Das KZ-Außenlager Kaufering IV – Hurlach war ein großes der 169 Außenlager des nationalsozialistischen KZ Dachau nahe dem Ort Hurlach. Es war das vierte der elf zum KZ-Außenlagerkomplex Kaufering gehörenden Lager rund um Kaufering und Landsberg. Hier waren vor allem Menschen jüdischen Glaubens interniert, um sie für die deutsche Rüstungsproduktion in der Endphase des Zweiten Weltkrieges einzusetzen. Ab September 1944 mussten hier bis zu 3000 Gefangene Zwangsarbeit bei Leonhard Moll Eisenbahn- und Betonbau und der Firma Holten leisten. Das KZ-Außenlager bestand aus 72 Erdhütten für die männlichen Gefangenen, zudem acht für die weiblichen.Zum Jahreswechsel 1944/45 wurde das KZ-Außenlager Kaufering IV – Hurlach zum „Sterbelager“ des Lagerkomplexes umfunktioniert und unter Quarantäne gestellt, mit zunächst etwa 1400 und im April 1945 über 3000 Gefangenen. Darmkrankheiten, Ödeme, Krätze, Schwäche, Typhus und Lungentuberkulose waren typische Krankheiten. Medikamente, Verbandmaterial oder medizinische Instrumente gab es kaum, selbst an Wäsche mangelte es. Ein internierter Arzt schrieb, seine ärztliche Tätigkeit habe sich daher auf das Ausstellen von Totenscheinen und die Beschriftung der Leichen beschränkt. So starben alleine in diesem Lager wöchentlich 100 bis 200 Menschen. Bei der Befreiung des Außenlagers durch die US-amerikanische Armee trafen die Soldaten auf noch rauchende Trümmer der Hütten, die von der SS in Brand gesteckt wurden. In diesen fanden sie 360 Tote vor, die möglicherweise bei lebendigem Leibe verbrannt wurden.