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Marktbrunnen (Lutherstadt Wittenberg)

Bauwerk in Lutherstadt WittenbergBrunnen in Sachsen-AnhaltErbaut in den 1610er JahrenKulturdenkmal in Lutherstadt WittenbergRenaissancebauwerk in Sachsen-Anhalt
Marktbrunnen Wittenberg
Marktbrunnen Wittenberg

Der Marktbrunnen ist ein denkmalgeschützter Brunnen auf dem Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Er gilt als eines der bedeutendsten Werke des Manierismus in der Stadt.Der heutige im Stil der Renaissance gebaute Brunnen entstand 1617 und ersetzte einen 1524 gebauten Brunnen. Der Brunnen verfügt über ein aus Sandstein gefertigtes quadratisches Becken. Auf den Ecken befinden sich toskanische Säulen mit Architrav. Die Aufsätze sind reich mit Tuchgehängen, Masken und Rollwerkkartuschen verziert. Mehrfach fanden Instandsetzungen statt, so auch 1967. Bei dem Brunnen handelte sich um einen Tiefbrunnen. Seit 1986 wird der Brunnen als Röhrwasserbrunnen betrieben. Bereits 1559 wurde die Gewerkschaft Neues Jungfernröhrwasser gegründet. Die zunächst 19 Mitglieder umfassende Gewerkschaft baute aus durchbohrten Baumstämmen ein Röhrensystem, welches über 2,7 Kilometer Quellwasser in die Stadt führte und auf verschiedene Häuser verteilte. Je Abnehmer wurde eine Wassermenge von zehn Litern in vier Minuten abgegeben. Die Gewerkschaft besteht auch heute noch. Der Marktbrunnen wird über das System nun als Röhrwasserbrunnen betrieben. Für das Jubiläumsjahr 2017 wurde der 400 Jahre alte Brunnen komplett erneuert.

Auszug des Wikipedia-Artikels Marktbrunnen (Lutherstadt Wittenberg) (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Marktbrunnen (Lutherstadt Wittenberg)
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Obst- u. Gemüsemarkt

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Sachsen-Anhalt, Deutschland
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„Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg
„Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg

Das „Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg ist ein um 1290 entstandenes Schandmal. Es zeigt als Juden markierte Figuren im intimen Kontakt mit einer Sau, um Christen vor angeblichen Verhaltensweisen von Juden zu warnen und das Judentum zu verleumden. Es gehört zu den etwa 40 erhaltenen Skulpturen einer sogenannten Judensau, die seit 1230 in und an Kirchengebäuden vor allem im deutschen Sprachraum angebracht wurden und den Antijudaismus des damaligen Christentums veranschaulichen. Mit seiner Schmähschrift Vom Schem Hamphoras (1543) machte Martin Luther dieses Exemplar weithin bekannt. Er benutzte es, um den hebräischen Ausdruck Ha-Schem Ha-Mephorasch („der unvergleichliche Name“) zu verhöhnen, mit dem das rabbinische Judentum seit der Antike den Gottesnamen JHWH umschrieb. Folglich erhielt das Relief 1570 die Überschrift Rabini Schem HaMphoras. Deshalb wird es auch als Luthersau bezeichnet. Ab 1983 dachte man in der Stadtkirchengemeinde über den Umgang damit nach. 1988 ließ der Gemeinderat eine Bodenplatte darunter legen, deren Inschrift den christlichen Judenhass selbstkritisch als Wegbereitung des Holocaust benennen soll. Seit 2016 fordern verschiedene Personen und Gruppen, das Relief abzunehmen und in einen musealen Kontext zu verlegen. Mehrere Gerichtsurteile wiesen eine Zivilklage von 2018 gegen die Stadtkirchengemeinde zurück. Der laufende Prozess verstärkte eine bundesweite Debatte zum Umgang mit solchen Skulpturen und die Bemühungen um Aufklärung zu ihrer Geschichte und Rezeption.