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Rauschertorgasse

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Herz Jesu Kirche in Bozen Fassade
Herz Jesu Kirche in Bozen Fassade

Die Rauschertorgasse (italienisch Via della Roggia) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie verbindet mit annähernd südnördlichem Verlauf die Museumstraße mit der Wangergasse. Die schmale Straße ist seit 1237 bezeugt, als sie im Urkundenregister des Notars Jakob Haas als Ruschgasze aufscheint. Auch in späteren Urkunden wird sie als Rauschgasse (in der Rausgasczen, Raüszgasse, Rawschgassen) bezeichnet. Hier befand sich eine Pfisterei der Marienpfarrkirche, die 1437 als „Vnser frauen ofenhaws“ urkundlich bezeugt ist und von Bäckermeister Rüdiger geführt wurde.Nach dem ursprünglichen Namen „Rauschgasse“ wurde ein ehemaliges, die Straße nördlich abschließendes Stadttor als Rauschertor bezeichnet, wovon die heutige Bezeichnung stammt, die 1901 mit Gemeinderatsbeschluss verfügt wurde. In der Zeit des Faschismus hieß die Straße einsprachig Via del Ruscello, ehe in der Nachkriegszeit die alte Bezeichnung (mit der neuen italienischen Übersetzung Via della Roggia) wiederhergestellt wurde. In der Rauschertorgasse befindet sich das älteste Bozner Altersheim, das heute von der Rauschertorstiftung geleitet wird. Es wurde 1863 als städtisches Armenversorgungshaus begründet und dank einer Stiftung von Wilhelmine Grätzl von Kofler großzügig ausgebaut. Das Eckgebäude zur Wangergasse beherbergt seit 1907 die Marienschule, eine Mädchenschule mit angeschlossenem Heim, geführt von der Kongregation der Tertiarschwestern des Heiligen Franziskus von Brixen und nunmehr als Maria Hueber-Gymnasium bezeichnet. Beachtenswert sind der am nordwestlichen Beginn der Straße gelegene, im Kern noch aus dem 13. Jahrhundert stammende Ansitz Stillendorf und die unmittelbar südlich daran angrenzende, neuromanische Herz-Jesu-Kirche aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Rauschertorgasse gehört zu Bozens Fußgängerzone.

Auszug des Wikipedia-Artikels Rauschertorgasse (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Rauschertorgasse
Rauschertorgasse, Bozen Zentrum-Bozner Boden-Rentsch

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Breitengrad Längengrad
N 46.50058 ° E 11.35142 °
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Adresse

Rauschertorgasse 3a
39100 Bozen, Zentrum-Bozner Boden-Rentsch
Trentino-Südtirol, Italien
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Herz Jesu Kirche in Bozen Fassade
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In der Umgebung

Ansitz Stillendorf
Ansitz Stillendorf

Der Ansitz Stillendorf ist ein Edelsitz in Bozen mit ausgedehntem Park. Er befindet sich in der Wangergasse an der Ecke zur Rauschertorgasse. Seit 1982 steht er unter Denkmalschutz. Ein Hof zu Stillendorf („mansus ad Stillendorf“) wird schon 1237 im Notarsregister von Jakob Haas erwähnt. Stillendorf war ursprünglich nur der Flurname für die Gegend zwischen Schloss Maretsch und der Rauschertorgasse. Im Jahr 1301 ist ein „Lancius de Stillendorf“ als Bozner Inwohner bezeugt. Die Saltnerordnung von Gries und Bozen von 1551 nennt eine huet zu Stillendorf (Hütbezirk eines Weinberghüters). Der heutige Ansitz wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts von der Tiroler Adelsfamilie Giovanelli umgestaltet, kam später in die Hände der Familie von Menz und dann über Heirats- (1770) und Erbwege (1807) an die Familie von Zallinger, die seit 1637 den Ansitz Thurn (Bozen) besaß. Sie veränderte den Ansitz im 19. Jahrhundert stark, baute ihn mit regelmäßigen Fensterreihen und Geschossbänderung aus und nahm Ende des Jahrhunderts das Prädikat von Stillendorf an. Franz von Zallinger-Stillendorf schenkte den Eucharistinern 1897 den Grund für den Bau der benachbarten Herz-Jesu-Kirche und eines Klosters. Vom Ansitz Stillendorf führt ein Verbindungsgang in die Kirche. Am Bozner Blutsonntag, dem 24. April 1921, starb der Lehrer Franz Innerhofer aus Marling beim Versuch, einen Jungen vor Faschisten zu beschützen, durch Schüsse im Hauseingang des Ansitzes. Daran erinnert eine Gedenktafel am Unglücksort. In den 1960er Jahren beherbergte Stillendorf auch die Hauswirtschaftliche Vorschule des Mädchenschutzverbandes, geleitet von Ordensschwester Hermenegildis Mayer von der Caritas Socialis.

