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Gipskarstlandschaft Heimkehle

Geographie (Harz)Geographie (Südharz)Naturschutzgebiet im Landkreis Mansfeld-SüdharzSchutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in EuropaUmwelt- und Naturschutz (Harz)
Waldgebiet in EuropaWaldschutzgebiet in Sachsen-Anhalt
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Die Gipskarstlandschaft Heimkehle ist ein Naturschutzgebiet in der Gemeinde Südharz im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG 0160 ist rund 66 Hektar groß. Es ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Alter Stolberg und Heimkehle im Südharz“. Nach Osten grenzt es größtenteils an das Landschaftsschutzgebiet „Harz und Vorländer“, nach Westen an das in Thüringen liegende Landschaftsschutzgebiet „Alter Stolberg“. Das Gebiet steht seit 1995 unter Schutz (Datum der Verordnung: 28. August 1995). Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Mansfeld-Südharz. Das aus zwei Teilflächen bestehende Naturschutzgebiet liegt östlich von Nordhausen an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen am Rand des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz und des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt. Es stellt einen Bereich im Südharzer Zechsteingürtel mit einer Vielzahl bedeutsamer Karst­erscheinungen an der Ostflanke des Alten Stolbergs und im Randbereich des Thyra-Durchbruchstales unter Schutz. Die Steilhänge an der Ostflanke des Alten Stolbergs sind hier überwiegend in nördliche und östliche Richtung exponiert. Im Gebiet sind Runsen, Erdfälle, Quelltöpfe, Dolinen und Ponore zu finden. Die Heimkehle, eine Gipshöhle im Reesberg, liegt am Rand des Naturschutzgebietes. Ein Teil der Aue der Thyra ist in das Naturschutzgebiet einbezogen. 21 Hektar des Naturschutzgebietes sind als Totalreservat der natürlichen Entwicklung überlassen. Im Naturschutzgebiet stocken naturnahe Waldbestände. Im Norden dominieren Seggen- und Hainsimsen-Rotbuchenwälder. Sie verfügen nur über eine gering ausgebildete Strauch- und Krautschicht. Auf den Mittel- und Oberhängen im mittleren Teil des Schutzgebietes stocken Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwälder mit Winterlinde, Feldahorn und Elsbeere. In der lückigen Krautschicht wachsen u. a. Leberblümchen, Märzenbecher, Haselwurz, Maiglöckchen, Waldlabkraut, Einblütiges Perlgras, Waldreitgras und Weißliche Hainsimse. In feuchten Runsen und Erdfalltrichtern stocken Eschen-Bergahorn-Schluchwälder. Hier sind z. B. Echtes Lungenkraut, Giersch und Gelber Eisenhut in der Krautschicht zu finden. Daneben sind im Naturschutzgebiet Fichten-, Lärchen- und Birkenbestände zu finden. Der Bereich der Thyra-Aue wird von Grünland geprägt, die angrenzende, 1994 wiedervernässte Talwiese „Am Knie“ in erster Linie durch Feuchtwiesen und Röhrichte. Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. So wurden hier über 80 Brutvogelarten nachgewiesen, darunter Mittelspecht in bewaldeten und Wendehals und Neuntöter in halboffenen Bereichen. Die Höhlen, insbesondere auch die Heimkehle als größtes bekanntes Fledermauswinterquartier des Harzes, haben für Fledermäuse als Winterquartier große Bedeutung, darunter Mopsfledermaus, Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus sowie als Schwärmquartier für Nordfledermaus, Große und Kleine Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus und Braunes Langohr, von denen viele Arten die Höhlen auch als Winterquartier nutzen.Auch Baummarder, Haselmaus, Dachs und Wildkatze kommen im Naturschutzgebiet vor. Weiterhin sind verschiedene Amphibien, darunter Feuersalamander, Molche, Geburtshelfer- und Kreuzkröte sowie Reptilien, darunter Kreuzotter, Ringel- und Glattnatter, Blindschleiche und verschiedene Eidechsenarten im Naturschutzgebiet heimisch. Die Wiesen im Naturschutzgebiet beherbergen eine artenreiche Heuschrecken- sowie eine sehr artenreiche Nachtfalterfauna. Am Rand des Naturschutzgebietes verläuft ein Teil des Karstwanderweges Südharz. An das Naturschutzgebiet schließen sich weitere bewaldete Bereiche, aber auch landwirtschaftliche Nutzflächen an.

