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Neolithische Siedlung Oldenburg-Dannau LA 77

Archäologischer Fundplatz im Kreis OstholsteinArchäologischer Fundplatz in EuropaJungsteinzeitliche Siedlung
Oldenburg1.2
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Der Siedlungsplatz Oldenburg-Dannau LA 77 ist ein mehrphasiger, neolithischer Siedlungsplatz in Ostholstein. Er war eingebunden in ein Siedlungssystem, das sich durch die Nutzung der ehemaligen Inseln bzw. Halbinseln und der Randbereiche des Oldenburger Grabens auszeichnet. Bei den Ausgrabungen stellte sich der Fundplatz als besonders heraus. Von allen bekannten früh- und mittelneolithischen (Trichterbecherkultur) Siedlungsplätzen Norddeutschlands stellt Oldenburg-Dannau LA 77 einen der größten und besterhaltenen dar. Die Siedlung bestand über viele Jahrhunderte (ca. 3270–2920 v. Chr.), besaß zeitweilig vermutlich über 50 Häuser und Hütten und bot bei konservativer Schätzung etwa 120 bis 160 Einwohnern Platz. Für das Mittelneolithikum in Norddeutschland und Südskandinavien sind derart große Siedlungen selten und eine derart lange Siedlungsdauer ist ohne Vergleich in der Region. Die Ausgrabungen erfolgten vom DFG-geförderten Schwerpunktprogramm SPP 1400 „Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung“ in den Jahren 2009 bis 2012. Eine umfassende Publikation erschien 2016.

Auszug des Wikipedia-Artikels Neolithische Siedlung Oldenburg-Dannau LA 77 (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Neolithische Siedlung Oldenburg-Dannau LA 77
B 202, Oldenburg-Land

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In der Umgebung

Oldenburger Wallmuseum
Oldenburger Wallmuseum

Das Oldenburger Wallmuseum (meist nur als „Wallmuseum“ bezeichnet) in Oldenburg in Holstein zeigt die Geschichte der Slawen in Ostholstein. Getragen wird das Museum von der Wallmuseum Oldenburg in Holstein gemeinnützige Betreibergesellschaft mbH. Die Straße, an der es in Oldenburg liegt, ist nach Karl Wilhelm Struve benannt, der die Wallanlagen bzw. Burgen der Wagrier archäologisch erforschte und dokumentierte. Das Museum ist in mehreren historischen Bauerngebäuden untergebracht, die aus der Region stammen und auf dem Gelände wieder originalgetreu aufgebaut wurden. Viele archäologische Funde aus Starigard („Alte Burg“), wie das slawische Oldenburg im frühen Mittelalter hieß, sind ausgestellt. Auf einer künstlichen Insel wurde der Nachbau eines slawischen Dorfs als Freiluftmuseum errichtet. Hier finden auch Veranstaltungen statt, die den Alltag der Slawen erlebbar machen. Ebenso ist der Nachbau eines bei Eckernförde gefundenen slawischen Handelsschiffs aus dem Frühmittelalter in Originalgröße zu besichtigen.Im Mai 2014 wurde das für das Publikum zugängliche Freilichtgelände massiv erweitert. Dieses umschließt inzwischen vollständig den Wallsee mit dem slawischen Inselheiligtum. Hinzugekommen sind eine im Wald gelegene „Einsiedelei“, eine kleine Handwerkersiedlung mit Schmiede, Seilerei, Holzhandwerkerhütte und Händlerhaus, sowie einer Nachbildung des slawischen Fürstenhofes von Starigard/Oldenburg in Anlehnung an die Grabungsergebnisse auf dem Oldenburger Wall. Hier gruppieren sich weitere Handwerkerhäuser um die Fürstenhalle und einen maßstäblich verkleinerten Verteidigungswall. Der Oldenburger Wall aus der Slawenzeit liegt rund 300 m vom Museum entfernt und lässt sich auch unabhängig vom Museum ohne Eintritt besichtigen. Die aus dem 7. Jahrhundert stammende, später zerstörte und von Waldemar II. erneuerte Befestigungsanlage gilt neben der Wikingersiedlung Haithabu und dem Danewerk als das bedeutendste archäologische Bodendenkmal in Schleswig-Holstein.

Steinkammer von Grammdorf
Steinkammer von Grammdorf

Die Steinkammer von Grammdorf ist ein Ganggrab mit schwach trapezoider Kammer, das südlich der Straße von Johannesdorf nach Grammdorf (an der Abzweigung nach Meischenstorf) (Gemeinde Wangels im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein) liegt. Es handelt sich um ein nach Art der Urdolmen eingetieftes (somit älteres) Ganggrab, das nahe dem heutigen Standort – bei Feldarbeiten entdeckt wurde. 1982 wurde es vom Landesamt für Vor- und Frühgeschichte ausgegraben und 1983 an den heutigen Standort umgesetzt. Dabei wurde ein fehlender Deckstein ersetzt. Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Die Kammer soll zu einem etwa 40 m langen Hünenbett gehört haben. Auf der Westseite der Kammer reichte die Hügelschüttung bis dicht unter den Deckstein, auf der Ostseite noch bis in halbe Kammerhöhe. Die etwa Nord-Süd orientierte, im Norden breitere Kammer hat Innenmaße von 3,0 m Länge und 1,6–1,8 m Breite. Vom Gang war ein Tragsteinpaar erhalten, auf der westlichen Langseite drei leicht nach innen geneigte Tragsteine. Im Osten waren ursprünglich zwei Tragsteine vorhanden, davon fehlt einer. Die Kammer hat zwei Tragsteine je Schmalseite. Im Süden der Ostseite lag der Zugang mit einem Schwellenstein. Von ursprünglich wohl drei Decksteinen war nur einer erhalten. Stellenweise war Zwischenmauerwerk aus flachen Steinen vorhanden. Die Kammersohle war mit einer durchgehenden Schicht von gebranntem Flint bedeckt. Vor der nördlichen Schmalseite war mit hochkant gestellten Steinplatten ein 0,7–0,8 m breites Quartier abgeteilt. Im Quartier lag auf dem gebrannten Flint ein Pflaster aus etwa handgroßen, rötlichgrauen Sandsteinplatten. Die Kammer war gut zur Hälfte mit lehmigem Sand gefüllt. Im Quartier standen ein Becher und eine zweihenklige Kugelamphore. Hier sollen zwei weitere Gefäße gestanden haben. Etwas südlich des Quartiers wurde ein kleiner Napf gefunden. In der Südostecke der Kammer stand hinter einer dünnen, hochkant gestellten Steinplatte ein Becher der Einzelgrabkultur. Die Grabkammer, die der Bestattung diente, wurde anhand der Beigaben der Kugelamphorenkultur (KAK) auf 2700 v. Chr. datiert. Da es sich hierbei üblicherweise um Nachbestattungen handelt, sollte die Errichtung der Megalithanlage zwischen 3500 und 2800 v. Chr. durch die Träger der Trichterbecherkultur (TBK) erfolgt sein, von der sich allerdings keine Spuren fanden. Etwa 800 Jahre später wurde die Grabkammer zur Bestattung mehrerer Toter nachgenutzt. Von diesen Bestattungen stammen die gefundenen Grabbeigaben (ein Becher aus Keramik, eine Perle aus Bernstein, drei Beile und elf Pfeilspitzen).