place

Reichardtswerben

Ehemalige Gemeinde (Burgenlandkreis)Ersterwähnung im 9. JahrhundertGemeindeauflösung 2010Ort im BurgenlandkreisOrtschaft von Weißenfels
Reichardtswerben in Weißenfels
Reichardtswerben in Weißenfels

Reichardtswerben ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Auszug des Wikipedia-Artikels Reichardtswerben (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Reichardtswerben
von-Seydlitz-Straße,

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: ReichardtswerbenBei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.25 ° E 11.949722222222 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

von-Seydlitz-Straße

von-Seydlitz-Straße
06667 , Reichardtswerben
Sachsen-Anhalt, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

Reichardtswerben in Weißenfels
Reichardtswerben in Weißenfels
Erfahrung teilen

In der Umgebung

Bauernstein Reichardtswerben
Bauernstein Reichardtswerben

Der Bauernstein von Reichardtswerben war ein Gerichtsstein in der Stadt Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Das heutige Kleindenkmal dieses Namens steht scheinbar nicht unter Denkmalschutz, denn es ist weder im Denkmalverzeichnis noch im Bodendenkmalverzeichnis aufzufinden.Bauernsteine sind aufgrund ihres schlichten Aussehens häufiger unbedacht zerstört worden. Ein solcher Fall liegt auch in Reichardtswerben vor. Hier wurde der Bauernstein angeblich in den 1970er Jahren für den Straßenbau verwendet. Ähnlich wie beim Bauernstein Erdeborn stellte man aber Jahrzehnte später wieder einen Stein auf. Dieser trägt heute die Inschrift Bauernstein und dient somit als Denkmal für den einstigen rechtlichen Dorfmittelpunkt. Der heutige Bauernstein befindet sich im Nordosten des Dorfes auf einem dreieckigen Platz namens Posendorfer Spitze, den die Ernst-Thälmann-Straße im Süden und Westen sowie die von-Seydlitz-Straße im Norden bilden.Im Jahr 1929 schilderte Siebert das zwischenzeitliche Schicksal des Steines. Er schrieb: Der Bauernstein von Reichardtswerben (…) stand unter einer Kastanie auf dem Gemeindeplatz inmitten des Dorfes. Jetzt hat man den Platz mit Wohnhäusern bebaut. Achtlos wurde der Stein zur Seite geschoben. An einem Durchschlupf, halb im Erdreich versunken, trauert er. Dieser Stein wurde scheinbar auch 1984 noch registriert. Damals befand er sich zwischen Kirche und Teich, teilweise in der Erde verborgen. Im Jahr 2003 konnten dieselben Personen den Stein aber dort nicht mehr auffinden.An solchen Bauernsteinen versammelte sich die Gemeinde zur Besprechung von Dorfangelegenheiten – etwa die Einstellung einer Hebamme oder eines Hirten – sowie zur Klärung von kleineren Rechtsstreitigkeiten. Der Dorfvorsteher (oft ein Bauermeister oder Schultheiß) stellte sich während der Zusammenkunft auf den Bauernstein und die Gemeinde versammelte sich um ihn. Die Mehrzahl der Bauernsteine besitzt daher eine flache Oberfläche. Auf diese Art wurden oft auch Anordnungen verlesen, damit sie jeder versteht. Dieser Rechtsbrauch kam erst im 19. Jahrhundert außer Gebrauch.