Museumstraße (Bozen)
Museumstraße (Bozen)

Die Museumstraße (italienisch Via Museo) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie ist nach dem Stadtmuseum Bozen benannt. Die Museumstraße ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt und führte ursprünglich den Namen Fleischgasse. Hier standen die Fleischbänke der Bozener Metzger, die die Fleischversorgung des alten Bozens gewährleisteten und dem Straßenzug seinen Namen gaben. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 erscheinen mit Michel Pinter und Linhart Mayr eigene Viertelhauptleute in der Fleischgassen, die zugleich als landesfürstliche Steuereinnehmer fungieren.1901 wurde die Straße nach dem allerdings erst 1905 eröffneten, aber bereits im Bau befindlichen Stadtmuseum benannt.Der in Ost-West-Richtung verlaufende Straßenzug nimmt seinen Ausgang am Westende des Obstplatzes und quert mittig die Sparkassenstraße, um nach leichter Steigung die Talferbrücke zu erreichen, über die bereits seit dem 14. Jahrhundert die alte Verbindung nach der Gemarkung von Gries-Quirein gegeben war. Von der Museumstraße zweigen, nahe dem Obstmarkt, in nördlicher Richtung die Rauschertorgasse und in südlicher Richtung die Erbsengasse ab. Das bekannteste Gebäude der Museumstraße ist das Südtiroler Archäologiemuseum, das am ehemaligen Sitz der Österreichischen (k.k.) Nationalbank (vor dem Ersten Weltkrieg) bzw. von deren Nachfolger, der italienischen Nationalbank Banca d’Italia, untergebracht ist. In der Villa Edelweiß, einem nördlichen Hinterhaus der Museumstraße (Nr. 60), befand sich das Tageslichtatelier der Photographendynastie Waldmüller. Seit den späten 1980er Jahren ist mit der Galerie Museum (AR/GE Kunst) eine auf zeitgenössische Kunst spezialisierte Kunstgalerie in der Museumstraße vertreten.An der Nordostecke zum Obstmarkt befindet sich das Torgglhaus, direkt gegenüber das ehemalige Gasthaus Zur Sonne. Die Museumstraße gehört zu Bozens Fußgängerzone.

