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Christkönigskirche (Bozen)

Baudenkmal in BozenChristkönigskircheErbaut in den 1940er JahrenGeschichte BozensKirchengebäude in Bozen
Kirchengebäude in der Diözese Bozen-BrixenNeuromanisches Bauwerk in ItalienNeuromanisches Kirchengebäude
Christkoenigskirche bozen ca 1940
Christkoenigskirche bozen ca 1940

Die Christkönigskirche in Bozen ist ein in den Jahren 1938–1940 im Stadtteil Gries-Quirein errichteter römisch-katholischer Kirchenbau im schlichten neuromanischen Basilikalstil. Er wurde nach einem Entwurf des Architekten Guido Pelizzari gebaut und steht etwas zurückgesetzt an der Ostseite einer platzartigen Ausbuchtung der heutigen Italienallee (zur Zeit des Faschismus: Julius-Cäsar-Allee). An die Kirche schließt ein Dominikanerkonvent an, dem auch die italienischsprachige Seelsorge obliegt. Der hochaufragende Kirchturm im Stil ravennatisch-venetischer Kirchen kam erst in der Nachkriegszeit, wiederum nach Projekt von Pelizzari, hinzu. Der Bau korrespondiert funktional mit dem etwa gleichzeitig errichteten ehemaligen faschistischen Parteigebäude und dem Gerichtsgebäude, jeweils schräg gegenüber gelegen. Das bauliche Ensemble flankierte eine der zentralen städtischen Einfallstraßen des vom italienischen Faschismus, im Rahmen seiner Italianisierungspolitik in Südtirol, konzipierten neuen „Groß-Bozens“ und war als symbolisches Dreigestirn von politischer, gerichtlicher und ideologisch-religiöser Macht angelegt. Bis heute bleibt das Areal daher stadträumlich lesbar als verdichteter Ort, an dem Kontrollmacht und Herrschaftsanspruch des totalitären Staates architektonisch sichtbar werden.

Auszug des Wikipedia-Artikels Christkönigskirche (Bozen) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Christkönigskirche (Bozen)
Mount Pleasant,

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Mount Pleasant

Mount Pleasant
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Christkoenigskirche bozen ca 1940
Christkoenigskirche bozen ca 1940
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In der Umgebung

Gerichtsplatz (Bozen)
Gerichtsplatz (Bozen)

Der Gerichtsplatz (italienisch Piazza del Tribunale) ist ein Platz in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Er wurde zur Zeit des Faschismus im Ortsteil Gries-Quirein erbaut und trug ursprünglich den Namen Piazza Arnaldo Mussolini, benannt nach Arnaldo Mussolini (1885–1931), dem Bruder des Diktators Benito Mussolini. Nördlich des Platzes befindet sich der Justizpalast, welcher das Landesgericht Bozen beherbergt. Gegenüber im Süden liegt die 1939/42 errichtete Casa Littoria mit ihrem überdimensionalen, den Faschismus verherrlichenden Relief des Bildhauers Hans Piffrader; dabei handelt es sich um das ehemalige Parteigebäude der Nationalen Faschistischen Partei. Die beiden Gebäude und der Platz bilden zusammen ein monumentales Ensemble, das vom rationalistischen Baustil der faschistischen Ära deutlich geprägt ist.Auf dem gepflasterten Platz befindet sich der Najadenbrunnen. Er stammt von dem Trentiner Bildhauer Eraldo Fozzer (1908–1995) und wurde im Jahre 1958 auf dem Gerichtsplatz aufgestellt. 2003 erfolgte zusammen mit dem Neubau einer Tiefgarage unter dem Platz und der Platzneugestaltung die Sanierung des Najadenbrunnens. Zur Gesamtkonzeption des Platzes gehört mittelbar auch die östlich seitlich der Italienallee etwas abgesetzte Christkönigskirche, die ebenfalls ab 1938 errichtet wurde und zusammen mit der Casa Littoria und dem Gerichtsgebäude ein ideologisch aufgeladenes Entrée des vom Faschismus geplanten „Groß-Bozens“ darstellte.

