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Jacobiturmstraße 32 (Stralsund)

Altstädte von Stralsund und WismarBaudenkmal in StralsundBauwerk in StralsundJacobiturmstraße (Stralsund)
Jacobiturmstr. 32a Stralsund IMG 0541
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Das Gebäude mit der postalischen Adresse Jacobiturmstraße 32 ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in der Jacobiturmstraße in Stralsund, an der Ecke zur Badenstraße. Das dreigeschossige und zwölfachsige, traufständige Gebäude ist mittelalterlichen Ursprungs. Die Fassade des langgestreckten Gebäudes lässt drei Bauphasen erkennen. Das Haus ließ der Kaufmann und Ratsherr Peter Bavemann im Jahr 1159 für etwa 800 Gulden auf dem von ihm bereits im Jahr 1552 erworbenen Grundstück an der damaligen Pantinenmacherstraße errichten. Er nutzte den nördlichen Teil als Wohnhaus mit Festsaal und Kamin, den mittleren Teil als Wagenhaus. Nach dem Tod Peter Bavemanns im Jahr 1580 gehörte das Haus dessen Schwiegersohn Cord Bestenböstel. Bei einem Umbau des zunächst sicher nur zweigeschossigen Gebäudes im Jahr 1568 wurde in der jeweils dritten Achse von außen ein Portal eingefügt. Das nördliche Portal ist vollständig erhalten geblieben. Es ist kunstvoll gerahmt mit kannelierten, ionischen Säulen auf hohen Postamenten. Gekrönt wird es von einem flachen Dreiecksgiebel mit gerahmtem Doppelwappen und männlichen, auf den Schrägen liegenden Allegorien. Auch drei aus der Werkstatt des Statius von Düren stammenden Terrakottaplatten gehören zum reichen Schmuck des Portals. Die mittlere Reliefplatte zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die äußeren Platte zeigen Bildnisse. Der mittlere, vierachsige Teil des Gebäudes stürzte im 17. Jahrhundert ein und wurde neu aufgebaut; dabei erhielt er eine Gliederung aus Kolossalpilastern. Im Jahr 1725 erwarb der Kaufmann Johann Victor Ehlers das Haus, ihm gehörte auch das Haus Badenstraße 13, das sich mit dem Haus in der Jacobiturmstraße den Hof teilt. Im Jahr 1880 erwarb die Stadt Stralsund die Gebäude Jacobiturmstraße 32 und Badenstraße 13, ersteres wurde an die Nordbahn vermietet. Ab 1894 wurde das Haus umgebaut, es entstanden Mietwohnungen und Büros. Bei einer Restaurierung im Jahr 1976 wurde der Putz entfernt. Das Haus wurde im Jahr 2014 saniert, dabei wurden die drei Gebäudeteile farblich gegeneinander abgesetzt. Das Haus liegt im Kerngebiet des von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Stadtgebietes des Kulturgutes „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. In die Liste der Baudenkmale in Stralsund ist es mit der Nummer 356 eingetragen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Jacobiturmstraße 32 (Stralsund) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Jacobiturmstraße 32 (Stralsund)
Jacobiturmstraße,

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N 54.3145916 ° E 13.0921865 °
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Adresse

Jacobiturmstraße 32
18439 , Altstadt
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Jacobiturmstr. 32a Stralsund IMG 0541
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Heilgeiststraße 74 (Stralsund)
Heilgeiststraße 74 (Stralsund)

Das Gebäude mit der postalischen Adresse Heilgeiststraße 74 ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in der Heilgeiststraße in Stralsund, an der Ecke zur Jacobiturmstraße. Der zweigeschossige giebelständige Putzbau mit Schweifgiebel wurde im 17. Jahrhundert errichtet, im Kern ist das Gebäude älter. Die Fassade ist schlicht gestaltet. Gesimse trennen die Geschosse optisch. Auch der Schweifgiebel ist durch Gesimse optisch in drei Geschosse geteilt. Er weist segmentbogige Luken auf. An der östlichen Längswand sind Spuren des älteren Kerns des Gebäudes zu sehen: eine Mauerpartie mit Segmentbogenblende. Das Haus liegt im Kerngebiet des von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Stadtgebietes des Kulturgutes „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. In die Liste der Baudenkmale in Stralsund ist es mit der Nr. 341 eingetragen. Das Giebelhaus trug bis 1869 die Nummer A 348 und wurde einige Jahre nach der politischen Wende 1989/90. Die alten Rudimente des Gebäudes treten laut Denkmalliste der Stadt Stralsund an der östlichen Längswand zutage, wo eine Mauerpartie mit Segmentbogenblende erhalten ist. Erste Nachrichten zur Geschichte des Hauses sind aus dem beginnenden 18. Jahrhundert überliefert. In der sogenannten Schwedischen Landvermessung wurde das Gebäude, dessen Eigentümer zu jener Zeit der Losbäcker (Bäcker feiner Backwaren) Christian Sievert war, erstmals ausführlich beschrieben: Im Haus befand sich also über Jahrhunderte eine Bäckerei. Eckgebäude der Stralsunder Altstadt wurden früher häufig als Bäckereien genutzt. Dadurch verminderte sich das Risiko, dass bei einem eventuell ausbrechenden Brand das Feuer auf benachbarte Häuser übergriff. Im Jahr 1763 erwarb der Kuchenbäcker Johann Carl Klopp das Giebelhaus für 1700 Reichstaler. Ihm folgten als Eigentümer des Hauses im Jahre 1799 der Kuchenbäcker Christian Wilhelm Haak, 1834 der Sohn des Bäckermeisters namens Christian Wilhelm Haak, 1837 Bäckermeister Carl Hermann Mohr und 1850 Bäckermeister Adolph Eckert, der nunmehr schon 8000 Taler für den Ankauf des Hauses und der Bäckerei bezahlen musste. Bäckermeister August Wischow ließ im Jahr 1879 das rechte Schaufenster und die Eingangstür einbauen. Das kleine Schaufenster auf der anderen Seite stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahre 1908. Hier konnten die Stralsunder in einer kleinen Material- und Kolonialwarenhandlung der Firma C. F. Schmalz Nachf Lebensmittel und allerlei „Kram“ erwerben. Noch um 1950 befand sich in dem Haus eine Bäckerei. Ebenso existierte noch der Lebensmittelladen der Firma C. F. Schmalz, den als Nachfolger Ernst und Richard Stoldt führten. Mitte der 1950er Jahre wurde das Lebensmittelgeschäft durch einen Fischladen der Handelsorganisation (HO) abgelöst. Aus dem Laden der Bäckerei wurde Anfang der 1960er Jahre eine Verkaufsstelle für Molkereiprodukte. „Milch, Butter und Margarine kauft man bei Polline“ lautete der Slogan; die Verkaufsstellenleiterin hieß Pohle. Einige Jahre später gab es hier Geflügel und Kaninchen. Am 10. April 1981 öffnete im ehemaligen Fischladen die „Gewürzstube“. Die „Ostsee-Zeitung“ vom 18./19. April 1981 schrieb: Nach der Wende schloss neben dem Geflügelladen auch die kleine „Gewürzstube“. Zuletzt befanden sich im Haus ein Modegeschäft und ein Laden des Otto-Versandhauses. Seit Oktober 2015 befindet sich im rechten Ladengeschäft ein Bistro.