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Burgstelle Isenringen

BeckenriedBurg im Kanton NidwaldenBurg in EuropaEhemalige Burganlage in der SchweizKulturgut von regionaler Bedeutung im Kanton Nidwalden
Niederungsburg in der Schweiz
Burg Isenringen II
Burg Isenringen II

Die Burgstelle Isenringen in Beckenried im schweizerischen Kanton Nidwalden ist die Burgstelle einer spätmittelalterlichen Burg. Die Burgstelle befindet sich am südlichen Rand des Vierwaldstättersees in Beckenried, heute in der Ebene nordwestlich der Bergbahnen Beckenried-Emmetten auf rund 435 m ü. M. Es sind lediglich Mauerreste unter dem auch Haus Isenringen genannten Nidwaldner Bürgerhaus erhalten. Die Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch die Herren von Isenringen erbaut. 1262 wurde urkundlich ein Heinrich von Isenringen erwähnt. Um 1860 wurden die Reste abgebrochen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Burgstelle Isenringen (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Burgstelle Isenringen
Dorfstrasse,

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Breitengrad Längengrad
N 46.969054 ° E 8.471258 °
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Adresse

Burgstelle Isenringen

Dorfstrasse 53
6375
Nidwalden, Schweiz
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Burg Isenringen II
Burg Isenringen II
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In der Umgebung

Lehnenviadukt Beckenried
Lehnenviadukt Beckenried

Das Lehnenviadukt Beckenried ist Bestandteil der Autobahn A2 bei Beckenried im Kanton Nidwalden, Schweiz. Das Lehnenviadukt liegt zwischen dem Anschluss Beckenried und dem Nordportal des Seelisbergtunnels und ist seit dem Bau des Viaduc d’Yverdon die zweitlängste Autobahnbrücke der Schweiz. Die Brücke mit einer Gesamtlänge von 3'150 m (3'147,5 m) wurde 1980 fertiggestellt. Die Kosten (KVA) beliefen sich auf 61,3 Mio. CHF (1979). Die Einzelspannweiten betragen 40,1 + 55,2 + 2 × 55,1 + 52 × 55,0 + 47,0 + 34,5 m und ergeben eine Gesamtspannweite von 3'147 m in der Brückenachse. Sie hat eine Überbauhöhe von 3,0 m, die Überbaubreite oben beträgt 2 × 10,9 m und die Überbaubreite unten 2 × 4,5 m. Etwa 20'000 Fahrzeuge passieren das Bauwerk pro Tag, darunter ein Hauptteil des Gotthardverkehrs. Die Brückentafel wurde als Hohlkasten aus Spannbeton mit einer Vorschubrüstung erstellt, die Pfeiler aus Stahlbeton, wobei diese in bis zu 70 m tiefen Schächten im Hang stehen, da dieser instabil ist. Es gilt eine Tempobeschränkung auf 100 km/h. Die beiden Brückenüberbauten sind mit vier Dilatationsfugen mit Fahrbahnübergängen in fünf Abschnitte unterteilt, deren Längen von West nach Ost 491, 715, 715, 715 und 514 Meter betragen. Es handelt sich um jeweils fünf aneinander gereihte Brücken, die in sich stabil sind. Um das Jahr 2035 sollen dann sowohl das Lehnenviadukt Beckenried als auch der Seelisbergtunnel umfassend saniert werden. Das Viadukt befindet sich fast mit seiner ganzen Länge in einem geologisch problematischen Gebiet eines Kriechhanges. Dadurch mussten die Pfeiler bis auf den gesunden Felsen reichen und mit 58, bis zu 70 Meter tiefen Schächten geschützt werden. Auch war eine Hangsanierung unausweichlich. Diese umfasste unter anderem die Fassung der elf Bäche im Bereich des Viadukthanges. Im Bereich des Ischenwald musste zur Entwässerung der darunter liegenden Hangrutschmasse sogar ein 530 Meter langer Felsstollen gefräst werden. D.J. Bänziger: Der Lehnenviadukt Beckenried. Verlag Dietikon/ Baufachverlag AG, Zürich 1981, ISBN 3-8559h Dialma Jakob Bänziger: Das Lehnenviadukt Beckenried. In: Beton- und Stahlbetonbau. Bd. 75 (1980), S. 18–25. Lehnenviadukt Beckenried. In: Structurae

