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Spreewerk Lübben

AbfallaufbereitungsanlageGegründet 1957MunitionsherstellerOrganisation (Kampfmittelräumung und -beseitigung)Organisation (Lübben (Spreewald))
Produzierendes Unternehmen (Landkreis Dahme-Spreewald)

Das Spreewerk Lübben ist ein Munitionsentsorgungsunternehmen und früherer Munitionshersteller in Börnichen, einem Ortsteil von Lübben.Die Vorgeschichte des Unternehmens begann im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1944 mit dem Baubeginn der Gebäude. Wahrscheinlich sollte das Werk als Zulieferer für die Munitionsanstalt in Krugau dienen. Das Kriegsende im Jahr 1945 kam der Aktivierung des Werkes zuvor. Die errichteten Gebäude lagen daraufhin über ein Jahrzehnt brach. Am 1. Mai 1957 ordnete die DDR-Regierung an dieser Stelle die Errichtung eines Munitionswerkes an. Das Unternehmen wurde als Volkseigener Betrieb organisiert. Die naheliegende Spree war der Namensgeber dieser Einrichtung. Ab 1961 stellte die Munitionsfabrik vor allem Munition für Handfeuerwaffen her. Damit ermöglichte das Werk der DDR erstmals Munitionsmengen über den Friedensbedarf hinaus zu produzieren. Schon in den 1960er-Jahren war Betrieb mit über 800 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber im Kreis Lübben. Eine größere Erweiterung erfolgte im Jahr 1985 mit der Installation neuer Maschinen und der Errichtung einer neuen Halle. Die Produktionsanlagen für Munition gehörten zu den modernsten in Osteuropa. Außer Munition stellte Spreewerk Lübben z. B. Patronen mit Atemkalk für Kreislauftauchgeräte her.Mit der politischen Wende im Jahre 1990 wurde die gesamte Produktion eingestellt. Die Geschäftsführung entschied darauf, das Werk auf Munitionsentsorgung auszurichten. Das US-amerikanische Unternehmen General Atomics erwarb Spreewerk Lübben von der Treuhandanstalt im Jahre 1992 und investierte 60 Millionen Mark in einen Drehrohrofen, der das Herzstück des Werkes bildet. Am 1. April 1995 ging dieser Ofen als Verbrennungsanlage für Sprengstoffe in den Dauerbetrieb und die Entsorgungskapazität wuchs auf 15 000 Tonnen Munition pro Jahr. Ein schweres Unglück ereignete sich im Jahre 2002, als bei einer Explosion vier Mitarbeiter ums Leben gekommen sind. Zunächst wurde Munition der Nationalen Volksarmee, gefolgt von Streumunition der Bundeswehr, entsorgt. Später wurden auch internationale Aufträge angenommen. Zum Zwischenlagern der angelieferten Munition betreibt das Spreewerk Lübben im Vogelgesang auf dem Gelände der ehemaligen WASAG ein Lager.Die Neuaufstellung des Spreewerks Lübben hatte einen massiven Arbeitsplatzabbau zur Folge. Von den über 800 Mitarbeitern sind zunächst 150 übriggeblieben; diese Zahl sank dann auf 70. Als 2016 die Kurzarbeit eingeführt werden musste, hat sich die Zahl der Beschäftigten nochmals halbiert. Die großen Überstände nach dem Ende des Kalten Krieges sind bereits vernichtet. Deshalb werden im Spreewerk Lübben auch zivile Komponenten wie Airbags entsorgt.Am 16. März 2018 kam es zu einer Explosion auf dem Gelände, wobei ein Mitarbeiter getötet wurde.2019 gab die Firma bekannt in Zukunft die umweltgerechte Entsorgung von Lithiumbatterien und Katalysatoren, etwa von Elektroautos, Elektrofahrrädern und Mobiltelefonen, mittels thermischer Behandlung durchführen zu wollen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Spreewerk Lübben (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.9819 ° E 13.9158 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Spreewerk Lübben GmbH

Börnichen 99
15907 (Lübben (Spreewald))
Brandenburg, Deutschland
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Webseite
spreewerk.de

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Berste
Berste

Die Berste ist ein linker Nebenfluss der Spree, der südöstlich von Berlin im Bundesland Brandenburg fließt. Die Berste entspringt in mehreren Quellbächen am nordöstlichen Rand des Lausitzer Grenzwalls und fließt Luckau querend nördlich in das Baruther Urstromtal und dann nach Osten abbiegend der Spree nördlich von Lübben zu.In Luckau vereinigen sich hinter dem Stadtgraben zwei Arme der Berste: das aus südwestlicher Richtung kommende Goßmarer Fließ und die südlich im Ortsteil Weißack der Gemeinde Heideblick entspringende eigentliche Berste, die bis Beesdau auch als Altes Fließ bezeichnet wird. Teilweise wird auch das Goßmarer Fließ als Berste bezeichnet. Dieses entsteht aus dem Zusammenfluss der Mühlenbäche Gehrener Mühlenfließ und Waltersdorfer Fließ, an denen sich insgesamt über ein Dutzend Wassermühlen befinden. Deren Quellen liegen jeweils westlich des Bahndamms der Dresdener Bahn am östlichen Rand des Naturparks Niederlausitzer Landrücken. Ein weiterer Wasserarm des Goßmarer Fließes ist der Kohlegraben, der aus Bornsdorf kommt und das Wasser der Quellbäche und Gräben aus den Ortsteilen bzw. Fluren Weißack, Trebbinchen, Bornsdorf, Grünswalde und zum Teil aus Gehren und Waltersdorf aufnimmt. Der südliche Quellbach durchfließt von den Höhen des Niederlausitzer Landrückens kommend zunächst den Ortsteil Bornsdorf der Gemeinde Heideblick. Weiter südlich wird das Gebiet, der in der Nähe liegenden Bornsdorfer Teiche, durchquert, um danach in nordöstlicher Richtung die Niederungen des Naturschutzgebiets Borcheltsbusch, das als Raststätte für Kraniche bekannt ist, zu erreichen. Danach fließt die inzwischen eingedeichte Berste nördlich nach Luckau, wo sie nach Umrundung der Calauer Vorstadt hinter dem Stadtgraben das Wasser des Goßmarer Fließes aufnimmt. Von Luckau an ist die Berste bis zur Mündung in die Spree wegen der Überschwemmungsgefahr und des teilweise sumpfigen Geländes stark drainagiert und reguliert.