place

Lutherstadt Wittenberg

Deutsche UniversitätsstadtEhemalige kreisfreie Stadt in Sachsen-AnhaltEhemaliger Residenzort in Sachsen-AnhaltErsterwähnung 1174Gemeinde in Sachsen-Anhalt
Kreisstadt in Sachsen-AnhaltLutherstadt WittenbergMartin Luther als NamensgeberOrt an der ElbeOrt im Landkreis Wittenberg
DE ST 15 0 91 375 Wittenberg COA
DE ST 15 0 91 375 Wittenberg COA

Wittenberg, seit 1938 amtlich Lutherstadt Wittenberg, ist eine Stadt im östlichen Teil des Landes Sachsen-Anhalt und Sitz des Landkreises Wittenberg. Sie liegt an der Elbe zwischen Dessau-Roßlau im Westen, dem Fläming im Norden, der Dübener Heide im Süden und dem Elbe-Elster-Land im Osten, knapp 100 Kilometer südwestlich der Bundeshauptstadt Berlin und etwa 70 Kilometer nordnordöstlich von Leipzig. Die Stadt stieg infolge ihrer zentralen Lage in Mitteleuropa an der Nord-Süd-Handelsroute Via Imperii zu einem bedeutenden Standort unter anderem für Industrie, Handwerk, Handel und Tourismus auf. Herausragende Bedeutung erlangte Wittenberg als eines der wichtigsten deutschen Zentren politischer, kulturgeschichtlicher und künstlerischer Bestrebungen im 16. Jahrhundert: Die Stadtkirche St. Marien, die Schlosskirche, das Lutherhaus und das Melanchthonhaus gehören seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.

Auszug des Wikipedia-Artikels Lutherstadt Wittenberg (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Lutherstadt Wittenberg
Markt,

Geographische Koordinaten (GPS) Adresse In der Umgebung
placeAuf Karte anzeigen

Wikipedia: Lutherstadt WittenbergBei Wikipedia weiterlesen

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 51.86644 ° E 12.64351 °
placeAuf Karte anzeigen

Adresse

Lutherdenkmal

Markt
06886 , Altstadt (Wittenberg)
Sachsen-Anhalt, Deutschland
mapBei Google Maps öffnen

DE ST 15 0 91 375 Wittenberg COA
DE ST 15 0 91 375 Wittenberg COA
Erfahrung teilen

In der Umgebung

„Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg
„Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg

Das „Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg ist ein um 1290 entstandenes Schandmal. Es zeigt als Juden markierte Figuren im intimen Kontakt mit einer Sau, um Christen vor angeblichen Verhaltensweisen von Juden zu warnen und das Judentum zu verleumden. Es gehört zu den etwa 40 erhaltenen Skulpturen einer sogenannten Judensau, die seit 1230 in und an Kirchengebäuden vor allem im deutschen Sprachraum angebracht wurden und den Antijudaismus des damaligen Christentums veranschaulichen. Mit seiner Schmähschrift Vom Schem Hamphoras (1543) machte Martin Luther dieses Exemplar weithin bekannt. Er benutzte es, um den hebräischen Ausdruck Ha-Schem Ha-Mephorasch („der unvergleichliche Name“) zu verhöhnen, mit dem das rabbinische Judentum seit der Antike den Gottesnamen JHWH umschrieb. Folglich erhielt das Relief 1570 die Überschrift Rabini Schem HaMphoras. Deshalb wird es auch als Luthersau bezeichnet. Ab 1983 dachte man in der Stadtkirchengemeinde über den Umgang damit nach. 1988 ließ der Gemeinderat eine Bodenplatte darunter legen, deren Inschrift den christlichen Judenhass selbstkritisch als Wegbereitung des Holocaust benennen soll. Seit 2016 fordern verschiedene Personen und Gruppen, das Relief abzunehmen und in einen musealen Kontext zu verlegen. Mehrere Gerichtsurteile wiesen eine Zivilklage von 2018 gegen die Stadtkirchengemeinde zurück. Der laufende Prozess verstärkte eine bundesweite Debatte zum Umgang mit solchen Skulpturen und die Bemühungen um Aufklärung zu ihrer Geschichte und Rezeption.