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Supersam (Warschau)

Abgegangenes Bauwerk in WarschauBauwerk aus MetallErbaut in den 1960er JahrenZerstört in den 2000er Jahren
Supersam w Warszawie
Supersam w Warszawie

Der Supersam war ein 1962 errichteter Selbstbedienungsladen mit Selbstbedienungsrestaurant im Zentrum von Warschau. Bei der Eröffnung war der Supersam der erste Supermarkt in einer großen Halle in der Volksrepublik Polen. Im Jahr 2006 wurde er abgebrochen, um Platz für ein Hochhaus zu schaffen. Die Silbe sam bedeutet auf Polnisch „selbst“ und ist als Kurzform von samoobsługa, „Selbstbedienung“ gemeint. Das Gebäude sollte ein Experiment für eine moderne Form des staatseigenen Handels der Volksrepublik darstellen. Die damals bahnbrechende Funktion wurde in einem architektonisch ungewöhnlichen Gebäude untergebracht, das vom Architekten Jerzy Hryniewiecki in Zusammenarbeit mit Maciej und Ewa Krasiński, Maciej Gintowt sowie den Bauingenieuren Wacław Zalewski, Stanisław Kuś, Andrzej Żórawski und Józef Sieckowski geplant wurde. Der Entwurf wurde bei der Architektur-und-Design-Biennale von São Paulo mit einem Preis ausgezeichnet. Der Supersam bildete den Abschluss der Puławska-Straße, der Ausfallstraße in Richtung Süden. Das über 100 Tonnen schwere Dach wurde als eine Tensegrity-Konstruktion entworfen, eine der ersten dieser Art weltweit. Dieses Konstruktionsprinzip ergab einen großen stützenlosen Verkaufsraum mit 1000 Quadratmetern Grundfläche. Die Decke wurde von unten mit brandimprägniertem Holz verkleidet. Nach über 40 Jahren Betrieb zeigte das an Stahlseilen aufgehängte Dach einem 2004 bestellten Gutachten zufolge Rostschäden. Als das Gutachten Anfang 2006 an die Öffentlichkeit gelangte, kam es zu einer Kontroverse um Abriss oder Sanierung. Anstatt die Stahlseile auszutauschen, um das Gebäude zu erhalten, wie einer der damaligen Konstrukteure vorschlug, behauptete der Leiter der Bauaufsicht, es bestehe akute Einsturzgefahr und verfügte die sofortige Schließung. Der letzte Verkaufstag war der 9. April 2006. Das Gutachten diente als Begründung für den Abriss, der im November 2006 trotz heftiger Proteste von Warschauer Architekten begann. Die Stahlkonstruktion wurde abmontiert und sollte an einem anderen Ort wiederaufgebaut werden, was aber nicht geschah. Unmittelbar nach dem Abriss begann der Bau des Plac-Unii-Hochhauses.

Auszug des Wikipedia-Artikels Supersam (Warschau) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Supersam (Warschau)
Puławska, Warschau Mokotów (Warschau)

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Plac Unii

Puławska 2
02-566 Warschau, Mokotów (Warschau)
Woiwodschaft Masowien, Polen
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Supersam w Warszawie
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Warschauer Regenbogen
Warschauer Regenbogen

Der Warschauer Regenbogen war ein Werk der Künstlerin Julita Wójcik (* 1971). Er stand auf dem Warschauer Erlöserplatz (poln.: Plac Zbawiciela). Seit Juni 2012 bildete er den Gegenstand ununterbrochener Auseinandersetzungen. Der Regenbogen bestand aus einer bogenförmigen Stahlkonstruktion mit 9 Metern Höhe und 26 Metern Spannweite, die von 22.300 Kunstblumen in Regenbogenfarben bedeckt wurde. Er stand inmitten des runden Platzes in dem MDM-Wohnviertel, gegenüber der katholischen Erlöserkirche. Die Konstruktion entstand anlässlich der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2011 im Auftrag des Warschauer Adam-Mickiewicz-Institutes und wurde am 24. September 2011 vor dem Gebäude des Europäischen Parlaments aufgestellt. Nach dem Ende der polnischen Ratspräsidentschaft wurde der Regenbogen am 8. Juni 2012 am Warschauer Erlöserplatz aufgestellt. In vielen Interviews erklärte Wójcik, dass sie keine Absicht hatte, dem Regenbogen eine ideologische oder politische Bedeutung zuzuschreiben. Dennoch wurde in katholischen Kreisen – auch wegen des Standortes vor der Erlöserkirche – das Kunstwerk kritisch als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung LGBT zugeschrieben. Anhänger des Projektes argumentierten dagegen, dass in der Bibel der Regenbogen nach dem 1. Buch Mose als Zeichen des Bundes des Gottes mit Noah und den Menschen gilt (Gen 9,8–17 ). Trotzdem wurde der Regenbogen bis 11. November 2013 fünfmal in Brand gesteckt, zuletzt durch Teilnehmer eines Rechtsextremisten-Aufmarsches. Auch nach dem letzten Brand versprach die Stadtpräsidentin von Warschau, Hanna Gronkiewicz-Waltz, den Wiederaufbau. Die ausgebrannte Stahlkonstruktion wurde Anfang 2014 auseinandermontiert und in einer Werkstatt mit neuer Feuer- und Rostschutzbeschichtung sowie mit einer Sprinkleranlage versehen. Danach erhielt sie 22.300 neue künstliche Blumen in Regenbogenfarben und wurde zum 1. Mai 2014 – dem 10. Jahrestag der Beitritts Polens zur EU – am alten Platz aufgestellt. Die Autorin und das Adam-Mickiewicz-Institut hatten im Vorfeld den Vorschlag klerikaler Kreise abgelehnt, den Regenbogen statt in schwul-suspekte Regenbogenfarben in weiß-rote Nationalfarben zu verkleiden. Schon am 1. Mai 2014 wurde der Regenbogen von etwa hundert Ultranationalisten mit Eiern beworfen. In der Nacht vom 6. zum 7. Dezember 2014 wurde er erneut von einem betrunkenen Täter angezündet.Der Regenbogen wurde in der Nacht vom 26. zum 27. August 2015 abgebaut. Die nächtliche Demontage fand statt, weil nachts keine Straßenbahnen über den Platz verkehren und eine Demontage tagsüber den Verkehr erheblich beeinträchtigt hätte. Die Künstlerin erklärte den Abbau nicht als Kapitulation vor dem ständigen Druck von konservativen Kreisen, die im Regenbogen das LGBT-Symbol sahen, sondern sah ihre von Beginn an als temporäres Werk gedachte Aktion als beendet an.