Der Rhäden bei Obersuhl und Bosserode liegt in einer Senke im Tal der Werra im hessisch-thüringischem Grenzland. Auslaugungen von Kalisalzen aus dem, aus marinen Sedimenten entstandenem Zechstein und tektonische Vorgänge haben hier zu einem schrittweisen Nachsacken des Untergrunds geführt. Die einstige Sumpflandschaft wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts trockengelegt und bis in die Nachkriegszeit bearbeitet. Mit dem Ausbau der DDR-Grenzanlagen verfiel das Entwässerungssystem, was zur Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung führte. In den 1970er Jahren begannen Naturschützer mit den Arbeiten zur Rückführung des Rhädens zu einem Feuchtbiotop, um den in ihrem Bestand bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen angemessenen Lebensraum zu sichern. Nach abgeschlossener Rekultivierung war (wieder) eine Auenlandschaft entstanden, in der stark geschützte Arten wie Kammmolch, Bitterling und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling ein Refugium finden. Vor allem jedoch für Vogelarten ist der Rhäden als Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet von überregionaler Bedeutung.Um das Gebiet mit seinem breiten Spektrum an Feuchtlebensräumen zu erhalten und zu sichern wurde die Fläche im Jahr 1973 zum Naturschutzgebiet erklärt und später als ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet in dem europaweiten Netz von Schutzgebieten „Natura 2000“ verankert. Nach der Grenzöffnung schloss sich die ehemalige „DDR“-Gemeinde Dankmarshausen dem Konzept eines einheitlichen, grenzübergreifenden Naturschutzgebietes an und die ökologische Ergänzung des Schutzgebiets folgte mit dem „Dankmarshäuser Rhäden“ auf der thüringischen Seite. Das Projekt wird als die Realisierung eines der ersten gesamtdeutschen Schutzvorhabens angesehen. Schwerpunkt hüben wie drüben ist der Vogelschutz sowie auch der Schutz der hier vorkommenden Pflanzen, Amphibien und Libellen.