Justizpalast (Bozen)
Justizpalast (Bozen)

Der Justizpalast (auch Gerichtsgebäude genannt; italienisch Palazzo di Giustizia) in Bozen (Südtirol) ist der zentrale Sitz der örtlichen Justizbehörden. Am Gerichtsplatz im Stadtteil Gries-Quirein gelegen, wurde der ausladende Bau im rationalistischen Stil des späten Faschismus nach den Entwürfen der Architekten Paolo Rossi de Paoli und Michele Busiri Vici ab 1939 errichtet, aber erst 1956 abgeschlossen und bezogen. Heute befinden sich hier die Büros und Gerichtssäle des Landesgerichts Bozen und der örtlichen Staatsanwaltschaft. Das an der Stirnseite mit weißen Travertinplatten verkleidete und rückseitig in Sichtziegelmauerwerk verzierte Gebäude weist eine monumentale Eingangstreppe auf; die konkave Krümmung der Fassade korrespondiert mit der südlich gegenüber liegenden Casa Littoria (bis 1943 Sitz der örtlichen Sektion der Faschistischen Partei, heute Heimstatt der Finanzämter). Oberhalb des Eingangsbereichs befindet sich ein die Göttin Justitia zeigendes Relief, die ohne Augenbinde, dafür mit direktem Blick auf das ehemalige faschistische Parteigebäude dargestellt ist.Die lateinische Aufschrift auf dem Architrav des Justizpalastes Pro Italico Imperio virtute iustitia hierarchia unguibus et rostris („Für das italienische Imperium in Tugend, Gerechtigkeit und Hierarchie mit Klauen und Zähnen“) verweist mit ihrem expliziten Bezug auf das 1936 ausgerufene faschistische Mittelmeerreich auf die ursprüngliche Funktion des Gebäudes, gemeinsam mit dem Parteisitz und der schräg versetzten Christkönigskirche der Verherrlichung des Regimes zu dienen und entlang der früheren Julius-Caesar-Allee (der heutigen Italienallee) „die Funktion eines ideologisch aufgeladenen Portals zum neuen faschistischen «Groß-Bozen» [zu] erfüllen“.Am 12. September 1948 fand im noch unfertigen Gebäude bzw. auf dem Gerichtsplatz die erste in der Nachkriegszeit ausgerichtete Internationale Bozner Mustermesse statt. Der Messestandort wurde in den 1950er Jahren in das Areal der inzwischen abgerissenen Eishalle an der Romstraße verlegt.Im Dezember 2017 ging der bis dahin staatliche Bau kostenlos ins Eigentum der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol über, die seitdem für den Unterhalt des Gebäudes aufkommt.

St. Quirin (Bozen)
St. Quirin (Bozen)

St. Quirin ist ein im Keller eines Bauernhofs teilweise erhaltenes mittelalterliches Kirchengebäude im Stadtteil Quirein in Bozen (Südtirol). Es befindet sich unterhalb des Hauses in der Venediger Straße 13 und steht seit 1951 unter Denkmalschutz. Das ehemalige Gotteshaus war dem heiligen Quirinus von Tegernsee geweiht. Um 746 stifteten die adligen Brüder Oatkar und Adalbert das Kloster Tegernsee. Da Bozen damals zum Herzogtum Baiern gehörte, überließen die Stifter dem Kloster auch zahlreiche Güter im heutigen Südtirol, darunter ansehnliche Weingüter im Gebiet des heutigen Quirein. Das Kloster erbaute – unbekannt wann – eine St.-Quirinus-Kapelle als Eigenkirche auf seinem Grund; sie wird ca. 1173/74 in einer Traditionsnotiz des hier ebenfalls begüterten niederbayerischen Benediktinerklosters Biburg als „ad sanctum Quirinum“ erstmals erwähnt. Die Kapelle wurde ab dem Ende des 13. Jahrhunderts durch die Verlegung der Talfer eingemurt. Einst hatte der Fluss nämlich einen anderen Verlauf als heute: Auf der Höhe zwischen Schloss Maretsch und der Talferbrücke bog der Fluss nach Südwesten ab und mündete erst ungefähr beim heutigen Don-Bosco-Platz in den Eisack. Nachdem Graf Meinhard II. von Tirol 1278 die Herrschaft über die ganze Stadt Bozen erlangt hatte, beschloss er, der Talfer einen kürzeren Verlauf zu geben. 1282 wurde dann das neue Bett gegraben, und seither fließt die Talfer somit geradeaus zum Eisack. Dort, wo das neue Flussbett lag, wurden Weingüter durch die immer wieder auftretenden Talferhochwasser zerstört oder bedroht. Das Kirchlein selbst ist in der Bozner Kirchpropstrechnung von 1474/75 als „Sandt Kreinns kirchen“ bezeugt.Oberhalb der heutzutage unterirdischen Kapelle wurde um 1610 eine neue Kirche gebaut. Die Quirinuskirche wurde im Zeitalter der Aufklärung 1786 auf staatliche Anordnung hin gesperrt und dann verkauft. Der Käufer (Gugler) ließ kurz darauf die oberhalb des Erdbodens befindlichen Teile des einstigen Kirchenbaues abbrechen und über dem Kirchenraum ein Wohnhaus errichten, das bis heute besteht. An der Fassade ließ Gugler den ehemaligen Kirchenpatron Quirinus und den Feuerschutzpatron St. Florian darstellen. Der lateinische Name Quirinus wurde von der deutschen Bevölkerung Bozens zu Quirin bzw. Krein verkürzt, woraus sich im Laufe der Zeit die Ortsbezeichnung Quirein bildete. Diesen Namen trägt heute der Stadtteil um die Überreste der Kapelle.