Seesperre Nas
Seesperre Nas

Die Seesperre Nas war eine militärische Verteidigungslinie der Schweizer Armee im Zweiten Weltkrieg am Eingang des Reduit. Die Sperre der Seeenge des Vierwaldstättersees zwischen den Felsnasen Ober Nas (Vitznau, Kanton Luzern und Gersau, Kanton Schwyz) und Unter Nas (Ennetbürgen, Kanton Nidwalden) ist in ihrer Art einmalig, weil sie die Verteidigung eines Küstenabschnittes in der Schweiz darstellt. Sie umfasste, neben der Strassensperre, ein schwimmendes Seehindernis und zwei Küstenbatterien (Artilleriewerke Ober Nas und Unter Nas). Das sich in der Nähe befindliche Artilleriewerk Mühlefluh war nicht Teil der Seesperre. Ab 1947 gehörte die Seesperre Nas zur Reduitbrigade 24. Mit der Reorganisation des Festungswesens (TO 51) wurden die zwei Artilleriewerke 1962 zu Infanteriewerken. Der Vierwaldstättersee war eine mögliche Einfallsachse der deutschen Operationsplanungen, weil er den Zugang in Richtung Gotthard ermöglichte. Mit dem Rütlirapport vom 25. Juli 1940 erhielt die 850 m breite Seeenge Nas im Verteidigungsdispositiv der Armee als Eingangspforte zur Zentralraumstellung (Reduit) eine bedeutende Rolle. Sie musste befestigt und bis zum Äussersten gehalten werden. Die unzähligen Befestigungen an den Reduiteingängen, insbesondere in Sichtweite von Luzern (Artilleriewerke Mühlefluh, Ober- und Unter Nas, Fürigen, Kilchlidossen, Festung Klein-Durren, Festung Mueterschwanderberg (Zingel, Drachenfluh, Blattiberg), Festung Wissiflue und Ursprung) waren zum Teil umfangreicher und schlagkräftiger als die grossen, bekannten Festungen. Sie verschlossen die Flaschenhälse der Reduiteingänge zwischen Rigi, Bürgenstock und Pilatus wie ein Pfropfen. Die strategische Bedeutung zeigte sich auch daran, dass der deutsche Nachrichtendienst zur Vorbereitung der Angriffsabsichten seine Spionagetätigkeit besonders auf den Reduitbereich in der Zentralschweiz konzentrierte. Dabei blieben die Rigilehne und die Befestigungen der Seeenge Nas nicht verschont, was in einem der Spionagefälle für einen Truppenangehörigen das Todesurteil bedeutete. Bis zur Kriegsmobilmachung vom 1. September 1939 gab es keine Befestigungs- und Hindernisbauten auf den Höhen um den Vierwaldstättersee und dessen Ufern, weil im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs der Ausbau der Abwehrstellungen an der Nord- und Südgrenze und der Festungen St. Gotthard, St. Maurice und Sargans Priorität hatte. Für das aufzubauende Festungswesen war Generalstabschef Jakob Huber, als ehemaliger Kommandant der Festung St. Maurice, der militärische Fachmann in der Armeeführung. Der Milizarmee gelang es in besonderen Fällen wie der Seesperre Nas oder der Überflutung der Linthebene dank dem Know-how ihrer Fachspezialisten aus verschiedensten Berufen, immer wieder einmalige Lösungen zu entwickeln. Aufgrund des Operationsbefehls Nr. 12 vom 17. Juli 1940 (Bezug der Zentralraumstellung, Reduit) erliess der Kommandant des 3. Armeekorps, Rudolf Miescher am 16. August 1940 den „Befehl für die Organisation der Durchführung von Befestigungsbauten im Zentralraum“. Im September 1940 wurden aus taktischen Gründen Ober und Unter Nas dem 3. Armeekorps unterstellt. 1940 begann das Baubüro Luzern des 2. Armeekorps mit der Planung und dem Bau der Seesperre Nas. Die Festungen Ober Nas, Unter Nas und Fürigen wurden vom Baubüro bezüglich Grösse, Bewaffnung und Ausstattung typengleich konzipiert. Mit dem Bau der drei Festungen wurde im Februar 1941 begonnen. Ober und Unter Nas wurden im März/April 1943 der Festungswachkompanie 15 übergeben. Das Werk Ober Nas befand sich an der Spitze der Landzunge Ober Nas auf der Grenze zwischen den Kantonen Luzern und Schwyz bei Vitznau. Das 1941 begonnene Werk wurde 1943 zum Schutz eines schwimmenden Hindernisses, mit dem der Vierwaldstättersee zwischen der Oberen und Unteren Nas gesperrt werden konnte, als Stützpunkt mit zehn Unterständen ausgebaut. Zwei durch Infanteriewerke geschützte Strassenbarrikaden hatten einen Durchbruch auf der rechten Seeuferstrasse zu verhindern. Die Bewaffnung bestand aus einer 7,5-cm-Befestigungskanone 39, zwei 4,7-cm-Befestigungspanzerabwehrkanonen 41 und drei Maschinengewehren 11. Die Scharten lagen nur wenige Meter über dem Seespiegel. 1941 wurde eine 55 Meter lange unterirdische Standseilbahn vom Werk 445 m ü. M. bis zur Kantonsstrasse 473 m ü. M. erstellt. Das Werk Ober Nas diente später als Kaserne für Motorboot-Detachemente der Schweizer Armee, welche das Seebecken von Vitznau für Schiessübungen benutzten. Zielgelände war der Steinbruch «Matt» am Bürgenstock. Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Eingang 1 ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Eingang 2 ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Pak-Stand «Bruno» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 1 «Max» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 2 «Moritz» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 1 «Max» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 2 «Moritz» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 3 «Marta», 9-cm-Pak-Stand «Berta» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: 7.5-cm-BK/Scheinwerfer «Anna» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 4 «Minerva» ⊙ Infanteriewerk Obere Nase A 2215: Mg-Stand 5 «Mercedes» ⊙ Infanteriewerk Kalibach A 2214: zwei Mg 11/51, 1992 zugemauert ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 1, Vitznau A 2216 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 2, Vitznau A 2217 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 3, Vitznau A 2218 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 4, Vitznau A 2219 ⊙ Kaverne Obernas–Linden 5, Vitznau A 2220 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 1, Gersau SZ A 2221 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 2, Gersau A 2222 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 6, Gersau A 2223 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden 7, Gersau A 2224 ⊙ Mannschaftskaverne Obernas–Linden, Gersau A 2225 ⊙ Panzerbarrikade Kalibach T 1304 ⊙ Panzerbarrikade Obere Nase T 1305 ⊙ Das Werk befand sich auf dem östlichen Ausläufer Unter Nas des Bürgenstocks auf dem Gebiet der Gemeinde Ennetbürgen, Kanton Nidwalden. Das zweiteilige Werk (Nord, Süd) war am besten auf dem Seeweg erreichbar. Die Bewaffnung bestand aus einer 7,5-cm-Befestigungskanone 39, einer 4,7-cm-Befestigungspanzerabwehrkanone 41 und vier Maschinengewehren 11. Das Artilleriewerk Ober Nas und das Gegenwerk Unter Nas hatten eine Besatzung von je 60 Mann. Infanteriewerk Untere Nase A 2226: Eingang, Mg-Stand 2 «Rita» ⊙ Infanteriewerk Untere Nase A 2226: Mg-Stand 4 «Lotte» ⊙ Infanteriewerk Untere Nase A 2226: Mg-Stand 3 «Rolf» ⊙ Infanteriewerk Untere Nase A 2226: Mg-Stand 1 «Kathia», 9-cm-Pak «Laura» ⊙ Infanteriewerk Untere Nase A 2226: 7.5-cm-BK «Ruth» ⊙ Infanteriewerk Untere Nase A 2226: Scheinwerfer, Notausgang ⊙ 1940 wurde mit der Planung eines schwimmenden Seehindernisses begonnen, um die Seeengnis Nas schliessen zu können. Das Pontonier Bataillon 2 unternahm erste Versuche und die Pontonier Kompanie I/2 erstellte das Hindernis im Juli 1942 unter der Leitung der Geniechefs der 5. Division und des 2. Armeekorps. General Guisan inspizierte das fertige Seehindernis am 30. Juli 1942. Das Hindernis war eine Kombination zwischen einem Dreiecksteg und einem Spanischen Reiter und rund 1130 m lang. Die auf Baumstämmen schwimmende Holzkonstruktion hatte einen 2,5 m hohen dreieckförmigen Aufbau, war mit Stacheldraht verdrahtet und mit Drahtseilen an 2,5 Tonnen schweren Betonblöcken auf dem Seegrund verankert. In der Mitte gab es für die Schiffe eine Durchfahrtsöffnung von ca. 100 Metern, die je nach Bereitschaftsgrad angepasst werden konnte. Das Seehindernis wurde von der Pontonier Kompanie I/2 und dem Motorboot Detachement 5 unterhalten und überwacht und von den flankierenden Küstenbatterien Ober Nas und Unter Nas geschützt. Nach Kriegsende 1945 wurde das Hindernis vollständig demontiert. Seehindernis Nas ⊙ Die ad hoc gebildeten Motorboot-Formationen waren ein wesentlicher Bestandteil des Verteidigungssystems der Seesperre Nas. Aufgrund des Einsatzes von Wasserflugzeugen (Heinkel He 59) durch die deutsche Wehrmacht bei der Invasion in Norwegen und der Niederlande von 1940 begann die Schweizer Armeeführung auf verschiedenen Seen requirierte Privatboote mit Maschinengewehren auszurüsten. Ab 1941 wurden im Zentralraum (Reduit) die ersten Ad-hoc-Kampfboot- sowie Seetransport- und Seeverbindungs-Detachemente eingeführt. Auf dem Vierwaldstättersee wurden 1943 aus den Ad-hoc-Einheiten die der 5. Division unterstellten Motorboot Detachemente (Mot Boot Det) 4 (Nord: Rütenen) und 5 (Süd: Brunnen und Hertenstein) gebildet. Hansjakob Burkhardt: Befestigung „Seesperre Nas“ und Schweizer Marine auf dem Vierwaldstättersee. Nidwaldner Museum, Stans 2005, ISBN 3907164148 Gregor Bättig: Die Wehranstrengungen im Raum Nidwalden 1935–1995. 150 Jahre Offiziersgesellschaft Nidwalden, 1857–2007. Aktiv-Verlag, Stans 2007, ISBN 3-909191-36-3 Festung Vitznau Offizielle homepage der Festung Vitznau Gemeinde Vitznau: Festung Vitznau Militärische Denkmäler in den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Luzern Nidwaldner Museum: Seesperre Nas und Schweizer Marine Verein IG Patrouillenboot Uri Historisches Luftbild (1943) der Landestopografie, die Sperrelemente der Seesperre sind gut erkennbar

