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Schwingen (Schwarzenbach an der Saale)

Ersterwähnung 1364Geographie (Schwarzenbach an der Saale)Ort im Landkreis Hof
Schwingen 2014 xy 1
Schwingen 2014 xy 1

Schwingen (fränkisch Schwinga) ist ein Gemeindeteil von Schwarzenbach an der Saale im oberfränkischen Landkreis Hof. Einzige Zufahrt ist eine Stichstraße, die in Höhe der Stadt Schwarzenbach nach Norden von der Bundesstraße 289 abzweigt. Im Westen des Ortes verläuft die Saale, im Osten die Lamitz. Der Jean-Paul-Weg führt durch den Ort. Über die Lamitz führt ein Steg von 1790, der ein Baudenkmal ist. Er besteht aus Granitplatten, die von zwei Granitpfeilern getragen werden und mit Eisen geklammert sind. Er trägt die Gravur „I K 1790“. Das Angerdorf wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert mit vier Höfen gegründet und im Spätmittelalter durch einen weiteren Hof erweitert. Die erste urkundliche Erwähnung war 1364. 1390 befanden sich zwei Höfe im Besitz der Familie von Kotzau auf Fattigau, die beiden Höfe der Hirschberger waren wüst. Die beiden Familien traten später als Lehensnehmer der Burggrafen von Nürnberg bzw. der Markgrafen von Bayreuth auf. Im 19. Jahrhundert kamen die Schönburg-Waldenburg als Besitzer hinzu. Nach Ernst lebten im Ort 1868 13 Familien bzw. 68 Einwohner. Vor seiner Eingemeindung nach Schwarzenbach an der Saale bildete der Ort mit Quellenreuth eine Gemeinde im Landkreis Rehau.

Auszug des Wikipedia-Artikels Schwingen (Schwarzenbach an der Saale) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Schwingen (Schwarzenbach an der Saale)
Schwingen, Schwarzenbach a.d.Saale

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Breitengrad Längengrad
N 50.23333333 ° E 11.94638889 °
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Adresse

Schwingen

Schwingen
95126 Schwarzenbach a.d.Saale
Bayern, Deutschland
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Schwingen 2014 xy 1
Schwingen 2014 xy 1
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In der Umgebung

Gedenkstätte Langer Gang
Gedenkstätte Langer Gang

Die Gedenkstätte Langer Gang erinnert als Baudenkmal in Schwarzenbach an der Saale an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Gedenkstätte befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Sie erinnert an die Opfer des Außenlagers Helmbrechts des Konzentrationslagers Flossenbürg, insbesondere an den Todesmarsch von Helmbrechts nach Volary. Viele der an dem Marsch beteiligten Frauen starben auf dem Weg. Das Gebäude, das nun als Gedenkstätte dient, war eines der Quartiere. Ludwig Mertel verarbeitete 1999 unter anderem Aufnahmen der amerikanischen Militärbehörden zu einer Dokumentation. Die Gedenkstätte wurde 2004 eröffnet und wird vom Verein gegen das Vergessen betreut. Sie ist an jedem ersten Sonntag im Monat und nach Absprache geöffnet. Als Nebengebäude des heute evangelisch-lutherischen Gemeindehauses Bahnhofsplatz 2 steht das Gebäude der Gedenkstätte unter Denkmalschutz (D-4-75-168-8). Es ist mit dem Hauptgebäude Ende des 19. Jahrhunderts als Backsteinbau mit Sandsteingliederungen im Stil der Neorenaissance entstanden. Das Außenlager Helmbrechts wurde am 13. April 1945 wegen der heranrückenden amerikanischen Truppen geräumt. 1170 Frauen und Mädchen erreichten noch am Abend Schwarzenbach an der Saale. Der Marsch über Rehau, Neuhausen, Zwodau bis nach Volary kostete mindestens 147 Frauen das Leben. Sie starben an Entkräftung, Krankheiten oder wurden vom Wachpersonal ermordet. Nach einer Strecke von 200 Kilometern wurde der Marsch am 4. Mai 1945 in Volary durch die Amerikaner gestoppt. Auf dem Friedhof von Schwarzenbach an der Saale liegen die sechs im Ort verstorbenen Frauen begraben, sie haben keinen eigenen Grabstein, es ist aber bekannt, dass sich die Gräber mit in der Zeile von Grabsteinen aus der Zeit des Kriegsendes befinden. Die Gräberzeile liegt am hinteren Rand des Friedhofs neben dem Haus des Bestatters. Hier findet sich außerdem das Grab eines Zwangsarbeiters und das Grab des KPD-Mitglieds Hans Grüner, der zehn Jahre Konzentrationslager Dachau und Mauthausen überlebte, aber im April 1946 verstarb. Lagerleiter war der SS-Unterscharführer Alois Dörr, der eine brutale Herrschaft ausübte. Er musste sich 1969 vor dem Schwurgericht in Hof wegen Mordes in 217 Fällen verantworten. Allein während des Todesmarsches starben 59 Häftlinge auf seinen Befehl hin oder wurden von ihm selbst erschossen. Er wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, kam 1979 jedoch aufgrund einer Begnadigung durch den bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel frei.