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Haus Maria Rast

Baudenkmal in EuskirchenBauwerk in EuskirchenHerrenhaus in Nordrhein-WestfalenMallinckrodt (Adelsgeschlecht)Schönstattbewegung
Wohngebäude im Kreis Euskirchen
Kreuzweingarten Haus Broich5561
Kreuzweingarten Haus Broich5561

Haus Maria Rast (früher Haus Broich) ist ein ehemaliges Herrenhaus der Adelsfamilie von Mallinckrodt in Kreuzweingarten, einem Stadtteil von Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, das heute als Bildungsstätte der Schönstätter Marienschwestern dient. Seit 1993 steht das Herrenhaus unter Denkmalschutz.

Auszug des Wikipedia-Artikels Haus Maria Rast (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Haus Maria Rast
Josef-Kentenich-Weg,

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Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.611439 ° E 6.772104 °
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Adresse

Katholische Bildungsstätte und Schönstattzentrum Haus Maria Rast

Josef-Kentenich-Weg 1
53881 (Kreuzweingarten-Rheder)
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Kreuzweingarten Haus Broich5561
Kreuzweingarten Haus Broich5561
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In der Umgebung

Belgica vicus

Der Belgica vicus bei Euskirchen-Billig ist eine der am besten erforschten römischen vici im Rheinland. Er befindet sich an einem Römerstraße Marmagen–Wesseling genannten Abzweig der antiken Fernstraße von Trier nach Köln, der Römerstraße Trier–Köln, und wird nach dem Itinerarium Antonini mit dem dort erwähnten Belgica vicus in Deckung gebracht. Die Römerstraße Marmagen-Wesseling führte vom Siedlungsbezirk des Vicus Marcomagus aus, der unweit des heutigen Marmagens lag, über den Vicus von Billig weiter nach Wesseling. Im Bereich des Vicus wird eine Querung mit einer römischen Lokalstraße nach Zülpich angenommen; außerdem zweigte innerhalb des Vicus Belgica eine Straße ab, die wahrscheinlich nach Bonn führte und der Siedlung ihren dreieckigen Grundriss gab. Der Vicus von Billig wurde schon in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts von Auf´m Weerth ergraben. Insgesamt konnten bis heute ca. 1/5 der Siedlung archäologisch erfasst werden. Dabei wurden die Grundrisse von 20 Streifenhäusern erfasst. Auffallend ist, dass keines dieser Häuser hypokaustiert gewesen zu sein scheint. Das ist möglicherweise ein Hinweis auf mangelnden Wohlstand in diesem Ort. Die Fundamentierung des südlichsten Hauses deutet auf einen mehrstöckigen Bau hin. Möglicherweise stand hier ein mansio oder eine Benefiziarier- Station. Funde von Matronenweihesteinen aus der Umgebung des vicus belegen nach Harald von Petrikovits das Vorhandensein einer solchen Benefiziarier-Station. In einem der Streifenhäuser wurden Reste landwirtschaftlicher Geräte aufgefunden. Vielleicht standen die Bewohner dieses Gebäudes in Zusammenhang mit der Versorgung der villae rusticae in der Umgebung von Billig. Für den Belgica vicus wird eine Gründung nach dem Bataveraufstand, also nach 69/70 n. Chr., angenommen. Wie bei den anderen rheinländischen vici handelt es sich um eine konzipierte Aufsiedlung durch germanische Ubier, ohne dass eine keltische Vorgängersiedlung nachgewiesen werden konnte. Anders als in anderen niedergermanischen vici wie beispielsweise Jülich (Iuliacum) oder Jünkerath (Icorigium) wurde diese Siedlung in der Spätantike nicht befestigt. Münzfunde sprechen jedoch ebenfalls für eine Belegung bis ins 5. Jahrhundert. Der Bereich des Belgica vicus ist ein Bodendenkmal nach dem Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen (Denkmalschutzgesetz - DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde sind an die Denkmalbehörden zu melden.

