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Kalmenhof

Bauwerk in IdsteinDenkmal in HessenErbaut in den 1590er JahrenGedenkstätte für NS-OpferKulturdenkmal in Idstein
NS-KinderfachabteilungNS-Zwischenanstalt
Kalmenhof 018
Kalmenhof 018

Der Kalmenhof ist eine sozialpädagogische Einrichtung der Jugend- und Behindertenhilfe mit Ausbildungs- und Lehrbetrieb im regionalen Mittelzentrum Idstein in Hessen, einer ehemaligen nassauischen Residenzstadt. Die Anlagen des Kalmenhofs (früher auch Calmenhof, Idiotenanstalt Idstein oder auch Calmischer Hof) stehen teilweise unter Denkmalschutz. Er wird von einer Tochtergesellschaft der Vitos GmbH betrieben. Die wechselvolle Geschichte der 1888 gegründeten Heil- und Pflegeeinrichtung reicht zurück bis ins Mittelalter. In der Zeit des Nationalsozialismus war sie Zwischenanstalt für die NS-Tötungsanstalt Hadamar mit Hunderten von Euthanasie-Morden in der Kinderfachabteilung. Die Beteiligung einzelner Mitarbeiter des Kalmenhofs an den Verbrechen der nationalsozialistischen Rassenhygiene wurde 1947 im sogenannten Kalmenhofprozess untersucht. Nach Übernahme der Anstalt durch den Landeswohlfahrtsverband Hessen gab es in den 1950er und 1960er Jahren schwere Fälle von Misshandlung an den Heimkindern. Nach Reformen und Neustrukturierungen in den 1970er Jahren setzte erst Anfang der 1980er Jahre die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit des Kalmenhofs ein.

Auszug des Wikipedia-Artikels Kalmenhof (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren, Bildmaterial).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 50.218844 ° E 8.269393 °
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Adresse

Kalmenhof

Veitenmühlweg 10
65510 (Idstein)
Hessen, Deutschland
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Webseite
vitos-kalmenhof.de

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Kalmenhof 018
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Harry von de Gass
Harry von de Gass

Harry von de Gass (eigentlich Harry Seegebarth, * 20. Januar 1942 in Berlin; † 28. Juli 2005 in Idstein) war ein Idsteiner Original. Ihm zu Ehren wurde am 28. August 2008 ein lebensgroßes Bronzedenkmal in der Idsteiner Fußgängerzone eingeweiht. Die hierfür benötigten rund 24.000 Euro wurden über Spenden von der Idsteiner Bevölkerung aufgebracht. Unter anderem gaben jugendliche Musiker der katholischen Pfarrei St. Martin ein erfolgreiches Benefizkonzert.Harry Seegebarth kam im Alter von neun Jahren in das Idsteiner sozialpädagogische Zentrum Kalmenhof. Hier wohnte er bis zu seinem Tod. Er war in verschiedenen Bereichen, wie der Schneiderei, dem Hausdienst, der Korbmacherei, der Küche und zuletzt in der Wäscherei an der Mangel beschäftigt. Trotz seiner geistigen Behinderung erlangte er in seiner Heimatstadt besondere Bekanntheit als singender Straßenkehrer, der durch seine originelle Bekleidung auffiel. Er engagierte sich über vierzig Jahre als Messdiener in der Gemeinde St. Martin. Beim festlichen Einzug in die Kirche und bei Prozessionen trug er das Vortragekreuz. Zudem war er Ehrenmitglied im Pfadfinderstamm der Kirchengemeinde und wirkte bei vielen Veranstaltungen in der Stadt, z. B. als Kerbeborsch (Kirmesbursche), Hofsänger, Fassnachter und Helfer mit. 2002 war er mit seinem Arbeitsgerät im Umzug zum Hessentag zu sehen. Die Bronzeskulptur wurde von Waldemar Schröder (* 6. Juli 1950 in Krasnoturjinsk, Russland) gestaltet. Sie wurde in Idstein an der Ecke Rodergasse/Schulze-Delitzsch-Straße aufgestellt, bewusst in der Nähe eines Kanaldeckels, da Harry dazu neigte, manchen Schmutz in Abwasserkanalschächte zu kehren.Die Stadt Idstein veröffentlichte ein Faltblatt, das neben Lebensdaten, Fotos und Würdigung ein Lied enthält, das M. Helmut Fischer auf ihn gedichtet hatte und das er bei vielen Gelegenheiten sang, mit dem Refrain Des is de Harry von de Gass! Außerdem illustriert die Stadt ihre Hinweise zur Räum- und Streupflicht mit einem Abbild der Skulptur.