Vitznau-Rigi-Bahn
Vitznau-Rigi-Bahn

Die Vitznau-Rigi-Bahn (VRB), bis 1969 Rigibahn, ist eine schweizerische Normalspur-Zahnradbahn, welche von Vitznau auf die Rigi führt. Zusammen mit der Arth-Rigi-Bahn (ARB), die auf der anderen Bergseite verläuft, und der von Weggis kommenden Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad (LWRK) bildet sie seit 1992 die Rigi-Bahnen Aktiengesellschaft (RB). Die Vitznau-Rigi-Bahn (VRB) wurde am 21. Mai 1871 unter dem Namen Rigibahn als erste Bergbahn Europas eröffnet. Die erste Zahnradbahn Europas hatte ihren Betrieb im Steinbruch von Ostermundigen bereits 1870 aufgenommen. Die Steinbruchbahn wurde aus Marketinggründen erst im Oktober 1871 offiziell eröffnet. Die Vitznau-Rigi-Bahn wurde von den Ingenieuren Niklaus Riggenbach, Ferdinand Adolf Naeff und Olivier Zschokke gebaut. Zuerst führte sie «nur» von Vitznau (439 m ü. M.) über Kaltbad (1453 m ü. M.) auf die Rigi Staffelhöhe (1550 m ü. M.). Per 27. Juni 1873 wurde die Bahn bis Rigi Kulm (1752 m ü. M.) verlängert. Dieser Abschnitt liegt auf dem Gebiet des Kantons Schwyz, für den die VRB keine Konzession besitzt. Die Strecke gehört der ARB und wurde von der Vitznau-Rigi-Bahn gepachtet. Die Strecke ist zumeist eingleisig; von der Bedarfshaltestelle Freibergen bis Rigi Kaltbad-First allerdings ist die Strecke schon seit 1874 zweigleisig angelegt. In den ersten Jahren war die Rigibahn nur im Sommer in Betrieb. Nachdem sich der Wintersport allmählich entwickelt hatte, wurde auch der Winterbetrieb aufgenommen. In Kaltbad begann die 1875 fertiggestellte schmalspurige Rigi-Kaltbad-Scheidegg-Bahn (RSB) zur Rigi Scheidegg. 1931 wurde diese Bahn stillgelegt und 1942 endgültig abgebrochen. In Kaltbad endet seit 1968 auch die von Weggis kommende, ebenso von der Rigi-Bahnen AG betriebene Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad (LWRK). Auf Rigi Staffel verbinden sich die Gleise der (seit 1. Januar 1970 offiziell so genannten) Vitznau-Rigi-Bahn und der – seit 1875 ab Arth-Goldau – verkehrenden Arth-Rigi-Bahn. Die VRB benutzt das parallel führende Trassee der ARB zum gemeinsamen Endbahnhof Rigi Kulm. Beide Bahnen waren einst strikt getrennt und Konkurrenten. Als einzige Verbindung diente die Schiebebühne vor dem gemeinsamen Depotgebäude auf Rigi Kulm. Erst 1990 wurde in Rigi Staffel eine Gleisverbindung zwischen ARB und VRB hergestellt. Dies war der Anfang zur Fusionierung, die 1992 vollzogen wurde und auch die Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad (LWRK) enthält. 1937 stellte die VRB auf elektrischen Betrieb um, und die Strecke Vitznau–Rigi Kulm erhielt eine Fahrleitung (Oberleitung). 1959 wurde die Schiebebühne in Freibergen, 1961 die in Kaltbad durch eine Zahnstangenweiche ersetzt, an deren Stelle in den Jahren 2000 bzw. 2012 Biegeweichen eingebaut wurden. 2012 wurde die Bahnhofsanlage in Kaltbad insgesamt erneuert und auf zwei Gleise erweitert. Das Stationsgebäude Kaltbad wurde abgebrochen, im Mai 2014 mit dem Neubau begonnen, im September 2014 der Rohbau fertig gestellt und am 1. März 2015 das neue Stationsgebäude Kaltbad eingeweiht. Die Bahn hat folgende technische Daten: Dampflokomotiven H 1/2 1–10 Alle Lokomotiven wurden mit stehenden Kesseln geliefert. Zwischen 1882 und 1892 wurden sie auf liegende Kessel umgebaut. Die Lok 7 wurde 1938 wieder mit einer Attrappe eines stehenden Kessels ausgestattet und 1939 an der Landesausstellung in Zürich ausgestellt. Ab 1959 stand sie im Verkehrshaus der Schweiz. Zum Rigibahn-Jubiläum im Jahr 1996 wurde sie mit einem neuen Kessel in ebenfalls stehender Bauart wieder betriebsfähig aufgebaut und ist seither zu besonderen Anlässen auf der Rigi zu Gast. Vorstellwagen 1–3 und 6–7 Zur Eröffnung beschaffte die VRB zu den ersten drei Lokomotiven drei grosse Vorstellwagen, mit jeweils 54 Plätzen. Aufgrund des hohen Andrangs mussten bereits ein Jahr später zwei weitere Wagen nachgeliefert werden. Die