Siegesplatz (Bozen)
Siegesplatz (Bozen)

Der Siegesplatz (italienisch Piazza della Vittoria) in Bozen wurde in der faschistischen Zeit in der Südtiroler Stadt angelegt und bildet den zentralen Platz der Bozner Neustadt mit dem Siegesdenkmal in seiner Mitte. Von der Bozner Altstadt über die Talferbrücke kommend liegt der Siegesplatz gleich anschließend westlich der Talfer in der Gemarkung von Gries-Quirein. Drei Seiten des Platzes, gerahmt von der Freiheitsstraße im Norden und der Cesare-Battisti-Straße im Süden, werden von Prunkbauten im monumentalistischen Stil des späten Rationalismus mit Laubengängen und Tordurchfahrten gesäumt. Der Platz sollte ein neues Stadtzentrum im Quartiere Monumentale der Bozner Neustadt sein und bot neben Cafés und Einkaufsmöglichkeiten vor allem Wohnraum für die höheren Staatsbeamten des faschistischen Regimes, die den Auftrag hatten, die Italienisierung Bozens und später ganz Südtirols voranzutreiben. Ursprünglich als Siegesforum (Foro della Vittoria) konzipiert, wurde von dem enormen Platzprojekt nur der an der Hinterseite des von Marcello Piacentini entworfenen Siegesdenkmals gelegene Teil von Piacentinis Schüler Paolo Rossi de Paoli vollständig verwirklicht; der eigentliche Platzraum war an der Vorderseite des Denkmals, stadtseitig zugewandt, vorgesehen, und es hätten mit dem neuen Sitz der Provinzialverwaltung und einem neuen Bozner Rathaus auch zentrale innerstädtische Funktionen an den neuen regionalen „Gewalt- und Machtraum“ verlegt werden sollen. Diese weitergehenden Planungen, die zur Raumgewinnung die radikale Verengung des Flussbetts der Talfer und einen Brückenneubau erfordert hätten, wurden kriegsbedingt nicht realisiert. Vom ursprünglichen Programm künden noch heute lateinische Zitate an den Hauswänden des Platzes, die Vergils Aeneis entnommen sind und die Größe der römischen Antike und damit den imperialen Herrschaftsauftrag der faschistischen Ära auf propagandistische Weise verkünden. Eine im Jahr 2001 von der Bozner Stadtregierung initiierte Umbenennung des Siegesplatzes in Friedensplatz (Piazza della Pace) musste aufgrund einer von italienischen Rechtsparteien angestoßenen Volksbefragung 2002 wieder zurückgenommen werden. Der Platz wird an Samstagen als Wochenmarkt, fallweise für Veranstaltungen und im Übrigen als Parkplatz genutzt. Der Bau einer mehrstöckigen Tiefgarage befindet sich in Planung, um die Oberfläche des Platzes autofrei zu gestalten.