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Ruden (Insel)

Ersterwähnung 1254Geographie (Kröslin)Greifswalder BoddenInsel (Europa)Insel (Mecklenburg-Vorpommern)
Insel (Ostsee)
Lage der Insel Ruden
Lage der Insel Ruden

Der Ruden ist eine Insel in der Mündung des Peenestroms vor der zu Mecklenburg-Vorpommern gehörenden Ostseeküste. Der Ruden befindet sich auf dem südlichen Ende der Greifswalder Boddenrandschwelle, dem Rest eines Endmoränenrückens. Durch die Boddenrandschwelle verlaufen als Fahrrinnen das Landtief nördlich des Rudens und das Osttief östlich und südlich des Rudens. Verwaltungstechnisch gehört die Insel zur Gemeinde Kröslin.

Auszug des Wikipedia-Artikels Ruden (Insel) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Ruden (Insel)
Flugplatz, Usedom-Nord

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Breitengrad Längengrad
N 54.20388889 ° E 13.77055556 °
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17449 Usedom-Nord
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Lage der Insel Ruden
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In der Umgebung

Greifswalder Boddenrandschwelle

Die Greifswalder Boddenrandschwelle ist eine Untiefe im Übergangsbereich zwischen dem Greifswalder Bodden und der offenen Ostsee. Die Boddenrandschwelle wurde zusammen mit Teilen der Pommerschen Bucht als Fauna-Flora-Habitat (FFH) nachgemeldet. Die Boddenrandschwelle ist der untermeerische Rest eines Endmoränenrückens. Sie stellt das morphogenetische Bindeglied zwischen den Inseln Rügen und Usedom sowie dem Ruden und der Greifswalder Oie dar. Die Oie auf dem östlichen Vorsprung der Boddenschwelle und der Ruden auf ihrem südlichen Ende sind das Ergebnis von Abtragungs- und Anlandungsprozessen. Die durchschnittliche Wassertiefe in diesem Gebiet beträgt 1,5 bis 2,5 Meter. Zum Bodden im Westen hin nimmt die Wassertiefe nur allmählich zu, während sie zur Pommerschen Bucht im Osten in relativ kurzem Abstand mehr als 10 Meter erreicht. Die Boddenrandschwelle nimmt eine Schlüsselposition für den Wasseraustausch zwischen Greifswalder Bodden und Ostsee ein. Sie macht den Bodden zu einem überwiegend von der Ostsee abgeschlossenen Teilwasserkörper. Ein ungehinderter Einstrom von Ostseewasser in den Bodden erfolgt nur bei Hochwasser, das im Wesentlichen durch die Windverhältnisse hervorgerufen wird. Im Norden und Süden der Boddenrandschwelle befinden sich Untiefenrinnen. Das zwischen dem Peenemünder Haken vor der Nordspitze der Insel Usedom und dem Ruden verlaufende etwa 5 bis 6 Meter tiefe und 2,5 Kilometer lange Osttief ("Ostertief", früher auch "Altes Tief") stellt eine Fortsetzung der Peenestromrinne dar. Vor der westlichen Seite des Rudens lag das „Westtief“ („Westertief“, früher auch „Neues Tief“), das in den Kriegen der frühen Neuzeit durch Schiffsversenkungen unbrauchbar gemacht wurde und in der Folge versandete. Dafür bildete sich im 18. Jahrhundert westlich davon das Landtief südlich des Thiessower Hakens direkt vor dem Mönchgut, mitunter ebenfalls als Neues Tief bezeichnet. Es ist etwa 2,8 Kilometer lang, 60 Meter breit, 5 Meter tief und bildet neben dem Osttief heute den zweiten nördlichen Zugang zum Bodden. Beide Rinnen versandeten mehrmals in der Vergangenheit. Zur Gewährleistung der Nutzung als Seewasserstraße – das Landtief musste nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise für die Handelsschifffahrt gesperrt werden – müssen die Rinnen wiederholt ausgebaggert werden. Die Boddenrandschwelle ist durch ausgedehnte ständig schwach von der Ostsee überspülte Sandbänke mit eingelagerten Riffstrukturen gekennzeichnet. Als Bestandteil der wichtigsten Überwinterungs- und Nahrungsgebiete des Ostseeraums kommen ihr entscheidende hydrografische Schutzfunktionen zu. Daher wurde sie 2007 als marines FFH-Gebiet „Greifswalder Boddenrandschwelle und Teile der Pommerschen Bucht“ gemeldet. Zu den im Gebiet vorkommenden Tierarten gehören unter anderem Kegelrobben, Seehunde, Meerneunaugen, Flussneunaugen, Finten, Lachse und Bitterlinge. Die nordeuropäische Gasleitung durchquert die Boddenschwelle südöstlich des Landtiefs.

Heeresversuchsanstalt Peenemünde
Heeresversuchsanstalt Peenemünde

Die Versuchsstelle des Heeres Peenemünde (kurz meist: Heeresversuchsanstalt Peenemünde, als solche HVP abgekürzt) war eine ab 1936 in Peenemünde-Ost errichtete Entwicklungs- und Versuchsstelle des Heeres, einer Teilstreitkraft der Wehrmacht. Unter dem Kommando von Walter Dornberger, seit Juli 1935 Chef der Raketenabteilung im Heereswaffenamt, und dem Technischen Leiter Wernher von Braun wurde in dem militärischen Sperrgebiet im Norden der Insel Usedom hauptsächlich die erste funktionsfähige Großrakete Aggregat 4 (A4, später ab November 1944 in der NS-Propaganda „Vergeltungswaffe V2“ genannt) entwickelt und getestet. Mit ihrem ersten erfolgreichen Flug am 3. Oktober 1942 war die ballistische Rakete das erste von Menschen gebaute Objekt, das in den Grenzbereich zum Weltraum eindrang. Allgemein gilt Peenemünde daher als „Wiege der Raumfahrt“.Die Heeresversuchsstelle Peenemünde („Werk Ost“) wurde ab 1938 ergänzt von den Anlagen in Peenemünde-West („Werk West“, später Versuchsstelle der Luftwaffe Karlshagen). Der Forschungsbereich wurde als Entwicklungswerk bezeichnet. Anfang 1942 wurde die HVP in Heeresanstalt Peenemünde (HAP) umbenannt, ab Mitte 1943 zur weiteren Tarnung in Heimat-Artillerie-Park 11 Karlshagen (HAP 11). Im Zuge der Umwandlung von HAP 11 in eine Privatfirma im Juli 1944 wurde das Entwicklungswerk in Elektromechanische Werke GmbH Karlshagen (EMW) umbenannt und der Leitung von Generaldirektor Paul Storch, einem Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG, unterstellt, weiterhin mit Wernher von Braun als Technischem Direktor. Die Elektromechanischen Werke GmbH war ein getarnter Betrieb des Reiches und wurde mit einem Stammkapital von 1.000.000 RM am 1. August 1944 beim Amtsgericht Wolgast unter Handelsregister-Abteilung B unter Nr. 31 bzw. unter der Nr. 0-0220-0057 im Zentral-Handelsregister eingetragen. Ab Juni 1943 befand sich auf dem Areal ein KZ-Außenlager. Die Produktion der A4-Rakete fand während der letzten beiden Jahre des Zweiten Weltkriegs im Mittelwerk in einer Stollenanlage im Kohnstein bei Niedersachswerfen mit dem angegliederten KZ Mittelbau-Dora statt.Das Historisch-Technische Museum Peenemünde informiert über die damaligen Geschehnisse und die Geschichte des Ortes.