Wagen erhielten zum Teil einige Umbauten, so wurden unter anderem die Plätze für die Bremser vom Dach auf eine Plattform verschoben, ein Gepäckabteil eingebaut und zum Teil auch Fenster und Heizungen. Einige Wagen wurden auch angepasst, um als Stosswagen zu fahren, um Züge mit mehreren Vorstellwagen bilden zu können. Der Wagen 7 bekam 1909 einen neuen Kasten mit einer geschlossenen Bremserplattform. Der Wagen 1 wurde 1929 auf gleiche Weise umgebaut. Der Wagen 2 wurde 1993 bei einer Revision als historischer Wagen hergerichtet. Der Wagen 3 wurde 1949 zu einem Güterwagen umgebaut, der Wagen 6 1989 abgebrochen. Vorstellwagen 4–5 Zu den drei grossen Wagen beschaffte die VRB auch zwei kleine Wagen, welche jeweils 30 Plätze hatten. Mit den Wagen konnte jeweils noch ein Güterwagen mitgeführt werden. Die beiden Wagen wurden 1884 und 1885 zu geschlossenen Wagen umgebaut und bei wenig stark frequentierten Zügen eingesetzt. 1910/11 wurde Wagen 5 verlängert und hatte neu 48 Plätze. Mit der Elektrifizierung wurden die Wagen nicht mehr benötigt, der Wagen 4 wurde zum Fahrleitungsmontagewagen X101 und der Wagen 5 zum gedeckten Güterwagen Gk 30. Da die Lokomotive 7 mit dem neuen Kessel nicht mehr ihre volle Leistung von 1873 erreicht, war es 1996/97 nicht möglich, auf der 250-‰-Neigung der VRB einen vollbesetzten grossen Personenwagen zu befördern. Für ihren zweiten Einsatz im Jahr 2009 wurde der nur noch selten verwendete Gk 30 in der Werkstätte wieder zu einem Personenwagen umgebaut. Der neuaufgebaute Wagen 5 erhielt bei diesem Wiederaufbau für einen freizügigen Einsatz auf beiden Strecken Türen auf beiden Seiten. Vorstellwagen 8–12 Mit der Beschaffung der vier SLM-Lokomotiven im Jahr 1873 musste auch der Wagenpark vergrössert werden. Wie bei den Lokomotiven wählte man auch bei den Wagen einen neuen Hersteller. Die fünf neuen Wagen wurden in der kurzlebigen Waggonfabrik Fribourg gebaut. Über die Jahre hinweg durchliefen die Wagen ähnliche Umbauten wie die älteren. Der Wagen 8 wurde wie die Wagen 1 und 7 1928 ebenfalls mit einer geschlossenen Plattform versehen. 1990 entlief der Wagen in der Station Kulm und entgleiste kurz vor Rigi Staffel. Dabei wurde der Kasten komplett zerstört. Er wurde bei der Firma Oswald Steam wieder aufgebaut. Die Wagen 10 und 11 wurden nach der Ablieferung der neuen Pendelzüge nicht mehr benötigt und 1988 und 1992 zu Belle-Époque-Salonwagen umgebaut. Die restlichen beiden Wagen wurden 1963/64 zu Güterwagen umgebaut. Vorstellwagen 14 Der Sommerwagen 14 wurde 1901/1902 in der eigenen Werkstätte gebaut. Im Gegensatz zu den anderen Wagen hat er auf der Bremserplattform noch eine Reihe Sitzplätze, welche einen freien Blick auf die Strecke bieten. 2012 wurde er revidiert und in historischen Farben lackiert. Vorstellwagen 16 Als letzter Vorstellwagen der VRB wurde 1925 der Wagen 16 abgeliefert. Der von der SWS Schlieren gefertigte Wagen basiert auf den modernisierten, geschlossenen Kästen der Wagen 1, 7 und 8. Im Gegensatz zu diesen erhielt er aber eine offene Plattform und keine Fenster. Ein Gepäckabteil ist ebenfalls nicht vorhanden. Bei einer Revision im Jahr 1973 wurden Fenster eingebaut. J(ohann) H(einrich) Kronauer, Bn.: Bücherschau. Die Rigi-Eisenbahn mit Zahnradbetrieb. In: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1871, XXXVI. Jahrgang, S. 423–426 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/abz J. Theiler: Einige Bemerkungen über das Riggenbach’sche Eisenbahnsystem in seiner Anwendung. In: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1872, XXXVII. Jahrgang, S. 386 ff. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/abz Florian Inäbnit: Rigi-Bahnen. Zahnradbahn Vitznau–Rigi. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2002, ISBN 3-907579-19-4. Rigi-Bahnen AG Markus Föhn: 150 Jahre Rigibahn. Wie die Bahn aus dem Modeberg Rigi einen Touristenmagnet machte. In: SRF News. 21. Mai 2021.

