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Jüngere Burg (Nettersheim)

Baudenkmal in NettersheimBauwerk in NettersheimEhemalige Burganlage in Nordrhein-WestfalenWasserburg im Kreis Euskirchen

Jüngere Burg oder auch Dietrichsburg genannt, ist die Bezeichnung einer abgegangenen Wasserburg in der Gemeinde Nettersheim, Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen. Die Burg diente nach einer Erbteilung im Jahre 1561 dem Dietrich Krümmel von Nettersheim als Wohnsitz. Es handelte sich um eine zweiteilige, von Wassergräben umwehrte Anlage. 1794 kam die Burg in französisches Eigentum und wurde 1813 in bürgerliche Hände verkauft. Im Gebäude wurde eine Wassermühle eingerichtet. Es ist heute zum Wohnhaus (Haus Burgmühle genannt) umgebaut, aber immer noch als Mühlengebäude erkennbar, z. B. durch ein auf Erdbodenniveau stehendes Kellergeschoss, bedingt durch das ehemalige Wasserspiegelniveau. Die Mühleneinbauten wurden Mitte des 20. Jahrhunderts entfernt. Die Funktion als Burg ist noch zu sehen, und zwar alleine daran erkennbar, dass manche der Bruchsteinmauern aus Kalkstein über 1 m dick sind.

Auszug des Wikipedia-Artikels Jüngere Burg (Nettersheim) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Jüngere Burg (Nettersheim)
Bahnhofstraße,

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Breitengrad Längengrad
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Bahnhofstraße 32
53947
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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In der Umgebung

Görresburg
Görresburg

Die Görresburg ist ein gallorömischer Tempelbezirk auf einem Hügel am Rande des Urfttales bei Nettersheim in der Eifel mit einem Heiligtum der Matronae Aufaniae. Sein Ursprung geht nicht in vorrömische Zeit zurück, sondern ein mit einem Holzzaun eingefriedeter Kultplatz mit einem Erdaltar in seinem Zentrum bestand erst seit der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Der heute teilrekonstruierte Haupttempel, der kein gallorömischer Umgangstempel war, wurde Mitte des 2. Jahrhunderts errichtet. Genutzt wurde das Heiligtum wahrscheinlich bis Anfang des 5. Jahrhunderts. Eine Umfassungsmauer umschließt das Heiligtum, das aus drei separaten kleineren Bauten (Cellae) besteht. Auch außerhalb dieser Mauer wurden Gebäudereste gefunden. Die Tempelanlage befindet sich in direkter Nähe zu einem römischen Vicus aus der gleichen Zeit und bildet mit weiteren zahlreichen Siedlungs- und Straßenspuren auf der Nettersheim-Marmagener Hochfläche den römischen Siedlungsbezirk Marcomagus, der bereits im Itinerarium Antonini aufgeführt ist. Die sachlich irreführende Bezeichnung „Görresburg“ geht auf die alte Flurbezeichnung der Fundstätte in der Gemarkung Nettersheim zurück, die aus der Zeit vor der Entdeckung des Römertempels stammt. Das Matronenheiligtum zählt zu den bedeutenden Funden in der römischen Provinz Germania inferior und ist für die siedlungs- und religionsgeschichtliche Forschung im Rheinland von großer Wichtigkeit (vgl. Spickermann 2008). Es wurde im Jahre 1909 entdeckt und vom Provinzialmuseum Bonn unter Leitung von Hans Lehner und Joseph Hagen ergraben. Neben zahlreichen Kleinfunden wurden vor allem Matronendenkmäler und Weihesteine in großer Zahl entdeckt, die auf eine intensive Benutzung der Weihestätte schließen lassen. Insgesamt wurden mehr als 40 Inschriftensteine oder Bruchstücke gesichert. Die Steindenkmäler werden im Rheinischen Landesmuseum in Bonn aufbewahrt. Der Befund wurde in den Jahren 1976 und 1977 gesichert und teilrekonstruiert, so dass die Umrisse der Gebäude heute deutlich werden. Zudem wurden Nachbildungen von drei Weihesteinen an der Tempelwand aufgestellt. Das Heiligtum ist damit seit 1977 touristisch erschlossen und heute Teil des Archäologischen Landschaftsparks, der am 18. Mai 2014 eröffnet wurde und den gesamten Vicus bis zum „Steinrütsch“ in der Urftaue umfasst. Gallo-römischer Tempelbezirk Görresburg bei Nettersheim

Marcomagus
Marcomagus

Marcomagus ist ein römerzeitlicher Siedlungsbezirk an der Römerstraße Trier–Köln. Er ist im Itinerarium Antonini als „Marcomago Vicus“ und auf der Tabula Peutingeriana als „Marcomagus“ verzeichnet. Der Eifelort Marmagen im Kreis Euskirchen leitet seinen Namen von diesem römischen Vicus ab. Die heutige Ortslage von Marmagen weist aber keine nennenswerten römischen Siedlungsspuren auf. Marmagen geht daher wohl auf eine oft vorkommende Namensübertragung in merowingischer Zeit, d. h. im 6. oder 7. Jahrhundert, oder danach zurück.Marcomagus ist zwischen Marmagen und Nettersheim an der Urft anzunehmen. Der ursprüngliche Straßenvicus entwickelte sich in der römischen Kaiserzeit zu einem umfangreichen Siedlungsbezirk mit Tempelanlagen, Werk- und Fabrikationsplätzen und einem dementsprechenden dichten Netz von Wegen und Straßen. Eine hohe Funddichte römischer Spuren belegt eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. In der Nähe von Marcomagus beginnt in der Flur „Grüner Pütz“ die römische Eifelwasserleitung, der sogenannte Römerkanal, der Eifelwasser in die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das römische Köln, leitete. Seit 2009 wird in der Gemarkung Nettersheim an der Urft ein römischer Vicus archäologisch untersucht, und am 18. Mai 2014 wurde im Bereich des Vicus ein Archäologischer Landschaftspark eröffnet, in dem sich die teilrekonstruierte Görresburg befindet und im Bereich „Auf der Alten Gasse“ einige Streifenhäuser sowie am „Steinrütsch“ das Kleinkastell angedeutet sind.