Torgglhaus
Torgglhaus

Das Torgglhaus ist ein denkmalgeschütztes Haus in Bozen, das 1913 nach Entwürfen des Bozner Architekten Albert Netzer im neugotischen Stil umgebaut wurde. Es befindet sich am zentral gelegenen Obstmarkt an der Ecke zur Museumstraße und weist einen markanten, hohen Turm auf. Der Name „Torgglhaus“ kam um 1895 auf, als das Gebäude an der Stelle eines mittelalterlichen Hauses neu errichtet wurde. Bauherr war der Bozner Handelsmann Alois Tschurtschenthaler. Der Plan für den ersten Neubau stammt vom namhaften Bozner Architekten Otto von Mayrhauser. Das Haus sollte drei Stockwerke hoch sein und darüber noch einen zwei Stockwerke hohen Turm mit schlankem Spitzdach aufweisen, mit schön glasierten Ziegeln gedeckt; letzterer ist eine Nachbildung des spätgotischen Turms der Deutschordenskommende Weggenstein. Zu ebener Erde war ein großes Geschäft vorgesehen, in dem alle Produkte Tschurtschenthalers („conservierte Früchte“) ausgestellt und zum Verkauf angeboten werden konnten. Im ersten Stock sollte ein vornehmes Restaurant entstehen, der zweite und dritte Stock nahmen Fremdenzimmer auf, der Turm diente als Aussichtsturm für die Gäste und als städtische Zierde. Am 24. November 1895 wurde das Torgglhaus festlich eröffnet. 1896 (nur dieses eine Mal) fand hier die erste Bozner Weinkost stattfand. Bereits 1907 entstand zu ebener Erde anstelle der Geschäftsräume ein Kaffeehaus. Später trat an dessen Stelle das Delikatessengeschäft Julius Meinl, heute befindet sich hier ein Supermarkt. Die definitive Baugestalt wurde 1913 durch einen erneuten Um- und Ausbau nach dem Netzer'schen Entwurf erreicht. Tschurtschenthaler ließ das Haus 1895 von Ignaz Stolz (dem Älteren) aus Bozen ausmalen. An der Außenseite zur Museumstraße befinden sich zwei Wandgemälde: Eines zeigt einen deutschen Ritter, das zweite stellt die biblischen Kundschafter Josua und Kaleb dar, wie sie mit einer riesigen Traube heimkommen.

Obstmarkt (Bozen)
Obstmarkt (Bozen)

Der Obstmarkt, auch Obstplatz (italienisch Piazza delle Erbe), ist ein Platz in der Altstadt der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Seinen Namen verdankt der schmale und langgezogene Platz seiner Funktion als Viktualienmarkt, der ursprünglich der Landbevölkerung den Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse an städtische Konsumenten ermöglichte. Als solcher wird der Platz bereits von Johann Wolfgang von Goethe in seiner Italienischen Reise gewürdigt. Er notierte zum 11. September 1786: „Auf dem Platze [= Obstmarkt] saßen Obstweiber mit runden, flachen Körben, über vier Fuß im Durchmesser, worin die Pfirschen [= Pfirsiche] nebeneinander lagen, daß sie sich nicht drücken sollten. Ebenso die Birnen.“Der Platz wird von einer alten Wegkreuzung determiniert. Hier, am schon im 13. Jahrhundert zugeschütteten alten Stadtgraben Bozens, überschneiden sich die Bozner Lauben, die Museumstraße (frühere Fleischgasse), die Franziskanergasse und die Goethestraße (frühere Predigergasse), auch war die Örtlichkeit unter Graf Meinhard II. von Tirol-Görz Sitz der öffentlichen Gerichtsversammlung. Laut der alten Vierteleinteilung im Altstadtbereich wurde der Obstmarkt vom ehemaligen 1. und 6.–8. Viertel gerahmt. Der alte Name des Platzes rührt hingegen vom Obertor her, das hier die Lauben westlich abschloss und mit dem am Rathausplatz (früher: Unterer Platz) das Niedertor korrespondierte – die beiden bald abgekommenen Bauten waren auch für zwei stadtadelige Familien namengebend. So lautete der alte Name des Platzes denn auch Oberer Platz oder einfach Platz; er wird in lateinischsprachigen Urkunden schon 1305 als „superior platea“ genannt, während die deutschsprachige Bezeichnung „am Obern platz“ 1471 begegnet. 1487 ist erstmals die Bezeichnung „Obzplatz“ belegt. Gemäß dem Bozner Stadtrecht von 1437 durften Geflügel, Obst und Eier nur am Obstplatz verkauft werden.Im oberen Bereich des Platzes befand sich, gespeist von den alten Mühlkanälen, eine mittelalterliche Badstube. Den Platz bestimmt ein Neptunbrunnen, eine klassizistische Bronzefigur des städtischen Kunstgießers Joachim Reiss, gegossen 1749 nach einem Modell des Bildhauers Georg Mayr d. J. Das im Volksmund als „Gabelwirt“ bezeichnete Werk wurde 1777 anstelle des ehemaligen Prangers aufgestellt. Dem Brunnen gegenüber erhebt sich das Torgglhaus. Diesem gegenüber und damit den Zugang zur Museumstraße säumend, steht der frühere Sonnenwirt, in dem u. a. Goethe, Herder und Kaiser Josef II. übernachtet haben. Der im späten 19. Jahrhundert zwecks Straßenverbreiterung im Tudorstil zum Wohnhaus umgebaute ehemalige Gasthof (Obstmarkt 24) ist bereits im 15. Jahrhundert, damals dem Bozner Heiliggeistspital zugehörig, als „haus an der Sunen“ urkundlich bezeugt.Ein faschistischer Überfall auf den Messefestzug vom 24. April 1921, dessen Gewalttaten am Obstmarkt kulminierten, führte zum Bozner Blutsonntag.2015 wurden im oberen Abschnitt des Platzes zwei Stolpersteine verlegt, die an die beiden Holocaust-Opfer Auguste Freund und Wilhelm Alexander Loew-Cadonna erinnern.Charakteristisch für den Platz sind die zahlreichen Obststände, auf denen neben Obst und Gemüse zusehends auch andere Lebensmittel, Blumen und Waren angeboten werden. Das ehemalige Hotel Tirol, unmittelbar am Neptunbrunnen gelegen, ist heute Sitz der Raiffeisenkasse Bozen; vor dem Gebäude, eingangs der nördlichen Laubenzeile, steht eine kleine Bronzenachbildung des Charging Bull der Wall Street.

