste von Dekorationen des Ersten Stils und der Eingang ist mit Würfelkapitellen geschmückt. Das ganze Haus ist nicht sehr groß, besitzt ein Atrium und ein kleines Peristyl, wobei sich alle Räume nur auf einer Seite befinden und nicht um Atrium und Peristyl herum gruppiert sind. Am Eingang ist heute noch ein Abguss der ehemals hölzernen Türflügel erhalten. Das Herausragende an diesem Haus sind drei Räume, die im späten 3. Stil ausgemalt worden sind. Das zweite Cubiculum links vom Atrium ist mit einer Gartenlandschaft dekoriert. Man findet Oleander, Lorbeer, Myrten, Zitronen und Kirschbäume, wobei der Eindruck entsteht, dass man in einer weißen Pergola steht, von der man auf diesen Garten schaut. Vögel fliegen zwischen den Pflanzen umher. Kleine Bilder sind in die einzelnen Wandabschnitte eingefügt und zeigen dionysische, aber auch ägyptische Szenen. Zwischen den Pflanzen sind ägyptische Statuen aufgestellt. Im sogenannten schwarzen Cubiculum sind über dem Sockel Gefäße des Isis-Kultes dargestellt, wobei auch dieser Raum wie ein Obstgarten ausgemalt worden ist (siehe Bilder). Auf der Decke erscheint Dionysos auf einem Panther galoppierend. Auch das Triclinium ist schwarzgrundig ausgemalt, wobei der Raum durch gemalte Pfeiler gegliedert war und drei große Gemälde aufweist und mehrere kleine Bilder. Alle anderen Räume des Hauses sind nicht ausgemalt. Aus circa 100 Weinamphoren, die man im Haus fand, ist geschlossen worden, dass hier ein Weinhändler wohnte. Die reiche Bemalung mit ägyptisierenden Motiven hat dazu geführt, hier ein Heiligtum des Dionysos-Osiris zu sehen, doch ist es schwer auszumachen, ob diese Ausmalungen wirklich aus religiöser Überzeugung entstanden oder ob der Besitzer einfach eine Vorliebe für Exotisches hatte.