Römische Kalkbrennerei Iversheim
Römische Kalkbrennerei Iversheim

Die römische Kalkbrennerei in Iversheim ist der museale Ausbau einer ehemaligen antiken Kalkfabrik. Sie bestand aus sechs nebeneinander liegenden Kalköfen, die von römischen Legionären der Legio XXX Ulpia Victrix und Legio I Minervia vermutlich in der Zeit von 150 n. Chr. bis 300 n. Chr. betrieben wurden. Bad Münstereifel-Iversheim im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen, liegt am Nordrand der Sötenicher Kalkmulde, der nördlichsten der Eifelkalkmulden. In Iversheim wurde noch bis ins 20. Jahrhundert Dolomit abgebaut und zu Branntkalk verarbeitet. Die Anlage wurde 1966 beim Bau einer Wasserleitung zufällig entdeckt und bis 1968 vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege ausgegraben. Heute befindet sich über einem Teil der Anlage ein Schutzbau, in dem drei der Öfen besichtigt werden können. Die Ausstellung im Schutzbau zeigt den Grabungsbefund, die Öfen wurden nicht restauriert. Der für den Brennversuch restaurierte Ofen außerhalb des Schutzbaus ist frei zugänglich. Die beiden weiteren Öfen wurden nach der Bestandsaufnahme wieder zugeschüttet. Die sechs Brennöfen befanden sich ursprünglich unter einem von Stützen getragenen Hallendach von etwa 30 Metern Länge. Eine Mauer teilte die Halle in zwei Arbeitsbereiche von je drei Öfen. Die Halle stand an einem Hang am Rande des Erfttales. Der Steinbruch lag oberhalb der Brennerei, was den Arbeitsablauf vereinfachte. Der gebrannte Kalk wurde ungelöscht zur Baustelle transportiert. Einer der Öfen wurde mit einer vollständigen, noch nicht ausgeräumten Kalkfüllung vorgefunden, was vermuten lässt, dass die Anlage fluchtartig aufgegeben worden ist. Im Verlauf der Ausgrabung wurden ¾ der 1700 Jahre alten und durch Bodenfeuchte verfestigten Kalkfüllung entfernt. Dadurch konnte die Funktionsweise der Öfen geklärt werden. Die Bauform der Öfen weist nämlich einige bisher einzigartige Besonderheiten auf. Der Grundriss ist birnenförmig mit einer Länge von etwa drei Metern. Die Gesamthöhe beträgt etwa vier Meter. Die Befeuerungs- und Belüftungsöffnung („Schnauze“) ist 40 cm breit und 80 cm hoch. Sie befindet sich nicht wie üblich in Bodenhöhe der Feuerungskammer, sondern in zwei Metern Höhe über der Sohle. Oberhalb der Schnauze verläuft ringsum die Ofenbank, ein gemauerter Absatz, der für den Betrieb konstruktiv erforderlich ist. Zu Beginn eines neuen Brennvorgangs wurde auf die Ofenbank ein tonnenförmig nach oben gewölbtes Lehrgerüst aus Holz aufgesetzt, das sich zur Schnauze hin verjüngte. Vermutlich wurde das Lehrgerüst zusätzlich durch Baumstämme gestützt, die auf dem Boden der Feuerkammer standen. Auf das Lehrgerüst wurde der sogenannte „Himmel“ aus einzelnen Reihen von Dolomitsteinen gesetzt, die durch den gegenseitigen Druck der Steine ein freitragendes Gewölbe bildeten. Darauf kam die Füllung mit Rohgestein bis zum oberen Rand. Über die Schnauze wurde der Ofen gezündet. Das Lehrgerüst verbrannte oder ließ sich bei geschickter Konstruktion vor dem Brennen durch die Schnauze entfernen. Wenn der Himmel richtig gesetzt war, hielt er die Last von etwa 25 Tonnen Rohgestein. Als Brennmaterial diente Weiden- und Pappelholz. Der Brennvorgang dauerte eine Woche, inklusive der Zeit zum Abkühlen. Danach wurde der Ofen entleert und neu beschickt. Die durch die Schnauze während des Brennens eingesaugte Luft wurde in der Brennkammer umgewälzt und auf über 1000 °C erhitzt. Sie strömte dann beschleunigt nach oben durch die Beschickung und erhitzte die Steine. Nach der Ausgrabung wurde einer der Öfen repariert und rekonstruiert, um einen Brennversuch durchzuführen. Der Brennversuch war erfolgreich und bestätigte die Theorien über die Art der Feuerung und der Beschickung. Seit dem 27. Juli 2021 ist die römische Kalkbrennerei Iversheim Teil der UNESCO-Welterbestätte Niedergermanischer Limes