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Museumstraße (Bozen)

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Museumstraße 1 3 am Obstmarkt in Bozen
Museumstraße 1 3 am Obstmarkt in Bozen

Die Museumstraße (italienisch Via Museo) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie ist nach dem Stadtmuseum Bozen benannt. Die Museumstraße ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt und führte ursprünglich den Namen Fleischgasse. Hier standen die Fleischbänke der Bozener Metzger, die die Fleischversorgung des alten Bozens gewährleisteten und dem Straßenzug seinen Namen gaben. In der Landgerichtsordnung von Gries-Bozen aus dem Jahr 1487 erscheinen mit Michel Pinter und Linhart Mayr eigene Viertelhauptleute in der Fleischgassen, die zugleich als landesfürstliche Steuereinnehmer fungieren.1901 wurde die Straße nach dem allerdings erst 1905 eröffneten, aber bereits im Bau befindlichen Stadtmuseum benannt.Der in Ost-West-Richtung verlaufende Straßenzug nimmt seinen Ausgang am Westende des Obstplatzes und quert mittig die Sparkassenstraße, um nach leichter Steigung die Talferbrücke zu erreichen, über die bereits seit dem 14. Jahrhundert die alte Verbindung nach der Gemarkung von Gries-Quirein gegeben war. Von der Museumstraße zweigen, nahe dem Obstmarkt, in nördlicher Richtung die Rauschertorgasse und in südlicher Richtung die Erbsengasse ab. Das bekannteste Gebäude der Museumstraße ist das Südtiroler Archäologiemuseum, das am ehemaligen Sitz der Österreichischen (k.k.) Nationalbank (vor dem Ersten Weltkrieg) bzw. von deren Nachfolger, der italienischen Nationalbank Banca d’Italia, untergebracht ist. In der Villa Edelweiß, einem nördlichen Hinterhaus der Museumstraße (Nr. 60), befand sich das Tageslichtatelier der Photographendynastie Waldmüller. Seit den späten 1980er Jahren ist mit der Galerie Museum (AR/GE Kunst) eine auf zeitgenössische Kunst spezialisierte Kunstgalerie in der Museumstraße vertreten.An der Nordostecke zum Obstmarkt befindet sich das Torgglhaus, direkt gegenüber das ehemalige Gasthaus Zur Sonne. Die Museumstraße gehört zu Bozens Fußgängerzone.

Auszug des Wikipedia-Artikels Museumstraße (Bozen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Museumstraße (Bozen)
Museumstraße, Bozen Altstadt

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 46.49988 ° E 11.35038 °
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Adresse

Museumstraße 33
39100 Bozen, Altstadt
Trentino-Südtirol, Italien
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Museumstraße 1 3 am Obstmarkt in Bozen
Museumstraße 1 3 am Obstmarkt in Bozen
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In der Umgebung

Rauschertorgasse
Rauschertorgasse

Die Rauschertorgasse (italienisch Via della Roggia) ist eine Straße im altstädtischen Bereich der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Sie verbindet mit annähernd südnördlichem Verlauf die Museumstraße mit der Wangergasse. Die schmale Straße ist seit 1237 bezeugt, als sie im Urkundenregister des Notars Jakob Haas als Ruschgasze aufscheint. Auch in späteren Urkunden wird sie als Rauschgasse (in der Rausgasczen, Raüszgasse, Rawschgassen) bezeichnet. Hier befand sich eine Pfisterei der Marienpfarrkirche, die 1437 als „Vnser frauen ofenhaws“ urkundlich bezeugt ist und von Bäckermeister Rüdiger geführt wurde.Nach dem ursprünglichen Namen „Rauschgasse“ wurde ein ehemaliges, die Straße nördlich abschließendes Stadttor als Rauschertor bezeichnet, wovon die heutige Bezeichnung stammt, die 1901 mit Gemeinderatsbeschluss verfügt wurde. In der Zeit des Faschismus hieß die Straße einsprachig Via del Ruscello, ehe in der Nachkriegszeit die alte Bezeichnung (mit der neuen italienischen Übersetzung Via della Roggia) wiederhergestellt wurde. In der Rauschertorgasse befindet sich das älteste Bozner Altersheim, das heute von der Rauschertorstiftung geleitet wird. Es wurde 1863 als städtisches Armenversorgungshaus begründet und dank einer Stiftung von Wilhelmine Grätzl von Kofler großzügig ausgebaut. Das Eckgebäude zur Wangergasse beherbergt seit 1907 die Marienschule, eine Mädchenschule mit angeschlossenem Heim, geführt von der Kongregation der Tertiarschwestern des Heiligen Franziskus von Brixen und nunmehr als Maria Hueber-Gymnasium bezeichnet. Beachtenswert sind der am nordwestlichen Beginn der Straße gelegene, im Kern noch aus dem 13. Jahrhundert stammende Ansitz Stillendorf und die unmittelbar südlich daran angrenzende, neuromanische Herz-Jesu-Kirche aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Rauschertorgasse gehört zu Bozens Fußgängerzone.

Ansitz Stillendorf
Ansitz Stillendorf

Der Ansitz Stillendorf ist ein Edelsitz in Bozen mit ausgedehntem Park. Er befindet sich in der Wangergasse an der Ecke zur Rauschertorgasse. Seit 1982 steht er unter Denkmalschutz. Ein Hof zu Stillendorf („mansus ad Stillendorf“) wird schon 1237 im Notarsregister von Jakob Haas erwähnt. Stillendorf war ursprünglich nur der Flurname für die Gegend zwischen Schloss Maretsch und der Rauschertorgasse. Im Jahr 1301 ist ein „Lancius de Stillendorf“ als Bozner Inwohner bezeugt. Die Saltnerordnung von Gries und Bozen von 1551 nennt eine huet zu Stillendorf (Hütbezirk eines Weinberghüters). Der heutige Ansitz wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts von der Tiroler Adelsfamilie Giovanelli umgestaltet, kam später in die Hände der Familie von Menz und dann über Heirats- (1770) und Erbwege (1807) an die Familie von Zallinger, die seit 1637 den Ansitz Thurn (Bozen) besaß. Sie veränderte den Ansitz im 19. Jahrhundert stark, baute ihn mit regelmäßigen Fensterreihen und Geschossbänderung aus und nahm Ende des Jahrhunderts das Prädikat von Stillendorf an. Franz von Zallinger-Stillendorf schenkte den Eucharistinern 1897 den Grund für den Bau der benachbarten Herz-Jesu-Kirche und eines Klosters. Vom Ansitz Stillendorf führt ein Verbindungsgang in die Kirche. Am Bozner Blutsonntag, dem 24. April 1921, starb der Lehrer Franz Innerhofer aus Marling beim Versuch, einen Jungen vor Faschisten zu beschützen, durch Schüsse im Hauseingang des Ansitzes. Daran erinnert eine Gedenktafel am Unglücksort. In den 1960er Jahren beherbergte Stillendorf auch die Hauswirtschaftliche Vorschule des Mädchenschutzverbandes, geleitet von Ordensschwester Hermenegildis Mayer von der Caritas Socialis.