Artilleriewerk Mühlefluh
Artilleriewerk Mühlefluh

Das Artilleriewerk Mühlefluh (auch Festung Vitznau), Armeebezeichnung A 2206, ist ein Felsenwerk auf 527 m ü. M. an der Südflanke der Rigi in der Gemeinde Vitznau, Kanton Luzern. Es war Teil des Schweizer Reduit-Verteidigungsdispositivs im Zweiten Weltkrieg und wurde 1998 als Museum und erstes Festungshotel der Schweiz eröffnet. Das Werk wurde in dreizehnmonatiger Bauzeit vom Dezember 1941 bis 1943 erstellt und der im Mai 1943 einberufenen Festungsartilleriekompanie 82 (Fest Art Kp 82) übergeben. Das detaillierte Bauprojekt wurde vom Büro für Befestigungsbauten (BBB), das bereits die Artilleriewerke Festung Reuenthal, Pré-Giroud (Vallorbe) und Festung Heldsberg erstellt hatte, für das zuständige 3. Armeekorps verfasst. Die Fest Art Kp 82 erfüllte ihre Dienstpflicht bis zur Ausmusterung der Festung mit der Armeereform 95 im Jahr 1994 in Vitznau. 1954 wurden der Druckentlastungsstollen und 1959 der Atomfilter und der Antennenraum nachgerüstet. Die Einwohnergemeinde und die Korporation Vitznau kauften Ende August 1998 die Festung mit der rund 8.700 m² grossen Parzelle vom VBS zurück, um diesen Zeitzeugen des Zweiten und des Kalten Krieges touristisch und als Museum nutzen zu können. Der Verein Festung Vitznau ist für die Führungen, Restauration sowie Unterhalt der ehemaligen Artilleriefestung zuständig. Die Festung hatte den Auftrag die Achsen (Strassenzugänge und Seeweg ins Reduit) Luzern-Stans (Lopper und Achereggbrücke), Allweg/Ennetmoos-Übergang, Brünigpassstrasse, Engelbergertal, die Seeenge des Vierwaldstättersees zwischen Ober und Unter Nas zu sperren und den Flugplatz Buochs/Ennetbürgen zu schützen. Die 10,5 cm Kanonen konnten bei einer technischen Reichweite von 21 km Ziele im Sektor Horw, Kriens, Alpnach, Kerns, Dallenwil beschiessen und zugunsten des Festungswerkes Fürigen bei Stansstad am Bürgenstock wirken, welches die Seeenge in den Alpnachersee zu sperren hatte. Das Werk besteht aus einer Kampfanlage, einer Unterkunftsanlage und einer Betriebszentrale. Neben den zwei Kampfständen, gab es einen Eingangsverteidigungsstand mit einem Handgranatenauswurfkanal und einen Beobachterstand. Zur Nahverteidigung dienten Minenwerfer- und Maschinengewehrstellungen sowie Hindernisse aus Stacheldraht, die zum Teil heute noch vorhanden sind. Die Aussenverteidigung besteht aus sechs Unterstandskavernen und einem Bunker im Eingangsbereich: Bunker Eingang Artilleriewerk A 2207 mit Lmg ⊙ Unterstandskaverne A 2208 ⊙ Unterstandskaverne A 2209 ⊙ Unterstandskaverne A 2210 ⊙ Unterstandskaverne A 2211 ⊙ Unterstandskaverne A 2212 ⊙ Unterstandskaverne A 2213 ⊙ Die Bewaffnung umfasste zwei 10,5-cm-Kanonen Ordonanz 1939 auf Ständerlafetten (Lizenzbau der Boforskanone von 1927), Maschinengewehrstellungen, Handgranatenauswurf. Das Werk verfügt heute über die ursprünglichen Hauptwaffen und ergänzten Maschinengewehren für die Innen- und Aussenverteidigung. Der Mannschaftsbestand der Festungsartilleriekompanie 82 (Mühlefluh zusammen mit den Werken Obere und untere Nas) betrug 1943 337 Mann (Kriegsbestand), 1975 146 Mann und 1991 noch 120 Mann. Für den Einsatz im Festungswerk Mühlefluh waren 70 Mann vorgesehen. Die Gegenwerke der Festung Mühlefluh waren die Festung Mueterschwanderberg bei Ennetmoos und die Festung Wissiflue bei Wolfenschiessen. Mit den 10,5 cm Kanonen konnte jedoch nur Mueterschwanderberg erreicht und geschützt werden, für die Wissiflue wären 15 cm Festungshaubitzen nötig gewesen. Kaverne Rigi-Unterbuchen, Weggis A 2200 ⊙ Kaverne Rigi-Felsentor, Vitznau A 2201 ⊙ Infanteriewerk Hinter-Lützelau A 2202: 4.7 cm Pak, Lmg, später: 9 cm Pak, Mg 51, 1996 liquidiert ⊙ Felsnische Untere Lützelau 1, Ächerli-Wilen, Vitznau A 2203 ⊙ Felsnische Untere Lützelau 2, Ächerli-Wilen, Weggis A 2204 ⊙ Kaverne Untere Lützelau 3, Ächerli-Wilen, Vitznau A 2205 ⊙ Panzerbarrikade Lützelau T 1300 ⊙ Panzerbarrikade Aecherli T 1301 ⊙ Panzerbarrikade Mühlefluh T 1302 ⊙ In unmittelbarer Nähe des Artilleriewerks Mühlefluh bei der Seeengnis von Vitznau befand sich die Seesperre Nas, die neben dem Seehindernis die Artilleriewerke Ober Nas und das Gegenwerk Unter Nas mit je 60 Mann Besatzung sowie die Aussenverteidigung umfasste. Die 1941 begonnenen Werke zum Schutz eines schwimmenden Hindernisses, mit dem der Vierwaldstättersee zwischen der Oberen und Unteren Nas gesperrt werden konnte, konnten 1943 der Festungswachkompanie 15 übergeben werden. Das Werk Ober Nas diente später als Kaserne für Motorboot-Detachemente der Schweizer Armee, welche das Seebecken von Vitznau für Schiessübungen benutzte. Übersichtsplan A 2206, Abteilung für Genie und Festungen, Technischer Dienst 2 Kriens. Anlageplan mit den Umbauten von 1949 bis 1959. Geiger Patrick, Lovisa Maurice: Das Artilleriewerk Mühlefluh in Vitznau 1940–1943: Ein Beitrag zur Bau-, Militär- und Sozialgeschichte des (Alpen-)Reduits, in: Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des Historischen Vereins der Fünf Orte, 153. Band, Verlag Gisler, Altdorf 2000. Hansjakob Burkhardt: Befestigung „Seesperre Nas“ und Schweizer Marine auf dem Vierwaldstättersee. Nidwaldner Museum, Stans 2005, ISBN 3907164148 Gregor Bättig: Die Wehranstrengungen im Raum Nidwalden 1935–1995. 150 Jahre Offiziersgesellschaft Nidwalden, 1857–2007. Aktiv-Verlag, Stans 2007, ISBN 3-909191-36-3 Offizielle Website Unterirdische Schweiz: Artilleriewerk Mühlefluh in Vitznau Gemeinde Vitznau: Festung Vitznau Militärische Denkmäler in den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Luzern Festung Oberland: Sperrstellen Obere Nas

