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Burg Brie

Abgegangenes Bauwerk in StuttgartBad CannstattBurg in StuttgartOrtsname keltischer HerkunftWüstung in Stuttgart

Die Burg Brie, auch Bry genannt, ist eine abgegangene Burg auf der linken Neckarseite im Vorstadtbereich Brye des Stuttgarter Stadtteils Bad Cannstatt in Baden-Württemberg. Die Anlage ist um 1230 als Wasserburg bzw. als eine mit Wassergräben geschützte Turmhügelburg (Motte) belegt. Sie lag im Bereich der heutigen Hallstraße, im Abschnitt zwischen Aachener Straße und Brückenstraße. In der Nachbarschaft der Burg befanden sich im 13. Jahrhundert vermutlich Wohnhäuser, die den Stadtteil Brie, auch geschrieben Brye, bildeten. In den Jahren 1247 bis 1442 werden Vögte von Brie urkundlich genannt, teilweise lautet die Schreibung auch noch de Brige oder von Brüge. Die Burg Brie wurden im Jahre 1287 wie alle Stuttgarter Burgen sowie bereits 1286 die Stadtmauer von Stuttgart durch Truppen von Rudolf von Habsburg zerstört. Die Anlage ging damals aber noch nicht unter, wie spätere Nennungen belegen. Im Jahre 1604 wird ein Rest der Anlage noch als "kleines altes Häuslein" erwähnt, das längst in bürgerlichem Besitz stand.In der frühen Neuzeit war das Gebiet überwiegend Grünland, der Name Brie/Brye lebte als Flurname weiter sowie als Bezeichnung für die außerhalb der Stadtmauern links des Neckars gelegenen Häuser von Cannstatt. Ab etwa 1830 ging aus dieser frühen Bebauung die heutige Neckarvorstadt von Bad Cannstatt hervor. Der alte Flurname besteht fort in der Bryestraße, einer Querstraße der Aachener Straße in unmittelbarer Nähe der abgegangenen Burg. Der Ortsname Brie hat etymologische Parallelen in Frankreich, der Schweiz und Italien und geht auf das keltische Wort *briga "Hügel, Hügelfestung" zurück.

Auszug des Wikipedia-Artikels Burg Brie (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Burg Brie
Hallstraße, Stuttgart Bad Cannstatt

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Breitengrad Längengrad
N 48.80783 ° E 9.20984 °
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Adresse

Hallstraße 25
70376 Stuttgart, Bad Cannstatt
Baden-Württemberg, Deutschland
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Landhaus Bellevue
Landhaus Bellevue

Das Landhaus Bellevue (französisch für Schönblick) ist ein Gebäude, das sich nach seiner Umsetzung im Jahr 1843 von der linken auf die rechte Neckarseite heute in der Badstraße in Bad Cannstatt befindet. Das Landhaus wurde zusammen mit einigen Nebengebäuden wohl im Jahr 1802 „auf der ‚Belle Vue‘ bei Cannstatt“ als Türkischrot-Färberei erbaut, die der Unternehmer Wilhelm Zais dort gründete. Oskar Gerhardt schreibt darüber: „Wenn man den eigenen späteren Darlegungen des Fabrikanten Zais (in einem Schreiben vom 31. Dezember 1833, worin er dem König sein damaliges benachbartes neues Anwesen zum Kauf anbot) folgen darf, so ist die einstige ‚Bellevue‘ als die Geburtsstätte der württembergischen mechanischen Baumwollspinnerei zu betrachten.“ 1806, also schon vier Jahre später, verkaufte er die Färberei an den württembergischen König Friedrich, der ihm dafür 18.000 fl. zahlte. Im königlichen Besitz wurde das Gebäude zu einem Landsitz ausgebaut; der Architekt Ferdinand Fischer wurde dafür mit dem Zeichnen der Umbaupläne betraut. Von der Bellevue aus führte am Anfang des 19. Jahrhunderts eine Treppe den Kahlenstein empor, die „Stuttgarter Staffel“ genannt wurde und über die man von Cannstatt nach Stuttgart gelangen konnte. Nachdem sie noch 1816 im Zuge der Gartenerweiterung der Bellevue erneuert wurde, brach man sie schon bei der Anlage des Rosensteinparks wieder ab. Zu ihrem 28. Geburtstag am 22. Mai 1816 oder schon zu ihrer Hochzeit im Januar 1816 schenkte der König das Landhaus mit dem darüberliegenden Park seiner Schwiegertochter Katharina Pawlowna als Sommersitz, die das Haus mit ihrem Mann, dem Kronprinzen und später König Wilhelm, noch im gleichen Monat bezog. Zeitgenossen sprachen davon, dass der Lebensstil, den das Paar in dem kleinen Landhaus führte, „schlicht bürgerlich“ gewesen sei. Nach einem Hochwasser im Mai 1817, bei dem das in der Bellevue weilende Königspaar offenbar in Lebensgefahr geriet, verließen König Wilhelm und Königin Katharina das Haus als Wohnsitz. Schon 1820 war von Abrissplänen für das Gebäude die Rede, aber auch mit seiner dritten Ehefrau Pauline hielt sich König Wilhelm in den Folgejahren immer wieder dort auf. Erst 1843 wurde das Landhaus letztlich abgebrochen und die Baumaterialien verkauft, um Platz für den Bau der Wilhelma zu machen; lediglich das Bellevue-Tor erinnert noch an den alten Standort des Gebäudes. Der neue Besitzer baute das Haus am anderen Neckarufer (Badstraße 42 in Cannstatt) wieder auf. In seinem Kaufgesuch an den König schrieb er, er wolle daraus ein „zu Kurzwecken eingerichtete[s] Privathaus“ machen, „in welchem solche chronische Kranke, die an unsrer Quelle und in unsren Bädern Hilfe suchen […], behandelt werden“. Es ist nicht bekannt, ob dieser Zweck tatsächlich umgesetzt wurde. Sicher ist, dass das Haus später ein Finanzamtsgebäude war. Heute wird es von der Stuttgarter Denkmalschutzbehörde als Kulturdenkmal eingestuft. Als Erbauungszeitraum gibt die Behörde das Jahr 1847 an.