Auszug des Wikipedia-Artikels Gipskarstlandschaft Heimkehle (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Gipskarstlandschaft Heimkehle
An der Heimkehle, Südharz

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Breitengrad Längengrad
N 51.496666666667 ° E 10.954444444444 °
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Adresse

Heimkehle

An der Heimkehle 3
06536 Südharz, Rottleberode
Sachsen-Anhalt, Deutschland
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Alter Stolberg (Sachsen-Anhalt) und Grasburger Wiesen
Alter Stolberg (Sachsen-Anhalt) und Grasburger Wiesen

Der Alte Stolberg (Sachsen-Anhalt) und Grasburger Wiesen ist ein Naturschutzgebiet in der Gemeinde Südharz im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG 0135 ist rund 28 Hektar groß. Es ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Alter Stolberg und Heimkehle im Südharz“. Es grenzt im Westen direkt an das Naturschutzgebiet „Alter Stolberg“ in Thüringen sowie stellenweise an das Landschaftsschutzgebiet „Harz und Vorländer“. Das Gebiet steht seit 1995 unter Schutz (Datum der Verordnung: 16. Oktober 1995). In ihm ist das 1993 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Alter Stolberg (Sachsen-Anhalt)“ aufgegangen. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Mansfeld-Südharz. Das Naturschutzgebiet liegt westlich von Rottleberode in der Gipskarst­landschaft des Südharzer Zechsteingürtels. Es ist Bestandteil des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt und des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz. Das Naturschutzgebiet stellt einen kleinen, auf dem Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt liegenden Teil der Ostflanke des Höhenzugs Alter Stolberg sowie das vorgelagerte, vom Krebsbach, einem Nebengewässer der Thyra, durchflossene Auslaugungstal mit Feuchtgrünland und Stillgewässern unter Schutz. Weiterhin sind Streuobstwiesen in das Naturschutzgebiet einbezogen. Im Bereich des Alten Stolbergs mit seinen Steilhängen stocken verschiedene Waldgesellschaften. Auf den verhagerten Standorten des Berges stockt ein als Seggen-Rotbuchenwald ausgeprägter Karstbuchenwald. Die Steilhänge werden von Hainsimsen-Rotbuchenwald eingenommen, während auf den Unterhängen Eschen-Bergahorn-Schluchtwald anzutreffen ist. In der Krautschicht sind u. a. Leberblümchen, Seidelbast, Aronstab, Türkenbundlilie und Hirschzungenfarn zu finden. Weiterhin siedeln Pilze, Farne und Flechten auf den Gipskarststandorten. Der in das Naturschutzgebiet einbezogene Talbereich wird im Westen von extensiv genutztem Feuchtgrünland geprägt, an das sich nach Osten Erlenbruchwaldreste und die Stillgewässer Fauler Teich und der Schloßteich von Rottleberode mit versumpften Uferzonen und hohem Röhrichtanteil anschließen. Die Stillgewässer sind Lebensraum für eine artenreiche Libellen- und Amphibienfauna, darunter Molche und Feuersalamander. Im Bereich des Schloßteiches leben u. a. Rohrweihe, Haubentaucher, Teichralle und Teichrohrsänger. Weiterhin sind Neuntöter und Goldammer im Gebiet heimisch. Daneben bietet das Naturschutzgebiet verschiedenen Fledermäusen, Reptilien wie Blindschleiche, Ringelnatter und Waldeidechse, Baummarder, Haselmaus und Dachs einen geeigneten Lebensraum. Im Krebsbach leben Groppe und Bachneunauge. Das Naturschutzgebiet grenzt im Osten und Norden an landwirtschaftliche Nutzflächen sowie an den Ort Rottleberode. Auf dem Berg im sachsen-anhaltischen Teil des Alten Stolbergs liegt die Ruine der Grasburg.