Die Talsperre Preßnitz (tschechisch Vodní nádrž Přísečnice) ist ein Stausee im Ústecký kraj (Region Aussig) in Tschechien, auf der böhmischen Seite des mittleren Erzgebirges und in der Nähe von Jöhstadt.
Der Stausee ist rund 50 m tief und dient als Trinkwasser-Reservoir für die Menschen im Egertal bzw. Nordböhmen.
Gestaut wird die Preßnitz (und ihre Nebenbäche im Preßnitz-Talkessel), die anschließend auf deutsches Gebiet fließt und in die Zschopau mündet.
Zur Verbesserung der Wasserbilanz wurde durch eine Überleitung auch Wasser aus dem Jöhstädter Schwarzwasser (Černá Voda) in die Talsperre geleitet. Dazu wurde im Schwarzwassertal zwischen Kovarska (Schmiedeberg) und Černý Potok (Pleil) ein Stauwehr errichtet und ein 2907 m langer kreisrunder Ableitungsstollen mit einem Durchmesser von 2,8 m zur Talsperre angelegt.
An der Preßnitz befand sich früher die alte Bergstadt Preßnitz (Přísečnice), die 1973–1974 einschließlich der Nachbarorte Reischdorf (Rusová) und Dörnsdorf (Dolina) aufgegeben wurde, um an ihrer Stelle eine Trinkwassertalsperre zu errichten, indem die Preßnitz aufgestaut wird. Teilweise abgesiedelt und abgerissen wurde auch der Ort Köstelwald (Kotlina), da auch er im Einzugsgebiet der Talsperre lag.
Schon 1970–1971 wurde der 50 m hohe Staudamm errichtet und 1976 war der Bau fertiggestellt.
Der Projektant der Talsperre war Hydroprojekt Praha; Betreiber ist Povodí Ohře in Chomutov.
Der Staudamm ist ein Steinschüttdamm mit einer zentralen, innen liegenden Lehmdichtung. Unter dem Damm verläuft ein Kontrollgang. Das Wasser wird durch zwei im Stauraum stehende Entnahmetürme entnommen, von denen einer auch als Hochwasserentlastung dient.