Goethestraße (Bozen)
Goethestraße (Bozen)

Die Goethestraße (auch Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße; italienisch Via Goethe) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie ist nach Johann Wolfgang von Goethe benannt, der sich auf seiner Italienischen Reise im September 1786 in Bozen aufhielt. Die Goethestraße ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt und führte ursprünglich den Namen Schustergasse und dann Predigergasse (nach dem nahegelegenen Dominikanerkloster). Der nördliche Abschnitt der Straße bzw. das südliche Ende des Obstplatzes wurden im 15. Jahrhundert auch als Hudergasse bezeichnet. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 wird als für die untern Schuestergasz zuständiger Oberhauptmann, verantwortlich für das militärische Aufgebot, ein Hanns Seitz genannt.1901 wurde die Straße zur Erinnerung an Goethes Bozener Aufenthalt umbenannt. Durch ihren Mittelabschnitt fuhr zwischen 1909 und 1949 die Straßenbahn Bozen. Der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straßenzug nimmt seinen Ausgang am Südende des Obstplatzes und mündet auf den Dominikanerplatz mit der dortigen Dominikanerkirche. Über die heutige Kapuzinergasse war die alte Anbindung an die Eisackbrücke gegeben, so dass die Goethestraße ursprünglich Teil der überregionalen Route Richtung Brenner bzw. Trient und von mehreren Wirtshäusern gesäumt war. Noch heute rechnet der Gasthof Roter Adler (auch: Vögele) zu den bekanntesten Gastbetrieben Bozens. An der Ecke zur Mustergasse befindet sich das nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wiedererrichtete Hofmann-Haus (heutiges Cafè).An der Ecke zur Leonardo-da-Vinci-Straße wurde 2015 ein Stolperstein für das hier wohnhafte Holocaust-Opfer Adolf Schwarz (1871–1944) verlegt.Die Goethestraße gehört zu Bozens Fußgängerzone.