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Timpkenfest

Feste und Brauchtum (Nordrhein-Westfalen)Kultur (Enger)Widukind (Sachsen)

Das Timpkenfest, auch Wittekindspende, wird in der ostwestfälischen Stadt Enger jeweils am 6. Januar, dem Dreikönigstag gefeiert. Nach dem Gottesdienst erhalten alle Besucher der Stiftskirche Timpken (Timpken = Zipfelchen: geviertelte, aus hellem Mehl gebackene süße Semmeln). Diese Tradition geht vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurück und war ursprünglich eine Armenspeisung. Dem Wesen nach ist die Wittekindspende eine für das Mittelalter typische Memorienstiftung zur Erinnerung an den Sachsenherzog Wittekind. Er soll in der Stiftskirche zu Enger begraben liegen und ist auf diese Weise eng mit der Geschichte des Stifts verbunden. Das genaue Gründungsjahr der Wittekindspende ist nicht bekannt. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung findet sich im Urbar von 1550 in Form einer Lieferverpflichtung des Hofes Vorwerk in Westerenger. Der Hof war bis ins Jahr 1842 zur Lieferung von Naturalien für die Spende verpflichtet. Die älteste Beschreibung der eigentlichen Festlichkeit stammt von Reinecke von Steinheim und wurde im Jahr 1571 verfasst. Zahlreiche Geschichten und Legenden ranken sich um den Sachsenherzog Wittekind und die Wittekindspende. Der Legende nach hatte der Sachsenherzog Widukind selbst verfügt, an seinem Todestag mit der Timpkenverteilung Hilfsbedürftige zu unterstützen. Die Verteilung der Timpken wird seither von geistlichen und weltlichen Würdenträgern der Stadt vorgenommen.

Auszug des Wikipedia-Artikels Timpkenfest (Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autoren).

Geographische Koordinaten (GPS)

Breitengrad Längengrad
N 52.139599 ° E 8.558993 °
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Adresse

Stiftskirche

Kirchplatz 1
32130 , Enger
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Webseite
kg-enger.de

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Widukindmuseum Enger
Widukindmuseum Enger

Das Widukindmuseum Enger ist ein Museum in der Stadt Enger im Kreis Herford, in dem die Geschichte des Sachsenherzogs Widukind sowie Legenden über dessen Leben und die seiner Nachfahren dargestellt werden. Untergebracht ist das Museum in einem alten Dielenhaus. Es wurde 1938 gegründet und am 20. August 2006 nach einer Planungs- und Umbauphase von etwa fünf Jahren wiedereröffnet. Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Engeraner Stiftskirche. Seit der Neueröffnung ist das Museum mit einem Audio-Führungssystem und multimedial ausgestattet. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich eine historische Darstellung der Zeit Widukinds. Je eine Abteilung widmet sich den Sachsenkriegen und der Eingliederung von Sachsen in das fränkische Reich. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, ob Widukind in der Stiftskirche Enger begraben liegt. Die Ausgrabungsbefunde der Gräber aus dem Chor der Stiftskirche mit drei Skeletten sind im Museum nachgebildet worden. Außerdem gibt es dort ein modernes anthropologisches Forschungslabor, in dem Besucher an verschiedenen Stationen einen Einblick über die Analyse von historischer DNA gewinnen können. Der Wandel des Umgangs mit der Widukind-Gestalt und das Bild, das im Laufe der Zeit von ihm herrschte, werden im ersten Obergeschoss präsentiert. Unter anderem wird auch auf den Umgang mit der Person Widukinds zur Zeit des Nationalsozialismus eingegangen. Das Dachgeschoss des Hauses wird für Wechselausstellungen genutzt.