Engelberger Aa
Engelberger Aa

Die Engelberger Aa (schweizerdeutsch Aa für Ache) ist ein 38 km langer Gebirgsfluss in den Zentralschweizer Kantonen Uri, Obwalden und Nidwalden. In Nidwalden wird der Fluss auch Aawasser genannt. In ihrem oberen Teil wird die Engelberger Aa Stierenbach genannt. Dieser Hochgebirgsbach entspringt südlich des 2291 Meter hohen Surenenpasses im Kanton Uri. Er folgt dem Verlauf des Surenen genannten Tals Richtung Südwesten und durchquert den weiten, 1770 m hoch gelegenen Kessel der Blackenalp. Unterhalb der Blackenalp, in 1630 m Höhe, stürzt der Bach im Wasserfall Stäuber über eine Geländestufe. Zwischen dem Schlossberg und der Spannort-Kette auf der linken und der Hochterrasse der Alp Äbnet auf der rechten Seite durchquert er das weiterhin baumlose Hochtal der Alp Stäfeli. Wenige Meter unterhalb des Gasthauses Alpenrösli verlässt er auf rund 1250 m Höhe das Urner Gebiet. An diesem östlichen Ende der Engelberger Exklave von Obwalden säumt zunächst ein Auwald seinen Lauf. Dann fliesst der Bach, den mächtigen Nordostpfeiler des Titlis streifend, durch ein Kerbtal und anschliessend an der zwischen Titlis und der senkrechten Fürenwand gelegenen Alp Herrenrüti vorbei. Auf rund 1080 m Höhe, bei der Talstation der Fürenalp-Seilbahn, erreicht die Engelberger Aa den besiedelten Teil des Engelberger Gemeindegebietes. Ihr Gefälle nimmt nun merklich ab. Andererseits ist der Bach durch die vielen Zuflüsse von den Bergketten beiderseits seines Oberlaufs zu einem beträchtlichen Fluss geworden. Nach Regengüssen und zur Zeit der Schneeschmelze ist er reissend und gefährlich. Auch auf dem besiedelten Gemeindegebiet kommen noch beträchtliche Zuflüsse vom Hausberg Hahnen, den nördlich gelegenen Bergen oberhalb des Seitentals End der Welt und der Brunni hinzu, vor allem der Bärenbach, der aus den Geröllfeldern unter dem Lauchernstock entspringt und über den Planggenstafel und durch den Weiler Horbis nach Engelberg hinunter fliesst. Das weite Hochtal bei Engelberg (1015 m) geht auf die Verlandung eines ausgedehnten Stausees zurück, der am Ende der letzten Eiszeit durch einen gewaltigen Bergsturz des Titlis entstand und später durch Schotter und Sande aufgefüllt wurde. Einen Rest davon stellt der Eugenisee am westlichen Ende der Talebene dar, dessen Wasser zur Elektrizitätserzeugung genutzt wird. Ein Teil des Wassers der Aa dient dazu, um diesen See zu speisen und zu regulieren. Unterhalb dieses halb künstlichen Gebirgssees stürzt die Aa in das Aa-Tobel hinunter, in dessen Verlauf sie sich nach Norden wendet. Die steile Geländestufe unterliegt bis heute heftiger Erosion, und es kommt immer wieder zu vereinzelten Erdrutschen. In diesem Abschnitt kommen von links Zuflüsse vom Titlis-Massiv und aus dem Huetstock-Gebiet herunter; der grösste davon ist der Trüebenbach, der den Trübsee entwässert und ca. 1 km oberhalb der Engelberger Aa in den Arnibach mündet. Am Ausgang der Schlucht Schwändiloch erreicht die Aa unter der Zingelflue das Ausgleichsbecken für das Kraftwerk Dallenwil bei Obermatt. Anschliessend fliesst sie zwischen der Felswand bei Hinter Rugisbalm und dem Schuttfächer des Eugenibachs hindurch nach Mettlen hinunter. Nun fliesst die Aa in einem breiten Bett, das seit dem Hochwasser 2005 mit beträchtlichen Mengen von Schutt und Geröll gefüllt ist, erneut durch einen Auwald. Beim Weiler Grafenort, der noch zur Gemeinde Engelberg gehört, erreicht sie die breite Talsohle des unteren Engelbergertals. In diesem Abschnitt bildet sie die Grenze zwischen Obwaldner Gebiet auf der rechten und Nidwaldner Gebiet auf der linken Seite. 800 m nördlich tritt sie endgültig nach Nidwalden über. Sie fliesst nun meist zwischen Wiesen auf der flachen Talsohle, jedoch weiterhin mit beträchtlicher Strömung. Sie durchquert die Gemeinden Wolfenschiessen und Dallenwil, fliesst vorbei an Büren und Oberdorf. Ab hier wird der Fluss auch als Aawasser bezeichnet. Östlich von Stans biegt der Flusslauf nach Osten ab, dabei berührt er in der Flussbiegung die Gemeindegrenze von Stans. Kurz nach dem ehemaligen Kraftwerk der Bürgenstock-Bahngesellschaft bei Eggertsbiel, das von 1888 bis 1996 bestand, unterquert die Aa neben der alten Fadenbrücke die Kantonsstrasse und die Autobahn A2 und fliesst neben dem Flugplatz Buochs durch die Buochser Allmend und dann am Rand der Dorfsiedlung von Buochs in den Vierwaldstättersee. 