Der Begriff Leukämiecluster Elbmarsch bezeichnet eine Häufung (Krebscluster) von Leukämie bei Kindern im Gebiet der Samtgemeinde Elbmarsch (Landkreis Harburg, Niedersachsen) und des benachbarten Geesthacht (Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein), die ab 1990 auftritt. Es handelt sich nach Aussage von EU-Behörden hierbei um die weltweit höchste erfasste Leukämierate auf kleinem Raum bei Kindern und gleichzeitig um den am besten erfassten und dokumentierten Cluster weltweit.
Die Ursache des Clusters ist bisher nicht wissenschaftlich stichhaltig nachgewiesen worden. Die möglichen Ursachen, die bisher von Gutachtern, Bevölkerung oder Journalisten in Betracht gezogen wurden, lassen sich in fünf Kategorien zusammenfassen:
Emissionen der Nuklearanlagen Kernkraftwerk Krümmel und der Geesthachter Forschungsreaktoren, die sich im Cluster-Gebiet befinden
Rückstände der Sprengstofffabrik Krümmel
andere Umweltfaktoren im Gebiet
demografische Faktoren (EUROCLUS-Studie)
ZufallDer Leukämiecluster Elbmarsch ist einer von 240 Leukämieclustern, die im Rahmen der EUROCLUS-Studie bei der Erhebung von 13351 Fällen kindlicher Leukämie (Diagnose in den Jahren 1980–1989) in 17 Ländern identifiziert wurden. 2007 wurden dort 14 Fälle von Leukämieerkrankungen bei Kindern festgestellt, nach nationalem Durchschnitt wären vier zu erwarten gewesen. Die Leukämiehäufigkeit ist damit signifikant erhöht.