place

Merscheider Straße 143 (Solingen)

Baudenkmal in SolingenErbaut in den 1880er JahrenFachwerkhaus in SolingenWohngebäude in Solingen
Baudenkmal Merscheider Straße 143 Solingen
Baudenkmal Merscheider Straße 143 Solingen

Das Gebäude Merscheider Straße 143 ist ein denkmalgeschütztes Wohnhaus in der bergischen Großstadt Solingen. Es wurde um 1880 von dem Unternehmer Carl Melcher errichtet, dem Inhaber einer nach ihm benannten Fabrik für chirurgische Instrumente, die ab 1880 an dem Standort ihren Firmensitz hatte.Der aus der Hofschaft Dahl stammende Melcher hatte im Jahre 1854 seine eigene Firma gegründet. Anfangs noch mit der Fertigung von klassischem Essbesteck befasst, wandte sich die Firma der Herstellung von chirurgischen Instrumenten und feinen Scheren zu. Um expandieren zu können, verlegte Melcher den Firmensitz 1880 an ein unbebautes Grundstück an die Poststraße (heute Merscheider Straße), an den Rand der Ortslage Linden. Er errichtete dort ein für den Solinger Industriebezirk typisches Bauensemble aus einem zur Straße liegenden Fabrikantenwohnhaus und dahinter liegenden Fabrikhallen.Bei dem Wohnhaus, das Melcher selbst bezog, handelt sich um ein zweigeschossiges, traufenständiges, verschiefertes Fachwerkhaus in fünf zu zwei Fensterachsen. Die zweiflügelige Doppeltür mit Oberlicht und Gebälk befindet sich in der Mittelachse der Traufseite, sie ist über eine kleine Freitreppe mit Geländer zugänglich. Zu den wenigen Zierelementen des Hauses gehört neben den Gebälken über den Fenstern ein Traufgesims mit feinem Zahnfries. Zur Straße hin befindet sich ein kunstvoll gestalteter Eisenzaun. Das Haus wurde am 13. März 1985 in die Denkmalliste der Stadt Solingen eingetragen.Die Firma Carl Melcher expandierte im 20. Jahrhundert weiter, nur unterbrochen durch die beiden Weltkriege, und wuchs bis auf eine Zahl von etwa 40 Beschäftigten an. Neben einem hohen Grad an Mechanisierung in der Fertigung setzte der Betrieb auch auf klassische Handarbeit, etwa bei Spezial- und Kleinserienfertigungen. Nach der Einstellung des Unternehmensbetriebs Anfang der 2000er Jahre und dem Abriss der Fabrikanlagen entstand im Jahre 2003 auf dem Gelände ein Netto-Supermarkt. Das denkmalgeschützte Gebäude sowie die Einfriedung zur Merscheider Straße blieben erhalten. Es wird weiterhin als Wohnhaus genutzt, zeitweise befand sich eine Rechtsanwaltskanzlei in dem Gebäude.

Auszug des Wikipedia-Artikels Merscheider Straße 143 (Solingen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Merscheider Straße 143 (Solingen)
Merscheider Straße, Solingen Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Merscheider Straße 143 (Solingen)Bei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.16488 ° E 7.02489 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Merscheider Straße 143
42699 Solingen, Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Baudenkmal Merscheider Straße 143 Solingen
Baudenkmal Merscheider Straße 143 Solingen
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Merscheider Hof
Merscheider Hof

Der Merscheider Hof ist eine denkmalgeschützte Wohnanlage im Stadtteil Merscheid der bergischen Großstadt Solingen. Er besteht aus einer Gruppe von Fachwerkhäusern hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Hofanlage befindet sich in einer Senke zwischen Herzog- und Turnerstraße inmitten eines Wohngebiets des heutigen Stadtteils Merscheid und hat die Adresse Herzogstraße 48–52e. Sie besteht aus einem älteren Hauptgebäude (Herzogstraße 52 b–d) aus dem 17. oder 18. Jahrhundert und einem jüngeren Hauptgebäude (Herzogstraße 48b) aus dem 18. Jahrhundert. Bei beiden Hauptgebäuden handelt es sich um zweigeschossige Fachwerkhäuser mit Satteldächern, die von zwei weiteren zweigeschossigen und drei eingeschossigen Nebengebäuden umgeben sind. Diese wurden unter anderem als Scheunen oder Ställe genutzt. Das Gebäude Herzogstraße 48b verfügt über ein bemerkenswertes Portal mit Holzschnitzereien mit Schlangenmotiv im Oberlicht. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine Nachbildung des Originals, welches gestohlen wurde. Die Anlage wurde ursprünglich rein bäuerlich genutzt, der im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Hof gilt dabei als Keimzelle des heutigen Stadtteils. Sein Name ging auf die im 19. Jahrhundert gebildete Bürgermeisterei Merscheid und den heutigen Stadtteil über. Im 18. und 19. Jahrhundert wandelte sich die Hofschaft in eine für den Solinger Raum typische Wohn- und Gewerbehofschaft. Ab 1979 wurde der Merscheider Hof umfassend saniert und zu Wohnhäusern umgebaut. Bereits zuvor vom Landeskonservator des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege als Denkmal eingestuft, wurde er am 9. Oktober 1984 unter der Nummer 61 Teil der Solinger Denkmalliste. Für die vorbildliche Sanierung des Ensembles wurde der Denkmalschutzpreis 1995 des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Solingen e. V. verliehen.

Merscheid (Solingen)
Merscheid (Solingen)

Merscheid ist ein Stadtteil der nordrhein-westfälischen Großstadt Solingen. Zusammen mit Ohligs und Aufderhöhe bildet er knapp vor Solingen-Mitte den einwohnerreichsten Solinger Stadtbezirk. Der Stadtteil Merscheid hat seinen geschichtlichen Ursprung als bergische Hofschaft wohl mindestens im 14. Jahrhundert. Das gesamte Gebiet war lange Zeit dünn besiedelt, Merscheid wurde als größte der diversen Hofschaften in seiner Umgebung im Jahre 1808 zur Mairie und 1815 zur Bürgermeisterei erhoben. Noch bei Verleihung des Stadtrechts 1856 stand auch die Hofschaft Ohligs unter Merscheider Verwaltung. Im Gegensatz zu Merscheid profitierte Ohligs ab 1867 von dem Anschluss an das Eisenbahnnetz durch den Bahnhof Ohligs-Wald, den heutigen Solinger Hauptbahnhof. Die Hofschaft Ohligs und angrenzende Höfe entwickelten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts infolge der Bahnhofseröffnung zum neuen Zentrum der Stadt, so dass diese im Jahr 1891 in Ohligs umbenannt wurde.Heute dominieren im Stadtteil die Wohngebiete, die noch immer von den alten Hofschaften durchsetzt sind. Der für den Stadtteil Merscheid namensgebende Merscheider Hof liegt mit seinen bergischen Fachwerkhäusern in einem dieser Wohngebiete nördlich der Merscheider Straße. In der Nachkriegszeit wurden in Merscheid aber auch einige Gewerbe- und Industriegebiete erschlossen, darunter das in Scheuren und das an der Schmalzgrube. Die 1986 stillgelegte Gesenkschmiede Hendrichs ist heute Schauplatz des LVR-Industriemuseums und eine der Sehenswürdigkeiten Merscheids.