500 Meter vor der Mündung liegt das Kraftwerk Am Aawasser. Das 229,07 km² grosse Einzugsgebiet der Engelberger Aa liegt in den Urner Alpen und in den Voralpen. Es wird durch sie über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert. Es besteht zu 27,4 % aus bestockter Fläche, zu 36,8 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 2,5 % aus Siedlungsfläche und zu 33,3 % aus unproduktiven Flächen. Die Flächenverteilung Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1604,5 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 430 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3194 m ü. M. Grössere Zuflüsse sind der Dürrbach, der Arnibach und der Secklisbach. Anmerkungen zur Tabelle Bei der Mündung der Engelberger Aa in den Vierwaldstätterseebeträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 12,42 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist b-glacio-nival, und ihre Abflussvariabilität beträgt 15. Erst seit dem Hochwasser von 1471 fliesst die Engelberger Aa in ihrem heutigen Bett zu ihrer Mündung in den Vierwaldstättersee bei Buochs. Zuvor teilte sich der Fluss bei Oberdorf in drei Arme – einer ergoss sich bei Stansstad in den Vierwaldstättersee, ein zweiter floss in die sumpfige Riedlandschaft beim Ächerli, und der dritte Arm schlängelte sich unterhalb des Buochserhorns vorbei nach Buochs. Die Schuttmassen des Hochwassers von 1471 verschütteten die beiden seitlichen Arme und verwirklichten so die schon auf der Nidwaldner Landsgemeinde von 1462 angestrebte politische Lösung einer Flussumleitung, die aber aufgrund des Widerstands der Landleute von Buochs nicht verwirklicht worden war. Grössere Korrekturmassnahmen setzten im ganzen 20. Jahrhundert ein, ausgelöst durch das Hochwasser von 1910. Würden sich heute ähnliche Schäden ergeben wie 1910, rechnet das Bundesamt für Wasser und Geologie mit einer Schadenssumme von bis zu 100 Millionen Franken. Beim Hochwasser im August 2005 überschwemmte die Engelberger Aa nach tagelangen Regenfällen fast den gesamten Talboden von Engelberg. Umfangreiche Evakuierungen wurden erforderlich. Die Hauptstrasse des Tals und die Bahntrasse wurden schwer beschädigt; am oberen Ende der Aaschlucht wurde der gemeinsame Viadukt, über den sie führten, vom Wasser weggerissen. Der Ort war für zwei Wochen nur auf dem Luftweg erreichbar. Auch einige Erdrutsche traten auf, die Gleise des Bahnhofs Obermatt wurden verschüttet, und beim Ausgleichsbecken des Elektrizitätswerks von Obermatt drohte ein Dammbruch. Das Hochwasser von 2005 war das stärkste seit etwa 100 Jahren und überflutete etwa 500 Hektar Land. Von der Quelle am Surenenpass bis nach Dallenwil im unteren Engelbergertal ist die Aa von abwechslungsreichen Wegen gesäumt. Zum Teil sind dies Bergwanderwege, in den flacheren Passagen auch bequeme Spazierwege wie der schattige, dem bewaldeten Ufer entlang führende Professorenweg in Engelberg. Der Pfad auf der Talsohle der Aaschlucht, unmittelbar im Tobel zwischen Engelberg und Grafenort, war unterbrochen und ist nach einer Sanierung im Frühjahr 2009 wieder begehbar. Für Abenteuer-Urlauber dient die Aa mitunter als Revier für Wildwasserfahrten mit dem Schlauchboot. Einige der tief eingeschnittenen Seitentäler sind auch beliebte Reviere für Rafting. Auf ihrem Weg wird die Engelberger Aa von rund 60 Brücken und Stegen überspannt. Die Örtigenbrücke (1861) in Engelberg ist die älteste Steinbogenbrücke in Obwalden. Die Engelberger Aaschlucht ist eine richtige Brückenschlucht. Der restaurierte Erlebnisweg Aaschlucht führt über sieben moderne Stahlbrücken, drei davon sind innovative Hängebrücken. Die A2 Autobahn (1970) überspannt den Fluss in Buochs. Vier gedeckte Holzbrücken überqueren den Fluss, wobei die Fadenbrücke (1852) in Buochs denkmalgeschützt ist. Regierungsrat des Kantons Obwalden: Bericht über die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe 2005 (PDF-Datei; 342 kB) Flussbeschreibung für Wasserfahrten Hydrodaten der Engelberger Aa auf der Website des BAFU