Mauerkammergrab im Janushügel
Mauerkammergrab im Janushügel

Das Mauerkammergrab im Janushügel von Reichardtswerben, einem Ortsteil von Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt, wurde im Jahr 1959 von Ursula Schlenther (1919–1979) ausgegraben. Das West-Ost orientierte Mauerkammergrab lag am östlichen Rand des mehrschichtigen Janushügels mit einer zentralen Bestattung der Baalberger Kultur. Gefunden wurde als unterste Schicht ein ebenerdiges etwa sieben Meter langes Pflaster aus hellen Kalksteinplatten mit intensiven Brandspuren. Auf diesem lagen teils kalzinierte, teils unverbrannte Skelettreste eines Mannes und eines Kindes. Als Beigaben fanden sich Kupferspiralen, die Scherben einer Schnuramphore und durchbohrte Tierzähne. Darüber befand sich eine Schicht aus rotem Sandstein, von einer Plattenlage bedeckt. Darauf lagen die Überreste zweier Erwachsene und eines Kindes. Die Reste eines Erwachsenenskeletts waren angekohlt. Als Beigaben fanden sich der Rest eines Holzgefäßes, reichlich durchbohrte Hundezähne und ein Schleifstein. Dieser Komplex war von einer weiteren Plattenschicht abgedeckt, auf der sich eine Baumsargbestattung befand. Als Beigaben wurden eine unverzierte Scherbe und durchbohrte Hundezähne gefunden. Außerdem wurden in der Grabanlage eine Pfeilspitze aus Feuerstein, verstreuter Leichenbrand, Scherben und Kupferreste festgestellt. Die Befundbeurteilung wird durch starke Störungen erschwert. Ursula Schlenther (1962 S. 66 ff.), glaubt die Anlage der Schnurkeramik zuschreiben zu müssen, da die Scherben auf der mehrschichtigen Pflasterung schnurkeramisch sind. Sie sieht in den spärlichen Walternienburg-Bernburger Resten am Ostrand ein zerstörtes Walternienburg-Bernburger Grab. Waldemar Mathias (1982 S. 137) nimmt an, dass es sich um ein von der Schnurkeramik nachgenutztes Walternienburg-Bernburger Primärgrab handelt. Diese Ansicht stützen der Grabbau, der Grabbrand, die Kupferreste und die vielen durchbohrten Tierzähne. Die Scherbenanhäufung im Osten, wo man den ehemaligen Zugang vermuten kann, stellt folglich ausgeräumte Walternienburg-Bernburger Reste dar. Von der zusammengestürzten Dachabdeckung kann die oberste Plattenschicht stammen. Die darauf liegende Baumsargbestattung wäre als letzte Nachbestattung zu sehen. Das Grab scheint einen Hügel gehabt zu haben, der schließlich mit dem Baalberger Hügel verschmolz. Die geringe Scherbenmenge lässt keine Aufteilung zwischen Walternienburg und Bernburg zu, aber das Gebäude weist mehr zur Bernburger Kultur. Als Nachbestattung im Baalberger Hügel angesehen werden darf die zwischen dem Baalberger Grab und der Walternienburg-Bernburger Grabanlage liegende Salzmünder Bestattung, die in ihrem Grabbau bereits Bernburger Formen vorwegnimmt (mutmaßlicher Holzbau und Pflaster mit Steineinfassung). Im Ort liegt der Bauernstein Reichardtswerben.

Meilenstein (Weißenfels)
Meilenstein (Weißenfels)

Der Meilenstein in Weißenfels ist ein Kleindenkmal in der linkssaalischen Neustadt von Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Die Merseburger Straße im Norden von Weißenfels ist die Hauptstraße der Neustadt und gehört zu der historischen preußischen Chaussee von Berlin bis an die thüringische Grenze bei Giebelroth, die in den 1820er Jahren entstand. Sie war früher in Viertelmeilenabständen mit Meilensteinen besetzt, von denen sich aber nur noch wenige Exemplare erhalten haben. Von der Landeshauptstadt steht der Stein 26 Meilen entfernt, das entspricht 195,8 Kilometern. Zudem geben die Inschriften des Obelisken die Entfernungen nach Halle (4 Meilen), Merseburg (2 Meilen) und Weißenfels selbst an. Die letzte Angabe ist nicht gesichert überliefert und auch nicht mehr völlig zu entziffern, man geht aber von 3/8 Meile bis Weißenfels aus, da sich am Ganzmeilenstein in Merseburg die Angabe 2 3/8 Meilen nach Weißenfels findet.Im Denkmalverzeichnis ist der Distanzanzeiger mit der Erfassungsnummer 094 66152 als Baudenkmal eingetragen. Die benachbarte Kleingartenanlage nennt sich Am Meilenstein, was dessen einstige Wirkung in der Landschaft unterstreicht. Heute steht der Stein geschützt – aber auch etwas verborgen – in einer Hecke an der Landesstraße 182 nahe der Auffahrt auf die Bundesstraße 91 an der Westseite. Er wurde im Jahr 2003 saniert und mit einer neuen Adlerplatte versehen. Der Verbleib der Sitzbänke ist nicht geklärt. Da der Stein heute auf einem Betonfundament steht, sind sie vermutlich nicht mehr vorhanden.